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Wird an deutschen Schulen tatsächlich so ein Mist gelehrt?
Seid gegrüßt,
beim Lesen einiger von Anfängern initiierten Threads kommt mir immer wieder der fürchterliche Verdacht, daß an deutschen Schulen im Informatik-Unterricht völlig irrelevante Sachverhalte und Vorgehensweisen gelehrt werden, wie das z.B. ![]() Im Angesicht des ständig behaupteten Fachkräftemangels (an dem ich gewisse Zweifel hege) sollte es doch oberste Priorität haben, zumindest der nachfolgenden Generation solide Grundlagen zum Verständnis objektorientierter Programmiersprachen zu vermitteln. Ganz bestimmt gibt es den einen oder anderen geübten Delphi-Programmierer, dem es Freude machen würde, den Kids an einer Schule in seiner Nähe das Entwickeln mit Delphi beizubringen. Da muß man doch nicht irgend einen unwissenden Lehrer dazu zwingen, so zu tun, als ob er Delphi beherrsche! Aber nein, man möchte ja kein Geld für Bildung ausgeben, das schiebt man lieber den Bankstern in den Allerwertesten ... Vielleicht wäre das ja ein Thema für die von "unserer" Frau Merkel (ich kann die nicht leiden) angestoßene Meinungs-Sammlung, die seit dem 1. Februar läuft: ![]() ![]() Aber eigentlich nehm ich das nicht wirklich ernst: nächstes Jahr sind Wahlen ... |
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Direkt kann ich dir auf deine Frage nicht Antworten.
Aber wir an der Schule haben nur mit Turbo-Pascal gearbeitet. Und selbst dort hatte mein Lehrer nicht so wirklich den Durchblick. In der Praxis also nicht zu gebrauchen. Allerdings wurden wir in der Theorie, also dem Aufbau und der Funktionsweise eines Computers auf Hardware-Ebene sehr gut vorbereitet. (Sind vom Transistor bis zur ALU alles Schrittweise durch gegangen und haben letztere auch von Hand mal durch gerechnet). Ebenso wurden die Logischen Operatoren wunderbar erläutert. Es herrschte also nur auf der Software-Entwicklung ein starkes Defizit. Ansonsten war es denke ich einer 11. Klasse angemessen. Allerdings gibt es hier in Cottbus auch nur noch einen einzigen weiteren Lehrer der an den Schulen Informatik unterrichtet. |
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Kurz gesagt: Leider ja.
Das Hauptproblem ist meiner Meinung nach: Die Lehrer haben neben den Hauptfächern nicht viel Zeit (Stichwort: Lehrermangel). Das heisst das die Vorbereitung für Wahlveranstaltungen immer hinten runter fällt. "Programmieren" ist halt kein Hauptfach und das, was an manchen Schulen in "Informatik" gelehrt wird ist eher ein Word & Excel für Einsteiger. Nicht falsch verstehen: Wenn das gut gemacht wird, ist das schon ein richtig guter Schritt in die richtige Richtung. Aber zurück zum "Programmieren": Die Lehrer machen das Nebenbei, mit wenig Möglichkeiten zur Vorbereitung, und in aller Regel sind diese Lehrer nur Hobby-Programmierer. Bei der aktuellen Vergreisung der Lehrerschaft ist es nunmal auch so, dass die meisten davon vermutlich tatsächlich noch auf ihren eigenen Turbo-Pascal Erinnerungen aufbauen. Von 'modernem' Software-Craftsmanship, also das Programmieren als Handwerk zu verstehen und mit den optimalen Tools möglichst effizient Probleme zu lösen ist da vermutlich nichts angekommen. Zudem kann ich aus meiner inzwischen langjährigen Erfahrung als Coach noch sagen, dass insbesondere Delphianer aus mir immer noch unerfindlichen Gründen zwar die Komposition vorgefertigter Controls hervorragend beherrschen (= Lego-Baukasten Spielen), aber schon aufgeschmissen sind wenn sie dann einen einfachen Buggy OHNE das entsprechende Kit, sondern nur aus den Grundsteinen aufbauen sollen. Von OOP und sauberer Architektur mal zu schweigen. Und hier rede ich von professionellen Entwicklern, die damit ihr täglich Brot verdienen. Klar bekommen die das irgendwann zusammen, aber schön und elegant ist anders. Und dann soll jemand, der nur ein Bruchteil von Know-How hat, als Hobbyist, den Schülern was gescheites beibringen können? Als erste Lösung würde mir da einfallen: Die Lehrer trainieren. Kostet aber Geld und Zeit, und das fehlt blöderweise an den Schulen. Zudem sind sich die meisten Lehrer der vorhandenen Defizite auch gar nicht bewusst, so dass hier wahrscheinlich allein schon der Bedarf an Schulung verkannt wird. |
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Da frage ich mich, was sollen denn die Kinder lernen?
