Delphi-PRAXiS
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Delphi-PRAXiS (https://www.delphipraxis.net/forum.php)
-   Algorithmen, Datenstrukturen und Klassendesign (https://www.delphipraxis.net/78-algorithmen-datenstrukturen-und-klassendesign/)
-   -   Prüfziffer für IBAN berechnen (https://www.delphipraxis.net/176530-pruefziffer-fuer-iban-berechnen.html)

BUG 13. Sep 2013 00:22

AW: Prüfziffer für IBAN berechnen
 
Zitat:

Zitat von Amateurprofi (Beitrag 1228270)
Ja, mit der Folge dass man etwa 10 Mal soviel Mod Operationen braucht.

Allerdings sind Sprünge (wie im if) auch nicht das Wahre, insbesondere bei Pipeline-Prozessoren. Zudem sind Divisionen heute auch nicht mehr so teuer, wie sie mal waren.
Im Zweifelsfall müsste man ausmessen, was schneller ist (eventuell abhängig von der Branch-Prediction/Speculative-Execution des Prozessors).

Bei dieser Funktion gibt es noch andere Dinge zu optimieren. Zum Beispiel ist die Speicherallokation für den temporären String nicht unbedingt billig. Auch den Rückgabewert könnte man vielleicht effizienter Zusammenbasteln.
Ansonsten kann man überlegen, nach wie vielen Stellen man jeweils frühestens einmal modulo 97 rechnen muss und dann die Schleife entsprechen aufteilen.

Und dann ist da noch die Frage, ob sich der Optimierungsaufwand überhaupt lohnt. Schließlich ist die Geschwindigkeit dieser Funktion nur bedeutsam, wenn man sie auf sehr vielen Nummern ausführen will, wobei es dann vermutlich eher an den IO-Operationen hängt.

Amateurprofi 13. Sep 2013 01:01

AW: Prüfziffer für IBAN berechnen
 
Zitat:

Zitat von BUG (Beitrag 1228273)
Zitat:

Zitat von Amateurprofi (Beitrag 1228270)
Ja, mit der Folge dass man etwa 10 Mal soviel Mod Operationen braucht.

Allerdings sind Sprünge (wie im if) auch nicht das Wahre, insbesondere bei Pipeline-Prozessoren. Zudem sind Divisionen heute auch nicht mehr so teuer, wie sie mal waren.
Im Zweifelsfall müsste man ausmessen, was schneller ist (eventuell abhängig von der Branch-Prediction/Speculative-Execution des Prozessors).

Bei dieser Funktion gibt es noch andere Dinge zu optimieren. Zum Beispiel ist die Speicherallokation für den temporären String nicht unbedingt billig. Auch den Rückgabewert könnte man vielleicht effizienter Zusammenbasteln.
Ansonsten kann man überlegen, nach wie vielen Stellen man jeweils frühestens einmal modulo 97 rechnen muss und dann die Schleife entsprechen aufteilen.

Und dann ist da noch die Frage, ob sich der Optimierungsaufwand überhaupt lohnt. Schließlich ist die Geschwindigkeit dieser Funktion nur bedeutsam, wenn man sie auf sehr vielen Nummern ausführen will, wobei es dann vermutlich eher an den IO-Operationen hängt.

Willst du jetzt ernsthaft darüber diskutieren, ob der durch das IF verursachte Sprung mehr Zeit kostet als ein MOD ?

Selbstverständlich hast du Recht, dass man das noch erheblich optimieren kann.
Du sagst "müsste man ausmessen", "kann man überlegen",
Miss es doch und überleg es mal und dann schreibe die optimale Funktion.
Da wären Dir einige Leute dankbar.

Mein Ziel war nicht, eine "superperformante" Funktion zu zeigen, ich habe schlicht und einfach einen Code aus einem bestehenden Projekt kopiert. http://www.delphipraxis.net/170138-i...ml#post1228268
Dann wurde eine "Optimierung" gezeigt, die (auf meinem Rechner) etwa 65% mehr Zeit braucht.
Entsprechend habe ich reagiert.

sx2008 13. Sep 2013 05:10

AW: Prüfziffer für IBAN berechnen
 
Bei der Erzeugung von IBANs ist etwas wichtiger als alles Andere: Korrektheit.
Das Ding muss richtig rechnen; das hat oberste Priorität.
Nichts ist schlimmer als wenn in einer Produktivumgebung tausende falsche IBANs verschickt werden. :oops:

Daher muss man so vorgehen:
Schritt 1:
Testdaten besorgen und eine Testumgebung für die IBAN-Funktion aufbauen.
Man sollte mindestens 5 versch. IBANs testen.
Dazu kann man ein kleines Testprogramm schreiben oder man verwendet DUnit.
Man könnte auch nur mit Assert-Anweisungen arbeiten; Hauptsache es gibt Tests.
Nicht nur die Gut-Fälle testen sondern auch gezielt ungültige Daten übergeben die von der IBAN-Funktion abgewiesen werden müssen.

