Delphi-PRAXiS
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stahli 2. Feb 2015 10:25

AW: Interfaces + Factorys
 
Ja gut, aber das kann auch auf eine einfache Klasse oder Prozedur zutreffen:

Delphi-Quellcode:
procedure LiesDatenEin(Param: Integer);
begin
  case ParamOderRechteOderIrgendwas of
    1: LiesXML;
    2: LiesCSV;
    3: LiesWWW;
  end;
end;
Hier ist es für die Benutzung der Prozedur auch unerheblich, was sie intern macht.

Solche Beispiele finde ich daher ungünstigt, da sie den zu erklärenden Sachverhalt nicht herausgelöst von anderen/allgemeineren Aspekten auf den Punkt bringen.

Stevie 2. Feb 2015 12:58

AW: Interfaces + Factorys
 
Zitat:

Zitat von stahli (Beitrag 1288548)
Ja gut, aber das kann auch auf eine einfache Klasse oder Prozedur zutreffen:

Delphi-Quellcode:
procedure LiesDatenEin(Param: Integer);
begin
  case ParamOderRechteOderIrgendwas of
    1: LiesXML;
    2: LiesCSV;
    3: LiesWWW;
  end;
end;
Hier ist es für die Benutzung der Prozedur auch unerheblich, was sie intern macht.

Nicht ganz richtig - in deinem Beispiel ergibt sich aus dem übergebenen Parameter, was sie intern tut.
Bei einem Interface sollte bei einem IKannFliegen.Flieg immer klar sein, was diese Methode macht.
Dementsprechend ist für den Aufrufer der Methode egal, obs durch Flügelschlagen oder Nachbrenner zünden passiert - hauptsache das Ding fliegt.

Wenn man sich nicht drauf einlässt, dass ein Interface (genau wie eine abstrakte Klasse) eine Abstraktion ist - kann man die Geschichte mit den Interfaces auch gleich wieder vergessen.

DeddyH 2. Feb 2015 13:36

AW: Interfaces + Factorys
 
Vielleicht sollte man Interface einmal definieren (falls ich hier Mist schreibe, möge man mich bitte korrigieren): es handelt sich dabei lediglich um eine Vereinbarung, d.h. hinter so einer Interface-Variablen steckt letzten Endes irgendetwas, was die im Interface deklarierten Methoden und Eigenschaften aufweist. Worum es sich dabei konkret handelt (TDings, TBums oder TWuppdi) spielt überhaupt keine Rolle. Das ist somit noch etwas abstrakter als eine abstrakte Klasse, denn dort weiß ich zumindest, dass es sich um eine Ableitung davon handeln muss. Bei Verwendung von Interfaces hingegen muss keine Klassenhierarchie eingehalten, sondern sie können auf einer beliebigen Vererbungsebene implementiert werden.

Jumpy 2. Feb 2015 14:06

AW: Interfaces + Factorys
 
Zitat:

Zitat von Stevie (Beitrag 1288540)
Zitat:

Zitat von Jumpy (Beitrag 1288539)
wie es bei ihm im Inneren aussieht

Genau das ist der Punkt, wenn man mit Interfaces arbeitet.
Sofern man sich an die Regeln hält, dass die Implementierungen der Interfaces sich gemäß der Spezifikationen verhalten, ist es unerheblich, was sie intern machen.

Bei den Interfaces ja, aber bei den Klassen die diese implementieren ist dies dann aber doch interessant, wenn man was lernen will, wie ich in dem Fall. Schließlich kommen diese Klassen ja nicht einfach aus dem Nirgendwo, nur weil ich ein Interface erstellt habe. Gerade in den Klassen wird doch dann die eigentliche "Arbeit" gemacht.

Stevie 2. Feb 2015 14:40

AW: Interfaces + Factorys
 
Zitat:

Zitat von Jumpy (Beitrag 1288602)
Bei den Interfaces ja, aber bei den Klassen die diese implementieren ist dies dann aber doch interessant, wenn man was lernen will, wie ich in dem Fall. Schließlich kommen diese Klassen ja nicht einfach aus dem Nirgendwo, nur weil ich ein Interface erstellt habe. Gerade in den Klassen wird doch dann die eigentliche "Arbeit" gemacht.

Schon, ist aber für die Thematik hier (Interfaces und Factories) irrelevant.
Denn wie DeddyH korrekt angemerkt hat, handelt es sich bei den Interfaces um Vereinbarungen, dass das Dings dahinter etwas bestimmtes macht.
So wie aus ner Steckdose Strom kommt, ob der aus Wind, Sonne, Wasser, Kohle oder Kernkraft gewonnen wird,
ist für die Funktion des Geräts, was du anschließt nicht ausschlaggebend.

Ich erwähne das, weil es im Umgang mit Interfaces wichtig ist, sich nicht auf irgendwelche Implementierungsdetails zu verlassen.

Daniel 2. Feb 2015 14:42

AW: Interfaces + Factorys
 
Zitat:

Zitat von Stevie (Beitrag 1288610)
Ich erwähne das, weil es im Umgang mit Interfaces wichtig ist, sich nicht auf irgendwelche Implementierungsdetails zu verlassen.