Aktuell hat mich ein Eintrag in der OH aufgeregt weil irgendein Schussel dort Items und Item durcheinander gebracht hat. Um solchen Mist zu erkennen sollte man so ein paar Grundlagen der OOP kennen. Ansonsten ist meiner Meinung nach völlig unerheblich ob Delphi oder C++ oder der 788. Basic-Dialect genutzt wird um das praktische Programmieren zu vermitteln. Allerdings sollte die entsprechende Lehrkraft die Sprache so einigermaßen beherrschen (Haupsache er weiß, wo man nachlesen kann). Vom Erstellen eines Programmes scheinen Lehrer allerdings keine Ahnung zu haben, so wie so mancher Physiklehrer,der hilflos vor einer Schaltung steht und sie nicht in der Praxis umsetzen kann, die theoretsíschen Grundlagen aber durchaus beherrscht. Also was sollen die Kinder lernen, die theoretischen Grundlagen oder selber basteln? Gruß K-H |
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Aus der Sicht was für die Zukunft sinnvoller ist sind die theoretsichen Grundlagen wichtiger. Vor 10/15 Jahren (?) hat man diese erst durch ein Informatik Studium erlernt. Grüße Klaus |
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Man schaue sich mal dieses "Stifte und Mäuse" an, dass immer noch an Schulen gelehrt wird:
![]() In dem Sourcecode gibt es katastrophale Fehler (vorallem durch die zwangshafte Eindeutschung):
Delphi-Quellcode:
type
Bildschirm = class (TObject) public constructor init; procedure loescheAlles; function breite:GanzeZahl; function hoehe:GanzeZahl; destructor gibFrei; // Das geht garantiert in die Hose !! protected procedure FormCloseQuery(Sender: TObject; var CanClose: Boolean); end; |
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Das war bei Basic noch etwas anders – ich begann 1985 mit dem C-64, Basic zu programmieren, später auch etwas Assembler. Erst 1992 stieg ich mit meinem ersten 486er auf Turbo Pascal um, danach kam Delphi 3. Dazwischen lagen Welten! Erst mit Turbo Pascal begann ich zu verstehen, was strukturiertes Programmieren bedeutet: Übersichtlicher Code, Unit-Systeme, mit Turbo-Vision sogar die ersten Ansätze zu OOP. Zitat:
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Hallo,
Also ich habe bisher in meinem Leben noch keinen Informatiklehrer erlebt der (genug) Ahnung von dem Kram hatte den er den Schülern beibringen sollte. Ein Lehrer der damals den Informatik-Grundkurs der Stufe über mir geleitet hat, hat zusammen mit seinen Schülern überhaupt erst Delphi gelernt. Der andere Lehrer den ich dann 1 Jahr später in Informatik hatte war ein Funke besser, aber war auch mehr der Pascal-Typ und hatte aber auch sonst nicht viel Ahnung. Später in der Berufsschule habe ich meinem Lehrer zusammen mit einem anderen Mitschüler einige Prinzipien von OOP erklärt, weil er da an der Tafel stand und das Beispiel seines eigenen Arbeitsblattes nicht verstanden hat. Und auch ansonsten höre ich selten Positives über Informatiklehrer meiner Freunde und Bekannten... |
AW: Wird an deutschen Schulen tatsächlich so ein Mist gelehrt?
Ich weiß nicht, wie in dem verlinkten Topic "so ein Mist" erkennbar wird. Der Fehler, der da aufkommt, ist zwar merkwürdig und vermutlich peinlich für den Lehrer, wenn er den nicht interpretieren kann. Aber sonst?
