Delphi 13 Florence wurde veröffentlicht

[dummzeuch]

Zitat von fisipjm:

Die ganze Gexperts Suite zu installieren nur um einen Formatter zu haben ist leider eine Kanonen auf Spatzen Variante.

Du kannst ja alles disablen, was Du nicht brauchst (mache ich bei cnPack auch so), dann stört GExperts kaum. Selbst das Menü kannst Du in den Einstellungen verschieben, so dass es nicht mehr im Hauptmenü sondern unter Tools steht. Allerdings würden mir dann diverse Funktionen fehlen, die ich sehr häufig verwende.

[cltom]

Zitat von sh17:

Irgendwie habe ich gerade "Angst" auf Delphi 13 zu wechseln. Mir fehlt nur noch eine neue Version einer Komponente, dann könnte ich. Diese Komponente zeigt mir auch, wie gefährlich es ist, sich auf Drittanbieter einzulassen. Wenn es nicht mehr läuft, gehen sie einfach unter, ohne die Quellen herauszugeben. Ich bin eher am Abbauen von Abhängigkeiten, anstatt mir neue ins Boot zu holen. Embarcadero selbst benötigt ja schon Jahre um auf dem Stand der Technik zu sein, ich sag für mich nur Postgresql.

Das beschäftigt mich auch. Ich hab zwei Komponenten, die noch nicht für D13 fertig sind. Zum Thema Abhängigkeiten reduzieren: wie viele Komponenten habt ihr denn so im Schnitt in Verwendung, ohne die die meisten Eurer Projekte nicht lauffähig wären?

Ich hab schon ein paar, ohne die es schwer wäre oder wo ich viel umbauen müsste:

- XLSX-Import/Export: Flexcel
- Tabellen: TAdvStringGrid
- Charts/Mathematik: SDL Components
- DB: ZeosLib
- Grafik: GR32, IGDI+

Einige davon liegen im Source vor, wenn man also kann (!), dann könnte man es vermutlich zumindest am Laufen halten.

[jaenicke]

Zitat von fisipjm:

mit pasfmt kann ich leider nichts anfangen, es fehlen zu viele Voraussetzungen um es produktiv zu verwenden.

Welche Voraussetzungen? Bei mir läuft der einfach.

Und ein großer Vorteil ist, dass man nicht viele Möglichkeiten hat, sich eine eigene komische Formatierung auszudenken. Die vorhandenen Einstellungen sind sinnvoll, aber die tausend Einstellungen anderer Formatter führen nur dazu, dass der formatierte Quelltext oft wieder nur für wenige Entwickler gut lesbar ist. Der Standard, der hier verwendet wird, sieht für mich sinnvoll aus. Und im Gegensatz zum integrierten Formatter klappen auch z.B. class vars in Klassen usw. korrekt.

[fisipjm]

Zitat von jaenicke:

Zitat von fisipjm:

mit pasfmt kann ich leider nichts anfangen, es fehlen zu viele Voraussetzungen um es produktiv zu verwenden.

Welche Voraussetzungen? Bei mir läuft der einfach.

Da war ich wohl zu unspezifisch. Es fehlen mir Punkte, die pasfmt erfüllen muss, damit ich es produktiv in einem mehrköpfigen Entwickelerteam einsetzen kann. Ich gebe dir recht, dass die Annahmen die für die Formatierung getroffen wird ganz ok ist. Leider kann ich nicht jeden Entwickler zwingen, sich daran zu halten. Wenn ich Teile einer unit bearbeite, die ich nicht selbst geschrieben habe, markiere ich den Bereich den ich bearbeite und lasse nur diesen Formatieren. Das geht mit pasfmt nicht weil er nicht in die IDE Integriert ist, sondern von außen die komplette Datei angeht. Damit ist das ein K.O. Kriterium für mich, weil ich meine Kollegen nicht zwingen kann den "neuen" Style zu übernehmen.
Ein issue das diesen Punkt adressieren würde ist schon seit über 1 Jahr offen. https://github.com/integrated-applic...sfmt/issues/58

[Der schöne Günther]

Ich will das Thema nicht entführen, aber ich wundere mich schon, dass sich Dinge wie Formatierungen überhaupt so balkanisieren können, dass jeder seine eigene Philosophie entwickelt.

