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Kundenprojekt selbst verkaufen
Hallo,
ich haben für einen Kunden eine Software erstellt. Mir gefällt diese nun so gut, dass ich darüber nachdenke diese Software auch an andere Firmen zu verkaufen. Ist das erlaubt? Im Vertrag ist nichts in der Richtung festgehalten. Der Kunde hat nur eine EXE ohne Sourcode bestellt und den Entwicklungsaufwand bezahlt. Ich würde die Software dann für eine Bruchteil seiner Kosten an andere Firmen weiterverkaufen. Kann mir da der urspüngliche Kunde Probleme machen oder den Verkauf untersagen? |
AW: Kundenprojekt selbst verkaufen
Wenn ich Chef dieser Firma wäre, hätte ich ehrlich gesagt schon etwas dagegen. Wieso sollte ich enorm viel für die Anwendung bezahlen und die Konkurrenz bekommt sie dann für lau?
Einen weiteren Auftrag dieser Firma darfst du dir meiner Meinung nach nicht mehr erwarten. Ich würde Absprache mit dem Unternehmen halten und möglicherweise eine Beteiligung bis zu einer OBergrenze verhandeln. Also, dass sie pro verkaufter Lizenz einen gewissen Betrag bekommen, bis sie auch auf dem niedrigen Preis angelangt sind. Das wäre vielleicht annehmbar für sie. mfg Florian |
AW: Kundenprojekt selbst verkaufen
Bei solch einer Auftragsarbeit wäre ich nicht sicher ob die Exclusivität + Übergang der Quellcoderechte nicht automatisch erfolgt wenn nix anders vereinbart wurde.
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AW: Kundenprojekt selbst verkaufen
Bei solcher Sache ist es wahrscheinlich besser, das mal mit einem Anwalt zu besprechen, der sich in dem Gebiet auskennt.
Von nicht rechtlicher Seite: Ich glaube nicht das der Auftraggeber erfreut ist, wenn seine Konkurrenz das Produkt für weniger Geld bekommt. Eventuell ist ja auch seine eigene Erfahrung/Workflow/usw. in das Produkt eingegangen (das ist vllt. sogar rechtlich bedeutsam). Wenn das Projekt weiterentwickelt werden soll, könnte man den Auftraggeber ja neben Beteiligung auch mit kostenlosen Updates/Rabatt locken. |
AW: Kundenprojekt selbst verkaufen
Wer hatte die 'Grundidee' für die Software?
Hat die Firma eine Art Lizenz zur Nutzung gekauft? Ansonst würde _ich_ behaupten, die Software gehöhrt der Firma und die darf die Binaries weiterverkaufen. |
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Erstmal: IANAL. Dann: Also wenn ich meinen Prof un der Vorlesung richtig verstanden hab gilt hier nach §31 Abs. 5 die
![]() Im Zweifel solltest du aber unbedingt einen Anwalt fragen. [1] Selbstverständlich nur, wenn du nicht beim Kunden angestellt bist, der Kunde also wirklich ein Kunde ist. mfg Christian |
AW: Kundenprojekt selbst verkaufen
Danke schonmal. Der Kunde ist wirklich Kunde. Ich bin nicht dort angestellt. Ich mache dem Kunden mit meiner Software auch keine Konkurenz. Sie wird leicht verändert und spricht dann einen andere Zielgruppe an. Im Vertag ist festgehalten, dass bloss eine EXE geleifert wird.
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Nichtsdestotrotz hat der Kunde die Entwicklung allein getragen, und da gebietet es imho schon Anstand und Fairness ein Beteiligungsmodell zumindest anzubieten, ganz unabhängig davon wie nun die Rechtslage genau aussieht.
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Einen Rechtsrat werde ich hier nicht geben, aber man könnte den Wert Deiner Leistung nochmal überprüfen lassen und kommt vielleicht zu dem Schluss, dass Du, wenn Du anderen Dein Programm viel billiger überläßt vielleicht Wucher betrieben hast.