Der Informatik-Unterricht in der Schule sollte imho nicht als Vorbereitung für den Beruf des Programmierers angesehen werden, und schon gar nicht als Ausbildung zum Delphi-Entwickler. Zur Informatik gehört nicht nur Programmieren ("praktische Informatik"), sondern auch die Technik, Theorie und Anwendung. Zu letzterem können auch banale Themen wie der grundlegende Umgang mit Computern und gängigen Programmen gehören, oder auch Basics in "irgendwas mit Medien". Also auch, wie man einige Funktionen in Word oder Excel benutzt. Und wenn in den Schulen mal anständig unterrichtet würde, wie man anständige Powerpoint-Präsentationen macht (d.h. passende Schriften, Farben, sparsame Effekte, übersichtliche Foliengestaltung...), dann fände ich das super. Zur Technik gehören die Basics wie Gatter, aber auch grobe Dinge wie Unterschiede zwischen RAM, CPU und Soundkarte. Die Theorie (formale Sprachen, Komplexitätstheorie, ...) ist imho eher was für die Oberstufe. Zum Programmieren gehören auch erstmal die Basiskonzepte (Schleifen, Bedingungen, Prozeduren/Funktionen, usw.). Wenn die verschiedenen Schleifenarten dann "kopf- und fußabweisend" genannt werden oder irgendwie anders, ist nebensächlich. Wichtig ist das grundlegende Konzept, was dann in einer beliebigen Sprache beispielhaft durchgezogen werden kann. Dass eine Sprache keine globale Variable als for-Schleifen-Variable akzeptiert, ist doch wurscht. Dieses Stifte und Mäuse halte ich zwar auch für eine Krankheit, kann aber durchaus auch Argumente dafür sehen: Dadurch wird die evtl. vorhandene Hürde der englischen Sprache entfernt. Für einen Programmierer mag das albern oder gar kontraproduktiv klingen. Aber für jemanden, der einfach die gelernten Konzepte am Beispiel durchziehen muss, ist das vielleicht durchaus hilfreich. |
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Grundkenntnisse ('5x5 = viele?'), ein gutes Verständnis der deutschen Sprache, der jeweiligen Muttersprache sowie idealerweise des Englischen und eine grundlegende Allgemeinbildung ('Poppen ohne Gummi => Kind!') sowie eine gewisse Medienkompetenz ('Deine mudda fi*** disch!' bei Facebook posten o.ä.) vermittelt würden. An Informatik oder Programmieren denke ich da noch gar nicht. |
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Die Idee ist wichtig, die Umsetzung zweitrangig. ("Rezepte und Kuchenbacken" genial) Gruß K-H |
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[QUOTE=Perlsau;1150344]
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Und sie müssen es auch nicht können, denn sie sind z.B. Steuerungsprogrammierer bzw. einfache Handwerker. Und, ehrlich gesagt: Es geht nicht darum, per translate.google.com oder dict.leo.org eingedenglischte deutsche Wörter irgendwie als Bezeichner zu platzieren, sondern darum (und nur! darum), lesbaren Code zu generieren. Wenn der Weg über die Muttersprache führt, soll's mir Recht sein. Wenn der Code in einem internationalen Team entwickelt wird, gilt natürlich, das der Programmierer gefälligst gut Englisch können muss. Aber auch hier ist das wichtigste (und das einzige, was zählt), lesbaren Code zu erzeugen. Wer die Sprache vor die Lesbarkeit stellt, hat keine Ahnung von gutem Code. Wenn Lehrer das vermitteln (würden :mrgreen: ) haben sie alles richtig gemacht. |
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Informatikunterricht ist aus meiner Erfahrung gelinde gesagt eine Katastrophe... die meisten Lehrer haben in ihrem Unterricht überhaupt kein Konzept (heute machen wir mal dies, morgen mal das), und von dem, was sie unterrichten, haben sie selbst keine Ahnung. Alles andere kann man unter dem Begriff „weltfremd“, der hier schon genannt wurde, gut zusammenfassen.
