Delphi-PRAXiS

Delphi-PRAXiS (https://www.delphipraxis.net/forum.php)
-   Sonstige Fragen zu Delphi (https://www.delphipraxis.net/19-sonstige-fragen-zu-delphi/)
-   -   Delphi Objekt in Array kopieren und anschließend freigeben (https://www.delphipraxis.net/119731-objekt-array-kopieren-und-anschliessend-freigeben.html)

blackdrake 30. Aug 2008 19:45


Objekt in Array kopieren und anschließend freigeben
 
Hallo.

Ich habe in einem Projekt Records in Klassen umgewandelt, da ich von diesen nun ableiten kann. Seit dem erhalte ich eine AV.

Hier erstmal der vereinfachte Code zur Reproduktion:

Delphi-Quellcode:
type
  // Anmerkung: War mal ein record, andere Klassen leiten aber jetzt hiervon ab
  TSubmission = class
    Tags: string;
    Rating: string;
    Score: integer;
    PictureNumber: integer;
    MD5: string;
  end;

  TSubmissionArray = array of TSubmission;

procedure AddToArray(var SubmissionArray: TSubmissionArray; const Value: TSubmission);
var
  l: integer;
begin
  l := Length(SubmissionArray);
  SetLength(SubmissionArray, l + 1);
  SubmissionArray[l] := Value;
end;

function Collect: TSubmissionArray;
var
  i: integer;
  Submission: TSubmission;
  tmp: TSubmissionArray;
begin
  for i := 0 to 10 do
  begin
    Submission := TSubmission.Create;
    try
      Submission.MD5 := 'test'+IntToStr(i);

      AddToArray(tmp, Submission);
    finally
      Submission.Free; // PROBLEM!
    end;
  end;

  showmessage(tmp[2].MD5); // Leer, durch Free()

  result := tmp;
end;

procedure TForm1.Button1Click(Sender: TObject);
var
  x: TSubmissionArray;
begin
  x := Collect;

  showmessage(x[2].MD5); // Leer, durch Free();
  // In einem anderen Projekt sogar eine AccessViolation bei ntdll.dll
end;
Submission ist ein Objekt vom Typ TSubmission und wird 10 Mal dynamisch erstellt und mit Werten belegt. Anschließend möchte ich die Submission in einen SubmissionArray hängen (siehe AddToArray).

Anschließend gebe ich Submission frei. Und dies verursacht bei mir eine AV bei allen zukünftigen Zugriffen auf die Array-Elemente und deren Eigenschaften.

Kommentiere ich die Zeile "Submission.Free" aus, funktioniert alles. Dies erachte ich jedoch als ein Problem, da der Speicher nicht freigegeben wird.

Was passiert hier? Wieso wird in der Funktion AddToArray() keine Kopie der TSubmission-Instanz gemacht, die in den Array wandert? Wieso gehen die Array-Elemente kaputt, wenn ich das Originalstück freigebe?

Bei Strings, die als Variable in eine Funktion wandern, kenne ich die Routine UniqueString(). Hier muss ich mein TSubmission irgendwie auch "einzigartig" machen, oder?

Gruß
blackdrake

mkinzler 30. Aug 2008 19:48

Re: Objekt in Array kopieren und anschließend freigeben
 
Im Array legst du ja nur Referenzen auf die Objekte ab. Wenn du diese dann freigibst, zeigen diese ins Leere

blackdrake 30. Aug 2008 19:51

Re: Objekt in Array kopieren und anschließend freigeben
 
Soll ich dann auf den Ressourcenschutzblock verzichten? Wer kümmert sich dann um die Speicherfreigabe?

mkinzler 30. Aug 2008 19:52

Re: Objekt in Array kopieren und anschließend freigeben
 
Du selber mit dem .Free()

blackdrake 30. Aug 2008 20:09

Re: Objekt in Array kopieren und anschließend freigeben
 
Meinst du etwa so?

