Delphi-PRAXiS

Delphi-PRAXiS (https://www.delphipraxis.net/forum.php)
-   Arbeiten als Freelancer (https://www.delphipraxis.net/87-arbeiten-als-freelancer/)
-   -   Was hab ich gespart oder was hätte ich verdienen können? (https://www.delphipraxis.net/158829-hab-ich-gespart-oder-haette-ich-verdienen-koennen.html)

daredd 4. Mär 2011 15:09

Was hab ich gespart oder was hätte ich verdienen können?
 
Hallo,
ich arbeite gerade an meinem eigenen Onlineshop und einer kleinen WaWi-Lösung (WarenWirtschaft), die ich mit Delphi2009 und MS-Access löse. Das Programm soll vorwiegend den Warenbestand aktualisieren.
Meine Frage ist nun:

Was denkt ihr, wieviel Geld habe ich gespart dadurch das ich es selber mache?
Und was könnte ich pro Stunde verlangen bzw. welchen Pauschal-Preis für solch ein Projekt als Freelancer?

Folgende Schwerpunkte waren gegeben:
- FTP-Download/Upload Warenbestand (CSV)
- Erstellung Access-Datenbank mit Anbindung an Delphi-Projekt (ADO)
- Zugriff und Datensteuerung mit ADO-Komponenten,SQL, etc.
- Automatisierung der Prozesse

Ich bin kein Profi, aber arbeite schon seit mehr als 5 Jahren mit Delphi. Ich habe hauptsächlich mit Datenbanken, diversen Algorithmen und GUI's zu tun gehabt. Hab mal 3 Semester Wirtschaftsinformatik studiert, und bin nun wieder Student einer FH (Ing-Informatik).

Sind 20-30 pro Stunde drin, als Student?

Phoenix 4. Mär 2011 15:23

AW: Was hab ich gespart oder was hätte ich verdienen können?
 
Zitat:

Zitat von daredd (Beitrag 1085917)
Und was könnte ich pro Stunde verlangen bzw. welchen Pauschal-Preis für solch ein Projekt als Freelancer?

Pauschalpreis: Gar nicht. Sowas macht man als Freelancer nicht, weil das Risiko zu hoch ist.
Stundensatz: Als 'normaler' Freelancer, der das Hauptberuflich und in Vollzeit macht musst Du mindestens 65 € / Stunde nehmen. Sonst lohnt sich die ganze Geschichte nicht.

Kleines Rechenbeispiel:

~ 250 Arbeitstage pro Jahr, 4 Wochen Urlaub (20 Tage sind wenig...), 1 Woche Krank = 225 reelle Arbeitstage. Davon sind nicht alle beim Kunden abrechenbar (Aquise, Buchhaltung, Research/Weiterbildung, Fahrtzeiten etc...). Wenn Du auf 75% abrechenbar kommst ist das schon klasse. ==> 168,75 abrechenbare Tage pro Jahr * 8 ~ 1350 berechenbare Stunden.

Das sind bei 65 € zwar erstmal sehr gut klingende 87.750 € / Jahr, aber die musst Du versteuern. In der Größenordnung kannst Du zur Sicherheit eigentlich mit einer Steuerlast von knapp 50% rechnen: ~ 44.000 / Jahr nach Steuern. Macht gute 3.600 im Monat. Klingt noch ordentlich, aber davon musst Du Dich noch Renten- und Krankenversichern. Je nach Versicherung und Deiner Vorstellung der Ziel-Rente bist Du in Summe nochmal 1000 bis 1500 im Monat los. Und dann sind netto noch 2.000 über zum Leben. Das wär mir fast das Risiko einer Selbständigkeit nicht Wert, denn Angestellt verdient man ähnlich und muss nicht drum fürchten in zwei Monaten ohne Auftrag da zu stehen.

Also: 65 € sind meiner Meinung nach die unterste Grenze ab der es Sinn macht (für Vollzeit, wohl gemerkt). Ich hab mit den 65 € allerdings schon im Studium nebenher angefangen, und das hat gut geklappt :)

generic 4. Mär 2011 15:30

AW: Was hab ich gespart oder was hätte ich verdienen können?
 