Ich persönilch bin vor allem Fan von diesen „Turtle“-Units (Zeichenstift). Völlig weltfremd, völlig sinnlos, unnötig kompliziert, und immer graust es einem, wenn man unter die Haube schaut. Was auch kein Wunder ist, weil niemand, der bei Verstand ist, sowas je verwenden würde. Statt dass man Konzepte der Programmierung lernt, hält man sich auf mit völlig unnützem Zeug wie dem Zeichnen von Buchstaben nur mithilfe von Winkel-Angaben (natürlich im Gradmaß) und Längen-Angaben. Hier mal ein Auszug aus einem Mittelstufenprojekt von mir:
Delphi-Quellcode:
Und das ganze geht so weiter für alle 26 Buchstaben (wobei zum Glück natürlich nicht alle Buchstaben ganz so ätzend zu zeichnen sind). Dass sich der Code überhaupt in einer Methode befindet und eine Konstante „size“ zur Skalierung verwendet, ist natürlich bereits auf meinem Mist gewachsen.
procedure TfrmMain.PaintQ;
begin FTurtle.Stift_hinauf; FTurtle.Voran(5/3*size); FTurtle.Stift_hinab; FTurtle.Voran(20/3*size); FTurtle.Linksdrehung(45); FTurtle.Voran(11.18/3*size); FTurtle.Linksdrehung(45); FTurtle.Voran(40/3*size); FTurtle.Linksdrehung(45); FTurtle.Voran(11.18/3*size); FTurtle.Linksdrehung(45); FTurtle.Voran(20/3*size); FTurtle.Linksdrehung(45); FTurtle.Voran(11.18/3*size); FTurtle.Linksdrehung(45); FTurtle.Voran(40/3*size); FTurtle.Linksdrehung(45); FTurtle.Voran(11.18/3*size); FTurtle.Linksdrehung(180); FTurtle.Voran(11.18/3*size); FTurtle.Linksdrehung(225); FTurtle.Stift_hinauf; FTurtle.Voran(25/3*size); FTurtle.Linksdrehung(315); FTurtle.Stift_hinab; FTurtle.Voran(11.18/3*size); FTurtle.Linksdrehung(45); FTurtle.Stift_hinauf; FTurtle.Voran(10/3*size); FTurtle.Stift_hinab; end; Einmal hat mir der Lehrer eine Extra-Aufgabe gegeben: Ich sollte ein Sierpinski-Dreieck mit der Turtle-Unit zeichnen :lol:. Ich habs ehrlich versucht, aber aufgegeben. Es war einfach zu krank. Am Ende des Jahres hat er sich dann beschwert, dass ich nie eine Extra-Aufgabe abgeben hätte und mir deshalb nur eine 2 gegeben :roll:. Auch ganz toll sind völlig unübersichtliche Spaghetti-Flussdiagramme, die mit dem Code, der hinterher daraus entsteht, absolut nichts gemein haben. Hab ich leider kein Beispiel für. |
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1) man muß kein "Superprogrammierer" sein, um sich ausdrücken zu können 2) Programmier-Sprache hat mit Englisch soviel zu tun wie Medizinische Fachausdrücke mit Latein, Cäsar und shakespeare würden wohl nicht viel verstehen. 3)Seit rund 40 Jahren sollte jeder Bundesbürger zumindestens eine rudimentäre Vorstellung von der englischen Sprache haben (zumindestens in der Theorie) Aber wie Phönix weiter oben bemerkte, da die sprachliche Kompetenz vieler Schüler leicht unterentwickelt ist, sollte es egal sein, ob sich ein Schüler auf Deutsch, Englisch oder eine andere Sprache nicht artikulieren kann. Gruß K-H |
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Gibt es eigentlich das Studienfach bzw. die Studienrichtung "Informatik auf Lehramt" schon?
