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Popov 25. Mai 2012 06:30

Legales Musik Sharing?
 
habt ihr schon mal von Filesharing-Programmen gehört mit denen man Musik tauschen kann? Musiktauschen ist natürlich immer illegal, oder? Nun ja, so allgemein stimmt es nicht.

Ich schreibe das aus zum Teil aktuellem Anlass, denn ab 1.7. werden die Abgaben auf Datenträger zum Teil drastisch angehoben, zum Teil um 1850%. Diese Abgaben gehen an die GEMA & Co, aber wozu? Filesharing ist ja verboten, selbst gekaufte CDs sind ja bezahlt, hier wird doch nicht jeder in spe per se für kriminellen Handlungen bestraft? Natürlich nicht, es sind Abgaben, da bei Musik-CDs Privatkopien / 7 Kopien an Freunde erlaubt sind.

Jeder darf legal 7 Freunden ein Musikstück von seiner legalen Quelle kopieren, auch wenn es gelegentlich anderes behauptet wird. Das Ganze wird mit der Abgabe an die GEMA & Co. abgegolten. Deshalb gehen 6 Ct für CD, 20 Ct für CD-RW, 14 Ct für DVD5 usw. an die GEMA & Co. USB Stick zwar noch 10 Ct, wird sich aber jetzt ändern, bei einem Smatphone ist die Abgabe (ab 8 GB) sogar 36 Euro, DVD-Brenner 10,68 Euro, usw.

Eine Aldi 50er CD Spindel kostet 7,59 Euro, macht einen CD Preis von 15 Ct, davon gehen 6 Ct an GEMA & Co, also fast die Hälfte. Für die Spindel gehen also über 3 Euro an die GEMA & Co, auch wenn da nur Backups gemacht werden.

Ich frage mich wieso niemand (vielleicht gibt es und ich weiß es nicht) auf die Idee gekommen ist eine legale Tauschbörse zu programmieren? Die Software darf aber für jedes Musikstück nur 7 Uploads zulassen. Jeder der ein Musikstück anbietet, könnte dann seinerseits 7 Musikstücke runterladen usw. Bei einer CD wären das etwa 70 Stücke. Nicht viel, aber nach dem was ich gelesen habe nicht illegal, denn man bezahlt per se Abgaben. So sonderbar es sich anhört, ich hab gehört, dass sogar eine Kopie von einer Kopie erlaubt ist, solange sie nicht von einer illegalen Quelle stammt.

Wer jetzt auf eine Idee gekommen ist, vorher aber trotz dem mal den Anwalt fragen, meine Infos sind zwar aus seriösen Quellen, aber nur aus dem Internet. Und immer schön an der Gesetz halten.

jaenicke 25. Mai 2012 07:17

AW: Legales Musik Sharing?
 
Du bringst da etwas durcheinander. Nicht 7 Kopien sind allgemein erlaubt, sondern es geht um Privatkopien. Wenn du einem Freund eine Kopie erstellst, ist das in Ordnung. Wenn du sie einem Fremden in einer Tauschbörse zur Verfügung stellst, nicht. Denn eine Privatkopie ist es eben nur im privatn Umfeld, nicht wenn sie öffentlich verfügbar ist.

Popov 25. Mai 2012 07:30

AW: Legales Musik Sharing?
 
Das meine ich ja, ist vielleicht nicht so klar geworden.

Thom 25. Mai 2012 07:36

AW: Legales Musik Sharing?
 
Zitat:

Zitat von jaenicke (Beitrag 1168002)
Wenn du einem Freund eine Kopie erstellst, ist das in Ordnung. Wenn du sie einem Fremden in einer Tauschbörse zur Verfügung stellst, nicht.

:lol: Was ist heutzutage ein Freund? Einzelgänger habe plötzlich über irgendwelche "sozialen Netzwerke" tausende davon. Oder wenn jemand einen Lottogewinn erzielt, steigt die Anzahl seiner Freunde exponentiell.
Was also hindert einen daran, in eine derartige Tauschbörsensoftware einen "Willst du mein Freund sein?" - Button einzubauen?

