Delphi-PRAXiS
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marcoX 18. Sep 2011 20:05

Piraten 9% in Berlin
 
FDP niedliche 1,9%

Wird das hier gefeiert oder beweint? :D

implementation 18. Sep 2011 20:08

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Also ich feiere es :thumb:

Und passenderweise ist morgen ja auch noch internationaler Sprich-Wie-Ein-Pirat-Tag.

Daniel 18. Sep 2011 20:16

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Wir werden sehen, ob es den "Piraten" gelingen wird, sich mit sehr realitäts-nahmen Themen wie (leeren) Haushaltskassen, Bildung, Gesundheit und Energie auf lokaler Ebene zu beschäftigen. Hoffen wir das Beste, aber schon innerhalb dieser Partei zeichnet sich da weitaus weniger eine klare Linie ab als bei den anderen Parteien.

MrSpock 18. Sep 2011 20:31

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Ich bedaure, dass es Berlin keine liberale Partei mehr gibt. Die Piraten haben im wesentlichen Zulauf von den linken Parteien. Ich habe deren Programm nicht im Detail gelesen, sondern nur das was so allgemein in der Presse stand: Freigabe von Drogen, kostenloser Nahverkehr für alle, Internet für alle, keine Beschränkungen im Internet.

Ob das reicht, Politik zu machen!? Ich habe da meine Zweifel.

Bernhard Geyer 18. Sep 2011 20:43

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1125191)
Ich bedaure, dass es Berlin keine liberale Partei mehr gibt.

Welche Liberale Partei gabs denn zuvor? Oder zählst du die FDP zu den liberalen Parteien? Diesen Teil des Wahlprogramm/Satzung ist doch nur noch in spuren vorhanden.
Alles was die FDP als Liberalen Teil aktuell ausmacht ist Wirtschaftliberalität - Die Art von Wirtschaftsliberalität die ein Grund für die Krise 2008/2009 war.

Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1125191)
Die Piraten haben im wesentlichen Zulauf von den linken Parteien. Ich habe deren Programm nicht im Detail gelesen, sondern nur das was so allgemein in der Presse stand: Freigabe von Drogen, kostenloser Nahverkehr für alle, Internet für alle, keine Beschränkungen im Internet.

Punkt 1 und 4 wäre ja wohl auch eine Liberale Einstellung.

Aber lassen wir ihnen Zeit sich zu finden. Auch andere Parteien wie die Grünen haben mit einem eingeschränkten Wahlprogramm angefangen.

jfheins 18. Sep 2011 20:48

AW: Piraten 9% in Berlin
 
http://www.spiegel.de/images/image-2...eryV9-sfuu.jpg :mrgreen:

SubData 18. Sep 2011 20:49

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Ich begrüße es...

Es zeigt jedenfalls sehr deutlich, dass etwas mit unserer Politik im Land nicht stimmt und dass dringend ein neuer Wind wehen muss, bzw. viele Dinge einfach verändert und verbessert werden müssen. Es setzt ein deutliches Zeichen.

MrSpock 18. Sep 2011 20:50

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Zitat:

Zitat von Bernhard Geyer (Beitrag 1125193)
Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1125191)
Ich bedaure, dass es Berlin keine liberale Partei mehr gibt.

Welche Liberale Partei gabs denn zuvor? Oder zählst du die FDP zu den liberalen Parteien?

Ja. Ich bin ja kein FDP Wähler oder Fan, aber ja, ich halte die FDP für eine liberale Partei.

MrSpock 18. Sep 2011 20:52

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Zitat:

Zitat von SubData (Beitrag 1125196)
Ich begrüße es...

Es zeigt jedenfalls sehr deutlich, dass etwas mit unserer Politik im Land nicht stimmt und dass dringend ein neuer Wind wehen muss, bzw. viele Dinge einfach verändert und verbessert werden müssen. Es setzt ein deutliches Zeichen.

:gruebel: ... und da haben die Piraten sinnvolle Alternativen angeboten?