Würde mich mit meinem Kunden in Verbindung setzen und nach Verkauf der Programme ihm einen Rabatt erlassen. Möglicherweise hat der Kandidat auch noch weitere Ideen auf Lager und sowas ist nicht zu unterschätzen. Grüße in die Runde |
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Wenn es sich dabei um einen Werkvertrag handelt. Wie du es beschreibst dann ist das wohl so das du es auch an andere Weiterverkaufen kannst.
Natürlich lernst du mit jedem Kunden für den du eine individual Software Programmierst etwas über Unternehmensstrukturen und Prozesse das du auch auf andere Branchen und Unternehmen anwenden kannst. Mein AG hat z.B. mal aufbauend auf einer Patientenverwaltung (individuell für eine Arzt vor über 20 jahren entwickelt) einen Teil einer Warenwirtschaft die heute noch im Einsatz ist aufgebaut. Die Kundenverwaltung der Wawi war wohl fast 1:1 die Patientenverwaltung...und im Quellcode hießen die Kunden auch noch Patienten... |
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Zitat:
![]() Die Frage, die sich stellt, ist eher eine urheberrechtliche und eine moralische bzw. marketingtechnische. mfg Christian |
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Sprech mit deinem bisherigen Kunden doch einfach ab, dass er alle Verbesserungen, die du für den Verkauf einbauen musst und die als Feedback von den zukünftigen Kunden kommen, kostenlos auch ihm zur Verfügung stellst.
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Hängt daran was vereinbart war. Man kann sich leicht seinen Ruf vergiften und via Internet ist sowas schnell verbreitet. Neige da immernoch zur einvernehmlichen Lösung.
Allerdings sprichst Du eine wichtige Sache an: Quelloffene Entwicklung muss sicherlich mehr kosten als geschlossenen Programmierung. In Entwicklerprofilen findet man diese Unterscheidung allerdings nicht häufig. Oder gibt es da andere Beobachtungen? |
AW: Kundenprojekt selbst verkaufen
Zitat:
Das mag bei größeren Firmen, die wesentlich umfangreichere Arbeiten an studierte Informatiker (was ich nicht bin) vergeben, anders sein. In diesen Bereichen bewege ich mich aber nicht. Zitat:
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Deine Weiterverkaufsargumentation nehme ich schlicht zur Kenntnis.
Stundensätze bei quelloffener -geschlossene Programmierung Verlinke ich mal auf Deinen Nachbarthread ![]() |
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"Die Software danach für einen Bruchteil seiner Kosten verkaufen"?
Find ich absolut unfair. Es sei denn, du machst, was schon hier vorgeschlagen wurde: - Gewinnbeteiligung am Verkauf der Software, bis er auch beim niedrigeren Preis angekommen ist. oder - kostenlose Bereitstellung aller Neuerungen, die das Programm für einen breiteren Nutzerkreis interessant gemacht haben. oder - an die anderen Kunden zum annähernd selben Verkaufspreis veräußert. Das hängt von der Art der Software ab. Ohne hier jetzt wieder eine Grundastzdiskussion Linux oder Windows lostreten zu wollen, kann ich mich noch sehr gut an meinen ersten Versuch mit Suse Linux 6.1 erinnern. Hier ist dabei interessant, das: - 90 DM damals viel Geld für mich waren - ich beim Studium der Lizenzen für die mitgelieferten Programme, lesen musste, das die kostenlos sind - die Aussage vernehmen musste, das Linux im Internet kostenlos erhältlich sei. - ... Kannst Dir sicher vorstellen, das mich das wahnsinnig frustriert hat, ich der dumme ehrliche Käufer. Ebenso dachte ich mal zu DOS Zeiten, ok, bis jetzt hattest Du von DOS 3.22 auf DOS 6.0 aufgerüstet, allerdings