1. Ich entferne den Ressourcenschutzblock (Free) in der Funktion "Collect".

2. Ich gebe alle Arrayelemente in meinem Button OnClick nacheinander frei

Delphi-Quellcode:
procedure TForm1.Button1Click(Sender: TObject);
var
  x: TSubmissionArray;
  i: integer;
begin
  x := Collect;

  showmessage(x[2].MD5);

  // Array und seine Elemente werden ab hier nicht mehr gebraucht
  for i := 0 to high(x) do
  begin
    x[i].Free;
  end;
end;
Ist das sinnvoll? Eigentlich habe ich mir angewöhnt, überall einen Ressourcenschutzblock sofort einzubauen, nachdem man etwas mit Create() erstellt hat.

Die dieser Lösung jetzt dürfte man das Freigeben in der For-Schleife niemals vergessen, wenn man mit einem TSubmissionArray arbeitet, oder?

Gedankengang A:

Das TSubmissionArray "x" ist als Variable innerhalb von Button1Click deklartiert. Muss man die einzelnen Elemente überhaupt explizit freigeben? Oder wird dies automatisch gemacht, da der Array automatisch freigegeben wird (Ich glaube nicht, da er nur Referenzen enthält).

Gedankengang B:

Wäre es nicht besser, wenn ich in AddToArray() das TSubmission-Objekt irgendwie verdoppeln (einzigartig machen) könnte? Dann könnte ich meinen Ressourcenschutzblock behalten und müsste mich nicht um das Freigeben in einer For-Schleife kümmern. Nur wie macht man das?

Gruß
blackdrake

mkinzler 30. Aug 2008 20:15

Re: Objekt in Array kopieren und anschließend freigeben
 
Wenn du diese in eine Objektliste steckst, kannst du auf das manuelle Freigeben verzichten, bei einem Array nicht

blackdrake 30. Aug 2008 22:24

Re: Objekt in Array kopieren und anschließend freigeben
 
Hallo.

Wenn ein Array immer eine separate Freigabe benötigt, dann brauche ich ja den Ressourcenschutzblock in meiner Prozedur, die den Array mit Elementen befüllt, nicht mehr.

Ich habe jetzt das Freigeben der Arrayelemente ("Freigeben des Arrays") noch ausgelagert:

Delphi-Quellcode:
procedure FreeSubmissionArray(SubmissionArray: TSubmissionArray);
var
  i: integer;
begin
  for i := 0 to High(SubmissionArray) do
  begin
    SubmissionArray[i].Free;
  end;
end;
Diese Prozedur führe ich nun aus, wenn ich den Array nicht mehr brauche. Zu Memory-Leaks kommt es nicht.

Ist das jetzt eine Variante, wie sie auch professionell gemacht werden würde, oder ist das, was ich hier mache, in irgend einer Weise ungünstig? Es ist eben irgendwie für mich von Nachteil, da ich nun bei den TSubmissionArrays niemals FreeSubmissionArray() vergessen darf.

Ich hatte auch noch mal probiert, die Funktion AddToArray so zu modifizieren, dass das Objekt vor dem Hinzufügen zum Array kopiert wird. Ist leider fehlgeschlagen:

Delphi-Quellcode:
procedure AddToArray(var SubmissionArray: TSubmissionArray; const Value: TSubmission);
var
  l: integer;
begin
  l := Length(SubmissionArray);
  SetLength(SubmissionArray, l + 1);
  SubmissionArray[l] := TSubmission(Value.NewInstance); // Kopieren? Eher nicht...
end;
Entschuldige bitte mein Unwissen, aber was ist eine "Objektliste"? Diesen Ausdruck habe ich noch nicht gehört. Auch Google sagt mir jetzt nicht wirklich eine Definition von dem Begriff.

Darf ich eine kleine Frage am Rande stellen?