Aktuell in der CT ist ein Gehaltspiegel für Selbstständige inkl. Stundensätze drin.

Entwicklung mit Delphi im Schnitt 72€.

daredd 4. Mär 2011 15:36

AW: Was hab ich gespart oder was hätte ich verdienen können?
 
Grassomatiko! Hätte ich nicht gedacht ))
Das hätte ich nie gedacht, vielleicht sollte einfach auf den Online-Handel pfeifen und bis zum Ende des Studiums als Freelancer jobben? :P

daredd 4. Mär 2011 15:40

AW: Was hab ich gespart oder was hätte ich verdienen können?
 
Und nun noch eine wichtige Frage, um das tun zu können benötige ich aber eine Lizenz für Delphi? Oder kann ich erstmal anfagen und diese dann später erwerben...

s.h.a.r.k 4. Mär 2011 15:43

AW: Was hab ich gespart oder was hätte ich verdienen können?
 
Wie willst den denn überhaupt ohne Lizenz anfangen? ;) Du könntest ja auch FreePascal/Lazarus nehmen.

daredd 4. Mär 2011 15:50

AW: Was hab ich gespart oder was hätte ich verdienen können?
 
shark, danke für den Tip. Aber mir fällt gerade ein das ich schon eine Lizenz für D2007 habe.

generic 4. Mär 2011 15:52

AW: Was hab ich gespart oder was hätte ich verdienen können?
 
Delphi XE Starter Edition für 150€.

Darfst bis 1000€ damit verdienen - genaues in der FAQ Seite.

http://www.delphipraxis.net/pages/de...r_edition.html

Phoenix 4. Mär 2011 15:55

AW: Was hab ich gespart oder was hätte ich verdienen können?
 
Du könntest auch mit einer günstigen Starter-Edition von XE starten. Genau dafür sind die da. Wobei Du als Freelancer bei in-house-Einsätzen in aller Regel vom Auftraggeber sowohl Rechner als auch Lizenzen gestellt bekommst. War zumindest bei mir jedes mal so.

Jacques Murell 4. Mär 2011 16:17

AW: Was hab ich gespart oder was hätte ich verdienen können?
 
Zitat:

Zitat von daredd (Beitrag 1085923)
Grassomatiko! Hätte ich nicht gedacht ))
Das hätte ich nie gedacht, vielleicht sollte einfach auf den Online-Handel pfeifen und bis zum Ende des Studiums als Freelancer jobben? :P

Ist von abzuraten. Kein Unternehmen stellt einen unstudierten / ungelernten Anwendungsentwickler als Freelancer ein der 60€ aufwärts pro Stunde verlangt. Warum auch - da könnte ich mir als Unternehmer für den Preis gleich eine ausgebildete Fachkraft mit ner Menge Berufserfahrung holen.

Mit solchen Gehaltsvorstellungen wirst du nicht weit kommen - schon gar nicht wenn ich davon ausgehe das du keinerlei Referenzen etc hast. Da du noch nebenbei studierst wirst du froh sein einen Unternehmer zu finden der dich mit um die €20-€30/h (wie du es dir auch dachtest ;)) vergütet.

alzaimar 4. Mär 2011 16:42

AW: Was hab ich gespart oder was hätte ich verdienen können?
 
Wenn ich Pauschalpreise abgelehnt hätte, wäre ich in den letzten 20 Jahren arbeitslos bzw. hätte etwas anderes gemacht. Ich habe nur sehr selten auf Stundenbasis arbeiten können.

Allerdings heißt das nicht, das man nur Pauschalpreise nehmen kann. Ich würde auch jedem empfehlen, nach Möglichkeit auf Stundenbasis zu arbeiten.

Nun zum Stundensatz: Ich würde jemandem auch 200 Euronen pro Stunde geben. Wenn die Leistung stimmt und wenn ich dafür einen entsprechenden Gegenwert bekomme, was aber sehr selten der Fall ist. Eine hochspezielle Expertise wäre so etwas.

