Delphi-PRAXiS
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implementation 11. Apr 2012 15:46

AW: Freie (Open Source) Softwarelizenzen für eigene Projekte
 
Zitat:

Zitat von cookie22 (Beitrag 1161263)
Ein gutes Beispiel ist wohl die grausame Lazarus IDE, die im vergleich zu Delphi kaum produktiv zu gebrauchen ist. Das wäre z.B. ein guter Grund so etwas zu fördern. Eventuell auch allein um der Vielfalt willen. Um die Vorzüge deines genialen Codes einer wirklich großen Masse zugänglich zu machen. Da gibt es wirklich viel mehr gute Gründe auf "Copyleft" Lizenen zu verzichten, als sie zu benutzen.

Dann benutzt zwar die ganze Welt meinen Code, aber proprietär. Das ist nicht, was ich erreichen möchte. Proprietäre Software ist mir ein Dorn im Auge, ich würde sie lieber gestern als heute tot sehen. Sie erlaubt mir nicht, dass sie ich sie an meinen Nachbarn weitergebe. Sie erlaubt mir nicht, dass ich ihre Funktionsweise studiere (wundervoll für die Bildung!). Sie erlaubt mir nicht, dass ich defektive Teile auskompiliere (z.B. welche die mich ausspähen :shock:). Sie erlaubt mir nicht, dass ich sie umschreibe. Und wenn ich auf einer Plattform arbeite, für die keine Binärversion zur Verfügung steht, kann ich sie überhaupt nicht nutzen. Wenn der Hersteller mich nicht mehr mag, kann er mir die Lizenz entziehen. Proprietäre Software erlaubt es mir nicht, die Kontrolle über meinen Rechner selbst zu behalten. Das soll ich fördern? In den Spiegel gucken könnte ich nicht mehr! Ich schreibe meinen Code (auch wenn er noch so schlecht sei) um den Menschen Möglichkeiten zu geben, nicht um Mauern zu bauen! Und auch nicht, um andern beim Mauerbau zu helfen!

Zitat:

Das Copyleft, ist nun wirklich alles andere als "Frei". Es ist Viral und virale Lizenzen sind alles andere als produktiv.
Das virale Copyleft erreicht sehr gut, was ich möchte. Es ist nicht immer der nette Herr von nebenan, manchmal muss man Defektives auch ablehnen. Wann ist man im RL frei? Darauf gibt es sicherlich >1 Mio. Antworten. Aber wir sind uns sicherlich alle einig, dass man nicht erst dann frei ist, wenn man andere Menschen einsperren, oder gar töten darf. Natürlich ist Proprietarisierung nicht zu vergleichen mit Mord oder Körperverletzung, aber die Analogie stellt ganz schön dar, dass Freiheit nunmal etwas komplexer ist als "Je mehr ich darf, desto freier bin ich!"

Zitat:

Unter Linux mag das ja alles noch klappen, aber in der Windows Welt sind sie einfach fehl am Platze. Wer seine Software unter Windows nur unter GPL anbietet und keine Ausweichlizenzen anbietet, hat das "Windows Prinzip" nicht verstanden.
Und das Windows-Prinzip wäre? Nutzer beschneiden, so weit es Gesetz und Technik nur zulassen?

Zitat:

Trotzdem ist diese Lizenz gar nicht auf Icons anwendbar. Bei Icons handelt es sich nämlich um ein künstlerisches Werk, nicht um Software. Damit wollte ich nur sagen, das diese Lizenzen häufug völlig falsch angewendet werden.
Dann habe ich dich da falsch verstanden, Entschuldigung.



[EDIT]
Ich spüre, wie ich schon wieder emotional werde :oops:
@Mods: Bitte verwarnt mich, wenn ich zu hart werde.

mkinzler 11. Apr 2012 15:56

AW: Freie (Open Source) Softwarelizenzen für eigene Projekte
 
Wie gesagt, kommt es auf die Perspektive an. Steht man vor der Frage, unter welche Lizenz man eigenen Code anbieten will, entscheidet man anders, als wenn man fremden Code verwenden möchte.

