Delphi-PRAXiS
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implementation 11. Apr 2012 21:56

AW: Freie (Open Source) Softwarelizenzen für eigene Projekte
 
Zitat:

Zitat von Delphi-Laie (Beitrag 1161372)
Kein juristischer Laie hat auch nur annähernd die Kompetenz, eine "wasserdichte" Lizenz zu erstellen.

Aber andere haben dies beseits mit juristischem Beistand getan und stellen die Lizenz auch für andere zur Verfügung. Was spricht dagegen, sie zu verwenden?

Zitat:

Neulich nahm ich - ich glaube, es war im Delphiforum - zum ersten Male eine Lizenz wahr, die englisch und etwas vulgär war, aber so sinngemäß heißt: Macht, zum Teufel, damit, was ihr wollt. Diese sprach mir aus der Seele.
Das dürfte die WTFPL gewesen sein. Danke, ich werde sie oben noch ergänzen.

jaenicke 11. Apr 2012 22:19

AW: Freie (Open Source) Softwarelizenzen für eigene Projekte
 
Zitat:

Zitat von Delphi-Laie (Beitrag 1161372)
Hinzu kommt, daß (fast?) jeder auch Ideen und Quelltexte ("Codeschnipsel") anderer benutzt. Wie will man fremde Quelltexte juristisch sauber in eine eigene Lizenz unterbringen, und ist allein dieses Ansinnen nicht ein wenig anmaßend?

Bei den entsprechenden Codeschnippseln aus z.B. Foren steht bei mir dann natürlich die Quelle stets dabei, egal ob ich solche Quelltexte beruflich oder privat nutze. Beispiel:
Delphi-Quellcode:
// von: negaH - http://www.delphipraxis.net/6620-delay-revisited.html
procedure Delay(Milliseconds: Integer);
...
Und wenn bei Units aus dem Internet die Lizenz mal unklar ist, benutze ich sie nicht und schreibe es lieber selbst, ganz einfach.

Delphi-Laie 11. Apr 2012 22:26

AW: Freie (Open Source) Softwarelizenzen für eigene Projekte
 
Zitat:

Zitat von implementation (Beitrag 1161374)
Zitat:

Zitat von Delphi-Laie (Beitrag 1161372)
Kein juristischer Laie hat auch nur annähernd die Kompetenz, eine "wasserdichte" Lizenz zu erstellen.

Aber andere haben dies beseits mit juristischem Beistand getan und stellen die Lizenz auch für andere zur Verfügung. Was spricht dagegen, sie zu verwenden?

Was spricht dafür, sich damit zu beschäftigen?

Dagegen spricht, daß man sich damit zeit- und gedankenintensiv beschäftigen muß, um sich ein halbwegs klares Urteil als juristisch Ungebildeter ansatzweise zu erlauben, ob das überhaupt sinnvoll und rechtlich sicher ist. Unkritisches, ungeprüftes, gar ungelesenes Übernehmen kann mehr Schaden als Nutzen anrichten. Etwas unkritisch von anderen vorgesetztes zu übernehmen, mag ich schon lang nicht mehr, und je mehr man sich dann damit beschäftigt, desto böser kann das Erwachen werden. Wir hatten dazu eine private Diskussion über ein anderes Thema - erinnerst Du Dich?

Delphi-Laie 11. Apr 2012 22:38

AW: Freie (Open Source) Softwarelizenzen für eigene Projekte
 
Zitat:

Zitat von implementation (Beitrag 1161374)
Das dürfte die WTFPL gewesen sein. Danke, ich werde sie oben noch ergänzen.

Merkst Du denn nicht, daß diese "Lizenz" nichts anderes als eine Verballhornung, eine Karikierung dieses Lizenzierungsunwesens ist?

Lizenz ist n.m.W. eine vertraglich (!) vereinbarte Genehmigung. Ob ein solcher Vertrag überhaupt zustande kommt, wenn man anonym etwas z.B. hier veröffentlicht und wenn - noch anonymer, weil nicht nachvollziehbar - welche diese Programme wieder kopieren ("herunterladen"), halte ich für fraglich. Anonyme Lizenzen nach dem "Gießkannenprinzip"? Gibt es so etwas wirklich?

Welche Lizenz liegt überhaupt vor - oder liegt überhaupt eine vor - wenn man darob schweigt, wie die allermeisten es tun?

