Delphi-PRAXiS
Seite 1 von 2  1 2      

Delphi-PRAXiS (https://www.delphipraxis.net/forum.php)
-   Klatsch und Tratsch (https://www.delphipraxis.net/34-klatsch-und-tratsch/)
-   -   Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co (https://www.delphipraxis.net/161606-innovationen-bei-lazarus-vs-borland-embacadero-und-co.html)

marcoX 11. Jul 2011 21:47

Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Hallo,

mich würde interessieren, warum Lazarus eigentlich um es mal übertrieben zu sagen "jeden dritten Tag" den Nutzern die Möglichkeit bieten kann, für eine neue Architektur zu compilieren, während man sich damals Borland bzw. nun bei Embacadero da sehr schwer tut. Es hat sich vieles zum positiven gewendet und es soll ja definitiv auch für OSX /Linux kommen, doch es erstaunt mich, warum eine "Bande von Hobbytüftler" das Jahre vor einem großen Unternehmen schafft. Und warum die das so "über Nacht" schaffen und Embacadero dazu einen riesen Aufwand betreibt und das als riesen Neuerung ankündigt.

Kann mir das jemand erklären?

Luckie 11. Jul 2011 22:04

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Nu ja, das ist eine große Firma und die haben nicht nur das Produkt Delphi. Die haben auch andere Produkte. Dann ist es eine Frage, wie das Management entscheidet, was Priorität hat. Und man muss auch Kapazitäten frei haben. Das ist nicht alles so einfach. da kann man nicht am Montag sagen: "jetzt implementieren wir das Feature." und am Freitag ist das fertig.

jaenicke 11. Jul 2011 22:11

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Der Fokus wurde auf andere Sachen gelegt. Und wenn man sich die IDE anschaut, sieht man das ja auch sofort. Die IDE von Lazarus ist gar nichts gegen die von Delphi XE. Und auch die Compilerintegration und die Umsetzung von Komponenten ist bei Lazarus nicht wirklich intuitiv und einfach. Ob die bei Delphi optimal ist, sei dahingestellt, aber besser als bei Lazarus allemal...

Auch wurden Sprachfeatures umgesetzt, die es bei Lazarus so entweder gar nicht gibt (anonyme Methoden, ...) oder die dort für den Entwickler unnötig umständlich umgesetzt wurden (Generics, ...).

Davon abgesehen ist das cross compiling unter Lazarus relativ kompliziert, so dass die Empfehlung eher lautet auf dem System zu entwickeln, für das man kompilieren möchte. Das wird mit Delphi nicht notwendig sein. Siehe das Vorschauvideo zu 64-Bit mit XE 2.

Der jetzige Compiler von Delphi wurde komplett neu aufgebaut von der Architektur her, damit das Frontend immer das gleiche ist und je nach Zielplattform nur das Backend ausgetauscht wird. Außerdem gibt es bei Delphi viel mehr Komponenten und Zusatztools, die auch weiterentwickelt wurden.

Trotzdem ist es aber richtig, dass es sehr lange gedauert hat. Wenn man sich aber die aktuellen Entwicklungen anschaut, sieht es für die Zukunft von Delphi sehr gut aus. ;-)

// EDIT:
Von bei Lazarus fehlenden Features wie Remote Debugging, verbinden zu laufenden Prozessen, die ganzen anderen Debuggingfeatures, ... mal ganz abgesehen. Bei Delphi ist das selbstverständlich und leicht nutzbar in die IDE integriert. Als ich wegen 64-Bit mit Lazarus gearbeitet habe blieb mir bei einem Dienst echt nichts anderes als Debugausgaben übrig... das dauert... :roll:

marcoX 11. Jul 2011 22:23

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
@jaenicke

Danke für die Antwort, das erscheint mir sehr logisch.

Dennoch glaube ich, dass trotz aller Zustimmung zu deinen Thesen der unnötige "politische Hickhack" im Hintergrund zu der Verzögerung auch maßgeblich beigetragen hat. Aber da muss man eben Embacadero sehr loben. Sie haben es nicht nur gekauft, um es irgendwie abzuwickeln oder zu verramschen, sie geben sich a asehr viel Mühe. Ich glaube, eines Tages wird Borland bereuen, sich so sehr von seinem "Baby" abgewendet zu haben.

Stevie 11. Jul 2011 22:24

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Gibt's bei Lazarus bzw besser gesagt FPC auch die Garantie, dass noch vor 15 Jahren erstellte Programme kompilieren (ein paar Handgriffe bei bestimmten Migrationen vorausgesetzt), der erzeugte Code sehr performant ist, der Compile und Linker Vorgang schnell ist und die Executable noch relativ klein ist? Und ich red von out of the box ohne extra Einstellungen UPX, etc

Lazarus und FPC sind toll, aber nur weil man damit was für ne andere Plattform kompilieren kann, möcht ich das nicht für mehr als nen Hobby Projekt einsetzen.

Teekeks 11. Jul 2011 22:52

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Zitat:

Zitat von Stevie (Beitrag 1111237)
Gibt's bei Lazarus bzw besser gesagt FPC auch die Garantie, dass noch vor 15 Jahren erstellte Programme kompilieren (ein paar Handgriffe bei bestimmten Migrationen vorausgesetzt), der erzeugte Code sehr performant ist, der Compile und Linker Vorgang schnell ist und die Executable noch relativ klein ist?

Das finde ich jetzt sehr Spannend: gibt es eine solche Garantie bei Delphi? Das natürlich sehr schön.

jaenicke 11. Jul 2011 23:10

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Zitat:

Zitat von Teekeks (Beitrag 1111238)
Das finde ich jetzt sehr Spannend: gibt es eine solche Garantie bei Delphi? Das natürlich sehr schön.

Eine Garantie im rechtlichen Sinne natürlich nicht, aber es wird immer versucht so kompatibel wie nur möglich zu sein. Was z.B. zu inkonsistenten Bezeichnungen in der StrUtils.pas bezüglich Unicode geführt hat. Aber es war nicht anders möglich ohne auch bei gut geschriebener Software einen großen Portierungsaufwand zu produzieren. Denn wenn man sich von Anfang an im Stile der Windows API um Unicode und Ansi Gedanken gemacht hat, insbesondere bei Strings als Datencontainern, ist der meiste Code einfach 1:1 auch mit Delphi 2009+ nutzbar.

Selbst wenn etwas durch einen Fehler überhaupt nur funktioniert und so nie gedacht war (ja, worauf wir Entwickler so alles kommen... ;-)), wird es nach Möglichkeit so beibehalten, damit darauf basierender Code nicht gebrochen wird. Deshalb funktionieren manche Sachen nicht für alle Anwendungsfälle, einfach weil manche Features so gar nicht vorgesehen waren.

