AW: Gendering in Jobangeboten
Zitat:
Denn wenn diese Entscheidung nur auf der Empfängerseite getroffen werden soll, dann funktioniert das nicht. Prinzipiell nicht. Denn dann könnte jede noch so kleine Minderheit (bis hin zu einer einzelnen Person) verlangen, dass man bestimmte Begriffe nicht mehr verwenden darf, weil sie kränkend sind. Und dann muss man konsequenterweise auch die Volldeppen (oder Monty-Python-Fans) ernst nehmen, die verlangen, dass man das Wort "nie" nicht mehr verwenden darf, weil diese konsequente Ablehnung auf sie kränkend wirkt. Alles andere wäre dann heuchlerisch. So kann eine Gesellschaft nicht funktionieren. Dieser Balance-Gedanke fehlt mir in der aktuellen Diskussion. Aktuell läuft das doch so, dass wenn sich nur ein einziger aus einer "guten Minderheit" gekränkt fühlt, oder (noch schlimmer), wenn nur ein an und für sich völlig Unbeteiligter der Meinung ist, dass sich jemand gekränkt fühlen könnte, dann ist das schon Fakt und auf jeden Fall ist diejenige Schuld, die das böse Wort gesagt hat. Die pure Möglichkeit, dass hier jemand überempfindlich reagiert, wird oft gar nicht mehr in Betracht gezogen. Und nein, das ist kein Victim-Blaming und auch keine Verharmlosung von rassistischer/sexistischer Sprache. Ganz im Gegenteil sogar. |
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Beleidigungen und Rassismus usw. sind absolut unakzeptabel. Darin werden wir uns hier wohl auch weitestgehend einig sein.
Die ganze Hyper-Korrektheit läuft halt allerdings auch völlig aus dem Ruder. Dafür gibt es jede Menge Beispiele. Da haben sich z.B. einige Aktivistinnen über die Reaktion eines CIS-Mannes auf Ihre Man-Spreading-Aktion unterhalten und kamen zu dem Schluss, dass sie diese Reaktion wohl gut fanden. Ganz klar schien es aber nicht zu sein, auf was sie sich geeinigt hatten. Das sind halt häufig völlig willkürliche Problembehauptungen und Lösungsvorschläge. Insofern nicht ernst zu nehmen. Ausgebrannte Sterne enden teilweise als braune Zwerge. Ich warte nur drauf, dass dafür auch neue Begriffe gefunden werden müssen. Dafür gibt es ja mindestens zwei mögliche Diskussionsansätze. Zum Thema Mohr mal hier ein Beitrag: https://youtu.be/bYP-zuQnT4E PS: Wir haben uns übrigens nicht dafür entschieden, unsere Kinder zur Toleranz und Respekt zu erziehen. Hat aber offenbar trotzdem geklappt. |
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Zitat:
Zitat:
Und zu deinem Mohren, stahli: ja, was um Himmels Willen ist dennn so furchtbar daran? Meinl macht das auch: https://www.24hamburg.de/niedersachs...-91068894.html So weit kann es mit Zitat:
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@TigerLilly
Was meinst Du mit Zitat:
Bitte hilf mir, ich raffe die Argumentationsketten der Herrenwelt gegen das Gendern und die (nicht nur) sprachliche Gleichbehandlung aller Menschen irgendwie mit jedem Beitrag weniger bis garnichtmehr ;-) Das letzte Beispiel von Stahli ist genauso zielführend, wie das sprachliche Geschlecht für Tisch und Matratze, für die das Gendern - die ggfls. geschlechtsneutrale Ansprache von Personen - absolut irrelevant ist, da es sich nicht um Personen handelt, sondern um Sachen. Man führt also als Argument gegen die Änderung von etwas etwas an, für das die Änderung nicht von Belang ist, da es von der Änderung nicht betroffen ist und auch nicht betroffen sein kann? Das das, gegen das es als Argument herangezogen wird, nicht einmal peripher tangiert. (Also nicht mal