SubData 18. Sep 2011 20:52

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Dass die aber verdammt viel Mist in der letzten Zeit gebaut haben, wirst du nicht abstreiten, oder? ;-)

SubData 18. Sep 2011 20:54

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1125198)
Zitat:

Zitat von SubData (Beitrag 1125196)
Ich begrüße es...

Es zeigt jedenfalls sehr deutlich, dass etwas mit unserer Politik im Land nicht stimmt und dass dringend ein neuer Wind wehen muss, bzw. viele Dinge einfach verändert und verbessert werden müssen. Es setzt ein deutliches Zeichen.

:gruebel: ... und da haben die Piraten sinnvolle Alternativen angeboten?

Ich würde das eher etwas weiträumiger betrachten. Ob die Politik, die sie im Endeffekt machen werden, nachher wirklich besser ist, das wird die Zeit zeigen. Es zeigt aktuell aber, dass die großen und etablierten Parteien zu viele Fehler und Politik gegen ihre eigenen Bürger machen. Sonst wären nicht so viele Menschen so unzufrieden. Gibt ihnen Zeit. Ich habe nichts dagegen, wenn die Piratenpartei irgendwann wieder verschwindet. Das würde dann nämlich bedeuten, dass die großen Parteien wieder bessere und bürgernähere Politik machen würden...

cookie22 18. Sep 2011 21:13

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1125198)
Zitat:

Zitat von SubData (Beitrag 1125196)
Ich begrüße es...

Es zeigt jedenfalls sehr deutlich, dass etwas mit unserer Politik im Land nicht stimmt und dass dringend ein neuer Wind wehen muss, bzw. viele Dinge einfach verändert und verbessert werden müssen. Es setzt ein deutliches Zeichen.

:gruebel: ... und da haben die Piraten sinnvolle Alternativen angeboten?

Es geht nicht mehr um sinvolle Alternativen. Durch die extrem schlechte Schwarz/Gelbe Politik auf Bundesebene, sind die Leute so Polikverdrossen, dass es zu solchen Wahlergebnissen kommt. Die Leute wollen das sich was ändert und zwar schnell, egal wie.

Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1125198)
Ich bedaure, dass es Berlin keine liberale Partei mehr gibt.

Die haben sich selbst in den Abgrund gestürzt. Wundert es dich, dass die niemand mehr wählt?

Bei der nächsten Bundestagswahl dürfen wir uns zum Glück von Frau Märkel als Kanzelerin verabschieden, dafür hat sie selbst gesorgt.

Medium 18. Sep 2011 21:22

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Ich begrüße das sehr. Es ist vielleicht keine wirklich sinnvolle "allround"-Politik von ihnen zu erwarten, aber sie repräsentieren einen immer schwerer wiegenden Aspekt der Gesellschaft erheblich fokussierter als jeder andere. Die Grünen haben ganz genau so angefangen, als Ein-Themen-Partei, mit einem Thema, dass immer mehr und mehr Leute interessierte und für wichtig befanden. Auch wenn bei den Grünen mittlerweile viel vom anfänglichen Idealismus gewichen ist, sind sie aber auch heute noch unsere "grüne" Partei - nur dass sie in den Mainstream geraten ist, und dessen Zwängen nun unterliegt. Ihr Schwerpunkt und die grundsätzliche Aussage "Umwelt ist wichtig genug, sie politisch zu repräsentieren" ist geblieben, und das ist es, was ich mit mittelfristig von den Praten auch erhoffe. Radikale Spinner mit weltfremden Über-Ideologien, die mangels Größe sogar merkbar/hörbar/lesbar waren, hatten die Grünen auch, die sind kein Gegenargument.

Gesellschaftlich stehen sie imho für die Aussage (des Volkes): "Informationspolitik ist uns heute wichtig genug, um sie ins tagespolitische Geschehen zu bringen, und wir brauchen endlich Fachleute die das tun, die ihr großen Parteien uns nicht liefern könnt oder liefern wollt."

Namenloser 18. Sep 2011 23:03

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Also ich freue mich zunächst mal darüber. Zumindest haben sie jetzt mal eine Chance. Ob sie die Erwartungen erfüllen können, wird sich zeigen.