Und deshalb kann man auch nicht einfach alle Fehler fixen, weil sich viele Workarounds gebastelt haben, die dann plötzlich nicht mehr funktionieren würden.

Natürlich führt so etwas dazu, dass es länger dauert bis alles nach dieser Maßgabe umgesetzt ist.

Zitat:

Zitat von marcoX (Beitrag 1111236)
Dennoch glaube ich, dass trotz aller Zustimmung zu deinen Thesen der unnötige "politische Hickhack" im Hintergrund zu der Verzögerung auch maßgeblich beigetragen hat.

Vor allem gab es eben nicht so den Drang zu mehr Fortschritt. Es wurden zwar kleinere Sprachfeatures neu eingeführt und die neue IDE war ein Riesenfortschritt, aber die war eben leider in Delphi 2005 auch noch sehr buggy und hat sich erst entwickelt.
Ein typischer Fall von Bananensoftware: reift beim Anwender. Und ansonsten hat sich da nicht so viel getan in den Jahren.

Wenn man sich dagegen anschaut was sich jetzt in den letzten 3 Jahren alleine getan hat... Da sind so unglaublich viele neue Features hinzugekommen und das setzt sich mit XE 2 und XE 3 ja fort...
Was viele, die die größeren Versionen nicht kennen, auch nicht sehen sind die Fortschritte im Bereich Business Logik, Multi-Tier, Datenbanken, ...
Das sind Enterprise Features, aber die sind auch für die Verwendung in Firmen unglaublich wertvoll, weil man viel an Kosten spart.

Und in der Hinsicht hat Lazarus rein gar nichts zu bieten.

Der Fokus liegt bei Delphi klar auf Business Kunden, leider zuletzt zu sehr. Dadurch fehlt der Nachwuchs. Es ist nicht so einfach gute Leute zu finden, das dauert immer ein wenig. Ich denke aber, dass die XE Starter dazu beitragen wird, dass sich das in Zukunft entschärfen wird.

Es ist jedenfalls schlicht eine andere Zielgruppe und eine andere Zielsetzung. Lazarus will in erster Linie plattformunabhängig sein und auch auf anderen Plattformen als IDE laufen und zudem kostenlos und eher für Hobbyentwickler sein. Und das ist auch schon fast alles was Lazarus zu bieten hat.

Zitat:

Zitat von marcoX (Beitrag 1111236)
Ich glaube, eines Tages wird Borland bereuen, sich so sehr von seinem "Baby" abgewendet zu haben.

Das glaube ich nicht, denn profitabel war die Sparte soweit ich weiß auch für Borland trotz aller Schwächen. Dass sie sie ausgegliedert und verkauft haben, hatte nach dem was von außen zu lesen war, strategische Gründe.

Und ich glaube nicht, dass die Entwicklung wie sie jetzt mit Embarcadero stattfindet mit Borland möglich gewesen wäre.

marcoX 11. Jul 2011 23:18

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Wahrscheinlich ist auch, dass Borland unglaublich viel Energie in Unsinn gesteckt hat. Man erinnere sich nur an C++ Builder X und allen möglichen Quatsch, der wohl nur in Nieschen genutzt wurde und sicher sehr sehr unprofitbel war.

himitsu 12. Jul 2011 01:53

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Bei Lazarus/FPC ht man es auch einfach ... wenn etwas auch nur in den Grundzügen (halbwegs) funktioniert, kann man es sofort hochladen und den Usern zum "Spielen" geben.

Delphi hat (da es verkauft wird) einen etwas längeren Update- Upgradezyklus (Bugfixes äh neue Funktion muß/soll man ja schließlich kaufen).
Außerdem hat, bei soeinem bezahlten Feature, dieses auch möglichst zu funktionieren. (Gibt's eigentlich auch eine Art Funktionsgarantie?)

Bei Lazarus/FPC muß es ja nicht sofort funktionieren, da sich eh jeden dritten Tag etwas ändert.

Und am Delphi arbeiten vermutlich weniger Programmierer, als Hobbycodetipper am Lazarus/FPC rumpfuschen.


Erstellt FPC/Lazarus eigentlich immernoch leicht größere/langsamere vergleichbare Kompilate gegenüber Delphi?
(die DelphiEXEn wachsen ja auch immer mehr, von Version zu Version)

joachimd 12. Jul 2011 08:06

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Zitat:

Zitat von marcoX (Beitrag 1111241)
Wahrscheinlich ist auch, dass Borland unglaublich viel Energie in Unsinn gesteckt hat. Man erinnere sich nur an C++ Builder X und allen möglichen Quatsch, der wohl nur in Nieschen genutzt wurde und sicher sehr sehr unprofitbel war.

und genau das - wenn man Volker Hillmann als ausgesprochenem C++ Experten Glauben schenken darf - war eine der größten Innovationen auf dem C++-Markt und wurde aus _politischen_ Gründen eingestampft. Der C++Builder X konnte nämlich schon einiges (zB Backend austauschen), was alle anderen Produkte vermissen liessen.

JamesTKirk 12. Jul 2011 08:21

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Zitat:

Zitat von marcoX (Beitrag 1111233)
Hallo,

mich würde interessieren, warum Lazarus eigentlich um es mal übertrieben zu sagen "jeden dritten Tag" den Nutzern die Möglichkeit bieten kann, für eine neue Architektur zu compilieren, während man sich damals Borland bzw. nun bei Embacadero da sehr schwer tut. Es hat sich vieles zum positiven gewendet und es soll ja definitiv auch für OSX /Linux kommen, doch es erstaunt mich, warum eine "Bande von Hobbytüftler" das Jahre vor einem großen Unternehmen schafft. Und warum die das so "über Nacht" schaffen und Embacadero dazu einen riesen Aufwand betreibt und das als riesen Neuerung ankündigt.

Kann mir das jemand erklären?

Warum es bei Embarcadero und Co nicht so schnell gelang, haben die anderen schon dargelegt. Warum es jedoch bei Lazarus bzw. Free Pascal so vergleichsweise schnell geht kann ich dir sagen: Dadurch das beide Open Source sind, kann jemand, der sich dafür interessiert und das nötige Wissen hat (oder es sich nebenbei aneignet), den Compiler bzw. die IDE einfach erweitern. Ich habe genau das gemacht. Vor über einem Jahr habe ich FPC dazu gebracht Anwendungen für die native NT API zu generieren (Treiber zählen hier auch dazu, mein Schwerpunkt liegt allerdings im Usermode) und vor kurzem habe ich FPC auf das Mikrokernelbetriebssystem der Firma portiert, bei der ich meine Bachelorarbeit schreibe :mrgreen:
Der Punkt ist eben, dass viele Leute an den beiden Projekten arbeiten und sie (natürlich nicht ohne ein wenig Organisation) in den Bereichen arbeiten, die sie interessieren.