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Das sind für mich 2 paar Schuhe. Um Mathematiker zu werden muss ich nicht zwangsläufig Programmieren können. gruss |
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Weißt du, ich hab erst mit 25 meinen ersten Computer (C-64, später C-128) gehabt, da war ich schon im Berufsleben und hatte nur wenig Freizeit, um mir die benötigten Kenntnisse anzueignen. Pascal lernte ich erst mit 33, Delphi ein paar Jahre später, da war mein Gehirn lange nicht mehr so flexibel wie das eines Jugendlichen. Wenn ich das konnte (kein Abitur, "nur" mittlere Reife und Berufsausbildung), dann können die das auch. Unser "Informatik-Unterricht" in der Realschule (in der Hauptschule gab's das nicht) war wohl eher zum Abschrecken gedacht. Aber ich bin drangeblieben, weil ich das lernen wollte. Und ich hab's nicht bereut ... |
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Nunja, wenn es eben noch keine echten, zertifizierten bzw. offiziellen Informatiklehrerer gibt, wird die Informatikbildung eben noch Kinderkrankheiten haben. Ist der jungen Entwicklung dieser Wissenschaft geschuldet.
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Aber es geht ja eh nicht um denglisch oder germish, sondern um die Lehrer. Zum Thema; Ich bin 50 und hatte so mit den ersten Informatikunterricht, als ich 15 war. Da konnte ich schon programmierern und habe dem Lehrer gezeigt, das seine Korrektur meiner Arbeit Blödsinn war: Hat er nicht kapiert. Viele der hier gezeigten Beispiel zeugen nicht gerade davon, das die Kritiker hier verstehen, wie man "Informatik" definiert und wie man "Informatik" vermittelt. Das hat beileibe nicht viel mit Programmieren zu tun, sondern -im Gegenteil- recht wenig. Und wenn man 'programmierern' in diesem Kontext sieht, dann sollte man als Lehrer darauf achten, das das Wesen des Programmiererns vermittelt wird. Das Wesen des Programmiererns ist? Nein, nicht englisch, auch kein toller oder Clean Code. Auch kein OOP. sondern? Strukturieren. Es geht darum, eine Problemlösung in Teilaufgaben zu unterteilen bzw. zu strukturieren, die dann sequentiell abzuarbeiten sind. Ob man dafür Turtle oder andere merkwürdige Pädagogikinstrumente nimmt oder nicht, ist wirklich wurscht. Es geht ja wie gesagt nicht darum, tollen schicken modernen Code zu produzieren, sondern zu strukturieren. Erschreckend im Unterricht ist sind vielmehr: * Didaktische Vollpfosten, die ein Lehrergehalt beziehen * Klugscheißerische Schüler, die meinen, den Unterricht mit dämlichem Besserwissen torpedieren zu müssen. Beide gehören geteert und gefedert. Viele Schüler sind sportlich besser als der Sportlehrer, musikalischer als der Musiklehrer etc. Lassen sie es raushängen? Nö. Wieso hören wir das dann von den ach so genialen programmierenden (Ex-)Schülern? Viele Lehrer sind, unabhängig vom Fach, nicht in der Lage, den Lehrstoff didaktisch gut zu vermitteln. Das ist in meinen Augen das Schlimme. Im Berufsleben wirst Du als Pfosten irgendwo hin gesetzt, wo Du keinen Schaden anrichten kannst. Als Lehrer bekommst Du mit diesen Fähigkeiten eine Klasse vorgesetzt, deren Individuen Du nach Herzenslust zerstören kannst. Und auch wirst. Gottseidank bin ich alt und hab den Dreck hinter mir. |
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Bevor es überhaupt um die Inhalte von Informatikunterricht konkret geht, wäre ja überhaupt erstmal zentral festzulegen, was da so vermittelt werden sollte! Ich kenne Schulen, die machen da User-Schulungen (Windows, Word, Excel, etc.), welche die Programmierkurse machen (Pascal, Delphi, BASIC, etc.), welche die Logik/E-Technik machen (and/or/not, Gatter, Register, etc.), und welche, die Ansätze von Informatik machen (Datenstrukturen, Problemanalyse, etc.).
