Delphi-PRAXiS

Delphi-PRAXiS (https://www.delphipraxis.net/forum.php)
-   Klatsch und Tratsch (https://www.delphipraxis.net/34-klatsch-und-tratsch/)
-   -   Versinkt Delphi in der Beliebigkeit? (https://www.delphipraxis.net/148127-versinkt-delphi-der-beliebigkeit.html)

HeikoAdams 23. Feb 2010 08:23


Versinkt Delphi in der Beliebigkeit?
 
Hallo,
ich gebe zu, das meine Frage ein wenig provokant sein mag, aber ich habe irgendwie den Eindruck, das Delphi zur Zeit das fehlt, was man "Killer-Feature" bezeichnet. Momentan scheint es mir eher so zu sein, das Emb. verzweifelt Microsoft hinterher rennt um in Delphi einen ähnlichen Funktionsumfang zu bieten, wie Microsoft ihn im Visual Studio hat.

Dabei wird Delphi in meinen Augen jedoch mit der Zeit immer beliebiger, das es kein erkennbares Alleinstellungsmerkmal (mehr) hat. Was ja wohl auch daran liegt, das versprochene Features wie z.B. der 64bit Compiler erst lange auf sich warten lassen um dann im schlimmsten Fall abgeküdigt zu werden oder - wie der Compiler für das .net Compact Framework - nur mit reduziertem Funktionsumfang veröffentlicht werden.

Oder sehe ich das falsch und das Marketing von Emb. für Delphi ist einfach nur katastrophal?

Gruß

Heiko

Luckie 23. Feb 2010 08:58

Re: Versinkt Delphi in der Beliebigkeit?
 
Ach Mensch, warum müsst ihr alle zwei Wochen die selbe Diskussion anfangen? das hatten wir in der Vergangenheit doch oft genug. Einfach mal die Suche benutzen, da solltest du genug Threads zu dem Thema finden.

HausiZ 23. Feb 2010 09:10

Re: Versinkt Delphi in der Beliebigkeit?Wohin geht die Reise
 
Ich Frage mich wohin die Reise geht. Seit VISTA wird Windows mit dem .Net Framework ausgeliefert und ist somit ein Teil von Windows.

Windows selber ist veraltet und MS ist daran alles neu zu machen. Wenn das kommt, dann werden noch die .Net Programme plus die, deren Kompiler ngepasst wurde. Das wird einmal ein radikaler Schnitt geben. MS arbeitet daran und VISTA und Win 7 sind nur ein Vorgeschmack. Als ich Win 7 gesehen habe, war mir klar wohin die Reise geht. Deshalb beschäftige ich mich neu mit .Net und werde alle neuen Sachen mit .Net machen.

Delphi ist gut und war immer gut. Klar sind viele neue Funktionene hinzgekommen, doch sind wir ehrlich, Was hat sich in den letzten Jahren viel geändert, ausser ein paar neuer Features? Im Hintergrund werkelt doch immer noch der selbe Compiler.

Ich habe schon manche Sprache sterben gesehen. Das merkt man am Schnellsten, wenn es keine neuen Bücher mehr auf dem freien Markt gibt. Die Delphi Bücher, die es noch gibt, sind lustlos angepasste von alten Versionen.

Meine Auesserungen werden sicher einen Sturm der Entrüstung auslösen, doch das kenne ich von anderen Sprachen, die langsam aber sicher dem Tod geweiht waren. Man will es nicht glauben, obwohl man es innerlich schon lange weiss.

.Net ist nicht der Weisheit letzter Schuss, aber damit bin ich auf der sicheren Seite und wenn ich die Stellenanzeiger so durchsehe, dann finde ich zig offene Stellen.

Ich habe mich lange gegen .Net gewehrt und dann hies es, es gibt kein neues Delphi, Lazarus ist unerwünscht, wir setzen auf .Net. Alle alten Sachen, die wir teilweise auch in Fox Pro haben, werden in Zukunft auf .Net übertragen. Meinste irgend jemand sucht Delphi Programmierer? Nix da. Also mal scharf überlegen, Arbeitslos oder .Net. Also habe ich mich überwunden, zu Hause die Express Version installiert, bei Gallileo und MS Press kostenlos die Bücher downgeladen und losgelegt und hey, ich muss sagen, ich bin begeistert und es macht mir Freude.