BUG 11. Apr 2012 16:00

AW: Freie (Open Source) Softwarelizenzen für eigene Projekte
 
Ich fände es sinnvoll, darauf hinzuweisen, dass die Verwendung von den CC-Lizenzen für Software nicht empfohlen wird [1, 2].

implementation 11. Apr 2012 16:05

AW: Freie (Open Source) Softwarelizenzen für eigene Projekte
 
Zitat:

Zitat von BUG (Beitrag 1161280)
Ich fände es sinnvoll, darauf hinzuweisen, dass die Verwendung von den CC-Lizenzen für Software nicht empfohlen wird [1, 2].

Danke, ist bei den FAQ ergänzt.

cookie22 11. Apr 2012 16:29

AW: Freie (Open Source) Softwarelizenzen für eigene Projekte
 
Zitat:

Zitat von implementation (Beitrag 1161276)
Dann benutzt zwar die ganze Welt meinen Code, aber proprietär. Das ist nicht, was ich erreichen möchte. Proprietäre Software ist mir ein Dorn im Auge, ich würde sie lieber gestern als heute tot sehen. Sie erlaubt mir nicht, dass sie ich sie an meinen Nachbarn weitergebe. Sie erlaubt mir nicht, dass ich ihre Funktionsweise studiere (wundervoll für die Bildung!). Sie erlaubt mir nicht, dass ich defektive Teile auskompiliere (z.B. welche die mich ausspähen :shock:). Sie erlaubt mir nicht, dass ich sie umschreibe. Und wenn ich auf einer Plattform arbeite, für die keine Binärversion zur Verfügung steht, kann ich sie überhaupt nicht nutzen. Wenn der Hersteller mich nicht mehr mag, kann er mir die Lizenz entziehen. Proprietäre Software erlaubt es mir nicht, die Kontrolle über meinen Rechner selbst zu behalten. Das soll ich fördern? In den Spiegel gucken könnte ich nicht mehr! Ich schreibe meinen Code (auch wenn er noch so schlecht sei) um den Menschen Möglichkeiten zu geben, nicht um Mauern zu bauen! Und auch nicht, um andern beim Mauerbau zu helfen!

Also benutzt du kein Windows?

Sobald sich mit Software kein Geld mehr verdienen lässt, wird es aber sehr mau mit der Weiterentwicklung. Oder?

Zitat:

Zitat von implementation (Beitrag 1161276)
Das virale Copyleft erreicht sehr gut, was ich möchte. Es ist nicht immer der nette Herr von nebenan, manchmal muss man Defektives auch ablehnen. Wann ist man im RL frei? Darauf gibt es sicherlich >1 Mio. Antworten. Aber wir sind uns sicherlich alle einig, dass man nicht erst dann frei ist, wenn man andere Menschen einsperren, oder gar töten darf. Natürlich ist Proprietarisierung nicht zu vergleichen mit Mord oder Körperverletzung, aber die Analogie stellt ganz schön dar, dass Freiheit nunmal etwas komplexer ist als "Je mehr ich darf, desto freier bin ich!"

Ein schöner Vergleich ist doch hier Lazarus, es ist seinem proprietären Vorbild mehr als 10 Jahre hinter. Die IDE ist eine Katastrophe und wenn man Delphi gewohnt ist, ist das Ding kaum produktiv nutzbar. Ohne die proprietäre Vorlage "Delphi" hätte es Lazarus nie gegeben. So nutzlos kann proprietäre Software doch garnicht sein, wenn deine Lieblings-IDE darauf basiert.

Zitat:

Zitat von implementation (Beitrag 1161276)
Und das Windows-Prinzip wäre? Nutzer beschneiden, so weit es Gesetz und Technik nur zulassen?

Nein, hier geht es um Geld. Es geht darum möglichst viel zu Verdienen, denn Windows ist nun mal kein "freies" System. Daran hängen eine Menge Arbeitsplätze und Existenzen, die du in Frage stellst.

Ich hab vielmehr den Eindruck, dass die harten Open Source Verfechter den komerziellen Programmieren nicht das Schwarze unterm Nagel gönnen.