Eine überladene Funktion von AddToArray arbeitet mit Strings:

Delphi-Quellcode:
type
  TStringArray: array of String;

procedure AddToArray(var StringArray: TStringArray; const Value: string);
var
  l: integer;
begin
  l := Length(StringArray);
  SetLength(StringArray, l + 1);
  StringArray[l] := Value;
end;
Muss ich hier mit UniqueString() arbeiten, oder wird hier der String tatsächlich in den Array kopiert? Wenn nicht, dann würde sich doch der Array ändern, wenn ich den String, den ich AddToArray() gegeben habe, ändere, oder? :gruebel:

Gruß
blackdrake

Luckie 31. Aug 2008 00:09

Re: Objekt in Array kopieren und anschließend freigeben
 
Zitat:

Zitat von blackdrake
Ist das jetzt eine Variante, wie sie auch professionell gemacht werden würde, oder ist das, was ich hier mache, in irgend einer Weise ungünstig?

Nain, da sist schon richtig so.

Zitat:

Es ist eben irgendwie für mich von Nachteil, da ich nun bei den TSubmissionArrays niemals FreeSubmissionArray() vergessen darf.
Deswegen nimmt man eine Objektliste. Diese kann sich entweder selber umm das Freigeben kümmern oder man überschreibt den Destruktor und gibt dort die Objekte in der Liste "von Hand" frei.

Dein Array ist wieder nur so eine halbherzige Umsetzung des OOP Gedankens.

grenzgaenger 31. Aug 2008 00:14

Re: Objekt in Array kopieren und anschließend freigeben
 
Zitat:

Zitat von blackdrake
Entschuldige bitte mein Unwissen, aber was ist eine "Objektliste"? Diesen Ausdruck habe ich noch nicht gehört. Auch Google sagt mir jetzt nicht wirklich eine Definition von dem Begriff.

Delphi-Referenz durchsuchenTObjectList definiert in der unit contrns (oder so ähnlich)

blackdrake 31. Aug 2008 00:15

Re: Objekt in Array kopieren und anschließend freigeben
 
Zitat:

Zitat von Luckie
Deswegen nimmt man eine Objektliste. Diese kann sich entweder selber umm das Freigeben kümmern oder man überschreibt den Destruktor und gibt dort die Objekte in der Liste "von Hand" frei.

Kann ich aus dem Zitat schließen: Objektliste = Klasse?

Zitat:

Zitat von Luckie
Dein Array ist wieder nur so eine halbherzige Umsetzung des OOP Gedankens.

Was sollte man/ich anstelle eines Arrays nutzen? Es gibt eine ungewisse Anzahl von TSubmission's, da ist doch ein dyn. Array die beste Lösung, oder?

Zitat:

Zitat von grenzgaenger
TObjectList definiert in der unit contrns (oder so ähnlich)

Ok, ich Probiere mal etwas mit der TObjectList zu machen

Hansa 31. Aug 2008 01:58

Re: Objekt in Array kopieren und anschließend freigeben
 
Für solche Sachen enthält die TObjectList schließlich "OwnsObjects". In weiser Voraussicht haben sie das standardmäßig schon auf true gesetzt. Ist schon recht interessant, was man damit alles zusammenbauen kann. Und kaum einer weiß es.

Luckie 31. Aug 2008 02:19

Re: Objekt in Array kopieren und anschließend freigeben
 
Zitat:

Zitat von Hansa
Für solche Sachen enthält die TObjectList schließlich "OwnsObjects". In weiser Voraussicht haben sie das standardmäßig schon auf true gesetzt. Ist schon recht interessant, was man damit alles zusammenbauen kann. Und kaum einer weiß es.

Nun ja, die Hilfe weiß es und es soll auch Programmierer geben, die da auch mal reingucken. :mrgrren:

Medium 31. Aug 2008 03:56

Re: Objekt in Array kopieren und anschließend freigeben
 
Um mal auf deine Originalfragen noch einzugehen:

Zitat:

Zitat von blackdrake
Anschließend gebe ich Submission frei. Und dies verursacht bei mir eine AV bei allen zukünftigen Zugriffen auf die Array-Elemente und deren Eigenschaften.

Anders als bei Records wird bei Objekten stets "by reference" zugegriffen, und eine Zuweisung an eine andere Variable macht da keinen Unterschied. Submissions und das Array-Element dem du Submissions zugewiesen hast, zeigen beide auf den selben Speicherbereich. Das Objekt gibt es nach wie vor nur ein einziges Mal, du zeigst aber zwei mal darauf.