50-60 Euro bekommt bei mir ein Experte, dem ich nicht viel erklären muss, und der schnell sehr gute Arbeit abliefert. Wer mehr verlangt, muss abliefern, und zwar 1A. Dann bekommt er es auch.

20-30 Euro bekommt jemand, der unter Anleitung arbeitet, dem man also die grobe Richtung vorgeben, und dessen Code immer wieder kontrolliert werden muss. Ein guter Student wäre ein Kandidat.

Jeder soll das so machen, wie er es für richtig hält. Ich bin in den vergangenen Jahren, bzw. als ich die Projekte noch selbst gemanagt habe, ganz gut damit gefahren. Mein jetziger Projektleiter macht das ähnlich, nur ist er geiziger ;-)

himitsu 4. Mär 2011 16:44

AW: Was hab ich gespart oder was hätte ich verdienen können?
 
Zitat:

Zitat von generic (Beitrag 1085932)
Delphi XE Starter Edition für 150€.

Darfst bis 1000€ damit verdienen - genaues in der FAQ Seite.

Wenn er auch nur annähernd mindestens, wie in Beitrag #2 erwähnt, verdiehnt, dann sind die 1000 € Umsatz im ganzen Jahr, schon schnell erreicht, sobald die ersten Kröten in die Tasche fließen.
Und für etwa 85€ pro Monat kann er maximal eine Hand voll Stunden jeden Monat arbeiten :stupid:

daredd 4. Mär 2011 17:01

AW: Was hab ich gespart oder was hätte ich verdienen können?
 
Zitat:

Zitat von Jacques Murell (Beitrag 1085937)
Ist von abzuraten. Kein Unternehmen stellt einen unstudierten / ungelernten Anwendungsentwickler als Freelancer ein der 60€ aufwärts pro Stunde verlangt. Warum auch - da könnte ich mir als Unternehmer für den Preis gleich eine ausgebildete Fachkraft mit ner Menge Berufserfahrung holen.

Ich meinte ja auch, das ich als Freelancer jobbe solange ich Studiere. Um noch mehr Erfahrung und Referenzen zu sammeln. Ganz unerfahren bin ich nicht, hab immer hin mehr als 5 Jahre Delphi auf dem Buckel. Ich rede hier nicht von 1-2 Std. am Tag. ;) ... dann nach meinem Bachelor eine Einstellung suche und noch vielleicht einen Master ranhenge.

Ich denke, dass ich bei 40€ zzgl. MwST/h gut dabei bin, um als Student ein paar Brötchen mehr auf dem Frühstückstisch zu haben.

Jacques Murell 4. Mär 2011 17:14

AW: Was hab ich gespart oder was hätte ich verdienen können?
 
Zitat:

Ich denke, dass ich bei 40€ zzgl. MwST/h gut dabei bin, um als Student ein paar Brötchen mehr auf dem Frühstückstisch zu haben.
Joar das würde ich auch denken. Die Frage ist ja was der Personalchef bzw Auftraggeber davon hält. :P

Perlsau 19. Apr 2011 10:18

AW: Was hab ich gespart oder was hätte ich verdienen können?
 
Zitat:

Zitat von alzaimar (Beitrag 1085944)
Wenn ich Pauschalpreise abgelehnt hätte, wäre ich in den letzten 20 Jahren arbeitslos bzw. hätte etwas anderes gemacht. Ich habe nur sehr selten auf Stundenbasis arbeiten können. Allerdings heißt das nicht, das man nur Pauschalpreise nehmen kann. Ich würde auch jedem empfehlen, nach Möglichkeit auf Stundenbasis zu arbeiten. Nun zum Stundensatz: Ich würde jemandem auch 200 Euronen pro Stunde geben. Wenn die Leistung stimmt und wenn ich dafür einen entsprechenden Gegenwert bekomme, was aber sehr selten der Fall ist. Eine hochspezielle Expertise wäre so etwas. 50-60 Euro bekommt bei mir ein Experte, dem ich nicht viel erklären muss, und der schnell sehr gute Arbeit abliefert. Wer mehr verlangt, muss abliefern, und zwar 1A. Dann bekommt er es auch. 20-30 Euro bekommt jemand, der unter Anleitung arbeitet, dem man also die grobe Richtung vorgeben, und dessen Code immer wieder kontrolliert werden muss. Ein guter Student wäre ein Kandidat. Jeder soll das so machen, wie er es für richtig hält. Ich bin in den vergangenen Jahren, bzw. als ich die Projekte noch selbst gemanagt habe, ganz gut damit gefahren. Mein jetziger Projektleiter macht das ähnlich, nur ist er geiziger ;-)