Zitat:

Zitat von implementation (Beitrag 1161276)
Dann habe ich dich da falsch verstanden, Entschuldigung.

Der Punkt ist, die GPL wird sehr häufig ohne Wissen eingesetzt. Ich habe schon des öfteren Autoren angeschrieben und habe Source Code, den sie unter GPL veröffentlicht hatten, dann unter MPL oder LGPL benutzen dürfen. Den Leuten war gar nicht klar, dass sie die weitere Nutzung mit der GPL so massiv einschränken.

himitsu 11. Apr 2012 16:39

AW: Freie (Open Source) Softwarelizenzen für eigene Projekte
 
Zitat:

Wenn der Hersteller mich nicht mehr mag, kann er mir die Lizenz entziehen.
Sicher?

Ich dachte man kann die Lizenz nicht ändern.

Du hast das Zeug mit einer bestimmten Lizenz bekommen und diese gilt auch weiterhin.
Wenn eine neuere Version des Programms/Codes mit einer anderen Lizenz auftaucht, dann betrifft das nur das Neue, aber nicht das was du schon hast.

jaenicke 11. Apr 2012 16:41

AW: Freie (Open Source) Softwarelizenzen für eigene Projekte
 
Zitat:

Zitat von implementation (Beitrag 1161254)
Proprietäre Software ist für mich etwa so toll wie DRM.

Wenn du nicht in der Branche arbeitest / arbeiten möchtest, siehst du das eben etwas anders. ;-)

Unter Windows ist es eben anders als unter Linux. Die meisten Desktop-Linux-User wollen für Software schlicht nicht bezahlen und scheren sich wenig um die Freiheit. Klar gibt es auch einige, bei denen nicht die Kosten das Hauptargument sind, aber die dürften wohl (zumindest aus meinen Erfahrungen) deutlich in der Minderheit sein.
Und auch bei der Umstellung diverser Behörden usw. sah man ja nur die kurzfristigen Einsparungen bei den Lizenzen. Freie Software war dort ja auch größtenteils nicht das Argument. Dass man da schief gewickelt war, ist den Verantwortlichen eben oft erst hinterher klar geworden.

// EDIT:
Ich arbeite als Softwareentwickler und bezahle auch für die Software, die ich nutze, genauso wie ich erwarte, dass es diejenigen tun, die meine nutzen. Für das Geld bekomme ich dann in der Regel auch deutlich mehr als mit ähnlicher freier Software. Wenn freie Software so viele Vorteile hat, frage ich mich, warum sie meistens nicht an die kommerziellen Pendants herankommt...
Eclipse ist da die wirklich große Ausnahme. Das nutze ich auch und finde es auch gut umgesetzt, obwohl auch da in den Details viele Funktionen fehlen.

BUG 11. Apr 2012 16:44

AW: Freie (Open Source) Softwarelizenzen für eigene Projekte
 
Zitat:

Zitat von himitsu (Beitrag 1161290)
Ich dachte man kann die Lizenz nicht ändern.

Aber in der Lizenz könnte stehen, dass der Hersteller dir das Nutzungsrecht entziehen kann (in wieweit das Rechtlich möglich ist: keine Ahnung).

Zitat:

Zitat von jaenicke (Beitrag 1161292)
Und auch bei der Umstellung diverser Behörden usw. sah man ja nur die kurzfristigen Einsparungen bei den Lizenzen.

Da sollte aber auch die Austauschbarkeit der Programme durch offene Standards eine Rolle spielen.

implementation 11. Apr 2012 16:48

AW: Freie (Open Source) Softwarelizenzen für eigene Projekte
 
Zitat:

Zitat von cookie22 (Beitrag 1161285)
Also benutzt du kein Windows?

Nö. Ich nutze Trisquel GNU/Linux, eine 100% freie Distribution, die nicht ein proprietäres Bit enthält. Nicht einmal Adobes proprietären Flash-Player (wozu gibt's Gnash?). Nicht einmal irgendwelche proprietären GraKa-Treiber (das freie Nouveau ist mittlerweile schon ganz gut ausgereift).