Zitat:

Zitat von blackdrake
Kommentiere ich die Zeile "Submission.Free" aus, funktioniert alles. Dies erachte ich jedoch als ein Problem, da der Speicher nicht freigegeben wird. Was passiert hier? Wieso wird in der Funktion AddToArray() keine Kopie der TSubmission-Instanz gemacht, die in den Array wandert? Wieso gehen die Array-Elemente kaputt, wenn ich das Originalstück freigebe?

Wenn du Submissions frei gibst, wird der Speicher auf den die Variable zeigt freigegeben. Das ist aber nun genau der selbe Bereich auf den das Array-Element zeigt, wodurch Zugriffe auf dieses dann eben im Nirvana landen. Es wird bei Objekten prinzipiell erst einmal nie etwas kopiert, es sei denn man kümmert sich ganz explizit draum.

Zitat:

Zitat von blackdrake
Bei Strings, die als Variable in eine Funktion wandern, kenne ich die Routine UniqueString(). Hier muss ich mein TSubmission irgendwie auch "einzigartig" machen, oder?

Nein. Einfach Klasseninstanzen (=Objekte) die noch verwendet werden nicht freigeben. Dabei musst du eben zwischen dem eigentlichen Objekt welches irgendwo auf dem Heap sitzt, und den Variablen unterscheiden, die immer nur ein Zeiger auf diese Stelle auf dem Heap sind unterscheiden.


Prinzipiell ist es aber auch völlig richtig TObjectList einzusetzen. Ein Array ist für das was du dort vor hast recht ungeeignet.

blackdrake 31. Aug 2008 13:02

Re: Objekt in Array kopieren und anschließend freigeben
 
Hallo.

Danke für eure Antworten.

Ich habe jetzt den Array entfernt und durch eine abgeleitete Objektliste ersetzt. Jetzt erhalte ich eine AV, die ich absolut nicht verstehe.

Wenn ich mit die Objektliste x befülle und freigebe, funktioniert alles.

Gebe ich die Objektliste x in eine Funktion, die eine zweite Liste y erstellt, kommt eine AV bei Freigabe von x:

Delphi-Quellcode:
function MachWas(Input: TSubmissionObjectList): TSubmissionObjectList;
var
  i: integer;
begin
  result := TSubmissionObjectList.Create;

  for i := 0 to Input.Count - 1 do
  begin
    if odd(i) then
    begin
      result.Add(Input.Items[i]);
    end;
  end;
end;

procedure TForm1.FormCreate(Sender: TObject);
var
  x, y: TSubmissionObjectList;
  sub: TSubmission;
  i: integer;
begin
  x := TSubmissionObjectList.Create;
  try
    for i := 0 to 100 do
    begin
      sub := TSubmission.Create;
      sub.MD5 := 'Test'+IntToStr(i);
      x.Add(sub);
    end;

    // Ist dieser Abschnitt auskommentiert, keine AV bei x.Free;
    y := MachWas(x);
    try

    finally
      y.Free;
    end;

  finally
    x.Free; // AccessViolation durch y.Free!
  end;
end;
Zur schnellen Rekonstruktion noch folgender Zusatzcode mit Deklarationen:

Delphi-Quellcode:
type
  TSubmission = class(TObject)
    Tags: string;
    Rating: string;
    Score: integer;
    PictureNumber: integer;
    MD5: string;
  end;