Es gibt bis heute noch nicht mal eine (öffentliche) Formale Beschreibung der Delphi-Sprachsyntax [1], oder? Wie sollen da externe Anbieter (egal ob kommerziell oder open source Projekte) überhaupt vernünftig Lösungen für entwickeln können?

[1] https://en.delphipraxis.net/topic/63...ormat-started/

Solange Embarcadero das alles hinter verschlossenen Türen macht und eines Tages released (und ihre eigene IDE teilweise noch nichtmal mit klarkommt) würde mir auch niemals in den Sinn kommen, in meiner Freizeit irgendein Tool zu entwickeln, was Delphi Sourcecode formatiert oder Refactoring betreibt. Bei Sprachen die fest spezifiziert sind und öffentlich entwickelt werden sieht das ganz anders aus.

Die "Sprache Delphi" gehört Embarcadero doch praktisch. Könnten würden sie es.

[Sherlock]

Ich kann offen gesagt immer noch nicht nachvollziehen, wie gerade ein mehrköpfiges Team mit individuell formatiertem Code überhaupt vernünftig arbeiten kann. Jeder Mergevorgang muss unweigerlich zu einer Höllenwoche werden. Individuelles Formatieren ist im Team der Tod der Produktivität. An dieser Stelle ist die (angeblich) absichtliche minimale Konfigurierbarkeit von pasfmt eigentlich ein Segen, um endlich mal einheitlichen Code durchzudrücken. Als Kopf eines solchen Teams hätte ich diesen fehlgeleiteten Individualismus ohnehin schon als erste Amtshandlung in den Ruhestand geschickt.

BTT: Ich würde an dieser Stelle gerne eine Lanze für Embarcadero brechen, offensichtlich haben die einfach nicht die Ressourcen, um das Produkt so zu entwickeln, wie sie es gerne wollten. Dafür würde ich gerne nahelegen endlich selbst auf den AI Zug aufzuspringen und die halt mal den Formatierer und ein Refactoring Tool machen zu lassen. Sollte das nicht so ganz klappen, kann man das ja kommunizieren und den ganzen AI-Quatsch wieder aus der IDE entfernen. Mir ist gelegentliches C&P aus dem Browser ohnehin lieber als meinen Code permanent über mühsam einsehbare Kanäle in fremde Hände zu geben...aber da stehe ich vermutlich alleine da.

[fisipjm]

Zitat von Sherlock:

wie gerade ein mehrköpfiges Team mit individuell formatiertem Code überhaupt vernünftig arbeiten kann.

Nie Behauptet

Zitat von Sherlock:

Als Kopf eines solchen Teams hätte ich diesen fehlgeleiteten Individualismus ohnehin schon als erste Amtshandlung in den Ruhestand geschickt.

Dito, dafür musste aber erst mal Kopf des Teams sein

[Uwe Raabe]

Zitat von Sherlock:

Ich kann offen gesagt immer noch nicht nachvollziehen, wie gerade ein mehrköpfiges Team mit individuell formatiertem Code überhaupt vernünftig arbeiten kann.

Das sehe ich genauso, aber das tun wahrscheinlich eh die meisten. Das Problem liegt aber wohl daran, dass verschiedene Entwickler unterschiedliche Meinungen dazu hat, wie diese einheitliche Formatierung auszusehen hat. Vermutlich würde die Forderung nach einer global einheitlichen Formatierung sehr viel Zuspruch finden, aber man würde wohl kaum eine Einigkeit auf das eine Format hinbekommen. Niemand lässt sich gerne was aufzwingen und alte Gewohnheiten sind nur schwer über Bord zu werfen. Das starre Format von pasfmt mag eine hehre Absicht sein, aber es ist für eine umfassenden Verbreitung eher hinderlich.

Im Laufe der Zeit habe ich mit verschiedenen Teams gearbeitet, von denen einige sogar sowas wie eine Formatierungskonvention hatten. Natürlich ist es schwer das konsistent einzuhalten wenn man es schon so lange anders macht. Genau dafür gibt es ja den Formatter. Würden all gleich die richtige Formatierung schreiben wäre der ja überflüssig. Ein stabiler Formatter mit einem Automatismus beim Commit ist in solchen Szenarien aber Gold wert. Leider gehört der nun entfernte Formatter nur bedingt in diese Kategorie.

