Delphi-PRAXiS
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jaenicke 26. Mai 2012 14:40

AW: Legales Musik Sharing?
 
Um die genaue Anzahl geht es doch gar nicht direkt. Es geht bei dem Gesetz ja vor allem darum, dass Kopien nicht an Fremde, flüchtige Bekannte, Kollegen, ... weitergegeben werden, sondern eben nur im engsten Freundeskreis. Und der besteht meistens ja ohnehin nicht aus dutzenden von Leuten. Inofern nutzen dir auch mehr Kopiermöglichkeiten nichts, wenn nicht genug potentielle Empfänger da sind ;-)

Davon abgesehen ist es nach derzeitiger Rechtsauffassung auch möglich von einer Privatkopie eines Freundes wiederum Privatkopien anzufertigen. Da sollte es mit der Anzahl also wohl kaum Probleme geben. ;-)

Namenloser 26. Mai 2012 18:58

AW: Legales Musik Sharing?
 
Zitat:

Zitat von jaenicke (Beitrag 1168222)
Um die genaue Anzahl geht es doch gar nicht direkt. Es geht bei dem Gesetz ja vor allem darum, dass Kopien nicht an Fremde, flüchtige Bekannte, Kollegen, ... weitergegeben werden, sondern eben nur im engsten Freundeskreis. Und der besteht meistens ja ohnehin nicht aus dutzenden von Leuten. Inofern nutzen dir auch mehr Kopiermöglichkeiten nichts, wenn nicht genug potentielle Empfänger da sind ;-)

Korrekt, und das mit den 7 erlaubten Kopien ist ein Gerücht, was schon ewig herumgeistert, aber einfach falsch ist.

Popov 26. Mai 2012 20:37

AW: Legales Musik Sharing?
 
Zitat:

Zitat von jaenicke (Beitrag 1168222)
Es geht bei dem Gesetz ja vor allem darum, dass Kopien nicht an Fremde, flüchtige Bekannte, Kollegen, ...

Das ist schon klar, aber hier geht es um Gesetz. Was ein Freund ist, das entscheiden letztendlich nicht du oder ich, sondern Gerichte, aber vor allem ein guter Anwalt. Wenn solche gesetzlichen Bezeichnungen so klar wären, gäbe es keine Gerichte die Gesetze deuten, bzw. innerhalb des Spielraums agieren. Also mach dir um den Punkt keine Gedanken. Im Zeitalter von Facebook ist die Bezeichnung etwas aufgeweicht.

Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1168233)
Korrekt, und das mit den 7 erlaubten Kopien ist ein Gerücht, was schon ewig herumgeistert, aber einfach falsch ist.

Das ist nicht richtig. Guck dir mal die Links meines Startpostings, da spricht selbst ein Medienanwalt von der legalen 7-Freunde-Kopie.

Namenloser 26. Mai 2012 21:06

AW: Legales Musik Sharing?
 
Zitat:

Zitat von Popov (Beitrag 1168246)
Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1168233)
Korrekt, und das mit den 7 erlaubten Kopien ist ein Gerücht, was schon ewig herumgeistert, aber einfach falsch ist.

Das ist nicht richtig. Guck dir mal die Links meines Startpostings, da spricht selbst ein Medienanwalt von der legalen 7-Freunde-Kopie.

Und ich hab schon von etlichen Anwälten das Gegenteil gehört. In deinem Video wird auch nicht explizit gesagt, dass genau 7 Kopien erlaubt wären.

Popov 26. Mai 2012 21:20

AW: Legales Musik Sharing?
 
Doch, genau das wird behauptet.

Die sieben Kopien stehen in keinem Gesetz, sondern werden aus einem Urteil des BGH interpretiert.

Was deine Anwälte vielleicht meinen ist, dass das Urteil aus Zeiten der Audiokopie stammt, es also kein vergleichbares Urteil zu Digitalkopie gibt. Aber letztendlich ist hier nur die Qualität anders. Und wenn man statt CD MP3 Files nimmt, schon hat man eine mindere Qualität.

jaenicke 26. Mai 2012 21:35

AW: Legales Musik Sharing?
 