  TSubmissionObjectList = class(TObjectList)
  protected
    function getItem(Index: Integer): TSubmission; virtual;
    procedure setItem(Index: Integer; Objekt: TSubmission); virtual;
  public
    function Add(Objekt: TSubmission): Integer; virtual;
    function Remove(Objekt: TSubmission): Integer; virtual;
    function IndexOf(Objekt: TSubmission): Integer; virtual;
    procedure Insert(Index: Integer; Objekt: TSubmission); virtual;
    function First: TSubmission; virtual;
    function Last: TSubmission; virtual;
    property Items[index: Integer]: TSubmission read getItem write setItem; default;
  end;

function TSubmissionObjectList.getItem(Index: Integer): TSubmission;
begin
  Result := TSubmission(inherited Items[Index]);
end;

procedure TSubmissionObjectList.setItem(Index: Integer; Objekt: TSubmission);
begin
  inherited Items[Index] := Objekt;
end;

function TSubmissionObjectList.Add(Objekt: TSubmission): Integer;
begin
  Result := inherited Add(Objekt);
end;

function TSubmissionObjectList.First: TSubmission;
begin
  Result := TSubmission(inherited First());
end;

function TSubmissionObjectList.IndexOf(Objekt: TSubmission): Integer;
begin
  Result := inherited IndexOf(Objekt);
end;

procedure TSubmissionObjectList.Insert(Index: Integer; Objekt: TSubmission);
begin
  inherited Insert(Index, Objekt);
end;

function TSubmissionObjectList.Last: TSubmission;
begin
  Result := TSubmission(inherited Last());
end;

function TSubmissionObjectList.Remove(Objekt: TSubmission): Integer;
begin
  Result := inherited Remove(Objekt);
end;
Ich befürchte, das hat wieder was damit zu tun, da Objekte nur referenziert und nicht kopiert werden. Ich weiß irgendwie nicht mehr weiter :(

Gruß
blackdrake

DeddyH 31. Aug 2008 13:08

Re: Objekt in Array kopieren und anschließend freigeben
 
Deine Vermutung ist richtig. Dadurch, dass Du die Objekte (besser gesagt, deren Referenzen) in die 2. Liste packst und diese dann freigibst, zeigen die entsprechenden Objektreferenzen der 1. Liste dann ins Leere.

blackdrake 31. Aug 2008 13:12

Re: Objekt in Array kopieren und anschließend freigeben
 
Hallo.

Und was macht man dagegen?

Ich kann weder auf y.Free, noch auf x.Free verzichten, da ich sonst MemoryLeaks habe.

Vielleicht könnte man TSubmissionObjectList.Add() frisieren, sodass es die Objekte vorher dupliziert und dann das Duplikat hinzufügt?

Die resultierende Liste y sollte eigentlich von Liste x unabhängig abhängig sein. Wie mache ich das am geschicktesten?

Gruß
blackdrake

Apollonius 31. Aug 2008 13:16

Re: Objekt in Array kopieren und anschließend freigeben
 
Du könntest in der Liste, die MachWas zurückgibt, OwnsObjects auf False setzen. Dann wird es allerdings wieder problematisch, falls du y neue Objekte hinzufügst.
Am besten ist wohl, TSubmission von TPersistent abzuleiten und Assign zu überschreiben. In MachWas könntest du dann die Objekte klonen.

Mir fällt gerade noch eine weitere Lösung ein: Du könntest auch ein ISubmission-Interface deklarieren und die Submissions in einer TInterfaceList speichern. Die automatische Referenzzählung würde dich dann von der Pflicht befreien, die Submissions manuell freizugeben.

blackdrake 31. Aug 2008 13:35

Re: Objekt in Array kopieren und anschließend freigeben
 
Hallo.

Ich würde es vorziehen, die TSubmissionObjectList zu modifizieren, sodass sie neue Objekte dupliziert und man somit eine unabhängige Liste erzeugen kann. Dann müsste ich mich nur 1 Mal direkt in der TSubmissionObjectList um diese Angelegenheit kümmern, anstelle jede Funktion umzuschreiben, die mit TSubmissionObjectList arbeiten. Ist doch korrekt so, oder?

Ich habe jetzt folgendermaßen geändert:

Delphi-Quellcode:
type
  TSubmission = class(TPersistent)
  public
    Tags: string;
    Rating: string;
    Score: integer;
    PictureNumber: integer;
    MD5: string;
    procedure Assign(Source: TPersistent); override;
  end;

procedure TSubmission.Assign(Source: TPersistent);
begin
  inherited; // Was soll ich hier machen?
end;

function TSubmissionObjectList.Add(Objekt: TSubmission): Integer;
var
  Duplikat: TSubmission;
begin
  Duplikat:= TSubmission.Create;
  Duplikat.Assign(Objekt);
  Result := inherited Add(Duplikat);
end;
Fehlermeldung: 'TSubmission kann nicht zu TSubmission zugewiesen werden'.