Für den Durchschnittsschüler, dem man kaum unterstellen darf, dass er unbedingt Programmierer werden will, wäre wohl nur das erste - am besten gekoppelt mit Medienkompetenz! - relevant, da jeder Befruf und auch das Privatleben voll mit Computern und Medien sind. Meines Erachtens nach muss sowas heute Pflichfach sein wie Deutsch und Mathe. Klassen 7-9, ggf. sogar schon ab der 5, mit Vorbereitungskursen in der Grundschule. Himmel, die Kids haben so früh das Smartphone in der Hand, stellt ihnen besser gleich einen Tutor bei der Geburt bei - oder besser vernünftige Eltern... Ich schweife ab :D Und für den, der da echt Interesse dran hat, der sollte ab der 10. Klasse "Info" wählen können, wobei in der 10 "Logik/E-Technik", in der 11 Informatik und der 12 Programmieren zu machen wären. Gerne auch von unterschiedlichen Lehrern. Dann ist wenigstens klar, WAS man da überhaupt machen wird! Ab dann können wir uns über konkrete Inhalte und Praktiken unterhalten. Leider wird es bis da hin aber wohl einen Generationswechsel in der DP gegeben haben, vielleicht sogar zwei. Da sind wir dermaßen schmerzhaft weit von weg. Kernproblem: Auch vielen vom Fach ist die Unterscheidung zwischen Informatik und Programmieren kaum bewusst. Käme dem Metallbauer kaum in den Sinn, sich mit einem Flugzeugskonstruktionsingeneur zu identifizieren :mrgreen:. Wie soll man sowas dann an die Leher bringen, oder den Kindern? Oder gar der Politik!? Zum Thema Englisch: Wer sich beruflich mit Informatik (bzw. noch eher bei Programmierung) auseinandersetzen will, hat mit Englischkenntnissen gleich mal das 100fache an Lektüre und Dokumentation an der Hand. Vieles gibt es nichtmals auf Deutsch, bzw. erst in 3-5 Jahren eventuell mal. Ohne Englisch ist man seiner besten und wichtigsten Quellen beraubt. Klar geht's auch so, aber vorne mitspielen und die interessanten Dinge lernen geht damit schon nicht mehr so von der Hand. In meinem Studium waren deutlich >50% der für mich interssanten weiterführenden Bücher nie auf Deutsch erschienen zum Beispiel. |
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Meines Erachtens geht es im Info-Unterricht nicht so sehr um das Praktische, also darum, wirklich programmieren zu lernen und die "Feinheiten" einer Programmiersprache zu verstehen, denn, wie Gausi geschrieben hat, dient der Info-Unterricht nicht zur Vorbereitung des Berufslebens. Sondern es geht (mMn) hauptsächlich darum, "logisch" denken zu lernen. Das heißt für mich zum Beispiel, in der Lage zu sein, eine Aufgabenstellung zu verstehen und diese in eine logische und richtige Abfolge von Befehlen umzusetzen. Zum Beispiel zu erkennen, dass das "logische oder" eben anders funktioniert als das landläufig "gesprochene oder", oder zu erkennen, wie eine Aufgabe in Unteraufgaben zu zerteilen ist, oder wie in Access Tabellen miteinander zu verknüpfen sind (1..N), oder... Denn dazu hilft eine Programmiersprache enorm. Einer der geschätzten Forenteilnehmer hat nicht umsonst die Signatur: "Ein Programm macht nicht das, was man vom ihm will, sondern das, was man ihm sagt" (oder so ähnlich). Ist das Programm geschirben, und kommen die richtigen Ergebnisse heraus, hat man alles richtig verstanden und umgesetzt. Und dazu sind (provokativ gesprochen) "semantische Unterschiede" wie LongInt<->Integer unnötig. Zitat:
Während meines Info-Unterrichts im Jahre 1998 (lang lang ist's her) haben wir uns das erste halbe Jahr mit MS Access und das zweite Jahr mit Turbo Pascal beschäftigt. Dass wir andere theoretische Grundlagen behandelt hätten, kann ich mich nicht erinnern (kann aber auch an der langen Zeit liegen) Zitat:
Unser Info-Unterricht war damals eine Art Pflicht-Wahlfach (d.h. man musste sich ein Fach aus einer Reihe von Fächern aussuchen). Obwohl das eigentlich dafür sorgen sollte, dass nur Interessierte das Fach wählen, waren die Alternativen nicht so berauschend, sodass eine größere Zahl einfach Info gewählt hat, um von Wirtschaft & Co verschont zu bleiben. Dementsprechend wenige Leute hatten wirklich Lust, sich mit der Materie auseinander zu setzen. Unser Lehrer hat natürlich Rücksicht auf diese Leute genommen und dementsprechend langsam sind wir vorangekommen. In dem halben Jahr TurboPascal sind wir, wenn meine Erinnerung mich nicht trügt, nie über eine einfach Zinsberechnung rausgekommen, von Strukturieren in Units oder von OOP-Ansätzen ganz zu schweigen. Was ich sagen will, man darf nicht alles dem Lehrer anlasten. Wenn der Lehrer jedes Jahr merkt, dass er nur auf geringes Interesse stößt, dann sinkt erwartungsgamäß seine Motivation, sich intensiv auf den Unterricht vorzubereiten. Wenn er mit den Schülern nie aus dem Bodensatz kommt, warum soll er dann selbst die höheren Sphären lernen? Zu meinem Lehrer, das war ein Mathelehrer, der eben auch Info unterrichtet hat und auch an der VHS Computerkurse abgehalten hat. Ich war (was nichts bedeutet) einer der Besten in dem Kurs, aber ich hatte nie das Gefühl, dass unser Lehrer "schlecht" ist. Ja, wir haben uns nicht wirklich tief mit theoretischen Grundlagen beschäftigt, doch das lag rückblickend wohl eher am fehlenden Interesse der meisten Schüler. Täuscht mich also meine Erinnerung, oder haben wir wirklich einen der wenigen guten Lehrer gehabt? :lol: |
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Delphi-Quellcode:
-Schleife in Delphi hätte einen
for
Delphi-Quellcode:
-Befehl für die Schrittweite (obwohl er mich vorher sogar von sich aus gefragt hat, ob Delphi einen Befehl für die Schrittweite hätte, und ich ihm natürlich korrekterweise geantwortet habe, dass es einen solchen Befehl nicht gibt).
step
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Meiner Meinung nach sollte Informatik (bisschen Theorie (z.B. Automaten), bisschen Programmieren mit unterschiedlichen Konzepten (prozedural, objektorientiert, funktional), ein bisschen Bitschubserei) in der Sekundarstufe I + II und Medienkunde (verpflichtend: Büroanwendungen, eMail-Client einrichten, Grundlegendes zur Sicherheit/Privatsphäre im Internet) mit Grundschülern (sonst "können" die schon alles) getrennt werden.
Damit würden Schüler die sich mit Informatik befassen wollen, eine solide Vorbildung bekommen und alle anderen hätten zumindest mit Computer einigermaßen umgehen. Zitat:
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Ein Lehrer, den die Schüler ernst nehmen, würde, wenn er keine Noten lesen kann, auch kein Musik unterrichten. Meistens werden aber eben die Lehrer, die von den Schülern nicht respektiert werden, auch von den Lehrer-Kollegen nicht für voll genommen und die bekommen dann auch noch solche Aufgaben wie z.B. den Informatik-Unterricht aufgedrückt. Ich selbst hatte bei 3 Lehrern Informatik-Unterricht:
Der Rest gehörte zur Kategorie "Beim Streichholzziehen verloren" Diese mSuM-Unit sollte man allerdings entweder verbieten oder vernünftig umsetzen. Der Vorschlag Programmierer als Informatik-Lehrer einzusetzen ist auch keine wirkliche Lösung, denn nicht ein jeder bringt ein gewisses pädagogisches Basiswissen mit. Ein guter Ansatz wäre allerdings, wenn sich echte Programmierer zusammenfinden könnten und eine Basis schaffen, womit dann echte Lehrer Informatik vermitteln könnten. Die angesprochene Themen wie Medienkompetenz etc. würden allerdings IMHO den Rahmen der Informatik in der Schule sprengen. Hier würde ich eher ein entsprechendes Pflichtfach für alle Schüler sehen, denn nicht jeder, der im Internet unterwegs ist, will auch programmieren. |
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Ja, manche Lehrer sind diesbezüglich fit, aber das ist Talent und Interesse. Nicht Teil des Berufs wie er angelegt ist. Gib einem Informatiker oder Entwickler eine brauchbare Fortbildung in Sachen Didaktik, und du hast jemanden, der weitestgehend geeignet ist den Lehrberuf in seinem Fach auszuüben. Nur hat er damit leider keinen Magister mit Staatsexamen, also darf er so nicht. Yipieh. |
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Wie wir ja leider wissen, ist das Studium in bestimmten Fächern weichgespült.