Nicht falsch verstehen, ich will niemanden von .Net überzeugen oder von Delphi weglotsen. Aber wenn man ehrlich zu sich selber ist, muss man zugeben, dass es mit Delphi langsam aber sicher ein Trauerspiel wird. Nicht umsonst hat es in diesem Forum zig Post, in denen die Zukunft von Delphi diskutiert wird. Grundlos werden solche Diskusionen nicht geführt.

Hausi

Sherlock 23. Feb 2010 09:19

Re: Versinkt Delphi in der Beliebigkeit?
 
Oh, da muss ich doch mal wirklich nen Euro an die Marketingabteilung bei MS schicken. Haben ihre Sache gut gemacht, es gibt wirklich Menschen die glauben, daß MS ihre eigenen Applikationen oder gar das BS in .net entwickelt.

Das Problem, daß Delphi hat, ist genau das oben geschilderte. Obwohl es von keiner offiziellen Seite direkt totgeredet wird, findet genau das statt. Man muss nur behaupten, daß die Zukunft in .net liegt, und schon wird eigentlich gegen Delphi und ähnliche Produkte anderer Hersteller geschossen. Das das aber von der Wahrheit weit entfernt ist, dürfte jedem klar sein, der seine Software verkauft.

Übrigens:
Zitat:

Zitat von HausiZ
Ich habe mich lange gegen .Net gewehrt und dann hies es, es gibt kein neues Delphi, Lazarus ist unerwünscht, wir setzen auf .Net. Alle alten Sachen, die wir teilweise auch in Fox Pro haben, werden in Zukunft auf .Net übertragen.

Ich kenne drei Firmen, die sich damit selbst Übernahmereif geschossen haben. Migration nach .net ist eines der heissesten Eisen derzeit. Man kann damit Glück haben, oder auch sowas von dermaßen einbrechen, daß einem die Tränen kommen.

Sherlock

HausiZ 23. Feb 2010 09:25

Re: Versinkt Delphi in der Beliebigkeit?
 
Mein lieber Sherlok

Ich sagte nicht, dass .Net die grosse Weisheit ist. Aber geh doch einmal in eine Buchhandlung und versuche ein Buch über Delphi zu kaufen oder versuche im normalen Fachhandel eine Delphi Version zu kaufen oder schau Dich einmal auf dem Arbeitsmarkt um, findest Du da einen Job als Delphi Entwickler?

Nicht ich will Delphi töten. Es lebe noch möglichst lange. Trotzdem sollte man seine Augen nicht verschliessen. Auch .Net ist nicht für alle Zeiten, es wird wieder einmal was Neues geben und dann muss ich halt wieder umlernen. So ist das in der Informatik.

Hausi

Bernhard Geyer 23. Feb 2010 09:36

Re: Versinkt Delphi in der Beliebigkeit?Wohin geht die Reise
 
Zitat:

Zitat von HausiZ
Windows selber ist veraltet und MS ist daran alles neu zu machen. Wenn das kommt, dann werden noch die .Net Programme plus die, deren Kompiler ngepasst wurde. Das wird einmal ein radikaler Schnitt geben. MS arbeitet daran und VISTA und Win 7 sind nur ein Vorgeschmack. Als ich Win 7 gesehen habe, war mir klar wohin die Reise geht. Deshalb beschäftige ich mich neu mit .Net und werde alle neuen Sachen mit .Net machen.

Du weist aber schon das nix in Win7 nur als .NET-API existiert und das Vista sich so verzögert hat und Instabil am Anfang wegen .NET war da man versucht hat viele sachen des OS mit .NET zu machen. Teile die "früher" nur als .NET gab sind jetzt als native Komponente in Windows vorhanden.

MS wird sich nicht leisten können einen ratikalen Schnitt zu machen. "Irrelevante" Dinge wie diverse ERP's, CRM's, PLM's, CAD-Systeme etc. die alle nicht auf .NET basieren (oder z.B. viel Java verwenden) würden nicht mehr laufen wenn die nativen Win-API's wegfallen.

Meflin 23. Feb 2010 09:37

Re: Versinkt Delphi in der Beliebigkeit?
 
Delphi hat ein wirklich gutes Alleinstellungsmerkmal: Es ist wirklich schwer, andere, _schöne_ Sprachen (!= C, C++) zu finden, die zu nativen Binaries kompilieren und für die man nichts blechen muss.

Ach, Moment, da war ja was... :wall:

Edit: Und bevor jetzt die Lazarus-Jünger andackelen: Schöne Sprache impliziert schöne (brauchbare) IDE :P

HeikoAdams 23. Feb 2010 10:09

Re: Versinkt Delphi in der Beliebigkeit?
 
