Delphi-PRAXiS
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Delphi-Laie 27. Okt 2011 14:27

AW: R.I.P John McCarthy
 
Was diese Tatsachen (ich stimme Dir zu!) nun mit meinen Ausführungen zu tun haben, erschließt sich mir nicht.

Mag sein, daß die Entwicklung des Bewußtseins, also daß sich ein konkretes Bewußtsein entwickelt, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt offen ist (daß allein die Erbinformation dafür nicht ausreicht, müßte ich nunmehr hoffentlich plausibel dargelegt haben), aber spätestens nach dem Auftauchen / "Erwachen" des Bewußtseins ist dieses als solches nicht mehr veränderbar. Oder willst Du behaupten, bei einer anderen Erziehung hättest Du ein anderes Bewußtsein (bekommen)? Ich meine damit nicht den Charakter...

Warum ist eigentlich das Bewußtsein so fest an das jeweilige Gehirn gebunden?

Stellt Euch nur einmal vor, Bewußtsein hätte die Fähigkeit, von Gehirn zu Gehirn zu springen.

Ich kann da nur für mich sprechen, aber ich hatte noch nie das Gefühl, wenn ich morgens aufstand, in einer fremden Umgebung erwacht zu sein oder beim Anblick in einen Spiegel eine mir unvertraute Person wahrzunehmen. Wenn so etwas möglich ist/wäre, dann könnten in bestimmten Fällen die falschen Seelen belohnt bzw. bestraft worden sein (wohl aber die richtigen Körper, sofern keine Verwechslung eineiiger Zwillinge oder sonstiger Doppelgänger vorlag).

Wegen dieser Bewußtseinsfixierung an das jeweilige Gehirn wäre das Gehirn das allerletzte Organ, das für eine Transplantation infragekäme.

Medium 27. Okt 2011 14:29

AW: R.I.P John McCarthy
 
Spätestens ab hier wäre deine Auffassung vom Begriff "Bewusstsein" essentiell.

Delphi-Laie 27. Okt 2011 14:29

AW: R.I.P John McCarthy
 
Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1132871)
Um noch mal einen Vergleich aus der Informatik zu bemühen: Nehmen wir mal Delphis Zufallsgenerator random(). Der Algorithmus (=DNA) ist immer gleich, dennoch kommt nicht immer das gleiche heraus.

Auweia! Wozu gibt es wohl den Befehl randomize?!

Zufallsgeneratoren sind - wie alle (mir bekannten) Algorithmen determiniert.

Namenloser 27. Okt 2011 14:35

AW: R.I.P John McCarthy
 
Zitat:

Zitat von Delphi-Laie (Beitrag 1132913)
Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1132871)
Um noch mal einen Vergleich aus der Informatik zu bemühen: Nehmen wir mal Delphis Zufallsgenerator random(). Der Algorithmus (=DNA) ist immer gleich, dennoch kommt nicht immer das gleiche heraus.

Auweia! Wozu gibt es wohl den Befehl randomize?!

Zufallsgeneratoren sind - wie alle (mir bekannten) Algorithmen determiniert.

Ich glaube wir reden aneinander vorbei. Nichts für ungut :wink:

[edit]
Zitat:

Zitat von Delphi-Laie (Beitrag 1132910)
Mag sein, daß die Entwicklung des Bewußtseins, also daß sich ein konkretes Bewußtsein entwickelt, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt offen ist (daß allein die Erbinformation dafür nicht ausreicht, müßte ich nunmehr hoffentlich plausibel dargelegt haben), aber spätestens nach dem Auftauchen / "Erwachen" des Bewußtseins ist dieses als solches nicht mehr veränderbar. Oder willst Du behaupten, bei einer anderen Erziehung hättest Du ein anderes Bewußtsein (bekommen)? Ich meine damit nicht den Charakter...

Aber wieso meinst du dann, es gäbe unendlich mögliche „Bewusstseine“? Dann gibt es doch pro Person nur eines, mit verschiedenen Möglichkeiten, wie sich der Charakter entwickelt. Was eigentlich auch das ist, was ich meine.

Mir ging es nur darum, dass die beiden „Bewusstseine“ von zwei Zwillingen unabhängig voneinander sind, auch wenn das Gehirn bis auf die einzelne Nervenzelle möglicherweise identisch aufgebaut ist.
[/edit]

Medium 27. Okt 2011 14:54

AW: R.I.P John McCarthy
 
Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1132915)
auch wenn das Gehirn bis auf die einzelne Nervenzelle möglicherweise identisch aufgebaut ist.