@MrSpock: Die Piraten teilen sich in mehrere Lager, vor allem in Liberale und Linke. Ursprünglich hatten die Piraten größtenteils liberale Positionen, mit der Zeit sind aber auch viele vom linken/grünen Lager zu den Piraten gewechselt. Der Verband Berlin gehört eher zum linken Lager der Piraten.

Die Piraten passen aber nicht wirkich in das überholte und übervereinfachende Links-Rechts-Schema. Sie stempeln Ideen nicht aufgrund einer Ideologie von vornherein ab, sondern versuchen rational die Vor- und Nachteile abzuwägen. Inwieweit das immer klappt, sei dahingestellt, aber auf jeden Fall klappt es besser als in anderen Parteien.

Übrigens hoffe ich, dass die Piraten nicht ihr Programm zu einem Vollprogramm aufblähen, denn damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie aufgrund irgendeines Punktes unwählbar werden. Damit wären sie dann genau so schlimm wie die Etablierten, zu denen sie eine Alternative sein wollen. Ich erwarte gar nicht, dass die Piraten eine Allround-Politik anbieten – sie sollen ihre Kernziele verfolgen, nichts weiter. Eines ihrer Ziele ist ja gerade die Abschaffung dieses Allround-Partei-Prinzips – nach den Ideen der Piraten sollte der Bürger die Möglichkeit haben, für verschieden Aufgabenbereiche unterschiedliche Parteien zu wählen, oder bei Bedarf auch selbst abzustimmen. Dann könnte man z.B. die FDP oder die Piraten für Bürgerrechte delegieren, die Grünen für Umwelttehmen usw.. Somit legitimiert sich auch automatisch ihr „Nicht-Vollprogramm“.

Edit: Übrigens kann man hier sehr gut sehen, wie sich die 5%-Hürde auswirkt. Lange sind die Piraten unter 5% herumgedümpelt, jetzt hatten sie in Umfragewerten knapp über 5%, und auf einmal trauten sich 9%, den Piraten ihre Stimme zu geben.

Edit 2:
Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1125191)
Ich habe deren Programm nicht im Detail gelesen, sondern nur das was so allgemein in der Presse stand

Das ist schon mal der erste Fehler.

marcoX 18. Sep 2011 23:22

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Meine Meinung dazu:

Die Piraten sind sicher lange nicht perfekt oder allwissend, im Gegensatz zu den etablierten Parteien sind sie aber diskussionsfähig und -willig und zu echten Veränderungen bereit!

Medium 18. Sep 2011 23:43

AW: Piraten 9% in Berlin
 
@NamenLozer: Das klingt wie eine recht interessante Integration der Technokratie in die Demokratie. Ich würd's mögen :)

Iwo Asnet 19. Sep 2011 00:06

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Für mich sind die Piraten mit der APO der '68er vergleichbar. Selbstverständlich nicht in der Art ihrer Arbeit, sondern als Reaktion der Gesellschaft auf die Politikverdrossenheit. So wie die APO in den späten 60er Jahren und die Grünen in den 80er, sind die Piraten das Kind dieses Frustes.

Die Piraten haben einfach ein Anti-Programm, also eben KEINE blöden Wahlslogans, KEINE Wahlversprechen, KEIN richtiges Programm. Nur eine Meinung. Oder auch nicht.

Mir sind linke Chaotentruppen allemal lieber als rechte Splitter (Wie die 'Schill-Partei' in Hamburg). Beide werden sich von selbst erledigen, wenn es Grund, weswegen sie beachtet wurden, nicht mehr gibt. Oder wenn sie sich selbst, wie Herr Schill, ad absurdum führen.

Sosehr ich mit den Piraten sympatisiere (und sie auch gewählt hätte, wäre ich nicht verhindert), als politische Partei kann man sie noch nicht ernst nehmen.

Als politische KRAFT schon.

Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1125191)
Freigabe von Drogen, kostenloser Nahverkehr für alle, Internet für alle, keine Beschränkungen im Internet.