Zitat:

Zitat von jaenicke (Beitrag 1111235)
Davon abgesehen ist das cross compiling unter Lazarus relativ kompliziert, so dass die Empfehlung eher lautet auf dem System zu entwickeln, für das man kompilieren möchte. Das wird mit Delphi nicht notwendig sein. Siehe das Vorschauvideo zu 64-Bit mit XE 2.

Es kommt auf die Kombination von Host- und Zielsystem an. Win32 auf WinCE ist ein no-brainer (bei mir in der Arbeit läuft das auf ein einfaches Setzen des Buildmodes heraus) und auch Linux => Win* läuft ohne Probleme. Schwieriger ist es schon von Windows nach Linux oder OS X zu kompilieren, da die letzteren beiden andere Vorraussetzungen haben als Windows. So muss der Linker (für ELF und MACHO existiert noch kein interner Linker) alle verwendeten Bibliotheken vorfinden und deshalb ist es leichter auf dem Zielsystem zu kompilieren (FPC bietet hierfür auch ein "link on target" Script an, das bei Bedarf generiert werden kann).

Zitat:

Zitat von himitsu (Beitrag 1111244)
Erstellt FPC/Lazarus eigentlich immernoch leicht größere/langsamere vergleichbare Kompilate gegenüber Delphi?
(die DelphiEXEn wachsen ja auch immer mehr, von Version zu Version)

Bzgl Geschwindigkeit kann ich dir nichts sagen (ich habe hierzu noch keine Tests gemacht), aber die Größe ist immer noch leicht größer als die von Delphi, aber das ist für mich ganz natürlich, da ja die ganze Plattformabstraktion da noch drinsteckt (vor allem, wenn man die LCL verwendet).

Gruß,
Sven

jaenicke 12. Jul 2011 08:35

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Zitat:

Zitat von himitsu (Beitrag 1111244)
Bei Lazarus/FPC muß es ja nicht sofort funktionieren, da sich eh jeden dritten Tag etwas ändert.

Wobei es bei Lazarus auch Probleme gibt, die jahrelang auf Halde liegen um das mal dazu zu sagen. Ein Beispiel, über das ich selbst gestolpert bin als ich Lazarus beruflich nutzen musste:
Wenn man einen Dienst implementiert, musste man eine bestimmte Unit manuell einbinden, sonst startet der schlicht nicht. Das Problem stand im Bugtracker seit einem Jahr und soweit ich mich erinnere als behoben drin. Trotzdem war es noch nicht in der aktuellen Version korrigiert.

Zitat:

Zitat von himitsu (Beitrag 1111244)
Erstellt FPC/Lazarus eigentlich immernoch leicht größere/langsamere vergleichbare Kompilate gegenüber Delphi?
(die DelphiEXEn wachsen ja auch immer mehr, von Version zu Version)

Nicht nur das, auch die Compileroptimierungen sind bei Delphi etwas schlechter geworden, vermutlich wegen der zunehmenden Plattformvielfalt, aber so schlecht wie bei Lazarus wird die Optimierung nie werden...
Und die paar Zyklen oder Bytes, die da an manchen Stellen verschwendet werden, machen in 99,9% der Fälle heutzutage ja auch nichts mehr aus.

Nebenbei habe ich gelesen, dass bei Lazarus auch über eine erweiterte RTTI nachgedacht wird. Dann würde die Größe der Exe da sicher auch nochmal deutlich zunehmen wie bei Delphi (wahrscheinlich mit dem Unterschied, dass es bei Lazarus von Anfang an konfigurierbar sein würde).

mleyen 12. Jul 2011 09:05

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Zitat:

Zitat von jaenicke (Beitrag 1111267)
Nebenbei habe ich gelesen, dass bei Lazarus auch über eine erweiterte RTTI nachgedacht wird. Dann würde die Größe der Exe da sicher auch nochmal deutlich zunehmen wie bei Delphi (wahrscheinlich mit dem Unterschied, dass es bei Lazarus von Anfang an konfigurierbar sein würde).

Delphi-Quellcode:
{$IF CompilerVersion >= 17.0} 
  {$SetPEFlags 1}
{$IFEND}
{$IF CompilerVersion >= 21.0} 
  {$WEAKLINKRTTI ON} 
  {$RTTI EXPLICIT METHODS([]) PROPERTIES([]) FIELDS([])} 
{$IFEND}
:gruebel:

WM_CLOSE 12. Jul 2011 15:58

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Das schöne an Lazarus/FPC ist doch, dass man beinahe alles was einem nicht passt selbst korrigieren könnte. Der Vorteil beschränkt sich natürlich auf Hobbyisten, deren Arbeitszeit nichts kostet. Jeder Bug kann aber von dir selbst gefixt werden.:coder2:
Die Entwickler die dazu bereit sind etwas umsonst für die Gemeinschaft zu tun sind offenbar eher selten geworden.
Ich zähl mich selbst auch nicht dazu:oops:

jaenicke 12. Jul 2011 16:04

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Zitat:

Zitat von WM_CLOSE (Beitrag 1111361)
Die Entwickler die dazu bereit sind etwas umsonst für die Gemeinschaft zu tun sind offenbar eher selten geworden.

Ich arbeite durchaus an Open Source Projekten, sehe den Rückstand von Lazarus zu Delphi aber derzeit als uneinholbar an. Zudem bin ich mit Delphi sehr zufrieden, weshalb ich meine Zeit lieber in damit geschriebene Projekte stecke. ;-)

Insider2004 12. Jul 2011 16:29

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Lazarus ist Open Source Community Project. Wenn etwas nicht funktioniert, dann sollte der Programmierer das Problem lösen und den Patch hochladen. Es gibt keinen Anspruch, dass "jemand" das "schnell" patched. Selbst ist der Mann/Frau.

marcoX 12. Jul 2011 19:02

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Zitat:

Zitat von WM_CLOSE (Beitrag 1111361)
Die Entwickler die dazu bereit sind etwas umsonst für die Gemeinschaft zu tun sind offenbar eher selten geworden.

Ich würde einen anderen Ansatz verfolgen. Ein wenig oder ein wenig mehr Werbung auf die Seite packen und für das Geld ein paar feste Entwickler anstellen. Auf gut besuchten Seiten können durchaus jeden Monat zehntausende Euro alleine durch Werbung zusammen kommen.

Was nützt mir eine werbefreie Seite, wenn dadurch das Produkt schlechter ist? Nichts!

implementation 12. Jul 2011 19:30

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Zitat:

Zitat von Stevie (Beitrag 1111237)
Gibt's bei Lazarus bzw besser gesagt FPC auch die Garantie, dass noch vor 15 Jahren erstellte Programme kompilieren

Die Garantie hast du beim FPC sogar noch deutlich (!) mehr als bei Delphi!