Nicht nur die Qualität, auch und insbesondere der Verbreitungsweg ist es ebenfalls... den über das Internet gab es zur Zeit dieses Urteils z.B. noch nicht.

Popov 27. Mai 2012 10:03

AW: Legales Musik Sharing?
 
Zitat:

den über das Internet gab es zur Zeit dieses Urteils z.B. noch nicht.
Es gibt zwei Arten wie Gesetze gedeutet werden, die einen sagen, alles was nicht ausdrücklich verboten ist, ist erlaubt, die anderen sagen, alles die nicht ausdrücklich erlaubt ist, ist verboten. Ich hab irgendwo gelesen, dass die zweite Art zu denken ehe die deutsche Art ist. Aber ...

No Risk, no fun.

Es gibt Software für Tauschbörsen die keine Regeln beachten und hier sind paar Regeln aufgezählt an die noch keiner gedacht hat. Es ist nur eine Idee, ob sich einer dadurch inspiriert fühlt, bleibt jedem selbst überlassen.

schöni 27. Mai 2012 10:18

AW: Legales Musik Sharing?
 
Zitat:

Zitat von himitsu (Beitrag 1168024)
Eine(r) kauft sich die CD und nach paar Jahren hat jeder auf der Welt eine Kopie davon?

Prinzip Kettenbrief! :)

schöni 27. Mai 2012 10:41

AW: Legales Musik Sharing?
 
Zitat:

Zitat von Popov (Beitrag 1168198)
Zitat:

Zitat von hathor (Beitrag 1168184)
Legales Musik Sharing gibt es NUR zuhause.
Sobald ein LAN-Kabel oder WLAN/WAN/WWAN mit fremden geschützten Inhalten die Grundstücksgrenzen verlässt, ist es schon illegal.

Wer sagt das, kannst du es belegen?

Also ich will keinem was, soll sich Lady Gaga ihren dritten rubnbesetzten Elfenbeinrückenkratzer kaufen, aber Gesetzt ist Gesetz. Wenn ein Rechteverwerter eine Oma abmahnen läßt, weil, keine Ahnung, sie zwar selbst noch nie im Internet war, aber irgendwie die IP zu ihr paßt, mit der Begründung, sorry, aber Gesetz ist Gesetzt, dann weiß ich nicht wieso nur einige die Möglichkeiten und die Macht des Gesetztes nutzen dürfen, bei den anderen es verwerflich ist. Wenn in einem Haligali-Land im Gesetz steht, dass ein jeder Bürger das Recht hat ein mal im Leben ein Banküberfall straffrei zu begehen, dann können wir uns drüber unterhalten ob es moralisch verwerflich ist, aber es ist legal. Und wenn es legal ist sieben Freunden eine Kopie zu erstellen, dann ist das so. Und wenn die Labels daran pleite gehen, weil die moderne Zeit und moderne Technik sie zerstört hat, dann können sie sich mit den Tante Emma läden oder Droschkenkutschebauern unterhalten, die die moderne Zeit auch hinweggerafft hat.

Genau so sehe ich das auch. Und interessanter Weise war mein inzwischen verstorbener Vater selber Musiker und hat ordentlich von seinen Berufskollegen seine Lieblingsmusik kopiert, obwohl er selber in diesem Beruf tätig, sehr gut weiß, wie hart da das Geld verdient sein will.