Es wundert mich, hier BILD-Niveau zu lesen. Vielleicht solltest Du Quellen angeben, dich vorher erkundigen, oder ggfs. nichts schreiben. auf der Programmseite der Partei findet sich jedenfalls nichts dergleichen.

marcoX 19. Sep 2011 00:21

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Zitat:

Zitat von Iwo Asnet (Beitrag 1125219)
als politische Partei kann man sie noch nicht ernst nehmen.

Das mag sein, aber unsere Blockparteien CDUSPDFDPLINKEGRÜNE kann man noch weniger ernst nehmen ;)

marcoX 19. Sep 2011 00:24

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1125191)
Freigabe von Drogen

Von einer generellen Freigabe ist nirgendswo die Rede, es geht zunächst um eine kontrollierte Abgabe von Cannabis.

Oder hälst du sowas für besser?
"Zwei Liter Bier trinken und dann Autofahren – für Bayerns Ministerpräsident Beckstein (CSU) kein Problem[...]"

http://www.welt.de/multimedia/archiv...er_665979p.jpg

jaenicke 19. Sep 2011 00:25

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Zitat:

Zitat von Iwo Asnet (Beitrag 1125219)
Die Piraten haben einfach ein Anti-Programm

Die Grünen haben es noch einfacher, die sind oft einfach mal gegen alles. Auch gegen zwei mögliche Lösungen für ein Problem, auch wenn es nur diese zwei Lösungen gibt.

Bei den Piraten wird sich zeigen wie politikfähig sie dann im Alltag wirklich sind...

marcoX 19. Sep 2011 00:26

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Zitat:

Zitat von jaenicke (Beitrag 1125223)
Bei den Piraten wird sich zeigen wie politikfähig sie dann im Alltag wirklich sind...

Wenn Politikfähigkeit heißen soll, sein Programm über Bord zu werfen, um das zu tun was "Mutti" will und für "Realpolitik" hält, hoffe ich nicht, dass sie "politikfähig" sind! Man sieht doch an der FDP, wozu das führt, wenn man sich unpassenden Koalitionen zuliebe selbst zerreibt.

Wir leben in einem freien Land! Im Grunde ist alles möglich! Das müssen sich die Menschen mal wieder zu Herzen führen!

Namenloser 19. Sep 2011 00:37

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Ich finde es übrigens dämlich, wie die Medien jetzt ausgerechnet immer wieder die Punkte Nahverkehr und Cannabislegalisierung hervorheben. Das verfälscht doch ziemlich den Eindruck, und zeigt, dass sie überhaupt nicht verstanden haben (oder nicht verstehen wollen), worum es den Piraten im Kern geht.

marcoX 19. Sep 2011 00:49

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1125225)
Ich finde es übrigens dämlich, wie die Medien jetzt ausgerechnet immer wieder die Punkte Nahverkehr und Cannabislegalisierung hervorheben. Das verfälscht doch ziemlich den Eindruck, und zeigt, dass sie überhaupt nicht verstanden haben (oder nicht verstehen wollen), worum es den Piraten im Kern geht.

Wie du weisst, sind die meisten Presseorgane mehr oder weniger mit Parteien verflochten. Wusstest du z.B., dass Kai Diekmann (BILD-Chef) Trauzeuge von Helmut Kohl war?

Nun kann sich jeder selbst schnell ausmalen, warum hier massiv Stimmung gegen die Piraten oder den "neuen Splitter im Hintern der Etablierten" gemacht wird. Unfaire Methoden sind dabei besonders beliebt, gerade solche Reizwörter wie Cannabis.

Damit erhofft man sich wahrscheinlich, dass die ganzen "Rentner" wie hysterisch austicken und "Elfriede, Elfriede, die Spinner wollen Cannabis legalisieren, wir sollten doch schnell CDU wählen" herausprusten. Liest man im Kommentar-Bereich vieler Zeitungen, klappt das sogar erstaunlich gut.