Also irgendwie kommen wir vom Thema ab.
Meine Frage war nicht, ob Delphi stirbt oder nicht.

Ich habe gefragt, ob es nur mir so geht oder ob Delphi tatsächlich langsam aber sicher zu "einem unter vielen" wird. Ich sehe im Moment jedenfalls kein Feature, bei dem man sagen muss, "das gibt es nur bei Delphi". Was wahrscheinlich daran liegt, das in der letzten Zeit - subjektiv gesehen - ausschließlich Features wie Generics aus anderen Sprachen nach Delphi portiert und als neue Features verkauft wurden. Damit gewinnt man auf lange Sicht aber keinen Blumentopf.

Ich befürchte, das Delphi ein ähnliches Schicksal droht, wie seinerzeit dem C++ Compiler von Borland, der ja auch eine ganze Zeit lang als das Nonplusultra galt und heute eher ein Schattenradsein fristet.

generic 23. Feb 2010 10:38

Re: Versinkt Delphi in der Beliebigkeit?
 
Vielleicht sollten wir das Thema mal in K&T verschieben, da das hier nichts mit der IDE zu tun hat!

Zum Thema:
Alle kochen mit Wasser die Frage ist nur wie wird das Wasser erhitzt?
Die Techniken sind schon alle erfunden. Viel neues gibt es dort halt nicht.
Nichts desto trotz ist Delphi ein gutes einfaches Produkt, welches ich nach wie vor gerne einsetze.
Ich brauche keine Monsterfeatures und keine IDE die alles perfekt kann. Sie muss nur meine Aufgaben lösen können.

Sherlock 23. Feb 2010 10:40

Re: Versinkt Delphi in der Beliebigkeit?
 
Ganz ehrlich? Die IDE ist mir ziemlich egal: Die Sprache ist das schöne an Delphi. Diese Lesbarkeit und Wartungsfreundlichkeit ist nicht selbstverständlich.

Alles andere ist tatschlich beliebig reproduzierbares Beiwerk.

Sherlock

hanspeter 23. Feb 2010 11:12

Re: Versinkt Delphi in der Beliebigkeit?
 
Zitat:

Zitat von HeikoAdams
Was wahrscheinlich daran liegt, das in der letzten Zeit - subjektiv gesehen - ausschließlich Features wie Generics aus anderen Sprachen nach Delphi portiert und als neue Features verkauft wurden. .

Wenn sie den mal richtig und vorallen stabil funktionieren würden.

Auf Delphi-Treff ist ein Interview mit Michael Swindell.
Der sagt sinngemäß Turbodelphi wurde eingestellt, weil nicht Nutzer von Turbodelphi zu Professional oder Architekt gewechselt sind, sondern
80% der Nutzer zu der kostenlosen Version.
Im Umkehrschluss würde das ja bedeuten, das 80% der Delphinutzer Amateure und Hobbyprogrammierer sind und nur noch 20% überhaupt einen Bedarf für eine kostenpflichtige Version haben.
(Wieviel von den 20% haben dann Bedarf für eine Architektversion?)
Ich denke das die nächste Delphiversion einen neuen Compiler bringt. Bis da alle Bugs raus sind, das kann auch wieder 2 Updateversionen dauern.
(Das gibt dann noch mal so eine Durststrecke wie bei D2005 -> D2007 oder D2010 als Fehlerbereinigung für D2009)

Ein Alleinstellungsmerkmal könnte es allerdings sein, wenn es CG in der nächsten Version gelingt eine Plattformunabhängigkeit funktionsfähig und praktikabel zu realisieren.
(Das was Lazerus schon lange kann.)
Ansonsten verstehe ich nicht so richtig, warum CG unbedingt zweigleisig mit Delphi nativ und Prism (lizensiert) für .Net fahren muss.
Wenn es eine vernünftige Möglichkeit gäbe VCL-Code in Prism Code zu konvertieren (und die .DFM in Winforms oder WPF), dann könnte man schneller eine Migration umsetzen und die Ernüchterung käme schneller.

Peter

Ralf Kaiser 23. Feb 2010 11:43

Re: Versinkt Delphi in der Beliebigkeit?Wohin geht die Reise
 
Zitat:

Zitat von HausiZ
Meinste irgend jemand sucht Delphi Programmierer? Nix da. Also mal scharf überlegen, Arbeitslos oder .Net.

