Delphi-PRAXiS
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MW97 16. Feb 2012 18:21

AW: Wird an deutschen Schulen tatsächlich so ein Mist gelehrt?
 
Also ich finde, man darf das nicht alles so verallgemeinern. Es gibt Schulen (mit technischem Profil) in denen Informatik gut unterrichtet wird, aber auch nach 2 Jahren Programmierung ist man da nocht nicht bei OOP, denn dafür fehlt die Zeit (auch wenn die Lehrer gut vorbereitet sind und ein großes Wissen haben).

Dann gibt es aber halt auch die "normalen" Schulen, bei denen die Schüler nur in der neunten Klasse in Informatik unterrichtet werden. Die lernen dann natürlich keine Programmierung, aber das ist dann für die meisten Schüler auch gar nicht nötig, denn die wollen sich im Berufsleben auch nicht mit Programmierung beschäftigen.

jaenicke 16. Feb 2012 18:52

AW: Wird an deutschen Schulen tatsächlich so ein Mist gelehrt?
 
Man darf hier nicht Informatik und informationstechnische Grundbildung verwechseln. Das mit Office in der 8. oder 9. Klasse oder so ist letzteres: ITG ;-)

implementation 16. Feb 2012 18:54

AW: Wird an deutschen Schulen tatsächlich so ein Mist gelehrt?
 
Zitat:

Zitat von jaenicke (Beitrag 1151474)
Du siehst das ganze nicht aus Schülersicht, sondern aus Informatikersicht.

Das ist dann sehr paradox, ich bin nämlich auch noch Schüler (10. Klasse) :lol:

Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1151475)
Wenn die GUI-Programmierung nur daraus besteht, Forms umzufärben, hat einfach der Lehrer versagt.

Das sagt ja nicht der Lehrer, das machen die Schüler (anstatt das zu machen, was sie sollen) ;)

Zitat:

und man immer dazu neigt, anderen den Lernweg zu empfehlen, den man selbst gegangen ist. Ist bei mir ja auch nicht anders – ich habe mit GUI angefangen und halte das für einen guten Weg.
Mit GUI (Delphi) habe ich auch angefangen, und 1 1/2 Jahre später habe ich dann bemerkt, dass ich mir bisher eigentlich alles nur zusammengeklickt hatte. Und danach habe ich auf einmal richtig Programmieren gelernt. Im Nachhinein denke ich mir, ich hätte gleich so anfangen sollen. Und deshalb rate ich immer zuerst zu CLI-Programmen, weil dort die Verlockung in dem Maße nicht besteht.

Zitat:

Ebenfalls halte ich Delphi/Pascal nach wie vor für eine gute Einsteigersprache, vermutlich auch deshalb, weil ich selbst damit angefangen habe
Jupp, gegen die Sprache selbst ist nichts zu sagen. Alle meine Kritik in der Hinsicht richtet sich gegen das RAD.

Zitat:

Zitat von Jumpy (Beitrag 1151478)
Würde es ein "vollwertiges Unterrichtsfach" werden sollte dort mMn zunächst die Allgemeinbildung und Kompetenz in dem Bereich gefördert werden: Von "Lernspielen" die andere Fächer unterstützen (z.B. Mathe) in der Grundschule, über vllt. erste technische Zusammenhänge in 5. und 6., erstes arbeiten mit Office 7./8.,

Autsch. 7./8. ist dafür viel zu spät, sowas gehört in die 5./6., denn so mancher Physiklehrer rastet sonst in der 7./8. aus, wenn seine Schüler nicht mit Tabellenkalkulationen umkönnen :lol:

cookie22 16. Feb 2012 19:33

AW: Wird an deutschen Schulen tatsächlich so ein Mist gelehrt?
 
Zitat:

Zitat von implementation (Beitrag 1151502)
Jupp, gegen die Sprache selbst ist nichts zu sagen. Alle meine Kritik in der Hinsicht richtet sich gegen das RAD.

Es geht im Allgemeinen darum, auch Leute für Informatik zu begeistern, die eigentlich lieber in einem anderen Kurs sitzen würden. Das schaffst du nicht mit CLI-Programmen, damit lockst du keinen hinterm Ofen hervor.