Hier kommt eben ein Haupt-Denkfehler des Bürgers zu tragen: Er denkt ja immer, Politiker wie auch Presse wären irgendwo "dumm" oder "unfähig" und würden deshalb soviel Mist reden, tun und schreiben. Das sind sie gewiss nicht. Sie machen ihre Arbeit verdammt gut - bloß nicht für den Bürger sondern halt für die Lobby-Verbände: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitr...Strippenzieher

Phoenix 19. Sep 2011 06:18

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Ich habe selber vor dem massivem Linksruck auf dem BPT 2010 mit den Piraten Sympathisiert (und bin danach ausgetreten).
Mir ist dort nämlich klar geworden, dass bei den Piraten niemand mit dem nötigen Realitätssinn ist, sondern primär nur Träumer. Die Ideale sind wichtig, klar und ohne Zweifel, aber viele der Wünsche der Piraten (z.B. bedingungsloses Grundeinkommen) sind a) nicht finanzierbar, b) zu überzogen und c) sind die Konsequenzen nicht genug durchgedacht.

Das ist wie der Sozialismus: Prinzipiell ist das eine schöne Idee einer Gesellschaft, in der jeder für die Gesellschaft arbeitet so gut er kann und dafür jeder das erhält, was er braucht. In der Realität ist das nicht durchführbar, weil es zu viele Menschen gibt die das System ausnutzen und es immer an bestimmten Dingen fehlt. Zudem wird hier der inherente Wunsch des Menschen nach Individualismus komplett zurückgedrängt.

Ähnlich ist es bei den Piraten BGE? Wird ausgenutzt werden und ist nicht finanzierbar. Kostenloser Nahverkehr im milliardenverschuldeten Berlin? Geile Idee. Aber wer bezahlts? Es sind viele kleine pragmatische Punkte die mich inzwischen an den Piraten stören. Die hätten lieber bei Ihrer Kernkompetenz bleiben sollen, denn die Urheberthemen und Internetthemen sind hier wirklich gut ausgebaut.

cookie22 19. Sep 2011 07:20

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Zitat:

Zitat von Phoenix (Beitrag 1125230)
Die hätten lieber bei Ihrer Kernkompetenz bleiben sollen, denn die Urheberthemen und Internetthemen sind hier wirklich gut ausgebaut.

Wer sich nur auf solche Themen beschränkt, wird aber nicht gewählt.

Luckie 19. Sep 2011 08:39

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Ein sehr schöner Blogeintrag dazu: http://www.danisch.de/blog/2011/09/1...lin/#more-4070

PS: Seine Blogeinträge zur Computersicherheit sind auch sehr lesenswert. Besonders die zur Kinderpornosperre: http://www.danisch.de/blog/?s=kinderpornosperre

Phoenix 19. Sep 2011 09:14

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Zitat:

Zitat von cookie22 (Beitrag 1125239)
Zitat:

Zitat von Phoenix (Beitrag 1125230)
Die hätten lieber bei Ihrer Kernkompetenz bleiben sollen, denn die Urheberthemen und Internetthemen sind hier wirklich gut ausgebaut.

Wer sich nur auf solche Themen beschränkt, wird aber nicht gewählt.

Themen zu besetzen 'um gewählt zu werden' ist einer der Kritikpunkte die die Piraten bei den anderen Parteien bemängeln. Das dann selber zu machen stärkt nicht gerade die Glaubwürdigkeit.

cookie22 19. Sep 2011 09:20

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Wenn man irgendwo mitmachen will, muß man sich schon zu gewissen Themen äußern, ob das nun zu den jeweiligen Kernkompetenzen gehört oder nicht.

mkinzler 19. Sep 2011 09:21

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Hoffen wir mal dass der selbe Effekt eintritt wie damals bei den Grünen und Teile des Wahlprogrammes ( Datenschutz, Urheberrechte usw.) von anderen Parteien übernommen wird.

Namenloser 19. Sep 2011 09:25

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Zitat:

Zitat von mkinzler (Beitrag 1125257)
Hoffen wir mal dass der selbe Effekt eintritt wie damals bei den Grünen und Teile des Wahlprogrammes ( Datenschutz, Urheberrechte usw.) von anderen Parteien übernommen wird.

Hoffen wir aber gleichzeitig auch, dass die Piraten nicht so werden wie die Grünen.

