Hallo,

ich verwende bisher SVN als Versionsverwaltung.
Einmal weil ich diese aus der Firma kenne und zum anderen weil sie ab XE im Delphi integriert ist.
Irgendwie passt die Versionsverwaltung nicht mit meiner Arbeitsweise als Einzelkämpfer zusammen.
Ich habe ein Repository auf einer Wechselfestplatte.
Zusätzlich ziehe ich ein Backup auf USB-Festplatten. Die Platten werden wöchentlich gewechselt, eine ist immer außer Haus.
Den Quellcode benötige ich in der Regel auf drei Rechnern. Dem Arbeitsrechner daheim, einen großen Notebook und einem kleinem Netbook.
Hier checke ich in der Regel bei Bedarf eine Version aus und dann irgendwann wieder ein.
Auf den USB Platten ist ein normales Backup. Im Ernstfall müsste ich das Repository von der USB Platte wieder zurückspielen.
Um die Wechselfestplatte zyklisch zu tauschen, habe ich noch keine brauchbare Idee.

In der letzten c't ist ein Artikel über das Versionsverwaltungssystem Git.
Die Funktionsweise dieser Versionsverwaltung, so wie beschrieben, gefällt mir eigentlich besser.
Ich habe den Eindruck, das diese auch für statische Archive, in denen sich Dateien nicht ädern, sondern nur neue hinzukommen, (z.B. Fotoverwaltung)
geeignet ist.
Für Datenbestände also auch als Backup Lösung geeignet.
Mich würden Erfahrungen mit Git und Eure Meinung zu der geschilderten Vorgehensweise interessieren.

Mit Gruß
Peter

Zitat von hanspeter:

In der letzten c't ist ein Artikel über das Versionsverwaltungssystem Git.

In welcher Ausgabe hast Du den Artikel gelesen ?

Zitat von RWarnecke:

Zitat von hanspeter:

In der letzten c't ist ein Artikel über das Versionsverwaltungssystem Git.

In welcher Ausgabe hast Du den Artikel gelesen ?

In der aktuellen Ausgabe.
c't 13/2012 Seite 144 - "Im Schwarm programmieren."

Gruß Peter

Git ist sehr praktisch, auch wenn es nicht der einzige Vertreter seiner Art ist. Mercurial, Bazaar, Monotone und Arch funktionieren sehr ähnlich.
Ich habe mit Git angefangen und war eigentlich immer ganz zufrieden. Dennoch verwende ich momentan mehr Bazaar.

Man bedenke aber, dass diese Systeme i.d.R. auf Code (und damit kleine Repogrößen) ausgelegt sind. Wenn dein Fotoarchiv recht groß ist, ist ein DVCS nicht mehr allzu gut geeignet, daher würde ich dir zu dem Zweck davon abraten.
Aber für deine Softwareprojekte sollte es auf jeden Fall gut geeignet sein

Im allgemeinen sind verteilte Systeme nicht sehr gut für das Ablegen von Binärdaten geeignet. Hier ist ein zentralisiertes System wie SVN deutlich besser aufgestellt. Für alles was irgendwie Textbasiert (und damit sauber merge-bar) ist taugt DVCS im allgemeinen hingegen sehr gut.

Ich persönlich ziehe Mercurial (HG) den anderen Systemen vor. Hg hat zwar ein etwas kleineres Featureset als Git, aber ich persönlich habe noch nie etwas vermisst, aber es hat eine deutlich bessere graphische Tooling-Unterstützung auf Windows und Mac. Wer wirklich mit Git arbeiten will, kommt um die Kommandozeile nicht drumrum. Bei Hg kann ich mich größtenteils davor drücken

Zitat von Phoenix:

Wer wirklich mit Git arbeiten will, kommt um die Kommandozeile nicht drumrum. Bei Hg kann ich mich größtenteils davor drücken

Was wohl so nicht mehr ganz stimmt?
Bei meinen Recherchen bin ich auf eine Portierung von Toutoise auf Git gestoßen.
Diese Portierung bindet sich mit den von SVN bekannten Symbolen im Explorer ein.

Peter

Zitat von hanspeter:

Was wohl so nicht mehr ganz stimmt?
Bei meinen Recherchen bin ich auf eine Portierung von Toutoise auf Git gestoßen.
Diese Portierung bindet sich mit den von SVN bekannten Symbolen im Explorer ein.

Jain. Es existiert. Aber TortoiseGit bietet nur einen sehr(!) beschränkten Zugang zu den Git-Features. Um Git wirklich effizient zu nutzen ist das (leider) untauglich und man muss auf die Konsole ausweichen. Hier scheitert es primär daran, dass die 'offizielle API' von Git eben die Commandline ist. Es gibt keine andere Art und weise Git zu bedienen, und sämtliche Guis müssen daher im Untergrund die Commandline aufrufen und die Rückgabe parsen. Da das insbesondere bei komplexeren Aufgaben ein großer Aufwand ist, und sich die Ausgabe von Git hier auch zwischen den Versionen zum Teil unterscheidet rennen kriechen die Guis immer hinterher.

TortoiseHg hingegen bietet z.B. den kompletten Funktionsumfang von Mercurial auch mit gescheiter Unterstützung an.

[OT]
Ich frage mich, was dich an Kommandozeilen stört. Es gibt doch nichts komfortableres, als einfach eingeben zu können, was man will. Dann muss man sich nicht durch die Weltgeschichte klicken, sondern hat tatsächlich "everything at your fingertips". Unterbrechen mit Strg-Z, multiplexen mit screen, I/O-Umleitungen, Pipes, das versuche man mal alles mit GUI's.

Mich stört daran hauptsächlich, dass es einfach unübersichtlicher ist. In einer GUI kann ich bequem visuell z.B. einen Revisionsbaum anschauen, darin die einzelnen Tags usw. sehen, Versionen mit zwei Klicks vergleichen usw.

Auf der Kommandozeile dauert das im Vergleich ewig.

Wenn ich "nur" ein- oder auschecken und mergen will, mag es ein kleinerer Unterschied sein, aber auch da mag ich z.B. den Doppelklick auf die Dateien zur Prüfung der Änderungen (inkl. Syntax Highlighter natürlich) nicht missen.

Wir benutzen im Büro SVN und ich zu Hause mittlerweile genauso. Die Features von Git und Co. hören sich zwar auch schön an, aber leider gibt es dafür keinen Windows Server, der als Dienst gut läuft.

Also für deine Arbeitsweise wäre eine dezentrale Versionsverwaltung wirklich optimal.

Git ist ziemlich cool, ich benutze aber inzwischen fast ausschließlich Hg, aus dem einfachen Grund, dass Git leider meine alten SVN-Repositories nicht importieren konnte. Bei Hg gefällt mir außerdem, dass es in Python geschrieben ist und mehr aus einem Guss zu sein scheint.

Was eindeutig für Git spricht, ist die große Verbreitung und Unterstützung z.B. durch Seiten wie Github.