Das ist ja das spannende am "System" Mensch: Die handfeste Physik des Gehirns ist maßgeblich durch die Erfahrungen jedes Individuums mitbestimmt. Lernen (unter anderem) hat Auswirkungen auf das tatsächliche "Ding", nicht nur die Informationen die es verarbeitet bzw. wie es das tut. Ein Gehirn zu kopieren hieße immer auch manuell jedes einzelne Dendritchen zu verlegen.
Und da ein Zwilling zumindest schon nicht kontinuierlich an exakt der selben Stelle stehen kann, sind von vorne herein leicht unterschiedliche Erfahrungen vorhanden, die zwangsläufig dann auch zu einer individuellen Entwicklung führen. Der genetische "Blueprint" spiel sicher keine kleine Rolle, aber die "Feinverdrahtung" macht jeder für sich selbst.
Das Sein ist daher nicht nur die reine Information, sondern hängt ganz unmittelbar auch mit dem physikalischen "Behälter" zusammen, dessen Struktur selbstverändernd ist. (Auch mit ein Grund dafür, weshalb ich nicht denke, dass ein "Sein" ohne seinen Träger weiter bestehen kann, da der Träger untrennbar dieses Sein mit definiert.)

Namenloser 27. Okt 2011 14:59

AW: R.I.P John McCarthy
 
Zitat:

Zitat von Medium (Beitrag 1132923)
Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1132915)
auch wenn das Gehirn bis auf die einzelne Nervenzelle möglicherweise identisch aufgebaut ist.

Das ist ja das spannende am "System" Mensch: Die handfeste Physik des Gehirns ist maßgeblich durch die Erfahrungen jedes Individuums mitbestimmt. Lernen (unter anderem) hat Auswirkungen auf das tatsächliche "Ding", nicht nur die Informationen die es verarbeitet bzw. wie es das tut. Ein Gehirn zu kopieren hieße immer auch manuell jedes einzelne Dendritchen zu verlegen.
Und da ein Zwilling zumindest schon nicht kontinuierlich an exakt der selben Stelle stehen kann, sind von vorne herein leicht unterschiedliche Erfahrungen vorhanden, die zwangsläufig dann auch zu einer individuellen Entwicklung führen. Der genetische "Blueprint" spiel sicher keine kleine Rolle, aber die "Feinverdrahtung" macht jeder für sich selbst.
Das Sein ist daher nicht nur die reine Information, sondern hängt ganz unmittelbar auch mit dem physikalischen "Behälter" zusammen, dessen Struktur selbstverändernd ist. (Auch mit ein Grund dafür, weshalb ich nicht denke, dass ein "Sein" ohne seinen Träger weiter bestehen kann, da der Träger untrennbar dieses Sein mit definiert.)

this.

Delphi-Laie 27. Okt 2011 16:51

AW: R.I.P John McCarthy
 
Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1132915)
Aber wieso meinst du dann, es gäbe unendlich mögliche „Bewusstseine“?

Weil es potentiell unendlich viele materielle Bewußstseinsbasen (Gehirne) gibt, egal, ob auf gleicher/selber/identischer Erinformation basierend oder nicht. Vielleicht sollte man statt "potentiell unendlich" auch "beliebig viele" verwenden, das ist mathematisch ein wenig näher der Realität und macht es m.E. auch ausreichend augenscheinlich.

Und daß nicht einmal zwei (oder mehr) gleiche/identische Erbinformation nicht ein und dasselbe Bewußtsein produzieren, begründete ich mit den eineiigen N-lingen.

Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1132915)
Mir ging es nur darum, dass die beiden „Bewusstseine“ von zwei Zwillingen unabhängig voneinander sind, auch wenn das Gehirn bis auf die einzelne Nervenzelle möglicherweise identisch aufgebaut ist.