Also ich habe gerade am 1.Februar auf einer neuen Stelle angefangen, als Delphi-Entwickler :wink: (allerdings hatte ich mich zuvor auf der alten Stelle auch schon ca 3 Jahre intensiv mit .NET, speziell ASP.NET, befasst. Stellen sind aber immer noch genug vorhanden.

himitsu 23. Feb 2010 11:51

Re: Versinkt Delphi in der Beliebigkeit?
 
Selbst Firmen in Dresden arbeiten mit Delphi und suchen (obwohl wir als Nicht-Softwarehochburg nicht viele Stellen haben).

OK, ich kann es da vergessen (hatte mal angefragt, aber ohne Wissen, vorallem über Datenbanken und auch noch ohne Informatikausbildung, kann das nix werden), aber im Allgemeinen wird schon noch gesucht und hier war's vorwiegend Win32

HeikoAdams 23. Feb 2010 12:21

Re: Versinkt Delphi in der Beliebigkeit?
 
Zitat:

Zitat von hanspeter
Ich denke das die nächste Delphiversion einen neuen Compiler bringt. Bis da alle Bugs raus sind, das kann auch wieder 2 Updateversionen dauern.

Dann will ich nur hoffen, das man zwischen dem aktuellen und dem neuen Compiler umschalten kann und das sie den aktuellen Compiler solange parallel pflegen, bis der neue ähnlich stabil ist wie der aktuelle.

Aber es stimmt schon: Das Beste an Delphi ist die einfach zu lernende aber trotzdem strukturierte Sprache und der einfach lesbare Code.

Und zum Thema Jobs muss sagen, das es zwar Unternehmen gibt, die Delphi einsetzen, die angebotenen Stellen jedoch sehr selten auf den ersten Seiten der Ergebnislisten der einschlägigen Job-Portale auftauchen.

HausiZ 23. Feb 2010 13:03

Re: Versinkt Delphi in der Beliebigkeit?
 
Zu den Jobs: In der CH gibt es überhaupt kein Bedarf an Delphi Programmieren. .Net und ein wenig Java und sonst nix. Ich bin noch nicht der absolute .Net Spezialist, doch Ende Jahr werde ich mich umsehen, denn wenn ich nur einen Teil der Beträge kassiere, die meine Kollegen kassieren, die gewechselt haben, bin ich happy.

Zum Code: Delphi hat mir auch wegen dem Code gefallen, doch nun mit .Net ist das noch viel besser geworden. Es läuft reibungslos, schnell, einfach und wirklich gut. Ich muss aber zugeben, dass ich nur bis D2007 gekommen bin und dann noch Lazarus kenne. Hey nicht falsch verstehen, doch .Net ist bei mir, nachdem ich fast gezwungenermassen mich eingarbeitet habe, purer Spass damit zu arbeiten. Mann ich entecke jeden Tag Neues und fast für jede Lösung ist schon was vorhanden, das man einfach einbinden kann. Ich bin begeistert.

Zu Delphi: Als ich vor 6 Jahren (!) Delphi lernen wollte, nahm ich mit einem Buchautor eines Delphi Buches Kontakt auf und der hat mir abgeraten, Delphi zu lernen, da es auf dem absteigenden Ast sei. Nun, ich hatte ein paar schöne Jahre damit und ich hoffe ich werde auch mit .Net ein paar schöne Jahre haben.

Und nun mein Hammerargument: Der Delphi Architekt ist zu Microsoft gewechselt und war dort der Architekt von .Net. Das merkt man überall und hey ich bin wirklich froh, dass ich Delphi gelernt habe, denn vieles in .Net ist mir so vertraut, dass ich oft denke, bin ich nun im Delphi oder .Net.

Hey Leute, ich wünsche Delphi ein langes Leben, doch ich muss mich Hanspeter anschliessen. Ausserdem fehlt eine klare Linie und irgendwie ist mir schleierhaft, wohin die Reise gehen soll.

So ist EDV nun mal. Alles ist im Fluss und man muss in Bewegung bleiben.

Zum Schluss etwas bedenkliches: Mir hat ein Kollege, der bei einer Firma arbeitet, die Finanzprogramme herstellt, erzählt, dass bei knapp 20'000 Kunden 90 % immer noch mit XP arbeiten und auch neue PC mit XP ausrüsten. Sollte mir das zu Denken geben? XP und .Net ist nicht das gelbe vom Ei!

Und ganz zum Schluss: Sollte Delphi das zeitliche segnen, wird es nicht lange dauern und alle Tools wird es für Lazarus geben und Lazarus wird noch mehr aufblühen. Und wer weiss schon was die Zukunft bringt. Vielleicht sendet irgend so ein Despot mal eine Atombombe nach Europa und danach ist es dann egal, mit welchem Tool man entwickelt.