Schritt 2:
Umsetzen der IBAN Berechnung in Code.
Dabei sollte man gleich alle Länder vorsehen.
Ausserdem gehört dazu auch eine Prüfung der Eingabeparameter (Buchstaben in Konto-Nr, ...).

Schritt 3:
Optional prüfen, ob man den Code noch optimieren kann.
Wichtig ist, dass man mit dem Optimieren aufhört bevor der Code schlecht lesbar wird.
Einfacher Code ist meist auch schneller (bzw. ausreichend schneller) Code.
Nach jedem Optimierungsschritt muss auf Korrektheit getestet werden.

Furtbichler 13. Sep 2013 06:41

AW: Prüfziffer für IBAN berechnen
 
Zitat:

Zitat von sx2008 (Beitrag 1228282)
Korrektheit...das hat oberste Priorität.

Richtig. Nagel auf den Kopf und den Punkt getroffen.
Klitzekleines aber:
Zitat:

Man sollte mindestens 5 versch. IBANs testen.
Wenn, dann richtig: Stichwort: Codeabdeckung. Die Tests müssen in diesem Falle wirklich alle Fälle abdecken, d.h. (ich hab nu nich in den Code geschaut) es müssen Äquivalenzklassen gebildet werden, das sind die Mengen von Eingaben, die den jeweils gleichen Codepfad durchlaufen. Und aus jeder der Äquivalenzklassen reicht es, 1-3 Kandidaten zu nehmen.

Gibt es Übergänge zwischen den Äquivalenzklassen (z.B. <0, =0, >0), nimmt man sich jeweils Kandidaten 'am Rand', also die, die gerade noch in eine Klasse passen.

Bei gutem Code benötigt man dann keine gezielten 'Angriffe' mit ungültigen Daten, denn diese sind in einer oder mehrerer Äquivalenzklassen enthalten. Trotzdem...
Zitat:

Zitat von sx2008 (Beitrag 1228282)
Nicht nur die Gut-Fälle testen sondern auch gezielt ungültige Daten übergeben die von der IBAN-Funktion abgewiesen werden müsssen...Nach jedem Optimierungsschritt muss auf Korrektheit getestet werden.

Ja, ja, ja. Abnick, full ACK,:thumb: und was man sonst noch so alles sagt.

Das sollte man eigentlich für jede Klasse machen, aber wer hat schon die Zeit dafür (ja: man muss sie sich nehmen).

Amateurprofi 14. Sep 2013 00:40

AW: Prüfziffer für IBAN berechnen
 
@sx2008:
Alles was du schriebst ist absolut korrekt.
In meinem Projekt IBANs http://www.delphipraxis.net/170138-ibans.html habe das zum Teil realisiert.

Die Prüfung von IBANs ist für alle Länder, soweit mir die Daten zugänglich waren, möglich, allerdings betrifft das nur die "Syntax" der IBANs.

Bei der Erstellung von IBANs (ich habe mich da auf "deutsche" beschränkt, bin ich noch etwas weiter gegangen.
Ich prüfe da nicht nur, ob die BLZ aus 8 und die Kontonummer aus 10 Dezimalziffern besteht, sondern auch,
- ob die BLZ tatsächlich existiert (BLZ-Datei der Deutschen Bundesbank)
- ob die Kontonummer von der der BLZ zugeordneten Prüfmethode als gültig anerkannt wird.
Letzteres ist aber auch nur eingeschränkt aussagefähig, weil die Prüfmethoden nur prüfen, ob die Kontonummer eine Kontonummer der jeweiligen Bank sein könnte, jedoch nicht, ob die Kontonummer wirklich existiert.
Wirklich "lecker" ist die Prüfmethode Nr. 09 - die gibt immer "OK" zurück.

Wie ich schon schrieb, ist die in #5 vorgestellte Funktion meinem IBANs-Projekt entnommen.
Da dort die Korrektheit der BLZ und Kontonummer schon an anderer Stelle erfolgt, habe ich in der Funktion zur Erstellung der IBAN diese Prüfung nicht vorgenommen.