Probier mal, ein TP-Programm ohne Codeänderungen mit Delphi zu kompilieren.
Für den FPC null Problem.

JamesTKirk 12. Jul 2011 20:42

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Zitat:

Zitat von jaenicke (Beitrag 1111267)
Nebenbei habe ich gelesen, dass bei Lazarus auch über eine erweiterte RTTI nachgedacht wird. Dann würde die Größe der Exe da sicher auch nochmal deutlich zunehmen wie bei Delphi (wahrscheinlich mit dem Unterschied, dass es bei Lazarus von Anfang an konfigurierbar sein würde).

*meld* Ja, ich denke darüber nach. Es steht auf meiner Agenda, sobald ich die delphikompatiblen Generics fertig habe (braucht man ja für ein kompatibles TRTTIContext Record). Ich will endlich mit Attributes arbeiten :twisted:

Zitat:

Zitat von jaenicke (Beitrag 1111267)
Ein Beispiel, über das ich selbst gestolpert bin als ich Lazarus beruflich nutzen musste:
Wenn man einen Dienst implementiert, musste man eine bestimmte Unit manuell einbinden, sonst startet der schlicht nicht. Das Problem stand im Bugtracker seit einem Jahr und soweit ich mich erinnere als behoben drin. Trotzdem war es noch nicht in der aktuellen Version korrigiert.

Kann sein dass du da eine Phase erwischt hast, in dem grad kein neues Release rauskam, weil der Trunk in einem etwas schlechten Zustand war... kommt halt hin und wieder doch mal vor, dass die Entwicklungsversion nicht anzuraten ist :roll:

Zitat:

Zitat von implementation (Beitrag 1111400)
Zitat:

Zitat von Stevie (Beitrag 1111237)
Gibt's bei Lazarus bzw besser gesagt FPC auch die Garantie, dass noch vor 15 Jahren erstellte Programme kompilieren

Die Garantie hast du beim FPC sogar noch deutlich (!) mehr als bei Delphi!

Probier mal, ein TP-Programm ohne Codeänderungen mit Delphi zu kompilieren.
Für den FPC null Problem.

Oh ja... und wenn dann mal doch was kommt, was das beeinflusst, dann findet man dies hier im Wiki. Auch bezüglich der irgendwann anstehenden Einführung von Delphi2009+-kompatiblen Strings werden auf den Mailinglisten entsprechende Diskussionen bzgl Abwärtskompatibilität geführt.

Regards,
Sven

Stevie 12. Jul 2011 21:21

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Ich red hier nicht nur von FPC über Kommandozeile sondern auch von Lazarus, denn Delphi ist nicht nur dcc32 sondern auch die IDE und genau da haperts imo massivst.

Übrigens, wann gibts eigentlich mal nen Lazarus mit FPC 2.6 (delphi kompatible Generics)?

marcoX 13. Jul 2011 01:03

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Was ich bei Lazarus unmöglich finde, ist dass man beim Installation neuer Komponenten halbe (oder das ganze?) Programm neu compilieren muss. Daran sollten sie auf jeden fall etwas tun.

Also auch Lazarus hängt in einigen Dingen massiv nach.

cookie22 13. Jul 2011 01:11

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Leider werden von der Open-Source Community nur die Sachen implementiert, die sie selbst auch wirklich brauchen. Geht es um betriebssystemspezifische Dinge, gerade im Bezug auf Windows, kann man FPC/Lazarus fast vergessen.

Von der IDE will ich erst garnicht reden, die ist 10-15 Jahre hinter der Zeit zurück.

JamesTKirk 13. Jul 2011 11:29

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Zitat:

Zitat von Stevie (Beitrag 1111420)
Übrigens, wann gibts eigentlich mal nen Lazarus mit FPC 2.6 (delphi kompatible Generics)?

1. muss FPC 2.6 erstmal gebrancht und dann releast werden (letzteres dauert etwa 2, 3 Monate vom Branchzeitpunkt her)
2. werden die delphikompatiblen Generics wohl nicht in 2.6 erscheinen, da meine Änderungen erst nach dem Branchen gemergt werden (da sie doch sehr umfangreich sind)

Das heißt die 2.6 Serie wird wohl nur pseudokompatible Generics haben...

Zitat:

Zitat von marcoX (Beitrag 1111428)
Was ich bei Lazarus unmöglich finde, ist dass man beim Installation neuer Komponenten halbe (oder das ganze?) Programm neu compilieren muss. Daran sollten sie auf jeden fall etwas tun.

Das liegt an der fehlenden Unterstützung für Runtimepackages. Da sich aktuell niemand intensiv darum kümmert, gibt es sie dann, wenn sie fertig sind...

(ich selbst bevorzuge allerdings nach meinen negativen Erfahrungen mit Delphi diesen statischen Weg :mrgreen: )

Zitat:

Zitat von cookie22 (Beitrag 1111429)
Leider werden von der Open-Source Community nur die Sachen implementiert, die sie selbst auch wirklich brauchen. Geht es um betriebssystemspezifische Dinge, gerade im Bezug auf Windows, kann man FPC/Lazarus fast vergessen.

FPC enthält auf jeden Fall den vollen Satz der JEDI WinAPI Header und auch viele plattformspezifische Units (WinCE, Max OS X, etc) sind vorhanden. Lazarus hängt hier jedoch in der Tat etwas nach, aber an der Unterstützung der neuen Vista+ Dialog wird gearbeitet.

Zitat:

Von der IDE will ich erst garnicht reden, die ist 10-15 Jahre hinter der Zeit zurück.
Lazarus enthält viele der Features, die Delphi auch bietet... Code Completion, Synchron Edit, Code Formatter (wer's braucht), Anzeige von Dokumentationstexten als Hints über den dazugehörigen Bezeichern.
So pauschal darf man das also nicht sagen...

Gruß,
Sven

implementation 13. Jul 2011 12:42

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Zitat:

Zitat von Stevie (Beitrag 1111420)
Übrigens, wann gibts eigentlich mal nen Lazarus mit FPC 2.6 (delphi kompatible Generics)?

Mal ganz im Ernst - das ist ein Nonsensargument.
Genauso könntest du Delphi dafür verurteilen, dass die Generics nicht FreePascal-Kompatibel sind. :angel:

Sowohl Delphi als auch der FPC kennen Generics - sie haben lediglich verschiedene Syntax.

[edit]
Wenn es einfach als interessezeigende Frage gemeint ist, nehm' ich das hier natürlich zurück.
Nur irgendwie höre ich da gleich eine Bewertung mit drin.

Stevie 13. Jul 2011 12:54

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Zitat:

Zitat von implementation (Beitrag 1111497)
Zitat:

Zitat von Stevie (Beitrag 1111420)
Übrigens, wann gibts eigentlich mal nen Lazarus mit FPC 2.6 (delphi kompatible Generics)?