Zitat:

Sobald sich mit Software kein Geld mehr verdienen lässt, wird es aber sehr mau mit der Weiterentwicklung. Oder?
Ich wettere nicht gegens Geld verdienen. Auch mit freier Software lässt sich sehr gut Geld verdienen. "Free as in freedom, not as in free beer" - frei heißt nicht kostenlos.

Zitat:

Ein schöner Vergleich ist doch hier Lazarus, es ist seinem proprietären Vorbild mehr als 10 Jahre hinter. Die IDE ist eine Katastrophe und wenn man Delphi gewohnt ist, ist das Ding kaum produktiv nutzbar. Ohne die proprietäre Vorlage "Delphi" hätte es Lazarus nie gegeben. So nutzlos kann proprietäre Software doch garnicht sein, wenn deine Lieblings-IDE darauf basiert.
Erstens ist Lazarus nicht meine Lieblings-IDE, sondern Kate (ebenfalls frei). Zweitens ist Lazarus Delphi in Punkten überlegen, die mir um einiges wichtiger sind: Portabilität und Freiheit. Delphi läuft ja immernoch nur unter Windows (was ich bekanntlich nicht nutze) - oh, warte, es hat neuerdings Cross-Compiler für Mac und iOS! Geschlossene Systeme mit DRM und Vendor-LockIn, na herzlichen Glückwunsch. :roll:
Und selbst wenn es den (mir als GNU/Linux-User unglaublich wichtigen) Portabilitätsvorteil nicht hätte - manchmal muss man für seine Freiheit eben Opfer bringen. Ich lasse mich doch auch nicht einsperren, nur weil ich dafür Gummibärchen kriege. Freiheit ist wichtiger als Funktionalität.

Zitat:

Nein, hier geht es um Geld. Es geht darum möglichst viel zu Verdienen, denn Windows ist nun mal kein "freies" System. Daran hängen eine Menge Arbeitsplätze und Existenzen, die du in Frage stellst.
Ich verweise auf oben - frei heißt nicht kostenlos. Red Hat verdient auch Geld mit freier Software. Richard Stallman hat damit jahrelang seinen Lebensunterhalt verdient, während er GNU entwickelt hat.

Zitat:

Ich hab vielmehr den Eindruck, dass die harten Open Source Verfechter den komerziellen Programmieren nicht das Schwarze unterm Nagel gönnen.
Unterscheide bitte "kommerziell" und "proprietär". Gegen Kommerzielles habe ich nichts, gegen Proprietäres schon. Und doch, ich gönne proprietären Programmierern einiges - aber nicht das Recht, meinen Computer zu kontrollieren, und nicht das Recht, meinen freien Code zu nutzen.

jaenicke 11. Apr 2012 16:53

AW: Freie (Open Source) Softwarelizenzen für eigene Projekte
 
Zitat:

Zitat von BUG (Beitrag 1161294)
Da sollte aber auch die Austauschbarkeit der Programme durch offene Standards eine Rolle spielen.

Die Austauschbarkeit und die Qualität der gewählten Formate, allen voran ein gewisses Officeformat, kann man aber durchaus anzweifeln... Ich habe mir die Lektüre eines Teils der Spezifikation von OpenDocument angetan... schlimm. Nicht dass Open XML unbedingt besser wäre, aber OpenDocument ist sicher auch nicht für diese Zwecke geeignet, zumindest in der derzeitigen Form.

Zitat:

Zitat von implementation (Beitrag 1161296)
aber nicht das Recht, meinen Computer zu kontrollieren

Das heißt du schaust bei freier Software immer die Quelltexte durch bevor du sie nutzt? Na dann viel Spaß bei der Arbeit...

Denn ohne nachzuschauen weißt du weder bei freier noch bei proprietärer Software, ob da etwas Böses drin ist. Und wenn du dich da auf andere verlässt, stehst du genau da wo du bei proprietärer Software bist... (nur dass du theoretisch die Möglichkeit hättest nachzuschauen, es aber nicht tust...)


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