Du schriebst, dass ich Assign() überschreiben müsste. Was muss ich denn genau am Code ändern, sodass Assign an mein TSubmission angepasst wird? Der Sourcecode von TPersistent.Assign() hat mir irgendwie nicht die geistige Erleuchtung gebracht. :coder2:

-- Zu deinem Nachtrag: Ich werde das mit dem Interface gleich mal in einem zweiten Testprojekt ausprobieren.

Gruß
blackdrake

blackdrake 31. Aug 2008 13:45

Re: Objekt in Array kopieren und anschließend freigeben
 
Zitat:

Zitat von Apollonius
Mir fällt gerade noch eine weitere Lösung ein: Du könntest auch ein ISubmission-Interface deklarieren und die Submissions in einer TInterfaceList speichern. Die automatische Referenzzählung würde dich dann von der Pflicht befreien, die Submissions manuell freizugeben.

Moment, das geht doch gar nicht. Mein TSubmission enthält 3 Strings und 2 Integer. Ein Interface darf aber nur nicht-implementierte Methoden enthalten und keine Felddeklarationen.

Apollonius 31. Aug 2008 13:46

Re: Objekt in Array kopieren und anschließend freigeben
 
Die klassische Implementation von Assign sieht so aus:
Delphi-Quellcode:
procedure TMeinObjekt.Assign(Source: TPersistent);
begin
  if Source is TMeinObjekt then
  begin
    Feld1 := TMeinObjekt(Source).Feld1;
    Feld2 := TMeinObjekt(Source).Feld2;
    Feld3 := TMeinObjekt(Source).Feld3;
    Feld4 := TMeinObjekt(Source).Feld4;
  end
  else
    inherited;
end;
Du musst also einfach die Felder von Hand kopieren. Lediglich bei Feldern, die selbst Objekte beinhalten, solltest du überlegen, ob du nicht wiederum Assign verwendest, falls die Klasse es implementiert.

Bezüglich Interfaces: Dann musst du Properties mit Get- und Set-Methoden verwenden. Das ist allerdings etwas Schreibarbeit.

blackdrake 31. Aug 2008 14:04

Re: Objekt in Array kopieren und anschließend freigeben
 
Hallo.

Vielen Dank für die Hinweise. Ich habe meine Objektliste bei Add() und Insert() so modifiziert, sodass sie die Objekte dupliziert anstelle nur zu referenzieren. Ich muss mich jetzt beim Umgang mit Add() also nicht mehr explizit um die Duplizierung kümmern. Außerdem kann ich meine Objekte dann sofort freigeben, was bei den Ressourcenschutzblöcken für Übersichtlichkeit sorgt. Ich hoffe, dass mein Code nun professioneller in Sachen OOP geworden ist.

Delphi-Quellcode:
type
  TSubmission = class(TPersistent)
  public
    Tags: string;
    Rating: string;
    Score: integer;
    PictureNumber: integer;
    MD5: string;
    procedure Assign(Source: TPersistent); override;
  end;

  TSubmissionCollection = class(TObjectList)
  protected
    function getItem(Index: Integer): TSubmission; virtual;
    procedure setItem(Index: Integer; Objekt: TSubmission); virtual;
  public
    function Add(Objekt: TSubmission): Integer; virtual;
    function Remove(Objekt: TSubmission): Integer; virtual;
    function IndexOf(Objekt: TSubmission): Integer; virtual;
    procedure Insert(Index: Integer; Objekt: TSubmission); virtual;
    function First: TSubmission; virtual;
    function Last: TSubmission; virtual;
    property Items[index: Integer]: TSubmission read getItem write setItem; default;
  end;