Ich erfreue mich des Lebens und es macht mir einfach Spass mit .Net, so wie es mir damals Spass machte Delphi zu lernen. Es ist eine Abenteurreise ins Unbekannte und ist aufregend. Ich lerne gerne Neues und darum bin ich auch in der EDV gelandet.


Hausi

generic 23. Feb 2010 13:36

Re: Versinkt Delphi in der Beliebigkeit?
 
Zitat:

Zitat von HausiZ
Zu Delphi: Als ich vor 6 Jahren (!) Delphi lernen wollte, nahm ich mit einem Buchautor eines Delphi Buches Kontakt auf und der hat mir abgeraten, Delphi zu lernen, da es auf dem absteigenden Ast sei.

Ahh du hast mit Andreas Kosch geschrieben - der macht nun leider nur noch .Net.

Sherlock 23. Feb 2010 13:36

Re: Versinkt Delphi in der Beliebigkeit?
 
Dein Kollege hat absolut Recht, das sind die Zahlen der grausigen Wirklichkeit. Die Masse der PCs läuft unter XP, die Masse der PCs kann auch nicht mit Leistung eines halbwegs aktuelen Zocker-PCs hausieren gehen, so daß solche Sherze wie WPF einigermaßen laufen würde. Für eine Shareware oder ein günstiges Programm, das man an Privatpersonen verkaufen möchte kann man mit .net vermutlich gut zurechtkommen, die können ja auch mal eben die nötigen Libs installieren. Auf den unzähligen Rechnern die sich in den Banken und Krankenhäusern so tummeln dürfte das nicht ohne weiteres möglich sein. Lass Dir doch mal von Deinem Kollegen schnell noch erklären wieviele Programme mit der toten Sprache cobol entwickelt wurden und noch laufen. ;)

Ich will nichts schlecht reden, oder .net madig machen, aber der Tellerrand über den wir Delphi-Entwickler immer hinausschauen sollen, hört definitv nicht bei .net auf...er fängt da auch gar nicht erst an, weil .net ja vom Anders kommt ;)

Abschließend noch folgendes:
http://jobsuche.monster.ch/Search.as...lid=160&re=130

:lol:

Sherlock

DP-Maintenance 23. Feb 2010 13:56

DP-Maintenance
 
Dieses Thema wurde von "Daniel" von "Die Delphi-IDE" nach "Klatsch und Tratsch" verschoben.

Medium 23. Feb 2010 15:25

Re: Versinkt Delphi in der Beliebigkeit?
 
Vorab: Ich hab nach einer kurzen Einstiegsphase mit QBASIC seit je her hauptsächlich mit Turbo Pascal und dann Delphi gearbeitet, und bis vor ~2 Jahren nie produktiv etwas mit C-ähnlichen gemacht - größtenteils aus Überzeugung. Allerdings muss man wirklich einsehen, dass Delphi an vielen Baustellen leidet. Ein größerer Image-Schaden fing mit Inprise an, dann Ausgliederung und Verkauf und Wiederverkauf - das sind nicht gerade vertrauenssteigernden Maßnahmen für ein professionelles Umfeld. Auch scheinen sich die Entwickler immer mehr von den Hobbyisten loszusagen, die aber aufgrund der Natur Pascals als Schulsprache die aller wichtigste Basis für das Produkt sind, und sicherlich überhaupt erstmal dazu beigetragen haben, dass die Sprache in produktiven Umgebungen Einzug gefunden hat. Dazu kommen ein paar Fehltritte bei den Compilern an und für sich, so wie das eine oder andere nicht eingehaltene (oder viel zu spät eingelöste) Versprechen.

Die Krux ist dabei: Delphi als Sprache ist nach wie vor eine prima Sache, und mit den entsprechenden Erweiterungen (die andere Sprachen ja auch erfahren mussten) locker am Puls der Zeit. Es ist also kein Problem von Delphi an und für sich, sondern das der Macher.

Jetzt habe ich selber das Glück im väterlichen Betrieb noch fast ausschließlich Delphi einzusetzen (mein Vater hatte das eingeführt - er hat u.a. mit Pascal gelernt ;)), privat und zum Zwecke der Selbstbildung nutze ich es allerdings nicht mehr. Bis vor so ~2 Jährchen hab ich, wenn ich mal fix was probieren wollte, oder eine spezielle Funktion brauchte für die es so nichts fertiges gab, schnell auf mein Delphi geklickt und das gebastelt. Die Aufgabe übernimmt jetzt #Develop mit Bravour, ich hab nichtmal mehr ein Delphi installiert, auch kein freies. Und genau sowas sind Indikatoren für wo es hin geht. Wenn ich die Sprache nicht mehr als erste Anlaufstelle betrachte, wird sie zum "ja, das gibt's auch", statt zum "damit machen wir's".