in die Nähe des Randes des Randes dessen, gegen das es angebracht wird, gelangt. ;-)) Dann könnte ich auch die weiße Farbe des Felles der Eisbären im Norden Kanadas als Begründung dafür heranziehen, dass es sinnvoll erscheinen könnte, dass rote Ampel in Zukunft blau sein sollten, weil vermutlich in der Antaktis, bei weiterer Erderwärmung und Abschmelzen der polaren Eiskappen, große Kohlevorkommen gefunden werden könnten. Und ja, mein Gegenbeispiel ist einfach nur zusammenhangloser Stuss ;-) Aber im Endeffekt triffst Du mit Zitat:
Zitat:
Gut für die Gerichtsbarkeit: Prozesse wegen Beleidigung dürften damit in Zukunft entfallen, spart auch Steuergelder. Und ja: Die Formulierung ist extrem überspitzt. |
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@Delphi.Narium: Ja, bin ganz bei dir. :-) Man glaubt gar nicht, dass Techniker, Programmierer, die es im Blut und den Genen haben sollten, nüchtern und sachlich an die Dinge heranzugehen, die hinterfragen, was eine Anforderung wirklich bedeutet, die pingelig draufbleiben, bis sie wissen, was wirklich Sache ist, die fragen und fragen, ob auch wirklich alles und jedes mitbedacht ist, dass die solche Sachen sagen und glauben. :shock:
Wie wär´s mit einem neuen Thread zum Thema "Quote"? |
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Ja, fänd' ich gut.
Weiß nämlich überhauptnicht, ob die Art, wie ich die Quote-Tags nutze, sowohl inhaltlich, als auch optisch, im leisesten Ansatz korrekt sind :-( |
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Hi zusammen
Unglaublich: Zitat:
In der Ausgabe von Onkel Toms Hütte wurden Farbige noch respektvoll als 'Neger' bezeichnet, respektlos-rassistisch als 'Nigger'. Beide Begriffe wurden durch das nichtrassistische 'Schwarze' ersetzt - und nun darf nichtmal mehr dieser Begriff verwendet werden, weil er rassistisch sein könnte? Das heisst ganz einfach: Die Farbbezeichnung 'Weiss' könnte rassistisch sein und wird gestrichen. Die Farbbezeichnung 'Rot' könnte rassistisch sein und wird gestrichen. Die Farbbezeichnung 'Gelb' könnte rassistisch sein und wird gestrichen. Die Farbbezeichnung 'Schwarz' könnte rassistisch sein und wird gestrichen. Und was ist mit den Menschen, die diese Bezeichnungen streichen wollen? Können die dann weiter ihrem rassistischen Gedankengut frönen, in der Gewissheit, dass ja die rassistischen Bezeichnungen abgeschafft wurden? Ja, man soll rassistisches Gedankengut verfolgen und anprangern. Aber wann ist zuviel des Guten? Ab wann wird die Ablehnung des Rassismus selbst zur rassistischen Heuchelei? Gruss Delbor |
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Genau wie in der Informatik bei "blacklisting" und "whitelisting" steckt das Problem beim "Schwarzfahren" eben nicht in der Farbbezeichnung an sich, sondern daran, dass eine Farbe mit einer Wertung, insbesondere im Zusammenhang mit Menschen, assoziiert wird. Tatsächlich hat das Fahren ohne gültiges Ticket ja überhaupt nichts mit Farben zu tun.
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Hallo,
dann sollte man das Wort 'Schwarzarbeit' vielleicht auch ersetzen. Gruß |
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Im Film Ein Mann, ein Fjord von HaPe Kerkeling gab es einen niedlichen Dialog. Etwa so:
"Ihr Deutschen habt immer schwarz in negativen Begriffen. Schwarzarbeit, Schwarzfahren..." "Stimmt nicht: z.B. Schwarzbrot." "Ja, aber schmeckt nicht!" |
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