Und warum wird hier ständig von Copyleft gesprochen? Das ist keine seriöse Bezeichnung, geschweige denn, ein Terminus. Ist das eine Verballhornung, oder soll das "juristisch sicher" sein, um nicht mit dem Rechtsberatungsgesetz zu kollidieren? Das Rechtsberatungsgesetz, zu dem ich wegen dessen Historie ohnehin eine ablehnende Haltung habe (ich nehme es nicht einmal ernst), kann man schon damit aushebeln, indem man rechtliche Aussagen als nicht rechtlich fundiert bezeichnet ("keine juristische Ausbildung genossen").

Assarbad 12. Apr 2012 00:47

AW: Freie (Open Source) Softwarelizenzen für eigene Projekte
 
Zitat:

Zitat von Delphi-Laie (Beitrag 1161372)
Sagt mal, warum laßt Ihr Euch das Leben so schwermachen und Euer Denken "verjustifizieren" und damit m.E. verbiegen?

Lies die MIT-Lizenz und dann bspw. die GPL. Die eine ist verklausuliert (GPL), die andere kannst du nach zwei Schuljahren Englischunterricht verstehen.

Zitat:

Zitat von Delphi-Laie (Beitrag 1161372)
Neulich nahm ich - ich glaube, es war im Delphiforum - zum ersten Male eine Lizenz wahr, die englisch und etwas vulgär war, aber so sinngemäß heißt: Macht, zum Teufel, damit, was ihr wollt. Diese sprach mir aus der Seele.

WTFPL

Zitat:

Zitat von Delphi-Laie (Beitrag 1161372)
Nein, ich weigere mich, meine Konzetration auf so etwas in meinen Augen völlig nutzloses und überflüssiges (solang man nicht kommzeriellen Zwängen unterliegt) ablenken zu lassen. Ich werde nicht den Hobbyjuristen zu spielen auch nur versuchen.

Tja, Pech - so sehr deine Aussage dem gesunden Menschenverstand entspricht, so sehr ist sie leider auch eine Milchmädchenrechnung. Justiz hatte seit ihrer Erfindung noch nie etwas mit gesundem Menschenverstand zu tun. Denn ohne Lizenz kann keiner rechtlich abgesichert deinen Code benutzen, ob er nun quelloffen ist oder nicht. Das ist gerade das Problem. Deshalb ist es wichtig sie zu verstehen und das zu verstehen was dahinter steckt.
(NB: "klauen" können die von deinem Code noch immer. Wird nur keiner der noch alle Sinne beisammen hat machen, weil sie sich damit einem Risiko aussetzen.)

Zitat:

Zitat von Delphi-Laie (Beitrag 1161382)
Merkst Du denn nicht, daß diese "Lizenz" nichts anderes als eine Verballhornung, eine Karikierung dieses Lizenzierungsunwesens ist?

Ist der Begriff Copyleft auch. Und dennoch handelt es sich um einen handfesten Begriff mit handfesten rechtlichen Konsequenzen.

Zitat:

Zitat von Delphi-Laie (Beitrag 1161382)
Lizenz ist n.m.W. eine vertraglich (!) vereinbarte Genehmigung. Ob ein solcher Vertrag überhaupt zustande kommt, wenn man anonym etwas z.B. hier veröffentlicht und wenn - noch anonymer, weil nicht nachvollziehbar - welche diese Programme wieder kopieren ("herunterladen"), halte ich für fraglich. Anonyme Lizenzen nach dem "Gießkannenprinzip"? Gibt es so etwas wirklich?

Anonym? Wo lebst du?

Zitat:

Zitat von Delphi-Laie (Beitrag 1161382)
Und warum wird hier ständig von Copyleft gesprochen? Das ist keine seriöse Bezeichnung, geschweige denn, ein Terminus. Ist das eine Verballhornung, oder soll das "juristisch sicher" sein, um nicht mit dem Rechtsberatungsgesetz zu kollidieren?

Quark. Lies dich bitte erstmal schlau bevor du derlei Kommentare losläßt.

Zitat:

Zitat von Delphi-Laie (Beitrag 1161380)
Was spricht dafür, sich damit zu beschäftigen?