Popov 25. Mai 2012 07:44

AW: Legales Musik Sharing?
 
Zitat:

Zitat von Thom (Beitrag 1168006)
Was also hindert einen daran, in eine derartige Tauschbörsensoftware einen "Willst du mein Freund sein?" - Button einzubauen?

Das ist ja noch besser, "Willst du mein Freund sein?" - Button, der Button ist nicht mal mir eingefallen.

Der Button muß unbedingt rein in das Programm ;)

Darlo 25. Mai 2012 07:47

AW: Legales Musik Sharing?
 
Dann muss man die Tauschbörse als Facebook-Plugin schreiben ;-) Mit automatischer "Freundbestätigung" bei Download ,-)

jaenicke 25. Mai 2012 08:42

AW: Legales Musik Sharing?
 
Zitat:

Zitat von Thom (Beitrag 1168006)
:lol: Was ist heutzutage ein Freund? Einzelgänger habe plötzlich über irgendwelche "sozialen Netzwerke" tausende davon. [...] Was also hindert einen daran, in eine derartige Tauschbörsensoftware einen "Willst du mein Freund sein?" - Button einzubauen?

Ok, ersetze "Freund" durch "enge, nicht nur flüchtige, private Bekannte". Das dürfte der Gesetzeslage am nächsten kommen...
Und darunter fallen solche Pseudofreundschaften sicher nicht. ;-)

himitsu 25. Mai 2012 08:44

AW: Legales Musik Sharing?
 
Und was ist mit Freundesfreunden? (also Freunde des Freundes eines Freundes den ein Freund von mir kennt)

[edit]
OK, dann halt nicht. :angle2:

Popov 25. Mai 2012 09:00

AW: Legales Musik Sharing?
 
Zitat:

Zitat von jaenicke (Beitrag 1168020)
Ok, ersetze "Freund" durch "enge, nicht nur flüchtige, private Bekannte"

Diese Definition ist durchaus bekannt, aber darum geht es weniger. Das Standard-Fileshare-Programme durchaus dazu genutzt werden Musikstücke zu verbreiten, ist klar, aber wer nutzt schon die legalen Möglichkeiten aus? Man zahlt für eine DVD-RW Abgaben, auch wenn man da nur ein Backup seiner Daten spielt, aber wer sorgt schon dafür jede Musik CD an 7 Freunde zu verteilen? Hier werden die Möglichkeiten nicht ausgenutzt ;)

himitsu 25. Mai 2012 09:08

AW: Legales Musik Sharing?
 
Eine(r) kauft sich die CD und nach paar Jahren hat jeder auf der Welt eine Kopie davon?

Tonic1024 25. Mai 2012 11:11

AW: Legales Musik Sharing?
 
Also wenn ich den TE richtig verstanden hab soll dieser Thread nicht ein weiterer "ist-das-legal-oder-nicht-Troll-Thread" werden sondern die Frage geklärt werden wie man innerhalb der vom Gesetzgeber definierten Richtlinien möglichst komfortabel arbeiten kann. Oder hab ich das falsch verstanden?

Toni

implementation 25. Mai 2012 12:32

AW: Legales Musik Sharing?
 
Zitat:

Zitat von Popov (Beitrag 1168022)
Man zahlt für eine DVD-RW Abgaben, auch wenn man da nur ein Backup seiner Daten spielt, aber wer sorgt schon dafür jede Musik CD an 7 Freunde zu verteilen? Hier werden die Möglichkeiten nicht ausgenutzt ;)

Also ich nutze diese Möglichkeit durchaus aus - einer im Freundeskreis kauft sich die CD und alle andern schnorren. So bekommt man ganz legal eine recht große Musiksammlung zusammen, ohne an irgendwelche Tauschbörsen gehen zu müssen.

Jumpy 25. Mai 2012 14:58

AW: Legales Musik Sharing?
 
Hab das seinerzeit so gemacht, als ich zuhause ausgezogen bin. Mein Bruder und ich haben unsere Musiksammlung geteilt und jeder bekam zur Hälfte Originale und Kopien. Da wir die meisten ehh zusammen gekauft haben, war das 'ne gute Lösung.
Jetzt frag ich mich nur gereade ob das so OK war, denn schließlich war er kein Freund, sondern nur mein Bruder :-D

Popov 25. Mai 2012 18:44

AW: Legales Musik Sharing?
 