Du schriebst "Wichtig ist, dass man mit dem Optimieren aufhört bevor der Code schlecht lesbar wird."
Ich denke "lesbar" ist eine recht subjektive Angelegenheit.
Als Assembler-Freak ist für mich z.B. ASM-Code lesbar wie ein Buch, andere sehen das, subjektiv zu Recht, ganz anders.
Nun ja, zum Abschluss:
Ich habe mir den Spaß gemacht, die in #5 stehende CreateGermanIBan noch einmal zu optimieren.

Ergebnis für 10M Durchläufe:
Original : 1965 MS, ASM-Version 390 MS, also 5 Mal so schnell.

Delphi-Quellcode:
FUNCTION ACreateGermanIban(const BankCode,Account:String):String;
asm
               test    eax,eax
               je      @Fail
               cmp     [eax-4],8
               jne     @Fail
               test    edx,edx
               je      @Fail
               cmp     [edx-4],10
               jne     @Fail
               push    ebx
               push    edi
               push    esi
               mov     ebx,eax             // @BankCode
               mov     edi,edx             // @Account
               mov     esi,ecx             // @Result
               // SetLength(Result,22)
               mov     eax,ecx
               mov     edx,22
               call    System.@UStrSetLength
               // Result[1..4]:='DE00'
               mov     esi,[esi]
               mov     [esi],$450044        // 'DE'
               mov     [esi+4],$300030      // '00'
               // Result[5..12]:=BankCode
               movdqu  xmm0,[ebx]
               movdqu  [esi+8],xmm0
               // Result[13..22]:=Account
               movdqu  xmm0,[edi]
               movdqu  [esi+8+16],xmm0
               mov     eax,[edi+16]
               mov     [esi+8+16+16],eax
               // Prüfziffer errechene
               mov     ebx,97               // Divisor
               xor     eax,eax
               // ... 9 Zeichen ab BankCode[1]
               lea     edi,[esi+8+18]      // Hinter Result[13]
               mov     edx,-9               // 9 Zeichen auswerten
               call    @GetMod
               // ... 8 Zeichen ab Account[2]
               add     edi,16               // Hinter Result[21]
               mov     edx,-8               // 8 Zeichen auswerten
               call    @GetMod
               // ... Account[10]
               movzx   ecx,word[edi]
               sub     cx,'0'
               lea     eax,[eax*4+eax]
               lea     eax,[eax*2+ecx]
               // ... 'DE00'
               mov     ecx,1000000
               mul     ecx
               add     eax,131400           // 'DE00'
               div     ebx
               // CheckSum:=98-Checksum
               mov     eax,98
               sub     eax,edx
               // Result[3..4]=CheckSum
               xor     edx,edx
               mov     bl,10
               div     bl
               or      [esi+4],al
               or      [esi+6],ah
               pop     esi
               pop     edi
               pop     ebx
               ret
@GetMod:      movzx   ecx,word[edi+edx*2]
               sub     cx,'0'
               lea     eax,[eax*4+eax]
               lea     eax,[eax*2+ecx]
@NoDiv:       add     edx,1
               jl      @GetMod
               div     ebx
               mov     eax,edx
               ret
@Fail:        mov     eax,ecx             // @Result
               call    System.@WStrClr
end;

Mikkey 16. Sep 2013 09:20

AW: Prüfziffer für IBAN berechnen
 
Um auf Deine ursprüngliche Frage zurückzukommen:

Wenn Du eine Zahl (dargestellt als einzelne Ziffern) hast, die in dem Programmiersystem nicht verwendet werden kann, kannst Du sie teilen. Aus Deiner 24-stelligen Zahl machst Du z.B. zwei 12-stellige:

n * 10^12 + m

Du bildest dann den n mod 97. Das Ergebnis multiplizierst Du mit 10^12 und addierst es zu m.

Das Ergebnis modulo 97 ergibt Dein gewünschtes Ergebnis.

Hast Du nur eine 32-Bit-Arithmetik zur Verfügung, kannst Du natürlich auch in drei 8-stellige Zahlen teilen.

jfheins 16. Sep 2013 10:35

AW: Prüfziffer für IBAN berechnen
 
Es reicht übrigens auch, wenn du es mit 10^12 mod 97 (also 50) multiplizierst.
Für eine Beispielrechnung verweise ich hier mal frech auf meinen eigenen Post in der EE: http://www.entwickler-ecke.de/viewto...=679625#679625


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 09:53 Uhr.
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