Ich persönlich habe mit TurboPascal im der Oberstufe angefangen und fand es gruselig und habe auf Anraten meines Lehrers Informatik in der 12 abgewählt. Dann kam irgendwann Delphi und VB5 und ich hatte Spass am programmieren, heute kann ich davon leben. :)

Namenloser 16. Feb 2012 20:20

AW: Wird an deutschen Schulen tatsächlich so ein Mist gelehrt?
 
Zitat:

Zitat von implementation (Beitrag 1151502)
Zitat:

und man immer dazu neigt, anderen den Lernweg zu empfehlen, den man selbst gegangen ist. Ist bei mir ja auch nicht anders – ich habe mit GUI angefangen und halte das für einen guten Weg.
Mit GUI (Delphi) habe ich auch angefangen, und 1 1/2 Jahre später habe ich dann bemerkt, dass ich mir bisher eigentlich alles nur zusammengeklickt hatte. Und danach habe ich auf einmal richtig Programmieren gelernt. Im Nachhinein denke ich mir, ich hätte gleich so anfangen sollen.

Also ich habe von Anfang an mit einem Buch (Delphi für Kids, das auch mit GUI anfängt) gelernt, und bei mir war das nach meiner Beurteilung (was etwas schwierig zu sagen ist, denn wenn ein 9-Jähriger programmiert, kommen natürlich keine technisch übermäßig anspruchsvollen Programme heraus ;)) nicht der Fall.

Es hängt vielleicht ein bisschen davon ab, welcher Lerntyp man ist. Ich persönlich habe immer (quasi als Nebeneffekt) dazugelernt, indem ich mir selbst Projekte vorgenommen habe und dann versucht habe, diese umzusetzen. Ideen für GUI-Programme zu finden, finde ich, zumindest für einen Anfänger, leichter. Für Konsolenprogramme hätte ich damals wahrscheinlich gar keine Ideen gehabt, sondern mir irgendwelche Übungen aus den Fingern saugen müssen – ich finde es aber ungleich motivierender, an einem „richtigen“ Projekt zu arbeiten als an einer bloßen Übung.

himitsu 16. Feb 2012 20:25

AW: Wird an deutschen Schulen tatsächlich so ein Mist gelehrt?
 
Da stecken ja auch unterschiedliche Grundvoraussetzungen dahinter.

Mit der GUI kann man, mit nur wenigen Prozennt Quellcode Logik, schon was Ansehnliches hinbekommen.

Bei der Konsole ist oftmals Grafisch nichts nötig/vorhanden, wobei es dort meist mehr auf viel Logik hinausgeht, um was Ansehnliches/Cooles hinzubekommen.



Im Gegenzug kann man sich in der Konsole vorzugsweise auf den Code und dessen Funktion konzentrieren. (ohne viel kunterbunti Schnickschnack drumrum)

Medium 16. Feb 2012 20:34

AW: Wird an deutschen Schulen tatsächlich so ein Mist gelehrt?
 
Wenn Grafisches Klimbim so wichtig für die Kids wäre, dürfte es in meiner Generation keine frühgestarteten Informatiker geben. Bei mir kam der Spaß an der Sache mit QBASIC unter DOS (ich glaub 5.2 o.ä.), dann TP5. Junge Leute mit "guck mal, das sieht doch toll aus, willst du das nicht auch machen können" zu ködern ist bestenfalls irreführend, ich würde es gar hinterlistig nennen. Wer allein daraus seine motivation bezieht, hat mit Recht wenig in der Branche verloren, und wird relativ schnell davon enttäuscht sein, dass auch das ganze schöne grafische Gebamsel letztlich intern eher noch trockenere Materie ist als funktionsorientierte Programmierung. Als Entwickler und auch als Informatiker muss ich trocken lieben, oder zumindest etwas abgewinnnen können. Mit 2 Jahren Vorgaukeln falscher Tatsachen beraubt man die, bei denen das nicht so ist, einer Menge wertvoller Zeit, sich einen passenderen Beruf auszusuchen.