Sehe ich auch so: Weil ich mit meiner Arbeit meist den unteren Mittelstand bediene und dort gewöhnlich nicht viel zu holen ist, kann ich nicht mehr als 50,- Euro pro Stunde verlangen oder muß, um überhaupt einen Auftrag zu erhalten, einen Pauschalpreis akzeptieren. Ob ich damit klarkomme, ist eine andere Frage, das interessiert den Auftraggeber meist nicht. Meist kann ich aber doch auf die tägliche Arbeitszeit-Ersparnis hinweisen, die eine ausgeklügelte Individualsoftware ermöglicht, und so die Akzeptanz für eine nahezu gerechte Entlohnung herstellen.

mschaefer 19. Apr 2011 11:39

AW: Was hab ich gespart oder was hätte ich verdienen können?
 
Gibt es bei Euch eigentlich Stundensatzunterschiede bei quelltextoffener Entwicklung zur Programmierung ohne Quelltextweitergabe?

chefdackel 10. Jun 2011 17:59

AW: Was hab ich gespart oder was hätte ich verdienen können?
 
Zitat:

Zitat von daredd (Beitrag 1085923)
Grassomatiko! Hätte ich nicht gedacht ))
Das hätte ich nie gedacht, vielleicht sollte einfach auf den Online-Handel pfeifen und bis zum Ende des Studiums als Freelancer jobben? :P

...unterschätze nicht, was auf Dich zukommt. Als erstes fallen schon einmal hohe Kosten für notwendige Versicherungen an. Z.B. eine spezielle Haftpflichtversicherung, unter ca. 800 Euro p.a. gehts da nichts. Rechtschutzversicherung für Selbstständige? Auch gut. Man weiss ja nicht, was kommt.... Du bist gesetzlich krankenversichert? Dann dürftest Du bei entsprechendem Gewinn schnell in die Gruppe der freiwillig Versicherten fallen. Ruckzuck bist Du beim Höchstsatz für die KV-Beiträge - da wird Dir jeden Monat schwindelig, wenn Du die Kontoauszüge siehst. Und die Geier von der IHK, die wollen auch ein Stück vom Kuchen. Achja, Du machst ja ordentlich Gewinn: Guten Tag, wir dürfen uns vorstellen: Ihr Team vom Stadtsteueramt - bitte zahlen Sie jetzt x Euro Gewerbesteuer. Aber lange vorher wird der Steuerberater Dein bester Freund: da Du Dich nicht tageweise mit der Buchhaltung rumschlagen möchtest, kassiert der ebenfalls 4-stellig pro Jahr. Und dann kommt noch Eugen, Karl und die Bande vom y-Amt und von der Z-Genossenschaft. Ganz am Ende stellt sich dann auch noch die GEZ an und wirft einen Blick in Dein Auto, Du warst ja so schlau das als Firmenwagen anzumelden: klasse, ein Radio. Kleinvieh macht auch Mist.

Das fällt mir mal so in 3 Minuten ein, das trifft nicht auf alle zu, und vielleicht auch nicht direkt am Anfang, oder wenn es nach dem Motto geht "eigentlich müsste ich ja, aber wenn ich denen das nicht sage, und wird schon nix passieren...". Aber sein Leben mit der Einkunftsart "Einkünfte aus Gewerbebetrieb" zu finanzieren, bedeutet gewaltige Kosten, die einen auf den ersten Blick ordentlichen Umsatzberg um einiges schrumpfen lassen. Bei vielen funktioniert das - aber nur, weil sie - seien wir ehrlich - in der Summe viel mehr arbeiten müssen, um am Jahresende dasselbe auf dem Konto zu haben wie ein vergleichbarer Angestellter.


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