Edit:
Zitat:

Zitat von cookie22 (Beitrag 1125256)
Wenn man irgendwo mitmachen will, muß man sich schon zu gewissen Themen äußern, ob das nun zu den jeweiligen Kernkompetenzen gehört oder nicht.

Dem widerspreche ich. Auch in der Politik sollte der Grundsatz gelten „Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten“. Sonst kommen lustige Sachen dabei heraus...

mquadrat 19. Sep 2011 09:32

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Ich würde die Piraten als Protestpartei sehen. Einmal 9% sind nichts was man groß beachten müsste, erst bei mehrmaliger Wiederholung kann man von einer neuen politischen Kraft sprechen.

Die FDP dürfte frühestens in 5-6 Jahren wieder aufstrebende Tendenz zeigen, bis dahin wird es eine vernichtende Niederlage nach der anderen hageln. Wenn ihr mich fragt, hat das der Hr. Lindner schlau gemacht: Rößler jetzt die Niederlagen kassieren lassen und erst dann den Parteivorsitz übernehmen wenn Westerwelle und Rößler weg sind.

Wobei man die Signalwirkung einer Stadt-Wahl ja auch nicht überbewerten darf.

Eigentlich jemandem aufgefallen, dass Hr. Wowereit "live" bei Günther Jauch UND in den heute-Nachrichten war? Gleichzeitig :-)

cookie22 19. Sep 2011 09:45

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1125259)
Dem widerspreche ich. Auch in der Politik sollte der Grundsatz gelten „Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten“. Sonst kommen lustige Sachen dabei heraus...

Dann würde aber im Bundestag eisiges Schweigen herrschen. :P

Namenloser 19. Sep 2011 09:48

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Zitat:

Zitat von cookie22 (Beitrag 1125268)
Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1125259)
Dem widerspreche ich. Auch in der Politik sollte der Grundsatz gelten „Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten“. Sonst kommen lustige Sachen dabei heraus...

Dann würde aber im Bundestag eisiges Schweigen herrschen. :P

Daran sieht man, dass irgendetwas schief läuft...

Luckie 19. Sep 2011 09:57

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Ich will dann mal aus erster Hand berichten. Eine Freundin von mir ist bei den Piraten aktiv. Da bin ich, aus Interesse, mal mit zu einer Plenumssitzung gegangen. Ich hatte erst gedacht: "Oh mein Gott, wo bist du denn hier gelandet?" Denn die Sitzung fand in einer Imbissbude statt! :mrgreen: Aber wie ich später erfahren habe, nur weil ihr Raum im Bürgerhaus an dem Tag anders belegt war wegen einer Veranstaltung. Im Protokoll wurde ich dann als Freibeuter geführt. Da hatte ich dann auch so meine Zweifel, wie ernst man sie nehmen kann. Aber OK, das sind nur Oberflächlichkeiten.

Um was es jetzt genau ging, habe ich nicht mehr in Erinnerung. Von den 20 Anwesenden gab es vielleicht 5, die ernsthaft diskutiert haben, der Rest hat nur da gesessen und mehr oder weniger zugehört. Ein Thema war, wer verteilt GEMA-freie Liederbücher an die Kindergärten. Wurde geklärt, fand ich eine gute Aktion. Dann wollte einer einen regelmäßigen Videopodcast machen. OK, warum nicht. Aber wie er ihn machen wollte, hat bei mir Entsetzen ausgelöst. Ich will da jetzt nicht auf die Details eingehen, jedenfalls habe ich mich dann auch zu Wort gemeldet, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe. Mir wurde zu gehört und meine Meinung zur Kenntnis genommen. das Thema wurde dann vertagt, damit noch mal alle drüber nachdenken können. Auch OK. Dann ging es um die Verlängerung einer Straßenbahntrasse. Das Thema wurde anscheinend schon länger diskutiert und ich konnte jetzt nicht so genau sagen, ob sie dafür oder dagegen sind und aus welchen Gründen. Auch OK. Die Informationsflyer für die Wahlen und die Heftchen mit dem Parteiprogramm waren auch in Ordnung.