Zitat:

Zitat von Tonic1024 (Beitrag 1168046)
Also wenn ich den TE richtig verstanden hab soll dieser Thread nicht ein weiterer "ist-das-legal-oder-nicht-Troll-Thread" werden sondern die Frage geklärt werden wie man innerhalb der vom Gesetzgeber definierten Richtlinien möglichst komfortabel arbeiten kann. Oder hab ich das falsch verstanden?

Es bedeutet einfach, dass GEMA gerade Preise erhöht, ich grob überschlagen paar hundert oder tausend Euro Abgaben schon bezahlt habe und mangels Freunde mit guter Musiksammlung mehr bezahlt als kopiert habe. Und wenn ich in Emule etwas sauge, wird vor Gericht davon ausgegangen, dass sich zu der Zeit tausend Leute es von mir gesaugt haben.

Es soll bedeuten, dass es u. U. eine Möglichkeit für legale Tauschbörsen gibt, wenn man es richtig macht, und das ein Programmiererforum ist.

BMI 25. Mai 2012 22:59

AW: Legales Musik Sharing?
 
irgendwie ist das falsch verstanden ....


also es geht eigentlich nicht darum, daß man Musik auf findige Weise mittels nicht-zu-Ende-gedachten Rechentricks an exponential möglichst viele Menschen verteilen kann, sondern eigentlich war es nur genehmigt,
ein kommerzielles Werk (in wieweit nun die Künstler wirklich vom Verkauf der Lieder profitieren sei mal aus PLatzgründen dahin gestellt ...)
wenn ein Kumpel vorbeikommt, ihm das analog (nicht digital) zu überlassen, weil z.B. gerade Sonntag ist und die Reise anstrengend war, etc.

IHR träumt doch hier alle davon, daß Eure Programme berühmt werden und evtl. sogar finanzieller Gewinn abfällt, wenn die Programme als Shareware oder Freeware mit Spende großen Anklang finden.. ..
Jeder freut sich doch über Geld ....
und dann werden Threads über Antidebug und Serial-Schutz aufgemacht und jetzt gleichzeitig ein Thread wie dieser ...

Niemand ist gezwungen, aufgrund mangelnder realer Freunde und lebendiger sozialer Kontakte auf diese Weise fremdes Liedgut unentgeltlich möglichst weit verstreut zu verteilen.



Womöglich würdet Ihr dann diese Tauschbörse auch noch als Shareware für läppische 39€/monat im günstigen 2 Jahres Spar-Abbo vertreiben wollen, was?



da hat jemand was von Lebensfreude, Freundschaften und Lebensunterhalt VÖLLIG falsch verstanden :)

Medium 25. Mai 2012 23:17

AW: Legales Musik Sharing?
 
Wenn ich die Wahl hätte für Nicht-Musik auch Nicht-Geld zu bezahlen wenn ich Leerdatenträger für Nichtmusikkopierzwecke erwerbe, dann gäbe ich dir Recht. Anders herum: Wenn ich euch allen für euren Internetzugang im Jahr Betrag X pauschal abbuchte, weil ihr damit ja mein frei kopierbares/zugängliches Programm herunterladen könntet, dann hätten wir einen geeigneten Vergleichsfall ;)

hathor 26. Mai 2012 09:03

AW: Legales Musik Sharing?
 
Legales Musik Sharing gibt es NUR zuhause.
Sobald ein LAN-Kabel oder WLAN/WAN/WWAN mit fremden geschützten Inhalten die Grundstücksgrenzen verlässt, ist es schon illegal.

implementation 26. Mai 2012 10:14

AW: Legales Musik Sharing?
 
Zitat:

Zitat von hathor (Beitrag 1168184)
Legales Musik Sharing gibt es NUR zuhause.
Sobald ein LAN-Kabel oder WLAN/WAN/WWAN mit fremden geschützten Inhalten die Grundstücksgrenzen verlässt, ist es schon illegal.