Mal ganz im Ernst - das ist ein Nonsensargument.
Genauso könntest du Delphi dafür verurteilen, dass die Generics nicht FreePascal-Kompatibel sind. :angel:

Sowohl Delphi als auch der FPC kennen Generics - sie haben lediglich verschiedene Syntax.

Falsch, die Nonsenseargumente sind auf deiner Seite. Wie ich schon sagte, vergleichen wir hier nicht den Compiler (dcc32 vs fpc) sondern auch die IDE (Delphi bzw RAD Studio vs Lazarus).
Ich beschäftige mich nicht viel mit Freepascal, aber ich kann mich erinnern, dass es anno 2009 ziemlich mau aussah, was Generics in FPC anging. Von daher wär wohl die Frage "Henne oder Ei?" geklärt.

Mag sein, dass sich zwischen den Compilern nicht mehr viel unterscheidet, was den Sprachumfang angeht, aber ich schreib meine Programme nicht im Notepad und lass sie dann über die Kommandozeile kompilieren... deshalb brauch ich eine IDE, die was taugt und auch alle Sprachfeatures unterstützt.

Mag auch sein, dass es einige Masochisten gibt, die mit Lazarus professionell entwickeln, für mich ist es nicht mehr als ein Spielzeug. Dann könnt ich auch noch mit Delphi 7 entwickeln (ok, in der Hinsicht wäre wohl Lazarus etwas vorne)

Zitat:

Zitat von implementation (Beitrag 1111497)
[edit]
Wenn es einfach als interessezeigende Frage gemeint ist, nehm' ich das hier natürlich zurück.
Nur irgendwie höre ich da gleich eine Bewertung mit drin.

Wie ich bereits sagte, Lazarus genügt meinen Ansprüchen nicht. Nichtsdestotrotz schau ich es mir alles halbe Jahr mal an. Immerhin hab ich vor Jahren die Zeos Komponenten auf Lazarus portiert. Bin aber jedesmal wieder enttäuscht, dass ich mit Lazarus nix anfangen kann aufgrund der massiven Mängel, was die Unterstützung der neueren Features von Delphi angeht.

JamesTKirk 15. Jul 2011 15:00

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Zitat:

Zitat von Stevie (Beitrag 1111499)
Ich beschäftige mich nicht viel mit Freepascal, aber ich kann mich erinnern, dass es anno 2009 ziemlich mau aussah, was Generics in FPC anging. Von daher wär wohl die Frage "Henne oder Ei?" geklärt.

Ich merke hiermit mal an, dass der initiale Commit der "fgl" Unit, welche verschiedene Generic-Klassen implementiert August 2006 war... Funktionsfähig war sie dann spätestens Oktober 2006. Das aber auch nur am Rande :wink:

Gruß,
Sven

Stevie 15. Jul 2011 15:37

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Zitat:

Zitat von JamesTKirk (Beitrag 1111923)
Zitat:

Zitat von Stevie (Beitrag 1111499)
Ich beschäftige mich nicht viel mit Freepascal, aber ich kann mich erinnern, dass es anno 2009 ziemlich mau aussah, was Generics in FPC anging. Von daher wär wohl die Frage "Henne oder Ei?" geklärt.

Ich merke hiermit mal an, dass der initiale Commit der "fgl" Unit, welche verschiedene Generic-Klassen implementiert August 2006 war... Funktionsfähig war sie dann spätestens Oktober 2006. Das aber auch nur am Rande :wink:

Mag sein, fraglich ist nur, auf welcher FPC Version Lazarus zu dem Zeitpunkt rumgegurkt ist. Fakt ist, dass ich nichtmal simple generische Listen wie ich sie aus der Generics.Collections kenne, zum Laufen bekommen habe.

marcoX 15. Jul 2011 17:38

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Ich lese gerade, Borland ist mittlerweile nicht mal mehr eigenständig sondern ein Tochterunternehmen von "Micro Focus International". Die haben es wirklich voll *******. Hätten sie sich mal rangehalten wie Embacadero und wären bei ihren Leisten geblieben, anstatt den OpenALM Unsinn zu machen , wäre das nie passiert.

schöni 15. Mai 2012 18:00

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Zitat:

Zitat von Teekeks (Beitrag 1111238)
Zitat:

Zitat von Stevie (Beitrag 1111237)
Gibt's bei Lazarus bzw besser gesagt FPC auch die Garantie, dass noch vor 15 Jahren erstellte Programme kompilieren (ein paar Handgriffe bei bestimmten Migrationen vorausgesetzt), der erzeugte Code sehr performant ist, der Compile und Linker Vorgang schnell ist und die Executable noch relativ klein ist?

Das finde ich jetzt sehr Spannend: gibt es eine solche Garantie bei Delphi? Das natürlich sehr schön.

Das ist keine Rechtfertigung. Macht es mit Freepascal einefach besser und gut is. Mit FReepascal 1.0.10 konnte ich noch Projekte aus Turbopascal mit reichlich Assemblercode ohne Änderungen kompilieren, trotz das Turbo Pascal 16 Bittig und Freepascal 32 Bittig ist. Trotz dieser Tatsache. Und die Programme liefen danach auch. Mit den neueren Freepascal Versionen geht das schon lange nicht mehr. Ständig fehlerhafte Syntax.

schöni 15. Mai 2012 18:14

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Zitat:

Zitat von marcoX (Beitrag 1111957)
Ich lese gerade, Borland ist mittlerweile nicht mal mehr eigenständig sondern ein Tochterunternehmen von "Micro Focus International". Die haben es wirklich voll *******. Hätten sie sich mal rangehalten wie Embacadero und wären bei ihren Leisten geblieben, anstatt den OpenALM Unsinn zu machen , wäre das nie passiert.

Ich wäre mir da nicht so sicher. Auch Hobbyprogrammierer müssen von irgendwas leben und ich habe ach schon oft genug bei Freewareprojekten lesen müssen, das die ersehnten Erweiterungen irgenwann in der nächsten Version folgen werden, der Programmierer aber sagt, das er keine Zeit habe, das Projekt weiter zu entwickeln.

schöni 15. Mai 2012 18:40

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Zitat:

Zitat von Insider2004 (Beitrag 1111367)
Lazarus ist Open Source Community Project. Wenn etwas nicht funktioniert, dann sollte der Programmierer das Problem lösen und den Patch hochladen. Es gibt keinen Anspruch, dass "jemand" das "schnell" patched. Selbst ist der Mann/Frau.

ES gibt ebenso keinen Anspruch von Eurer Seite, das wir Euch die Arbeit machen und uns dazu in monatelanger Kleinarbeit die Quelltext erschließen, nur um Eure Fehler zu beseitigen. Kommunistmus war gestern.