Das verkennt den Systemcharakter eines jeden Gehirnes. Systeme werden nicht nur durch ihre Elemente (hier: Nervenzellen / Neuronen (?)), sondern auch durch ihre Beziehungen miteinander charakterisiert. Ob damit ein anderes Bewußtsein möglich wäre, sei dahingestellt. Nicht nur die Elemente verändern sich ständig (Absterben, Teilung), sondern auch die Beziehungen untereinander (Dendriten und Synapsen). Daß ein Gehirn sich in seinen Parametern (Werte, Haltungen, Einstellungen, intellektuelle Leistungsfähigkeit, sittliche Reife, gespeicherte Informations-/Wissensmenge und und und) im Verlaufe des Lebens ändert, wird wohl jeder an sich selbst schon festgestellt haben und bestätigen. Anderenfalls wäre es schlimm, denn dann blieben wir auf einer sehr infantilen Entwicklungsstufe stehen.

Namenloser 27. Okt 2011 17:56

AW: R.I.P John McCarthy
 
Zitat:

Zitat von Delphi-Laie (Beitrag 1132989)
Und daß nicht einmal zwei (oder mehr) gleiche/identische Erbinformation nicht ein und dasselbe Bewußtsein produzieren, begründete ich mit den eineiigen N-lingen.

Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1132915)
Mir ging es nur darum, dass die beiden „Bewusstseine“ von zwei Zwillingen unabhängig voneinander sind, auch wenn das Gehirn bis auf die einzelne Nervenzelle möglicherweise identisch aufgebaut ist.

Das verkennt den Systemcharakter eines jeden Gehirnes. Systeme werden nicht nur durch ihre Elemente (hier: Nervenzellen / Neuronen (?)), sondern auch durch ihre Beziehungen miteinander charakterisiert. Ob damit ein anderes Bewußtsein möglich wäre, sei dahingestellt. Nicht nur die Elemente verändern sich ständig (Absterben, Teilung), sondern auch die Beziehungen untereinander (Dendriten und Synapsen).

Dendriten und Synapsen sind Teile der Neuronen. Wenn ich sage „bis auf die einzelne Nervenzelle“ meine ich damit eine exakte 1:1-Kopie.

Man könnte hypothetisch ein Gehirn 1:1 exakt reproduzieren. Somit hat es zum Zeitpunkt 0 das „gleiche Bewusstsein“ bzw. den gleichen, absolut identischen Zustand wie das Original. Aber es ist trotzdem nicht das selbe Bewusstsein, d.h. äußere Reize, die auf den Klon wirken, wirken sich nicht auf das Original aus. Somit entwickeln sich beide Gehirne von einem gemeinsamen Ursprungszustand auseinander.

Delphi-Laie 27. Okt 2011 19:42

AW: R.I.P John McCarthy
 
Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1133005)
Man könnte hypothetisch ein Gehirn 1:1 exakt reproduzieren. Somit hat es zum Zeitpunkt 0 das „gleiche Bewusstsein“ bzw. den gleichen, absolut identischen Zustand wie das Original. Aber es ist trotzdem nicht das selbe Bewusstsein, d.h. äußere Reize, die auf den Klon wirken, wirken sich nicht auf das Original aus. Somit entwickeln sich beide Gehirne von einem gemeinsamen Ursprungszustand auseinander.

Das ist zur Zeit noch spekulativ, allerdings schätze ich es genauso ein.

Dieses Problem stellt sich z.B. auch beim "Beamen" per "Transporter", das im Startreck bzw. im Raumschiff Enterprise mit derselben alltäglichen Selbstverständlichkeit wie ein Frühstück betrieben wurde. Haben die exakte 1:1-Kopie und das Original dasselbe Bewußtsein? Wie soll das möglich sein, wenn sie sich an unterschiedlichen Orten befinden und damit auch unterschiedliche Sinneseindrücke? Ach nein, das Original wird ja "zerstört" - in einem (Un-)Rechtssystem, in dem so etwas legal ist, auch auf eigenen Wunsche, möchte ich lieber nicht leben.

Woher die Teilchen beim Aufbau des Duplikates kommen und wohin die des Originales verschwinden sollen, ist ein weiteres Problem. Oder werden die Teilchen durch das All geschossen? Warum dann nicht gleich das unzerpflückte Original im gesamten? Was ist dann mit den Sinneseindrücken und dem Bewußsein während des mehrere Sekunden (an)dauernden "Beamens"? Fragen über Fragen....

EWeiss 27. Okt 2011 20:20

AW: R.I.P John McCarthy
 
Zitat:

Fragen über Fragen....
Die können wir mit Delphi Mitteln nicht lösen.. Heheheheee
Es sei denn Delphi ist Gott .. was ich aber sehr bezweifeln möchte.


gruss


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