{ TSubmission }

procedure TSubmission.Assign(Source: TPersistent);
begin
  if Source is TSubmission then
  begin
    Tags         := TSubmission(Source).Tags;
    Rating       := TSubmission(Source).Rating;
    Score        := TSubmission(Source).Score;
    PictureNumber := TSubmission(Source).PictureNumber;
    MD5           := TSubmission(Source).MD5;
  end
  else
    inherited;
end;

{ TSubmissionCollection }

function TSubmissionCollection.getItem(Index: Integer): TSubmission;
begin
  Result := TSubmission(inherited Items[Index]);
end;

procedure TSubmissionCollection.setItem(Index: Integer; Objekt: TSubmission);
begin
  inherited Items[Index] := Objekt;
end;

function TSubmissionCollection.Add(Objekt: TSubmission): Integer;
var
  duplikat: TSubmission;
begin
  duplikat := TSubmission.Create;
  duplikat.Assign(Objekt);
  Result := inherited Add(duplikat);
end;

function TSubmissionCollection.First: TSubmission;
begin
  Result := TSubmission(inherited First());
end;

function TSubmissionCollection.IndexOf(Objekt: TSubmission): Integer;
begin
  Result := inherited IndexOf(Objekt);
end;

procedure TSubmissionCollection.Insert(Index: Integer; Objekt: TSubmission);
var
  duplikat: TSubmission;
begin
  duplikat := TSubmission.Create;
  duplikat.Assign(Objekt);
  inherited Insert(Index, duplikat);
end;

function TSubmissionCollection.Last: TSubmission;
begin
  Result := TSubmission(inherited Last());
end;

function TSubmissionCollection.Remove(Objekt: TSubmission): Integer;
begin
  Result := inherited Remove(Objekt);
end;

{ Anwendungsbeispiel }

function Filtere(Input: TSubmissionCollection): TSubmissionCollection;
var
  i: integer;
begin
  result := TSubmissionCollection.Create;

  for i := 0 to Input.Count - 1 do
  begin
    if odd(i) then
    begin
      result.Add(Input.Items[i]);
    end;
  end;
end;

procedure TForm1.FormCreate(Sender: TObject);
var
  x, y: TSubmissionCollection;
  sub: TSubmission;
  i: integer;
begin
  x := TSubmissionCollection.Create;
  try
    for i := 0 to 100 do
    begin
      sub := TSubmission.Create;
      try
        sub.MD5 := 'Test'+IntToStr(i);
        x.Add(sub);
      finally
        sub.Free;
      end;
    end;

    y := Filtere(x);
    try
    finally
      y.Free;
    end;
  finally
    x.Free;
  end;
end;
Gruß
blackdrake

Medium 1. Sep 2008 07:42

Re: Objekt in Array kopieren und anschließend freigeben
 
Mal eine andere Frage: Warum brauchst du eine Kopie einer Liste, wenn du die Ausgangsliste direkt nach dem Kopieren entfernen willst? Wäre es nicht geschickter die bestehende Liste weiter zu verwenden?

blackdrake 1. Sep 2008 17:09

Re: Objekt in Array kopieren und anschließend freigeben
 
Hallo.

Bei meinem verwendeten Code geht die Liste mit allen Submissions in 2 Filterfunktionen, die wiederum 2 Listen erstellen. Die Originalliste wird auch noch verwendet, nachdem sie in 2 Unterlisten aufgeteilt wurde.

Aber mal zu einem anderen Problem - Bei meiner Arbeit mit den TPersistent-Nachkommen und dem Assign()-Befehl habe ich wieder einen Nachteil entdeckt, der mir etwas zu wider ist:

Ich bin ja von den records+arrays weggegangen, da man einen record nicht ableiten kann. Es sei jetzt eine neue Klasse von TSubmission abgeleitet:

Delphi-Quellcode:
type
  TExtendedSubmission = class(TSubmission)
  public
    Extension: string;
    DateTime: string;
    Author: string;
    procedure Assign(Source: TPersistent); override;
  end;
Dann werden alle Elemente von TSubmission mitgenommen. Das ist sehr gut. Aber bei der TExtendedSubmission.Assign() Methode geht das ganze ja wieder zu bruch.

