Delphi-PRAXiS
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-   -   Delphi ZEOS 7.0 ohne libmysql? (https://www.delphipraxis.net/171862-zeos-7-0-ohne-libmysql.html)

samso 1. Dez 2012 13:18

AW: ZEOS 7.0 ohne libmysql?
 
Zitat:

Zitat von Bernhard Geyer (Beitrag 1193659)

Nur die direkte Verwendung der DLL ist problematisch. Gegen das Protokoll zu implementieren nicht.

Kannst Du das belegen? Das würde mich freuen, denn bisher habe ich auf folgenden Wissensstand:
Das Protokoll ist nicht komplett veröffentlicht (es fehlen die Teile zur Passwortkodierung). Deshalb muss eine neue Implementation immer auf den Quellcode der Lib zurückgreifen und benutzt damit GPL-Code. DevArt kommt nur deshalb da raus, weil sie eben mehrere Datenbankserver unterstützen. Würde DevArt ausschließlich mysql unterstützen (wie z.B. directsql) dann würde DevArt genauso in der sog. GPL-Falle sitzen wie alle anderen auch.

Medium 1. Dez 2012 15:17

AW: ZEOS 7.0 ohne libmysql?
 
Wenn man da so herum dran geht, ist MariaDB eigentlich immer ein gültiger Ausweg. Imho lässt sich MySQL völlig transtaprent mit MariaDB substituieren. Zumindest ist das das, was ich in meinen Recherchen zum Thema herausgelesen habe. Probieren konnte ich es mangels Zeit und Gelegenheit noch nicht.

Bernhard Geyer 1. Dez 2012 15:26

AW: ZEOS 7.0 ohne libmysql?
 
Zitat:

Zitat von samso (Beitrag 1193861)
Kannst Du das belegen? Das würde mich freuen, denn bisher habe ich auf folgenden Wissensstand:

Nachdem er bei der Antwort "Nein" auf die Frage ob wir die mysql-DLL verwenden (das wir auch andere DBMS verwenden wurde ihm schon vorher gesagt) das Themas "GPL-Falle" gleich beendet hat ist mir beleg genug.

Zitat:

Zitat von samso (Beitrag 1193861)
Das Protokoll ist nicht komplett veröffentlicht (es fehlen die Teile zur Passwortkodierung). Deshalb muss eine neue Implementation immer auf den Quellcode der Lib zurückgreifen und benutzt damit GPL-Code.

Sowas kann auch per Reverse Enginiering heraus finden. Und bei den Passwörtern wird auf MD5 bzw SHA2 verwiesen so das ich denke das das keine geheime Authentifizierung ist.

Zitat:

Zitat von samso (Beitrag 1193861)
DevArt kommt nur deshalb da raus, weil sie eben mehrere Datenbankserver unterstützen. Würde DevArt ausschließlich mysql unterstützen (wie z.B. directsql) dann würde DevArt genauso in der sog. GPL-Falle sitzen wie alle anderen auch.

DevArt stellt keine fertige SW her und wird vermutlich für Oracle nicht relevant sein. Hier sind die Anwender der DevArt-Kompos in der Pflicht mehr als ein DBMS zu unterstützen.

Codehunter 3. Dez 2012 07:54

AW: ZEOS 7.0 ohne libmysql?
 
Wobei man Oracle als solche zu dem Thema zwar fragen könnte, aber mit Sicherheit keine liberale Antwort bekommen dürfte.

Ich würde da noch eine ganz andere Frage in den Raum werfen: Lässt sich die GPL nur auf Sourcecode anwenden oder auch auf Protokolle? Denn wenn dem so wäre, dann wäre jede Art von Reimplementierung eines Protokolls unter einer anderen Lizenz ein Verstoß gegen die GPL.

Ich sags ja, die GPL rechtlich ein ganz heißes Eisen und wurde juristisch noch kaum bis gar nicht aufgearbeitet. Und dadurch ist jetzt das passiert, was die Schöpfer der GPL eigentlich vermeiden wollten: Das Softwarelizenzen als Waffe gegen Konkurrenten eingesetzt werden, sei es auch nur in einer Art "kalter Lizenz-Krieg".

Morphie 11. Dez 2012 14:10

AW: ZEOS 7.0 ohne libmysql?
 
Wie ist das eigentlich, wenn man ODBC verwendet?
Für MariaDB gibt es ja keinerlei ODBC-Connectoren, daher muss man zwangsläufig die von MySQL verwenden... Darf man das einfach so, wenn die eigene Software nicht unter der GPL veröffentlicht wird?

Codehunter 11. Dez 2012 14:20

AW: ZEOS 7.0 ohne libmysql?
 
Zitat:

Zitat von Morphie (Beitrag 1195059)
Wie ist das eigentlich, wenn man ODBC verwendet?

Da sind wir schon wieder mittendrin in der GPL-Kaffeesatzleserei. Es ist nicht eindeutig definiert, was "Linking against" auf technischer Ebene bedeutet. Daher ist es nach meiner Auffassung egal ob libmysql oder ODBC-Connector. Beide stehen unter der GPL. Außerdem müsstest du den Connector genauso mit deinem Installer ausliefern wie die libmysql, wodurch dann die zweite Bedingung der GPL erfüllt wäre: Distribution.

Der einzige Weg dürften alternative Client-Implementierungen wie z.B. libmariadb oder UniDAC sein. Denn die Netzwerkprotokolle scheinen nach gängiger Meinung die Final Frontier der GPL zu sein.

Morphie 12. Dez 2012 11:13

AW: ZEOS 7.0 ohne libmysql?
 
Also lt. MariaDB-Hersteller hat der Einsatz des MySQL-ODBC-Connectors keinen Einfluss auf die GPL-Falle...
Zitat:

Zitat von https://kb.askmonty.org/en/licensing-faq/#using-a-database-source-independent-framework
Any software can be connected to the GPL v2 licensed MySQL Connector/ODBC, without the need for that software to be GPLed. This is because there is a piece of general management software, the ODBC manager, between the GPLed MySQL Connector/ODBC and your software. If any logic would require the software which interfaces with MySQL Connector/ODBC to be GPL, then that would apply also to the ODBC manager itself. Yet, the ODBC manager is not GPL, neither on Windows nor on Linux. By consequence, no one would be allowed to use MySQL ODBC driver for anything.


Codehunter 12. Dez 2012 11:23

AW: ZEOS 7.0 ohne libmysql?
 
Zitat:

Zitat von Morphie (Beitrag 1195191)
Zitat:

Zitat von https://kb.askmonty.org/en/licensing-faq/#using-a-database-source-independent-framework
By consequence, no one would be allowed to use MySQL ODBC driver for anything.


Lass dir diesen letzten Satz mal auf der Zunge zergehen...

Ich bleibe dabei und die Vorredner bestätigen mich darin: Oracle könnte theoretisch die GPL als Waffe einsetzen gegen jeden kommerziellen Software-Hersteller, der sich über Clientbibliotheken mit MySQL verbinden, welche unter der GPL stehen. Ob sie es tatsächlich täten oder im konkreten Fall nur durch Einschüchterung auf Lizenzeinnahmen hoffen, wer weiß das schon. Wer hat schon das Sitzfleisch, sich gegen einen US-Großkonzern durch die internationalen Instanzen zu klagen?

Dann doch lieber UniDAC oder auf eine native ZEOS-Version warten...


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