Das habe ich aber anders gehört. Es ist m. W. auch legal, einem Freund, Nachbarn, etc. ein Musikstück zuzumailen - das ist ein Unterschied, als es öffentlich auf einen Torrenthoster zu stellen.

Sony, Universal und Co. mögen das natürlich nicht. Aber das ist mir herzlich Wurst, denn die hätten es sowieso am liebsten, wenn man für jedes Hören einzeln zahlen müsste, am besten so 20€ pro Lied und pro Hören. Dabei noch schön meine Festplatte mit einem Trojaner Betriebssystem TPM EFI durchsuchen und alles schön übertragen.
Und damit man diese Rechte alle bekommt, wird schön Propaganda gemacht, die Daten seien "Eigentum" der Erzeuger und der Ablauf der Schutzfrist "Enteignung". Denn "Enteignung" klingt so schön, und allein durch diesen Propagandabegriff bekommt man schon diverse Politiker auf seine Seite.
Ich habe entsprechenden Contentmafias bereits genug Kohle in den Rachen geworfen und bereue es - denn als Dank geben sie mir SOPA, PIPA, ACTA, IPRED, CISPA etc.pp. zurück. Nett von ihnen. :roll:

Popov 26. Mai 2012 11:03

AW: Legales Musik Sharing?
 
Zitat:

Zitat von hathor (Beitrag 1168184)
Legales Musik Sharing gibt es NUR zuhause.
Sobald ein LAN-Kabel oder WLAN/WAN/WWAN mit fremden geschützten Inhalten die Grundstücksgrenzen verlässt, ist es schon illegal.

Wer sagt das, kannst du es belegen?

Also ich will keinem was, soll sich Lady Gaga ihren dritten rubnbesetzten Elfenbeinrückenkratzer kaufen, aber Gesetzt ist Gesetz. Wenn ein Rechteverwerter eine Oma abmahnen läßt, weil, keine Ahnung, sie zwar selbst noch nie im Internet war, aber irgendwie die IP zu ihr paßt, mit der Begründung, sorry, aber Gesetz ist Gesetzt, dann weiß ich nicht wieso nur einige die Möglichkeiten und die Macht des Gesetztes nutzen dürfen, bei den anderen es verwerflich ist. Wenn in einem Haligali-Land im Gesetz steht, dass ein jeder Bürger das Recht hat ein mal im Leben ein Banküberfall straffrei zu begehen, dann können wir uns drüber unterhalten ob es moralisch verwerflich ist, aber es ist legal. Und wenn es legal ist sieben Freunden eine Kopie zu erstellen, dann ist das so. Und wenn die Labels daran pleite gehen, weil die moderne Zeit und moderne Technik sie zerstört hat, dann können sie sich mit den Tante Emma läden oder Droschkenkutschebauern unterhalten, die die moderne Zeit auch hinweggerafft hat. Musik wird es immer geben, ob so oder so, und wenn alle Labels pleite gehen werden, weil jeder seinen Freunden sieben Kopien weitergibt, dann wird Lady Gaga eben bei uns auf dem Wochenmarkt auftreten müssen um sich ihr Geld zu verdienen.

Die einzige Einschränkung die ich bei Digitalkopie kenne ist, dass man keinen Kopierschutz knacken darf. Im schlimmsten Fall stehe ich mit dem Micro vor dem Lautsprecher, denn das wiederum ist legal.

Furtbichler 26. Mai 2012 13:59

AW: Legales Musik Sharing?
 
Ich finde, jeder, der seine 7x Kopiererei nicht nutzt, oder CDs wirklich nur für Backups verwendet, sollte seine Möglichkeiten irgendwo einzahlen können. Ich meine, wenn ich schon extra zahle, das ich etwas machen könnte, was ich eigentlich gar nicht will, dann kann man mir doch nicht verwehren, wenn ich dieses Recht an jemand anderes übertrage?

Ich meine, wieso ist das illegal, das ich mir 14 Kopien ziehe, dafür mein Bekannter (oder irgendwer sonst auf der Welt) nicht?