[himitsu]

Zitat von sh17:

gehen sie einfach unter, ohne die Quellen herauszugeben.

Am Besten immer gleich sofort nur noch inkl. Source kaufen.

[ggscholz]

Von meiner Seite erstmal Hut ab und vielen Dank an Devid, hier die abgebrochene Diskussion noch mal aufzugreifen.

Ich erlebe diese Formen als eine absolut kultivierte Community! Das einigen Kollegen dann trotzdem die Hutschnur hochgeht ist für mich verstä ndlich. Wenn ich mein Geld mit Delphi verdienen müsste, könnte mir das angesichts der endlosen Geschichte zu den vielen halbgaren, hier diskutierten Features auch passieren.

Vieles in diesem Faden kann ich eindeutig unterstützen.

Es bleibt die Frage, wo Emba in fünf Jahren stehen will. Es könnte ja sein, das der Anspruch, für die wichtigsten Plattformen das Entwicklungstool zu sein schon ausreichend ist, um sich mit Arbeit zuzuschütten, vor allen Dingen, wenn bei den unterstützten Systemen jedes Jahr ausreichend viel umgekrempelt wird.

Und da habe ich das Gefühl, die laufen dem Anspruch (wenn er denn da ist) deutlich hinterher. Auch weil sie noch viel Entwicklung in die eigene IDE stecken müssten, um weiterhin attraktiv für Programmier zu sein. Ich bin hier seit D7 dabei (eine CD im ct'Magazin wars). Als ich mich dann später mit Berlin zum ersten mal mit FMX beschäftigt habe, war (und ist) das für mich ein gänzlich andere Arbeitsweise als mit der VCL. Da fragt man sich dann schon, tu ich mir das an oder schaue ich mal bei anderen vorbei. Manchmal habe ich den Eindruck, da wird was mit viel Aufwand und um die Ecke denken drangebastelt, was aber nicht mehr zum bisherigen Konzept passt.

Es braucht mit Sicherheit mehr Power, um vieles nachzuholen und neues zu integrieren.

Wenn Emba für Delphi noch eine Zukunft sieht, müssen sie zum einen Gas geben bei der IDE und zum anderen die Nutzer deutlich verjüngen.

Gleichzeitig müssen sie mit den großen Playern der Betriebssysteme konkurrieren, die natürlich den Background haben, die passenden Enwicklungsumgebungen kostenlos zu verteilen.

Ich kenne die Strategie und das Zeil bei Emba nicht, aber die kostenlose Bereitstellung von Entwicklungsumgebungen für Schulen, Neueinsteiger etc. könnte sicherlich offensiver und nutzerfreundlicher sein. Da schafft man Barrieren, die heute nicht mehr zeitgemäß sind.

Was aber überhaupt nicht geht, ist das kleinlaute Weglassen von Programmfunktionen, die über Jahre (nicht nur) hier deutlich zu Kritik und dann auch wüsten Beschimpfungen geführt haben. Wenn sie ihre Kunden ernst nehmen, würden sie (nicht nur hier) mitlesen und dann wäre das most wanted feature nicht der ternary Operator sonder LSP, Refactoring, flüssiges debuggen unter Android oder iOS, oder, oder oder.

Und natürlich kann man das alles erklären, aber was es braucht ist eine klare Aussage: wir schaffen das, so schnell wie möglich, wir werden das kostenlos, auch für 12 und 11 nachliefern bis es, wie mal angekündigt funktioniert.

Davon lese ich überhaupt nichts.

Es kommen ja immer mal hier Themen vor, wo man sich wünscht, das die immer älter werdenden (durchaus netten) Herrn hier auch mal ernsthaft zu Baustellen in Ihrem Delphi Stellung nehmen. Es würde ihnen auf jeden Fall kein Zacken aus der Krone fallen, eher das Gegenteil: man würde sich jetzt nicht hier unterhalten, ob die 13 gerechtfertigt ist (was ich im übrigen auch so sehe, es ist eine 12.4)

Wir mich wirklich mal interessiert, ob hier einer außer Devid mitliest und sich die Roadmap dann ändert.

Bis dahin