Aber ich habe auch mitbekommen, mit welchen Problemen sie zu kämpfen haben. Und das Hauptproblem ist Geld -- schlicht und ergreifend Geld. Sie können sich kein eigenes Parteibüro leisten. So ist die Parteizentrale zum Beispiel ein Szeneladen in der kasseler Fußgängerzone. Schlecht. Jemand würde zum einem dort nicht die Parteizentrale vermuten und zum anderen wird sich wohl der ein oder andere etwas scheuen so einen Lack- und Ledermodewarenladen (Es ist kein Sexshop!) zu betreten. Und es wirkt natürlich unseriös. Aber aufgrund der finanziellen Situation nicht anders möglich. nach den Wahlen hätten sie eine Koalition eingehen können. Dann hätten sie sogar ein Büro im Rathaus bekommen. Gute Sache das. ABER dann wären sie nicht mehr politisch unabhängig geblieben. Es wurde dann so entschieden, dass man das Angebot ausschlägt und sich und seinen Wählern treu bleibt. Kann ich vertreten die Entscheidung.

Jedenfalls war ich teilweise positiv überrascht, dass sie nicht doch nur eine Spaßpartei sind die nur aus Freaks und realitätsfernen Menschen besteht. Bei manchen Themen hatte ich auber auch das Gefühl: Mensch lasst den Unsinn und kümmert euch um Sachen, die realisierbar sind und die Wähler bringen, ohne dabei zu stark von ihrer Linie abzuweichen. Mein Hauptkritikpunk war, dass es einfach an Öffenlichkeitsarbeit fehlt. Ich meine, wer von den normal Bürgern kennt die Piraten schon? Ich meine jetzt nicht nur vom Namen, sondern was sie wollen und für was sie stehen? Aber da wären wir wieder beim Problem Geld.

Letztendlich finde ich es gut, wenn sie sich politisch auf Themen beschränken von denen sie Ahnung haben. Und wenn sie in den Parlamenten nur mehr oder weniger beratende Funktion haben, die Finger in die Wunden legen und zu Themen von denen sie keine Ahnung haben und es wie Dieter Nur halten: "Einfach mal die Fresse halten." Ich glaube, dann haben sie schon fürs erste viel erreicht.

Sybok Factor 19. Sep 2011 10:24

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Zum Thema Parteiprogramm oute ich mich: Ich darf seit 1989 wählen, aber ich habe noch kein Parteiprogramm irgendeiner Partei gelesen. Ich denke, damit bilde ich ~ 95 % aller Wahlbeteiligten ab. Warum wird also immer darüber diskutiert, wenn es um kleine Parteien geht, aber niemals bei den Etablierten?
Und wenn man Wahlen mal ganz realistisch betrachtet: Was wählt die Mehrheit? Gesichter oder nach Sympathie.

Tonic1024 19. Sep 2011 10:25

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Also ich hatte noch keine persönlichen Erfahrungen mit den Piraten. Und selbst wenn sich gegen die Ansicht Einiger hier, herrausstellt, dass sie am Ende wirklich gute Politik machen können, so erreichen Sie doch zumindest Eines. Sie bringen politikverdrossene Dauer Nicht-Wähler, zu denen ich mich auch zähle, an die Urnen. Und um so mehr sich die anderen Parteien (die wegen denen ich Jahre lang nicht wählen gegangen bin) darüber aufregen desto mehr ärgere ich mich, dass ich sie, die Piraten, nicht unterstützt habe.

Dabei ist mir völlig gleich ob die Piraten gute Politik machen oder die Anderen sich gezwungen sehen bessere Politik zu machen um nicht mehr und mehr Wähler zu verlieren. Als die Grünen noch Rebellen waren kam auch frischer Wind in den Bundestag und IMHO ist das mal wieder nötig.

BTW: Ich werd mich extra nicht dazu äussern was ich unter guter Politik verstehe, denn darunter versteht wohl jeder etwas anderes.