Wir sollten eine Art Tauschoptionshandel eröffnen: Wer z.B. eine Musik-CD kauft, der verschenkt seine 7 Kopien bzw. Kopiermöglichkeiten der Börse. Und wenn er das Teil doch 1-2 mal kopieren möchte, dann macht er das und vermacht seine verbleibenden 5 Optionen der Börse. Man erklärt kurzerhand die gesamte Menschheit zu seinen Freunden (Altruismus ist nicht per se dämlich) und auf diese Weise haben alle etwas davon.

Jede CD, jeder USB-Stick, jeder Firmendrucker, der nicht zum Druck bzw. Kopieren von GEMA-Inhalten benutzt wird, kann seine bezahlte Möglichkeit der Börse vermachen.

Da dürfte eine Menge an Kopieroptionen zusammenkommen.

jaenicke 26. Mai 2012 14:40

AW: Legales Musik Sharing?
 
Um die genaue Anzahl geht es doch gar nicht direkt. Es geht bei dem Gesetz ja vor allem darum, dass Kopien nicht an Fremde, flüchtige Bekannte, Kollegen, ... weitergegeben werden, sondern eben nur im engsten Freundeskreis. Und der besteht meistens ja ohnehin nicht aus dutzenden von Leuten. Inofern nutzen dir auch mehr Kopiermöglichkeiten nichts, wenn nicht genug potentielle Empfänger da sind ;-)

Davon abgesehen ist es nach derzeitiger Rechtsauffassung auch möglich von einer Privatkopie eines Freundes wiederum Privatkopien anzufertigen. Da sollte es mit der Anzahl also wohl kaum Probleme geben. ;-)

Namenloser 26. Mai 2012 18:58

AW: Legales Musik Sharing?
 
Zitat:

Zitat von jaenicke (Beitrag 1168222)
Um die genaue Anzahl geht es doch gar nicht direkt. Es geht bei dem Gesetz ja vor allem darum, dass Kopien nicht an Fremde, flüchtige Bekannte, Kollegen, ... weitergegeben werden, sondern eben nur im engsten Freundeskreis. Und der besteht meistens ja ohnehin nicht aus dutzenden von Leuten. Inofern nutzen dir auch mehr Kopiermöglichkeiten nichts, wenn nicht genug potentielle Empfänger da sind ;-)

Korrekt, und das mit den 7 erlaubten Kopien ist ein Gerücht, was schon ewig herumgeistert, aber einfach falsch ist.

Popov 26. Mai 2012 20:37

AW: Legales Musik Sharing?
 
Zitat:

Zitat von jaenicke (Beitrag 1168222)
Es geht bei dem Gesetz ja vor allem darum, dass Kopien nicht an Fremde, flüchtige Bekannte, Kollegen, ...

Das ist schon klar, aber hier geht es um Gesetz. Was ein Freund ist, das entscheiden letztendlich nicht du oder ich, sondern Gerichte, aber vor allem ein guter Anwalt. Wenn solche gesetzlichen Bezeichnungen so klar wären, gäbe es keine Gerichte die Gesetze deuten, bzw. innerhalb des Spielraums agieren. Also mach dir um den Punkt keine Gedanken. Im Zeitalter von Facebook ist die Bezeichnung etwas aufgeweicht.

Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1168233)
Korrekt, und das mit den 7 erlaubten Kopien ist ein Gerücht, was schon ewig herumgeistert, aber einfach falsch ist.

Das ist nicht richtig. Guck dir mal die Links meines Startpostings, da spricht selbst ein Medienanwalt von der legalen 7-Freunde-Kopie.

Namenloser 26. Mai 2012 21:06

AW: Legales Musik Sharing?
 
Zitat:

Zitat von Popov (Beitrag 1168246)
Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1168233)
Korrekt, und das mit den 7 erlaubten Kopien ist ein Gerücht, was schon ewig herumgeistert, aber einfach falsch ist.

Das ist nicht richtig. Guck dir mal die Links meines Startpostings, da spricht selbst ein Medienanwalt von der legalen 7-Freunde-Kopie.

Und ich hab schon von etlichen Anwälten das Gegenteil gehört. In deinem Video wird auch nicht explizit gesagt, dass genau 7 Kopien erlaubt wären.