Daniel 15. Mai 2012 20:29

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
1 ganzes Jahr durfte dieses Thema ruhen. :shock: Deine Meinung zu Larzarus hat sich offenbar nicht geändert - sie sei Dir unbenommen.

Konstruktive Kritik geht anders, das weißt Du gut genug. Auf die vermeintlichen Anspruchshaltungen einzugehen, halte ich für sinnlos, solange diese derart überspitze dargestellt werden, dass sie jeder vernünftigen Diskussion im Wege stehen.

Nintendo 18. Mai 2012 14:56

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Zitat:

Zitat von WM_CLOSE (Beitrag 1111361)
Das schöne an Lazarus/FPC ist doch, dass man beinahe alles was einem nicht passt selbst korrigieren könnte. Der Vorteil beschränkt sich natürlich auf Hobbyisten, deren Arbeitszeit nichts kostet. Jeder Bug kann aber von dir selbst gefixt werden.:coder2:
Die Entwickler die dazu bereit sind etwas umsonst für die Gemeinschaft zu tun sind offenbar eher selten geworden.
Ich zähl mich selbst auch nicht dazu:oops:

Suuuuperrrrr, dann gebt mal die Compiler Grammatik schleunigst raus und zwar in einer für LEX und yacc verständlichen Eingabesprache. Und veröffentlicht mal eine Dokumentation aller in der IDE verbauten Komponenten in einer Art und Weise, das das dann wirklich jeder Newbie zuverlässig kann. Los geht's Jungs, her mit der Doku!

schöni 18. Mai 2012 15:08

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Zitat:

Zitat von Daniel (Beitrag 1166701)
1 ganzes Jahr durfte dieses Thema ruhen. :shock: Deine Meinung zu Larzarus hat sich offenbar nicht geändert - sie sei Dir unbenommen.

Konstruktive Kritik geht anders, das weißt Du gut genug. Auf die vermeintlichen Anspruchshaltungen einzugehen, halte ich für sinnlos, solange diese derart überspitze dargestellt werden, dass sie jeder vernünftigen Diskussion im Wege stehen.

Wenn hier Lazarus Jünger schreiben, das das ja alles sooooooo easy ist, einfach den Quellcode an eigene Bedürfnisse anzupassen, dann widerspreche ich immer wieder ganz vehement. Lege das als Anspruchshaltung aus, solche Erwartungen werden jedoch erst durch die vollmundigen Versprechungen der Lazarus/Freepascal Fraktion geweckt. Ich will solche Versprechungen dann aber auch eingelöst sehen. Kommunismus war gesetern und der ist auf der ganzen Linie gescheitert wobei die führenden Kommunisten sehr wohl eine Anspruchshaltung hatten und in ihrem Wandlitz zuzüglich ihrer tollen Ferienobjekte jeden Luxus genossen haben, den sie ihrem Volk vorenthalten haben.


Genau so ist es bei Open Source, dem Softwaresozialismus. Es ist eben nicht so, das so eine Anpassung in nullkommanix erledigt ist, zumal von einem der sich erst durch den Wust an Sourcen durchwühlen muss um da irgenwas anzupassen das einer der Entwickler wirklich in Nullkommanix erledigt hätte,


Ich erwarte deshalb bazüglich der Nachteile von OPenSource oder Lazarus gegenüber Delphi bedingungslose Ehrlichkeit. Bitteschön bezeichne das als Anspruchshaltung, der Vorteil von GNU SOftware und Open Source Software ist für mich, wenn die meine Anforderungen nicht erfüllt, ist die so schnell wider von meiner Platte gefegt, wie ich sie runter geladen habe. Änderungen kosten dann Geld und zwar Netto. Um so mehr wie ich das dann alles ohne die Unterstützung der Entwickler zu erledigen habe mindesten 300Euro/Stunde Netto, Jahresvertrag, 1 Arbeitstag 10 Stunden. Das ist jene Anspruchshaltung die Du mir eh vorwirfst.

Konstruktive Kritik, wie Du sie Dir vorstellst, ist von meiner Seite ausschließlich dann möglich, wenn auch die Lazarus/Freepascal/OpenSource Fraktion einlenkt und ihre Fehler zugibt, Ansruchshaltungenngen an ihre "Kunden" aufgibt, radikal aufgibt und bereit ist, auf die Kritik der Nutzer ihrer Software konstruktiv einzugehen. Schluss mit dieser Ideologisierung hier. Religion hat Privatsache zu bleiben, in der Öffentlichkeit nichts zu suchen. Echte Freiheit sieht ganz und gar anders aus, ganz anders. Mei IDE Projekt ist nicht vergessen, eine Debuggerlösung kommt da noch rein. Und eine komplett überarbeitete Version ist auch in Arbeit, aber voraussichtlich ausschließlich kommerziell ausgerichtet.


OpenSource Software ist nämlich auch eine sehr gute Referenz für spätere kommerzielle Programmierung. Warum wohl haben so manche Programmierer plötzlich keine Zeit mehr, ihre Software witer zu pflegen? Weil sie nun im Programmiererberuf andere Aufgaben haben?
.

Daniel 18. Mai 2012 15:36

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Aber selbstverständlich kosten Änderungen an einem (wenigstens halbwegs komplexen) Projekt Zeit. Und selbst wenn man eine Lösung gefunden hat, dann kostet die Qualitätssicherung, dass man damit nicht unbeabsichtigte Seiteneffekte erzeugt, weitere Zeit. Mir ist nicht bekannt, dass dem irgendwer widersprechen würde.


Allerdings sehe ich OpenSource-Projekte als Angebot. Nicht mehr und nicht weniger. Man kann und darf sie nutzen, wenn man dies möchte - aber man muss es natürlich auch nicht. Man kann so unverbindlich bleiben, wie man möchte und es bleibt einem selbst überlassen, ob man sich einbringt oder nicht. Wo ist da Potential für großartige Ansprüche? Hat das Projekt einen Fehler (oder etwas, das ich als Fehler erachte), dann - und das ist richtig - muss ich entweder selbst korrigieren oder muss geduldig warten, bis ein anderer seine Zeit dafür verwendet. Aber auch das ist dann nicht meine Entscheidung. Umgekehrt ist es nicht anders - wenn ich dies bevorzuge, kann ich mich auf die Position des reinen Konsumenten zurück ziehen, auf einem Fehler hinweisen oder auch nicht und mich dem Projekt bei nicht-gefallen abwenden. Auch das ist legitim - man kann nunmal nicht überall mitmischen.


So gesehen bist Du derzeit der einzige, der eine Anspruchshaltung hat.

implementation 18. Mai 2012 15:38

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Zitat:

Zitat von schöni (Beitrag 1167128)
Wenn hier Lazarus Jünger schreiben, das das ja alles sooooooo easy ist, einfach den Quellcode an eigene Bedürfnisse anzupassen, dann widerspreche ich immer wieder ganz vehement.