Vor allem die Tatsache, daß niemand deinen Code benutzen kann, wenn du keine Lizenz dafür angibst. Aber bitte, du magst ruhig deinen Code so veröffentlichen wie du das willst. Niemand hier schreibt dir etwas vor. Nur genutzt wird dein Code nicht werden, zumindest nicht für ernsthafte Zwecke, da er nicht automatisch gemeinfrei ist (zumal das Konzept "Public Domain" nur im angelsächsischen Sprachraum existiert). Eine kurze und einfache Lizenz ist daher allemal keiner Lizenz vorzuziehen, wenn man denn möchte, daß der eigene Code benutzt wird. Und ja, selbst die WTFPL ist eine ernsthafte Lizenz im rechtlichen Sinn und meines Wissens nach kompatibel zur GPL und OSI-approved.

Delphi-Laie 12. Apr 2012 14:00

AW: Freie (Open Source) Softwarelizenzen für eigene Projekte
 
Hallo Assarbad, vielen Dank für Deine Mühe und auch, daß Du mir vom "gesunden Menschenverstand" her gesehen recht gibst (was aber nicht nötig gewesen wäre)!

Meine Quelltexte sind - wie garantiert die vieler anderer auch - zu einem erheblichen Teil Collagen gefundener Quelltexte - sei es in Pascal, sei es in anderen Programmiersprachen. Schon zu entscheiden, was die nötige Schöpfungshöhe erreicht, damit es urheberrechtlich geschützt ist und ggf. irgendwelche Lizenzen greifen, ist insofern müßig, als daß man sich nicht sicher sein kann, daß ein Richter es doch anders sähe. Hinzu kommt, das fremde Quelltexte gar nicht mal so selten "unsauber" oder gar fehlerhaft sind, sie müssen also angepaßt, vereinfacht oder erweitert und auch hin und wieder korrigiert werden. Wer hat nun woran welches Urheberrecht? Der eine am Original, der andere an der Adaptation oder gar Korrektur? Das ganze ziseliert letztlich ins Lächerliche.

Wenn ich hier - und vermutlich denken etliche andere auch so - die Quelltexte den Compilaten in den Projekt(datei)en beilege und das Wort Lizenz nicht einmal verwende, so ist das zwar kein explizites Einverständnis, diese zu verwenden, jedoch ein Indiz in diese Richtung, weil es sich faktisch nicht verhindern läßt. Das dürfte wohl jedem klar sein.

Nichtdestoweniger bin ich dankbar dafür, von anderen so partizipieren zu können (schmarotzen will ich nicht schreiben) und halte es für ein Gebot des Anstandes und der Aufrichtigkeit, wenigstens etwas von den Vorteilen, die man hier schöpfen kann, der Gemeinschaft zurückzugeben.

Ob irgendjemand irgendetwas meiner Quelltext benutzt, ist mir deshalb nicht mal "Jacke wie Hose", sondern ich befürworte es sogar, weil es letztlich der Verbreitung der Programmiererei nützt.

Ergänzung: Irgendeine Internetseite im Wikipediastil ist kein Beweis für die Seriösität eines Wortes. Was bitte soll ein "Copyleft" sein? Ein Kopierlinks? Ist das ein juritischer Terminus, der im BRD-Rechtssystem definiert und kodifiziert ist?

creed steiger 12. Apr 2012 18:00

AW: Freie (Open Source) Softwarelizenzen für eigene Projekte
 
Zitat:

Zitat von Delphi-Laie (Beitrag 1161545)
Ergänzung: Irgendeine Internetseite im Wikipediastil ist kein Beweis für die Seriösität eines Wortes. Was bitte soll ein "Copyleft" sein? Ein Kopierlinks? Ist das ein juritischer Terminus, der im BRD-Rechtssystem definiert und kodifiziert ist?

Copyleft
http://de.wikipedia.org/wiki/Gemeinfreiheit#Copyleft

im Zusammenhang mit GPL und rechtlicher Gültigkeit
http://www.heise.de/newsticker/meldu...PL-164927.html

und nochwas von der Bitkom dazu:

http://www.bitkom.org/files/document...ersion_1.0.pdf

Edit:das mit dem Kopierlinks find ich ein bissl daneben,der Begriff kommt halt aus einem anderen Kontext/Rechtssystem.Allerdings sollte man in Hinsicht auf globalisierte Märkte ernsthaft ein bissl über den deutschen Tellerrand hinausgucken,anstatt einen Begriff ins lächerliche zu ziehen.


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