mit einer Raubkopie. Später war ich dann so ehrlich und habe mir diese DOS Version gekauft, weniger aus Skrupel, bei diesem Neureichen Herrn Gates, der sowas viel eher verkraftet als ein kleiner Freelancer, der endlich ne verkaufsfähige Software hat. Warum also Herrn Gates das Geld bezahlt, als damals arbeitsloser. Nun, ich hatte gehofft, dann auch Support zu kriegen, wenn mit der Installation irgendwas falsch läuft. Hatte damals von einer 40 MBYte Platte auf eine 500MByte Platte gewechselt, was das FDIsk der DOS 3.0 Version nicht adressieren konnte. Blöderweise DOS 6.0 zuerst auch nicht, weshalb ich DOS dann wegen des Rechtes auf Support dann ehrlich gekauft habe. Ergebnis, Hotline besetzt, Warteschleife, während der Gebührenzähler rattert, danach enlich jemand erreicht aber keine brauchbare Hilfestellung. Hab den Fehler dann später selber gefunden. Somit war ich einer der ehrlichen Trottel, die die Software ehrlich gekauft haben, während tausende andere dieselbe Software kostenlos als Raubkopie genutzt haben. Absolut unfair sowas. Der ehrliche Käufer, der ordentlich bezahlt hat, gehört dementsprechend behandelt. Gilt für jede Art verkaufter Software, dann halten sich auch die Kosten für eventuelle Verfahren wegen illegaler Nutzung in Grenzen. |
AW: Kundenprojekt selbst verkaufen
Wird dein Kunde erfahren, daß du die Software an andere verkaufst? Was er nicht weis, macht ihn nicht heis. Hört sich blöd an. Ist aber so.
Natürlich kann man ein Produkt mal teuer und mal preiswert verkaufen. Man darf das verlangen, was der Andere bereit ist zu zahlen. Habe auch schon Software gekauft, die später sogar kostenlos war. Ärgerlich. Ist aber so. Kannst du von dem Kunden Folgeaufträge erwarten? Wenn nein, dann habe kein schlechtes gewissen. Wenn ja. Dann musst du abwägen. |
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Also, zuerst muß du das Programm überhaupt mal verkaufen. Und wenn das dann irgendwann mal läuft, dann rufst du deinen ursprünglichen Auftraggeber an und sicherst ihm die nächsten drei Updates kostenfrei zu.
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AW: Kundenprojekt selbst verkaufen
Ist das Wort 'Werkvertrag' schon gefallen? Ich gehe davon aus, das Du -wenn auch implizit- einen Werkvertrag mit dem Kunden eingegangen bist. Daher ist der Eigentümer der Software dein Kunde, das Copyright liegt bei Dir und ist nicht übertragbar.
Die Rechtslage ist eindeutig: Du darfst die Software -so wie sie ist- nicht weiter veräußern. Allerdings hindert dich niemand (außer ein NDA=Non Disclosure Agreement) daran, die Software zu verändern und als quasi neue Software zu vermarkten. Sofern Du keine vom Kunden manifestierten Ideen in der SW umgesetzt, oder mehr oder minder exklusives Kundenwissen implementiert hast, ist hier kein Problem zu sehen. Allerdings muss Dir bewusst sein, das dein Kunde die Software von Dir wollte, um bestimmte Prozesse in seinem Unternehmen nach seinen Vorstellungen (und mit seinem Geld) zu verbessern. Diese Leistung gehört ihm. Probleme gibt es z.B. bei Formeln und Berechnungen, die der Kunde dir gegeben hat, oder bei außergewöhnlichen Prozessen, die nur beim Kunden in dieser Form auftreten. Auch wenn Du kein NDA unterschrieben hast, wirst Du mit Schadensersatzklagen rechnen müssen, wenn Du Ideen deines Kunden klaust: Das ist -salopp ausgedrückt- Industriespionage. Der beste Weg ist der, mit dem Kunden zu reden und zu fragen, ob man die Sache gemeinsam vermarkten könnte. |
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