Es ist zumindest um einiges einfacher, als bei proprietärer Software, wo der Quellcode gar nicht erst dabei ist, bzw. einem lizenzlich verboten ist, es anzupassen.

Zitat:

Kommunismus
Könntest du mir nun bitte mal erklären, was Freie Software mit Kommunismus gemeinsam hat? Der Begriff "Kommunismus" fällt in fast jeder Diskussion über das Thema, aber noch niemand hat mir die genauen Parallelen erklärt.

Zitat:

zuzüglich ihrer tollen Ferienobjekte jeden Luxus genossen haben, den sie ihrem Volk vorenthalten haben.
Erinnert mich an Antifeatures. Antifeatures sind Features, die in Software eingebaut sind, aber je nach User abgeschaltet sind. Kommt bei proprietärer Software dauernd vor, bei freier hab' ichs noch nie gesehen.

Zitat:

Ich erwarte deshalb bazüglich der Nachteile von OPenSource oder Lazarus gegenüber Delphi bedingungslose Ehrlichkeit. Bitteschön bezeichne das als Anspruchshaltung, der Vorteil von GNU SOftware und Open Source Software ist für mich, wenn die meine Anforderungen nicht erfüllt, ist die so schnell wider von meiner Platte gefegt, wie ich sie runter geladen habe.
Kannst du kriegen, aber dann schreib' bitte bei deiner proprietären Software auch dazu, dass du damit die Kontrolle über den Zielrechner beanspruchst, und jegliche Änderungen kriminalisierst.

Zitat:

Schluss mit dieser Ideologisierung hier.
Dann aber bitte auch Schluss mit der Ideologie proprietärer Software, sonst kannst du das nicht erwarten.

Zitat:

Echte Freiheit sieht ganz und gar anders aus, ganz anders.
Nämlich wie? Wie proprietäre Software?

jaenicke 18. Mai 2012 16:58

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Zitat:

Zitat von implementation (Beitrag 1167131)
Zitat:

Echte Freiheit sieht ganz und gar anders aus, ganz anders.
Nämlich wie? Wie proprietäre Software?

Freier als die GPL auf jeden Fall finde ich schon, ja.
Wenn ich z.B. eine Lizenz für eine proprietäre Software kaufe, die die Distribution erlaubt, kann ich diese mit meiner eigenen Software problemlos weitergeben ohne deren Code offen legen zu müssen. Diese Freiheit habe ich bei der GPL nicht.

Quelltext unter einer triple Lizenz mit LGPL und MPL oder unter einer BSD Lizenz sehe ich allerdings wirklich als frei an.

Zitat:

Zitat von implementation (Beitrag 1167131)
Kannst du kriegen, aber dann schreib' bitte bei deiner proprietären Software auch dazu, dass du damit die Kontrolle über den Zielrechner beanspruchst, und jegliche Änderungen kriminalisierst.

Ich weiß ja nicht was für komische Software du so nicht nutzt, aber bei der proprietären Software, die ich kenne und nutze, wird sicherlich die Lizenz geprüft, aber dass jemand die Kontrolle beansprucht kenne ich nur z.B. von Viren, die in Botnetzen agieren.
Und von gewissen Kopierschutz-Versuchen von Sony z.B., aber sowas habe ich nie gekauft.

implementation 18. Mai 2012 17:13

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Zitat:

Zitat von jaenicke (Beitrag 1167141)
Freier als die GPL auf jeden Fall finde ich schon, ja.
Wenn ich z.B. eine Lizenz für eine proprietäre Software kaufe, die die Distribution erlaubt, kann ich diese mit meiner eigenen Software problemlos weitergeben ohne deren Code offen legen zu müssen. Diese Freiheit habe ich bei der GPL nicht.

Dann will ich sehen, wie du dich vor Gericht verantwortest, wenn du Delphi einfach mal so mit deiner Software mitgibst (Delphi hier mal als Beispiel für eine x-beliebige proprietäre Software).
Und wie du es anstellst, Delphi's Quelltext zu untersuchen, um daraus zu lernen.
Und wie du es anstellst, Delphi individuell abzuwandeln.
Und wie du es anstellst, ein nerviges Antifeature loszuwerden.
Und wie du es anstellst, sicherzugehen, dass keine schädlichen Funktionen enthalten sind.

Ich bitte dich, proprietäre Software ist so frei wie ein Knast.

Zitat:

aber dass jemand die Kontrolle beansprucht kenne ich nur z.B. von Viren, die in Botnetzen agieren. Und von gewissen Kopierschutz-Versuchen von Sony z.B., aber sowas habe ich nie gekauft.
Dafür braucht es keinen Virus oder Kopierschutzmechanismus. Sobald du eine Software auf deinem Rechner ausführst, gibst du ihr Macht über ihn. Freie Software lässt sich kontrollieren und abwandeln, wie der Besitzer es will. Damit untersteht sie seiner Kontrolle. Proprietäre lässt sich weder überprüfen, noch abwandeln. Damit untersteht sie vollständig der Kontrolle des Programmierers - und damit auch dein ganzer Rechner.

schöni 18. Mai 2012 17:24

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Zitat:

Zitat von implementation (Beitrag 1167131)
Zitat:

Zitat von schöni (Beitrag 1167128)
Wenn hier Lazarus Jünger schreiben, das das ja alles sooooooo easy ist, einfach den Quellcode an eigene Bedürfnisse anzupassen, dann widerspreche ich immer wieder ganz vehement.

Es ist zumindest um einiges einfacher, als bei proprietärer Software, wo der Quellcode gar nicht erst dabei ist, bzw. einem lizenzlich verboten ist, es anzupassen.

Nur theoretisch und das nützt mir nix. Ohne anständige Doku einen Quelltext studieren der von Include Dateien nur so strotzt, das ist kein SPaß, das mache ich nicht ohne Geld, Oder einer der Nutznießer dieser Arbeit saniert im Gegenzug mein Eigenheim, aber komplett. Mit Einbau Fußbodenheizung, Solarenergieanlage, um von den Energieprovidern unabhängig zu werden, Bad nue fliesen, hat rundum. Dann setze ich mich im Gegenzug hin und mache diese Arbeit. Punkt.


Zitat:

Kommunismus
Könntest du mir nun bitte mal erklären, was Freie Software mit Kommunismus gemeinsam hat? Der Begriff "Kommunismus" fällt in fast jeder Diskussion über das Thema, aber noch niemand hat mir die genauen Parallelen erklärt.[/Quote]

Zitat:

zuzüglich ihrer tollen Ferienobjekte jeden Luxus genossen haben, den sie ihrem Volk vorenthalten haben.
Erinnert mich an Antifeatures. Antifeatures sind Features, die in Software eingebaut sind, aber je nach User abgeschaltet sind. Kommt bei proprietärer Software dauernd vor, bei freier hab' ichs noch nie gesehen.