Klar, sehe ich auch als wichtig an. Dennoch: Gerade als Einsteiger fragt man sich schon - und völlig zurecht - wo denn am Ende die Arbeit getan wird, wie man also dann die jeweiligen Klassen implementiert. Und auch das gehört zu einem Einstieg in Interfaces.

stahli 2. Feb 2015 14:50

AW: Interfaces + Factorys
 
@DeddyH
Würde ich zustimmen.

@Jumpy
Wie die Klassen aussehen, ist hier m.E. gar nicht so wichtig.
Wichtig ist, dass es eine abstrakte Schnittstelle gibt, die dann mit mehreren Varianten erledigt werden kann.
In einer Prozedur würde ich eine Fallentscheidung vielleicht nach den vergebenen Nutzerrechten oder der Mondphase treffen (das meinte ich mit meinem case-Beispiel) und bei der Arbeit mit Interfaces würde man seiner Interfacevariable einfach einer Instanz der Klasse A, B, oder C übergeben.
Die Interface-Lösung ist eleganter und flexibler, macht aber letztlich das Gleiche, nämlich ermöglicht es, eine Aufgabe mit unterschiedlichen Codestücken zu erledigen.

@Daniel
Ok, ich dachte, das wäre bei meinen Erklärungen ausreichend klar geworden.
(Ist schon schwierig, hier alle auf einen Nenner zu kriegen ;-))

@all
Sir Rufos Beispiel war ja grundsätzlich zutreffend. Ich fand es nur zu detailliert, um das Wesentliche hervozuhen. Und dieser Code zum Schluss ist (für mich) nicht nachvollziehbar und hat wohl erst die Verwirrung verursacht.

Stevie 2. Feb 2015 14:51

AW: Interfaces + Factorys
 
Zitat:

Zitat von Daniel (Beitrag 1288611)
Zitat:

Zitat von Stevie (Beitrag 1288610)
Ich erwähne das, weil es im Umgang mit Interfaces wichtig ist, sich nicht auf irgendwelche Implementierungsdetails zu verlassen.

Klar, sehe ich auch als wichtig an. Dennoch: Gerade als Einsteiger fragt man sich schon - und völlig zurecht - wo denn am Ende die Arbeit getan wird, wie man also dann die jeweiligen Klassen implementiert. Und auch das gehört zu einem Einstieg in Interfaces.

Das ist aber mMn schon in den Videos von Stahli erklärt worden - die Implementierung des TRoutedStreamHandler würd ich nich gerade ins Interfaces 101 packen :)
Das zu erklären wäre - um bei dem Beispiel von der Steckdose zu bleiben - so, als ob ich jemandem der nen Haushaltsgerät an ne Steckdose anschließt, erklären müsste, wie nen Atomkraftwerk funktioniert :)

Sailor 2. Feb 2015 15:05

AW: Interfaces + Factorys
 
Die wesentliche Grundidee der Objektorientierung ist Information Hiding,
auch Datenkapselung genannt. Der Nutzer soll nur gewisse Gebrauchswerte
kennen, die er ausschließlich verwendet. Er weiß über den internen Ablauf nichts.
Beispiel Tabelle: Die Nutzerfunktionen seien Eintragen eines Elementes und Abfragen,
ob ein Item Element der Tabelle ist. Je nach Anwendungsfall kann das nun unterschiedlich
implementiert werden, als lineare Liste, als Hashtabelle, als Datenbank etc.
Zumindest in dieser Hinsicht ist Delphi keine objektorientierte Sprache,
so wie auch C# und insbesondere Java das nicht sind.
In dem hier verwendeten Kontext sind Interfaces nun die Krücke, mit der versucht wird,
das nachträglich in Delphi hinzubekommen. Das geht aber nur auf der syntaktischen
Ebene, denn es gibt in diesen Sprachen keinerlei Mittel, mit denen man die Semantik
auf der abstrakten oder Nutzerebene ausdrücken kann. Die Benennung einer Prozedur
als "Flieg" hindert doch niemanden daran, die als "Schwimm" zu implementieren. Um auf
das oben angedeutete Beispiel zurückzukommen: Was passiert, wenn ein Element
mehrfach eingetragen wird? Ist es dann nur einmal drin? Wie reagiert die Funktion Abfragen,
wenn das Element nicht in der Tabelle vorhanden ist? Ohne Einsicht in die Implementierung
lassen sich diese Informationen nicht gewinnen. Man kann durch die Verwendung von Interfaces
oder abstrakter Klassen sicher einiges entkoppeln, aber letztendlich bleibt der Einblick in das
Innere einer Klasse unverzichtbar, wenn man in Delphi & Konsorten programmiert, leider.

stahli 2. Feb 2015 15:14

AW: Interfaces + Factorys
 
Ja, das stimmt absolut.
Und genau darauf wollte ich hier hinaus: WIE genau "Flieg" oder "GetData" in den Klassen genau realisiert werden kann, sollte hier nicht unbedingt besprochen werden.
DASS das natürlich aber in den Klassen gelöst werden muss (und nicht in der Schnittstelle) ist natürlich richtig.


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