Eine meiner Bekannten ist eine sehr herzliche Dame, die sehr gut mit Kindern umgehen kann. Allerdings entspricht der Durchmesser des Tellers, über dessen Rand sie sich nicht traut, zu schauen, dem einer Espresso-Untertasse, wenn ihr versteht, was ich meine. Na jedenfalls wollte Sie unbedingt 'auf Lehramt' studieren, was, weiss ich nicht genau. Das Pädagogikstudium umfasst nun auch u.a. die Randbereiche der Statistik. Bedingt durch ihre Untertasse im Oberstübchen war sie schlicht nicht in der Lage, dieses Thema, obwohl es in homöophatischen Dosen verabreicht wurde, auch nur im Ansatz zu verstehen. Weiterhin kam sie mit LaTex nicht klar, dessen Verwendung den Studenten aus bekannten Gründen auferlegt wurde. Mit ihrer Vorliebe für die italienische Variante der Weitsicht war sie in ihrem Studienjahrgang jedoch nicht alleine: So ziemlich jeder war ein montanto completo (ital: Vollpfosten). Was soll ich sagen: Sie hat die Hausarbeiten trotzdem abgenommen bekommen und Sie wurde -wie alle anderen- durch das Studium durchgewunken. Nun hatte sie, trotz ihrer Defizite rein pädagogisch einiges auf dem Kasten, aber wenn ich mir vorstelle, was für zerebralvakuumierte Trillerpfeifen anschließend auf unsere Kinder losgelassen wurden, wird mir Angst und Bange. Wäre es denkbar, das das schlechte Abschneiden bei den Pisa-Studien auch darauf zurückzuführen ist, das nicht mehr Wirt wird, der nichts wird, sondern als Lehrer enden darf? |
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Bei mir an der Uni gab es auch die "Primi-Mäuse" (Lehramt Primarstufe).
Es kursierte das Gerücht, dass der große Teil eigentlich nur da war, um einen Mann zum Heiraten zu finden. Der Rest hat weitergemacht. Zur Ehrenrettung - eine alte Schulfreundin von mir ist auch Grundschullehrerin und erfüllt eigentlich nicht die Klischees :) |
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Ich habe ähnliche Erfahrungen während meines Studiums gemacht (direkt neben der FH an der ich war, war die Pädagogische Hochschule), und da wurde mir auch anders als ich mir vorgestellt habe, dass einige der Damen und wenigen Herren dort irgendwann mal meine Kinder ausbilden sollen.
Dennoch bin ich der Meinung, dass wenn man zuhause genug Zeit und Geduld in seine Kinder investiert, dass die an der Schule nicht allzu viel kaputt machen können. Aber wenn ich so auf die Strasse gucke, was da alles so rumläuft, befürchte ich das ich mit meinen Anforderungen an eine gute Bildung der Kinder wohl eher zu einer Minderheit gehöre... :-( |
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Ich bin damals erschrocken, als eine Oberstufenlehrerin uns sagte, dass Pädagogik für Lehrer der Oberstufe ein freiwilliges Fach ist. Aber ich glaube, dass wurde i.D.Z. geändert.
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Wäre ja schön, wenn sich da mittlerweile etwas tut. Meine Lehrer waren noch keine Pädagogen, der Großteil von denen ist so grob im Alter 60-70 jetzt. Die Entwicklung muss daher eher rezent sein ;)
Ich bin heute aber mal ganz na bei Furtbichler (ich mag vor allem deine Wortschöpfungen!) und Phoenix. |
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also bei uns ist das so,das ich der Klasse(Alle absolute Anfänge was ist ein Tbutton :?:).
Denn stoff schon erkläre weil mein Lehrer sich damit nicht auskennt aber es machen will. lg Misterc |
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Ich sag mal so: Könnte ein Mensch vernünftiges Delphi würde er vermutlich kein Lehrer werden sondern arbeiten gehn.
Also jetzt nix gegen Lehrer, die sind tolle Menschen. Naja die meisten... aber jemand der gutes Delphi kann, kann locker das doppelte verdienen wie ein Lehrer. |
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