Ich versuche gerade mit Texte schreiben paar Euro zu verdienen, aber die Entgelte bei Textbroker und Contentworld sind geradezu lächerlich. Und bei Textbroker gebe ich noch meine Eigentumsrechte am Text aus der Hand und dann kommt das Gesetz noch mit Urheberrecht. Was aber nützt mir das dann? Doch nur, wenn der geschriebene Text immer und ewig mir gehört und ich den dann auch beleibig oft verkaufen kann. Aber hier gewinne ich mehr und mehr den Eindruck, das diese "Urheberrechte" mit dem heutigen Gesetz zum Schleuderpreis an die Verwertungsgesellschaften (GEMA, Textbroker,...) abgegeben werden. Der dumme ist der wirkliche Autor. Bitte korrigiert mich, wenn das für die GEMA nicht stimmt!

Zitat:

Zitat von Popov (Beitrag 1168198)
Musik wird es immer geben, ob so oder so, und wenn alle Labels pleite gehen werden, weil jeder seinen Freunden sieben Kopien weitergibt, dann wird Lady Gaga eben bei uns auf dem Wochenmarkt auftreten müssen um sich ihr Geld zu verdienen.

Was sowieso das Beste ist, denn das Liveerlebnis, seinen Musikstar in Natura auf der Bühne zu erleben, kann durch nichts ersetzt werden, nicht mal durch die wirklich tollen Flachbildfernseher mit Dolby Souurond Anlage und dem Bild der Band in Breitwandformat. Obwohl ein Musikvideo so erlbt auch toll ist, live ist auch das nicht. Richtig Live ist anders und auch das wird trotz aller Technik wohl so bleiben. Wenn also die Musiker keine Tonträger mehr verkaufen können, müssen sie halt selber auftreten.

Zitat:

Zitat von Popov (Beitrag 1168198)
Die einzige Einschränkung die ich bei Digitalkopie kenne ist, dass man keinen Kopierschutz knacken darf. Im schlimmsten Fall stehe ich mit dem Micro vor dem Lautsprecher, denn das wiederum ist legal.

Was aber mittlerweile schikanös ist, da mancher CD/DVD Player die kopiergeschützten Medien auch im Original nicht abspielen kann. Bei einer Kopie seh ich das ja noch ein, aber doch nicht beim Originaldatenträger.

Romiox 27. Mai 2012 11:26

AW: Legales Musik Sharing?
 
Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1168233)
Korrekt, und das mit den 7 erlaubten Kopien ist ein Gerücht, was schon ewig herumgeistert, aber einfach falsch ist.

Danke, dass das mal gesagt wurde. Auch wenn diese 7 von einem Präzedenzfall herrühren, der ganz nebenbei unter völlig anderen Umständen gerichtet wurde (so wie ich das hier aufgefasst hab), so steht im Gesetzestext erstmal was anderes. Und ich seh da auch nichts von Freunden. (Im übrigen hat der Medienanwalt in Popovs Eingangspost auch von Freunden nichts gesagt. Also ich zumindest bin mit den Bibliothekaren nicht so dicke.)

Es ginge also, um auf das Ausgangsproblem zurückzukommen, darum, was man in einer Tauschbörse beachten muss. Und da schauen wir vielleicht auch tendenziell gerne auf die falsche Seite. Das herunterladen ist sehr unproblematisch: Ist die Quellkopie legal, darf ich mir da eine Kopie von ziehen.
Viel problematischer ist das hochladen. Ich darf es nicht öffentlich zugänglich machen. Punkt. Das heisst, biete ich die Datei generell allen an, dann ist das illegal, auch wenn ich nur 7 Downloads zulasse.

Andersrum könnte ich aber sagen "Hey, ich hab das, das, das und das in meinem Musikregal, und ich hätte gerne noch das, das und das." Wenn sich da einer drauf meldet, und wir tauschen ganz privat gegenseitig die Dateien aus, dann haben wir die Probleme im Prinzip überwunden. Man steht da mit Sicherheit auch ziemlich auf Glatteis, aber das wäre eine Struktur, in der Musik "tauschen" prinzipiell legal ist. Übrigens, pianofiles.com funktioniert genau so. Nun ist das keine deutsche Seite und auch kein rechtlich abgesichertes Beispiel, aber als Illustration dieses Beispiels geeignet.


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