Namenloser 16. Feb 2012 20:47

AW: Wird an deutschen Schulen tatsächlich so ein Mist gelehrt?
 
Zitat:

Zitat von Medium (Beitrag 1151516)
Wenn Grafisches Klimbim so wichtig für die Kids wäre, dürfte es in meiner Generation keine frühgestarteten Informatiker geben. Bei mir kam der Spaß an der Sache mit QBASIC unter DOS (ich glaub 5.2 o.ä.), dann TP5.

Damals war aber auch die Ausgangssituation eine andere und Konsolenprogramme eher die Regel ;). Und vor allem dürfte damals ein Computer an sich schon Faszination ausgelöst haben, während er von jüngeren Generationen (vor allem bei denen, die noch jünger sind als ich) einfach als normaler Alltagsgegenstand angesehen wird.
Zitat:

Zitat von Medium (Beitrag 1151516)
Junge Leute mit "guck mal, das sieht doch toll aus, willst du das nicht auch machen können" zu ködern ist bestenfalls irreführend, ich würde es gar hinterlistig nennen. Wer allein daraus seine motivation bezieht, hat mit Recht wenig in der Branche verloren, und wird relativ schnell davon enttäuscht sein, dass auch das ganze schöne grafische Gebamsel letztlich intern eher noch trockenere Materie ist als funktionsorientierte Programmierung. Als Entwickler und auch als Informatiker muss ich trocken lieben, oder zumindest etwas abgewinnnen können. Mit 2 Jahren Vorgaukeln falscher Tatsachen beraubt man die, bei denen das nicht so ist, einer Menge wertvoller Zeit, sich einen passenderen Beruf auszusuchen.

Theorie ist nur dann trocken, wenn man keinerlei Bezug dazu hat. Ein kompletter Anfänger hat diesen Bezug nicht. Was willst du so jemandem von Listen, Stacks und Objektorientierung erzählen – der kann damit doch überhaupt nichts anfangen.

Wenn er aber erstmal angefüttert ist, und vielleicht schon das eine oder andere kleine Programm „geschrieben“ hat, wird ihn früher oder später sicher interessieren, was da eigentlich im Hintergrund abläuft. Und wenn nicht, kann er immer noch das Fach abwählen und hat auch nichts verloren.

Die einzigen, die von Anfang an die Theorie interessiert, sind diejenigen, die bereits vorher programmieren konnten – und die lernen im Informatikunterricht sowieso nichts dazu.

jaenicke 16. Feb 2012 20:56

AW: Wird an deutschen Schulen tatsächlich so ein Mist gelehrt?
 
Zitat:

Zitat von implementation (Beitrag 1151502)
Zitat:

Zitat von jaenicke (Beitrag 1151474)
Du siehst das ganze nicht aus Schülersicht, sondern aus Informatikersicht.

Das ist dann sehr paradox, ich bin nämlich auch noch Schüler (10. Klasse) :lol:

Damit meinte ich jemanden, der sich (noch) nicht dafür interessiert. Das scheint bei dir ja anders zu sein. Als ich erst einmal "Blut geleckt" hatte, hat mich auch mehr interessiert was zuerst nicht sonderlich interessant aussah.

Jumpy 17. Feb 2012 08:58

AW: Wird an deutschen Schulen tatsächlich so ein Mist gelehrt?
 
Zitat:

Zitat von jaenicke (Beitrag 1151500)
Man darf hier nicht Informatik und informationstechnische Grundbildung verwechseln. Das mit Office in der 8. oder 9. Klasse oder so ist letzteres: ITG ;-)

So hat ich das auch gemeint. Deswegen auch mein erster Satz sinngemäß: Es kommt darauf an, was man unter Informatikunterricht versteht. Den Begriff ILG kannte ich nicht ist aber das worauf ich hinauswollte. Mehr als ILG darf mMn in der Schule nicht als Standard erwartet werden.
Alles weitere ist von Lehrern und Schule abhängig, inwieweit da in AGs, Differenzierungskursen oder in der Oberstufe mehr angeboten wird. Wird mehr Angeboten, sollte man aber auch erwarten, dass der Lehrer das drauf hat.


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