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hanspeter

Registriert seit: 26. Jul 2003
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Delphi XE2 Professional
 

Re: Ist Delphi wirklich tot.

  Alt 13. Feb 2007, 09:51
Das Thema ist eigentlich ausgelutscht. Und so lange Borland oder Codegear oder wie sie jetzt heissen, sich nicht
verbindlich zur Zukunft und zum Weg den Delphi gehen soll äußert, ist alles Spekulation.

Fakt ist sicherlich das die VCL und die Sprache von Delphi in die Jahre gekommen sind.
Vor 10 Jahren hochmodern ist bis heute (seit Delphi 6) im Kern nicht viel passiert.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass durch die vielen Personalabgänge, Borland keinen mehr hat, der die Compiler-Magic durchschaut und Änderungen wagt.
200 Leute bei Borland (wieviel davon haben administrative Aufgaben?) sind im Vergleich zu MS sicherlich nicht die Welt.

Wenn ich nur an die Klimmzüge denke, die notwendig sind um einen überkreuzenden Unit Bezug zu realisieren.
In Net verwende ich einfach den gleichen Namensraum.
Oder Generics oder mehrfache Delegates (+=) oder oder oder...

Die Frage ist meiner Meinung nach nicht VCL und NET, sondern VCL oder Net.
Mit VCL auf Net machen zu wollen bringt kaum einen erkennbaren Vorteil. Weder für Entwickler noch für den Anwender.

Das Netframework kann seinen Ursprung in der VCL nicht verbergen, ist aber der wesentlich modernere Ansatz ohne die alten Zöpfe.

Also steht heute die Entscheidung Neuprojekt in Win32 oder unter Net.
Net bringt für den Entwickler eine Reihe Vorteile und nicht zuletzt eine höhere Arbeitsproduktivität.
Damit ist die Entscheidung für die Entwicklungsumgebung schon fast gefallen.
Delphi hat halt mehr als ein Jahrzehnt von den Mängeln der MFC gezehrt. Der Vorteil ist mit Net vorbei.
Unter Net muß ich mir die Frage beantworten, welche entscheidenden Vorteile bringt mir Delphi für die Entwicklung, die
die sicherlich vorhandenen Nachteile aufwiegen. Solche Nachteile wie z.B. das man mit Delphi der Entwicklung mehr als
ein Jahr hinterherläuft, das BPL Konzept nicht mehr zeitgemäß ist.
Ein Vorteil ist sicherlich die lange Erfahrung mit der Sprache selbst.

Für mich persönlich wäre Delphi unter Net interessant wenn ich folgende Möglichkeiten hätte.

Die Sprache als Plugin unter VS und in Eclipce z.B. für Mono.
Hier ein Refaktoring auf NET, wo das möglich ist, sonst eine Fehlermeldung oder Warnung.
Einen Konverter dfm -> Winforms oder auf Net3.0.
Eine Brücke um Delphicode als Win32 Anwendung in ein NET Programm einbinden zu können.
Dabei geht es letztendlich aber nur um die Weiternutzung bereits vorhandener Resourcen.

Delphiprogramme sind aufgebläht, weil das Laufzeitsystem in jedem Programm eingebunden ist,
Net hat das Laufzeitsystem aus dem Programm wieder herausgenommen und ins Betriebssystem integriert.
Für Delphi und Win32 wäre das sicherlich ein interessanter Ansatz für zukünftige Versionen, wenn die
System-BPL, welche von jedem Programm benötigt werden, versionssicher ausgelagert sind.
(Mit der Signierung von Assemblys ist das in Net relativ versionssicher gelöst.)

Gruß
Peter
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