Popov 26. Mai 2012 21:20

AW: Legales Musik Sharing?
 
Doch, genau das wird behauptet.

Die sieben Kopien stehen in keinem Gesetz, sondern werden aus einem Urteil des BGH interpretiert.

Was deine Anwälte vielleicht meinen ist, dass das Urteil aus Zeiten der Audiokopie stammt, es also kein vergleichbares Urteil zu Digitalkopie gibt. Aber letztendlich ist hier nur die Qualität anders. Und wenn man statt CD MP3 Files nimmt, schon hat man eine mindere Qualität.

jaenicke 26. Mai 2012 21:35

AW: Legales Musik Sharing?
 
Nicht nur die Qualität, auch und insbesondere der Verbreitungsweg ist es ebenfalls... den über das Internet gab es zur Zeit dieses Urteils z.B. noch nicht.

Popov 27. Mai 2012 10:03

AW: Legales Musik Sharing?
 
Zitat:

den über das Internet gab es zur Zeit dieses Urteils z.B. noch nicht.
Es gibt zwei Arten wie Gesetze gedeutet werden, die einen sagen, alles was nicht ausdrücklich verboten ist, ist erlaubt, die anderen sagen, alles die nicht ausdrücklich erlaubt ist, ist verboten. Ich hab irgendwo gelesen, dass die zweite Art zu denken ehe die deutsche Art ist. Aber ...

No Risk, no fun.

Es gibt Software für Tauschbörsen die keine Regeln beachten und hier sind paar Regeln aufgezählt an die noch keiner gedacht hat. Es ist nur eine Idee, ob sich einer dadurch inspiriert fühlt, bleibt jedem selbst überlassen.

schöni 27. Mai 2012 10:18

AW: Legales Musik Sharing?
 
Zitat:

Zitat von himitsu (Beitrag 1168024)
Eine(r) kauft sich die CD und nach paar Jahren hat jeder auf der Welt eine Kopie davon?

Prinzip Kettenbrief! :)

schöni 27. Mai 2012 10:41

AW: Legales Musik Sharing?
 
Zitat:

Zitat von Popov (Beitrag 1168198)
Zitat:

Zitat von hathor (Beitrag 1168184)
Legales Musik Sharing gibt es NUR zuhause.
Sobald ein LAN-Kabel oder WLAN/WAN/WWAN mit fremden geschützten Inhalten die Grundstücksgrenzen verlässt, ist es schon illegal.

Wer sagt das, kannst du es belegen?

Also ich will keinem was, soll sich Lady Gaga ihren dritten rubnbesetzten Elfenbeinrückenkratzer kaufen, aber Gesetzt ist Gesetz. Wenn ein Rechteverwerter eine Oma abmahnen läßt, weil, keine Ahnung, sie zwar selbst noch nie im Internet war, aber irgendwie die IP zu ihr paßt, mit der Begründung, sorry, aber Gesetz ist Gesetzt, dann weiß ich nicht wieso nur einige die Möglichkeiten und die Macht des Gesetztes nutzen dürfen, bei den anderen es verwerflich ist. Wenn in einem Haligali-Land im Gesetz steht, dass ein jeder Bürger das Recht hat ein mal im Leben ein Banküberfall straffrei zu begehen, dann können wir uns drüber unterhalten ob es moralisch verwerflich ist, aber es ist legal. Und wenn es legal ist sieben Freunden eine Kopie zu erstellen, dann ist das so. Und wenn die Labels daran pleite gehen, weil die moderne Zeit und moderne Technik sie zerstört hat, dann können sie sich mit den Tante Emma läden oder Droschkenkutschebauern unterhalten, die die moderne Zeit auch hinweggerafft hat.

Genau so sehe ich das auch. Und interessanter Weise war mein inzwischen verstorbener Vater selber Musiker und hat ordentlich von seinen Berufskollegen seine Lieblingsmusik kopiert, obwohl er selber in diesem Beruf tätig, sehr gut weiß, wie hart da das Geld verdient sein will.