Zitat:

Zitat von implementation (Beitrag 1167131)
Zitat:

Ich erwarte deshalb bazüglich der Nachteile von OPenSource oder Lazarus gegenüber Delphi bedingungslose Ehrlichkeit. Bitteschön bezeichne das als Anspruchshaltung, der Vorteil von GNU SOftware und Open Source Software ist für mich, wenn die meine Anforderungen nicht erfüllt, ist die so schnell wider von meiner Platte gefegt, wie ich sie runter geladen habe.
Kannst du kriegen, aber dann schreib' bitte bei deiner proprietären Software auch dazu, dass du damit die Kontrolle über den Zielrechner beanspruchst, und jegliche Änderungen kriminalisierst.

Wo habe ich bei Lazarus die Kontrolle über meinen Rechner? Wie habe ich das bei OPenSource überhaupt bei der Komplexität heutiger Software? Wieviel Mannjahre brauche ich tatsächlich, den Quellcode von Linux bis ins Detail zu verstehen, soweit, das ich befähigt werde, danach mein eigenes Betriebssystem zu schreiben??? Wieviele Jahre hat die Entwicklung von Linux bis heute gedauert, ich meine Mannjahre, denn ich müsste das dann alleine an meinem REchner tun. Wie lange hätte Bill Gates dann für sein Windows bis XP gebraucht, so völlig alleine zuhause im stillen Kämmerlein??? Hätten wir dann heute unser Windows XP???

Ich kann Änderungen bei propertiärer Software nicht kriminalisieren, denn das würde jeglichen Entwicklungsfortschritt hemmen. SO aber sind OPenSource Programmierer wenigstens gezwungen, auf den Entwicklungsfortschritt im propertiären Bereich zu reagieren. Denn Anerkennung für ihre Leistungen wollen ja OpenSource Programmierer auch haben. Die aber gibt es halt nur, wenn eine gewisse Qualitätsstufe erreicht worden ist.

Zitat:

Schluss mit dieser Ideologisierung hier.
Dann aber bitte auch Schluss mit der Ideologie proprietärer Software, sonst kannst du das nicht erwarten.[/Quote]

Kommunisten versprechen Freiheit, hier von der Ausbeutung im Arbeitsprozess, in der Praxis haben sich aber die privilegierten Arbeiter nach Kapitalistenmanier ordentlich bereichert.

OpenSource predigt auch Freiheit, alles mit der Software tu zu können, ändern, abgeleitete Werke erstellen, an eigene Bedürfnisse anpassen,.... Nur ist das in der Praxis je nach Wissenshintergrund und Qualität der Quelltexte eben doch nicht soooooo einfach.

Und wovon leben dann die Programmierer? Und warum haben so manche Freewareprogrammierer plötzlich keine Zeit mehr, sich weiter um ihr Projekt zu kümmern. Vielleicht weil sie noch Geld verdienen müssen? Oder erhalten Programmierer im Supermarkt ihre Ware kostenlos? Oder im Kleidershop? Oder oder oder. Welcher Energieprovider stellt eigentlich Heizenergie kostenlos bereit?

Zitat:

Echte Freiheit sieht ganz und gar anders aus, ganz anders.
Nämlich wie? Wie proprietäre Software?[/QUOTE]

Bei propertiärer Software ist es mein gutes Recht, mich zu beschweren, wenn etwas nicht nach meinen Vorstellungen läuft, wenn Versprechen nicht eingehalten werden, wenn offensichtliche Funktionsmängel vorliegen.

Bei OpenSource heißt Freiheit für mich, leicht verständliche Dokumentation ALLER Eigenschaften und Schnittstellen der Software und Zusammenarbeit wie in einer Arbeitsgruppe an der Uni, die an einer gegebenen Aufgabe gemeinsam tüftelt, wobei dann jeder alle Lösungsschritte nachvollzogen hat und jeder seine Gedanken zur Lösung beigetragen hat. Alleine im stillen Kämmerlein iss nich bei mir, höchstens für Sptzen-Stundenlohn dann halt kommerzielle Software.
Machen andere die sich hier kennen auch so, gemeinsam an einer Software arbeiten. Nur so, wenn es dafür KEIN Geld gibt.

KLar macht das Schreiben der von mir geforderten Doku nicht annähernd so viel Spaß, wie das Coden selbst, aber hier sind wir wieder beim Thema KOmmunismus. AUch der konnte halt nicht funktionieren weil der Mensch nun mal zu egoistisch dafür ist und für seine Leisung ein Äquivalent will. SOnst würde das schon gehen mit der kostenlosen Software. Bloß was würde dann der Programmierer derselben gerade brauchen? Heute braucht er vielleicht einen neuen Computer, weil der alte seinen Geist aufgegeben hat. AUch lasst sich in einer ungeheizten Wohnung verdammt schlecht programmieren im Winter. Und AUto fahren will der Programmierer auch noch. Nur hat nicht jeder der die Software des Programmiers nutzen möchte, das passende Auto vorrätig. Da haben halt seit uralter Zeit findige Köpfe das Geld erfunden und als Wertgrundlage die gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit ermittelt (Arbeitsaufwand gemäß Stand der Technik. Zuzüglich einer Handelsspanne. Bei Opensource geht dagegen der Leistungsaustausch wirklich nur mit eingebrachten Softwareleistungen. Di ist aber nicht jeder fähig, ohne Dokuhilfe oder Erklärungen durch die Entwickler zur bisherigen Arbeit, zu erbringen. Mancher würde sich aber gerne einbringen, kriegt aber bei Nachfragen patzige Antworten, wie es mir passiert ist.

.

p80286 18. Mai 2012 17:38

AW: Innovationen bei Lazarus vs Borland/Embacadero und co
 
Zitat:

Zitat von schöni (Beitrag 1167149)
Mancher würde sich aber gerne einbringen, kriegt aber bei Nachfragen patzige Antworten, wie es mir passiert ist.

Könnte es sein,daß dies der Grund für Deine Schimpfkanonade ist?

Open Source ist gut für Leute, die wissen was sie tun, die anderen sind mehr oder weniger verlassen, aber ob sie bei M$ und Co besser aufgehoben sind, kann man auch mit Fug und Recht bezweifeln.

Gruß
K-H


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 04:39 Uhr.
Seite 1 von 2  1 2      

Powered by vBulletin® Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.
LinkBacks Enabled by vBSEO © 2011, Crawlability, Inc.
Delphi-PRAXiS (c) 2002 - 2023 by Daniel R. Wolf, 2024-2025 by Thomas Breitkreuz