Selbst als jemand, der mit größten Aversionen gegen C-likes aufgewachsen ist, macht mit das Schreiben in C# mittlerweile mehr Freude als in Delphi, und mir gehen viele Dinge einfach leichter von der Hand.

Es wird die Summe der kleinigkeiten sein, die zum Teil nicht einmal technisch begründet sind, weshalb Delphi so erscheint als würde es langsam aber sicher versickern. Und ein wenig selbst erfüllende Prophezeiung ist natürlich auch immer mit dabei, klar. Nur würde nicht drüber reden den Kurs auch nicht mehr retten können, dafür ist an anderen Stellen vermutlich schon zu viel Image gebröckelt.

Alles in allem bin ich froh Delphi/Pascal zu kennen, es ist für viele Dinge auch problemlos und prodiktiv einsetzbar, aber ich mache mir nicht die Illusion, dass das noch über Jahre so bleibt. Über kurz oder lang befürchte ich ein Überbleiben von Community-Efforts wie FreePascal/Lazarus, die im Wesentlichen aus Liebhaberei betrieben werden. Im produktiven Umfeld glaube ich zumindest nicht daran, dass der Marktanteil je wieder Zuwachs bekommt - so da nicht doch langsam mal mächtig was in Richtung Image und Features passiert. Delphi war lange lange Zeit sehr beliebt wegen seines RAD-Status. Es gab auch viele Hersteller, die die GUI mit Delphi gebaut haben, und dann nur noch Interfaces zum eigentlichen, in C geschriebenen, Programm aufriefen. Dieses Alleinstellungsmerkmal ist schon länger keines mehr, und da man nicht der Standard am Markt ist, braucht man so etwas wieder um attraktiv zu sein, und nicht ganz aus den Köpfen verschwinden (auf lange Sicht jetzt). Und dabei geht es nicht einmal um managed vs. unmanaged Umgebungen. Ich mag die grobe Richtung die mit .NET eingeschlagen wurde, ich muss es aber jetzt auch nicht unbedingt in Form von .NET haben.

HausiZ 23. Feb 2010 15:48

Re: Versinkt Delphi in der Beliebigkeit?
 
Hallo Medium

Genauso sehe ich es auch. Auch ich war ein Gegner von .Net, doch ab VISTA und WIN 7 ist es ideal.

Was wir mit .Net machen ist nur ab VISTA / WIN 7 gedacht und was auf älteren Windows läuft, lassen wir wie es ist.

Hausi

HausiZ 23. Feb 2010 15:50

Re: Versinkt Delphi in der Beliebigkeit?
 
Hallo Medium

Was ich noch fragen wollte: Du arbeitest nur mit SharpDevelop? Findest Du es ist der provfessionellen Version von MS ebenbürtig?

Hausi

Medium 23. Feb 2010 17:56

Re: Versinkt Delphi in der Beliebigkeit?
 
Das kann ich dir leider nicht beantworten, da ich bisher nicht mit dem VS gearbeitet hab. Es ist aber sicherlich nicht der Heiland, es gibt schon so 2-3 Stellen an denen ich Verbesserungspotential sehe (hauptsächlich beim Form-Designer und der Komponentenpalette), aber es fühlt sich für ein freies und zudem vergleichsweise junges Projekt erstaunlich produktiv an - und Abstürze der IDE hatte ich bisher nur in einem Fall: Ich hab mit DirectX Murks gemacht während die Debug-DLLs von DX liefen - das hat die IDE dann doch nicht mehr ganz verpackt, wobei der Crash super abgefangen wurde und ich keinerlei Datenverluste hatte. "Plöpp-und-weg" hab ich bislang nicht erlebt.

Irgendwo hier in der DP gibt's auch noch einen Thread über VS <-> #Develop, ich find ihn nur grad nicht mehr :?


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 19:34 Uhr.

Powered by vBulletin® Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.
LinkBacks Enabled by vBSEO © 2011, Crawlability, Inc.
Delphi-PRAXiS (c) 2002 - 2023 by Daniel R. Wolf, 2024-2025 by Thomas Breitkreuz