Was mich nur nervt ist, dass wenn man ein Gesicht 3 mal im TV sieht, dann hat es davon 4 mal eine andere Meinung vertreten. Das zieht sich durch alle Bänke und diese Rückradlosigkeit und k***t mich an. Wenn Soldaten (Bin Strategiespieler) 3 mal wöchendlich das Lager wechseln würden, je nach dem was die Medien grade berichten, wäre es verständlicherweise unmöglich einen Konflikt für sich zu entscheiden. Politiker sind in meinen Augen in der selben Situation, nur dass sie jedes mal wenn man den Fernseher anschaltet auf einer anderen Front kämpfen und dabei die Seiten wechseln wie es ihnen passt damit sie in den Medien gut da stehen. Wenn es dann einer schafft eine Art Massenliebling zu werden, wird halt irgend eine Schmutzkampagne gestartet.

Soll man sich da über Politikverdrossenheit wundern, wenn die Wahl nur noch zu einem mediengesteuerten Szenario verkommt? Und wenn da irgendeiner Unruhe rein bringt, hat er ersteinmal meine Sympathie. Das wird auch einigen Anderen so gegangen sein.

Toni

marcoX 19. Sep 2011 13:12

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Zitat:

Zitat von Phoenix (Beitrag 1125230)
Das ist wie der Sozialismus: Prinzipiell ist das eine schöne Idee einer Gesellschaft, in der jeder für die Gesellschaft arbeitet so gut er kann und dafür jeder das erhält, was er braucht. In der Realität ist das nicht durchführbar, weil es zu viele Menschen gibt die das System ausnutzen und es immer an bestimmten Dingen fehlt. Zudem wird hier der inherente Wunsch des Menschen nach Individualismus komplett zurückgedrängt.

Blödsinn. Mit Sozialismus hat das Grundeinkommen soviel zu tun wie Feuer und Wasser gemeinsam haben.

Götz Werner (Gründer von DM) zum Grundeinkommen:
http://www.youtube.com/watch?v=sEEwo...eature=related

und hier ausführlicher (empfehlenswert !):
http://www.youtube.com/watch?v=g-Xr4KoS2Bg


In einem generell gerechteren System (fernab von Grundeinkommen), wäre übrigens so manches utopisches finanzierbar. Wusstest du, dass in jedem Produktpreis im Schnitt eine Zinslast von 40% enthalten ist? Geld, welches die Banken ohne Arbeit quasi aus dem nichts schöpfen.

Nersgatt 19. Sep 2011 15:01

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Zitat:

Zitat von mquadrat (Beitrag 1125264)
Eigentlich jemandem aufgefallen, dass Hr. Wowereit "live" bei Günther Jauch UND in den heute-Nachrichten war? Gleichzeitig :-)

Die Heute-Sprecherin hat den Standardsatz "dieses Gespräch haben wir vor der Sendung aufgezeichnet" gesagt.

WM_CLOSE 19. Sep 2011 18:02

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Ich persönlich kann nur sagen, dass ich lieber eine Partei wähle die nur Ideale hat, statt etwas um sie umzusetzen, als eine Partei zu wählen, die vor der Wahl große Versprechungen macht (Steuersenkungen, Atomausstieg) und diese Versprechen 2 Tage (ja, ich hab gezählt) nach der Wahl wiederuft.

jaenicke 19. Sep 2011 21:01

AW: Piraten 9% in Berlin
 
Wer seine Wahl nach dem trifft, was von den Parteien im Wahlkampf kommt, dem kann man nicht mehr helfen.

Leider verlieren viele bei Wahlen immer ihr Gedächtnis, anders sind die Ergebnisse der CDU nicht zu erklären. Nicht dass andere Parteien so viel besser wären, aber dass die CDU noch so viele wählen, lässt mich schon erst recht am deutschen Bildungssystem zweifeln.

Aber was solls, die Wirtschaft wächst ja trotzdem noch leicht.

Und die Piraten werden zwar wohl kaum etwas bewirken (und manche Ziele würde ich auch nicht unbedingt unterstützen), aber schlechter kanns auch nicht werden. Trotzdem würde ich sie nicht wählen.


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