Delphi-Quellcode:
{ TExtendedSubmission }

procedure TExtendedSubmission.Assign(Source: TPersistent);
begin
  if Source is TExtendedSubmission then
  begin
    { Hartcoding von TSubmission }
    // TSubmission würde durch diesen Code zur Unveränderlichkeit gezwungen werden,
    // da bei einer Veränderung alle Nachkommen ungültig werden würden
    Tags         := TExtendedSubmission(Source).Tags;
    Rating       := TExtendedSubmission(Source).Rating;
    Score        := TExtendedSubmission(Source).Score;
    PictureNumber := TExtendedSubmission(Source).PictureNumber;
    MD5           := TExtendedSubmission(Source).MD5;

    { Nun die neuen Methoden der eigenen Klasse }
    Extension    := TExtendedSubmission(Source).Extension;
    DateTime     := TExtendedSubmission(Source).DateTime;
    Author       := TExtendedSubmission(Source).Author;
  end
  else
    inherited;
end;
In dieser Assign()-Methode MUSS ich alle Elemente der TSubmission (Tags, Rating, Score, PictureNumber und MD5) explizit in den Code mit einbinden. Und ich sehe keine Lösung dafür.

Nehmen wir mal an, ich würde TSubmission verändern/erweitern. TExtendedSubmission würde sich automatisch mit erweitern. Das ist der große Vorteil gegenüber den records, die ja leichter zu handhaben sind. Aber die Methode TExtendedSubmission.Assign() bleibt weiterhin unaktuell. Sie muss explizit angepasst werden, wenn ich TSubmission verändere. Allgemein müsste ich also ALLE Nachkommen in der Assign()-Methode separat umschreiben, wenn ich etwas am Grundtyp TSubmission ändere - sollte die OOP das nicht irgendwie verhindern?

// Ich habe bezüglich der Problematik das Thema nochmal als offene Frage gesetzt.

Gruß
blackdrake

Apollonius 1. Sep 2008 17:40

Re: Objekt in Array kopieren und anschließend freigeben
 
Nimm das Inherited nicht in den Else-Zweig. In TSubmission.Assign ergibt die is-Abfrage ja immer noch True, sodass die alten Felder auch kopiert werden.

blackdrake 1. Sep 2008 17:50

Re: Objekt in Array kopieren und anschließend freigeben
 
Hallo.

Vielen Dank für deine Antwort! Jetzt habe ich genau das, was ich wollte und die Klasse TSubmission kann nun beliebig verändert werden, ohne dass die Nachkommen darunter "leiden" :-D

Delphi-Quellcode:
{ TSubmission }

procedure TSubmission.Assign(Source: TPersistent);
begin
  if Source is TSubmission then
  begin
    Tags         := TSubmission(Source).Tags;
    Rating       := TSubmission(Source).Rating;
    Score        := TSubmission(Source).Score;
    PictureNumber := TSubmission(Source).PictureNumber;
    MD5           := TSubmission(Source).MD5;
  end
  else
    inherited;
end;

{ TExtendedSubmission }

procedure TExtendedSubmission.Assign(Source: TPersistent);
begin
  if Source is TExtendedSubmission then
  begin
    Extension    := TExtendedSubmission(Source).Extension;
    DateTime     := TExtendedSubmission(Source).DateTime;
    Author       := TExtendedSubmission(Source).Author;
  end;

  inherited;
end;
Folgender Testcode erzeugt auch das gewünschte Ergebnis:

Delphi-Quellcode:
procedure TMainForm.Button1Click(Sender: TObject);
var
  x, y: TExtendedSubmission;
begin
  x := TExtendedSubmission.Create;
  try
    x.MD5 := 'Test';

    y := TExtendedSubmission.Create;
    try
       y.Assign(x);

       showmessage(y.MD5); // = "Test"
    finally
      y.Free;
    end;
  finally
    x.Free
  end;
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Gruß
blackdrake


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