Ich versuche gerade mit Texte schreiben paar Euro zu verdienen, aber die Entgelte bei Textbroker und Contentworld sind geradezu lächerlich. Und bei Textbroker gebe ich noch meine Eigentumsrechte am Text aus der Hand und dann kommt das Gesetz noch mit Urheberrecht. Was aber nützt mir das dann? Doch nur, wenn der geschriebene Text immer und ewig mir gehört und ich den dann auch beleibig oft verkaufen kann. Aber hier gewinne ich mehr und mehr den Eindruck, das diese "Urheberrechte" mit dem heutigen Gesetz zum Schleuderpreis an die Verwertungsgesellschaften (GEMA, Textbroker,...) abgegeben werden. Der dumme ist der wirkliche Autor. Bitte korrigiert mich, wenn das für die GEMA nicht stimmt!

Zitat:

Zitat von Popov (Beitrag 1168198)
Musik wird es immer geben, ob so oder so, und wenn alle Labels pleite gehen werden, weil jeder seinen Freunden sieben Kopien weitergibt, dann wird Lady Gaga eben bei uns auf dem Wochenmarkt auftreten müssen um sich ihr Geld zu verdienen.

Was sowieso das Beste ist, denn das Liveerlebnis, seinen Musikstar in Natura auf der Bühne zu erleben, kann durch nichts ersetzt werden, nicht mal durch die wirklich tollen Flachbildfernseher mit Dolby Souurond Anlage und dem Bild der Band in Breitwandformat. Obwohl ein Musikvideo so erlbt auch toll ist, live ist auch das nicht. Richtig Live ist anders und auch das wird trotz aller Technik wohl so bleiben. Wenn also die Musiker keine Tonträger mehr verkaufen können, müssen sie halt selber auftreten.

Zitat:

Zitat von Popov (Beitrag 1168198)
Die einzige Einschränkung die ich bei Digitalkopie kenne ist, dass man keinen Kopierschutz knacken darf. Im schlimmsten Fall stehe ich mit dem Micro vor dem Lautsprecher, denn das wiederum ist legal.

Was aber mittlerweile schikanös ist, da mancher CD/DVD Player die kopiergeschützten Medien auch im Original nicht abspielen kann. Bei einer Kopie seh ich das ja noch ein, aber doch nicht beim Originaldatenträger.

Romiox 27. Mai 2012 11:26

AW: Legales Musik Sharing?
 
Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1168233)
Korrekt, und das mit den 7 erlaubten Kopien ist ein Gerücht, was schon ewig herumgeistert, aber einfach falsch ist.

Danke, dass das mal gesagt wurde. Auch wenn diese 7 von einem Präzedenzfall herrühren, der ganz nebenbei unter völlig anderen Umständen gerichtet wurde (so wie ich das hier aufgefasst hab), so steht im Gesetzestext erstmal was anderes. Und ich seh da auch nichts von Freunden. (Im übrigen hat der Medienanwalt in Popovs Eingangspost auch von Freunden nichts gesagt. Also ich zumindest bin mit den Bibliothekaren nicht so dicke.)

Es ginge also, um auf das Ausgangsproblem zurückzukommen, darum, was man in einer Tauschbörse beachten muss. Und da schauen wir vielleicht auch tendenziell gerne auf die falsche Seite. Das herunterladen ist sehr unproblematisch: Ist die Quellkopie legal, darf ich mir da eine Kopie von ziehen.
Viel problematischer ist das hochladen. Ich darf es nicht öffentlich zugänglich machen. Punkt. Das heisst, biete ich die Datei generell allen an, dann ist das illegal, auch wenn ich nur 7 Downloads zulasse.

Andersrum könnte ich aber sagen "Hey, ich hab das, das, das und das in meinem Musikregal, und ich hätte gerne noch das, das und das." Wenn sich da einer drauf meldet, und wir tauschen ganz privat gegenseitig die Dateien aus, dann haben wir die Probleme im Prinzip überwunden. Man steht da mit Sicherheit auch ziemlich auf Glatteis, aber das wäre eine Struktur, in der Musik "tauschen" prinzipiell legal ist. Übrigens, pianofiles.com funktioniert genau so. Nun ist das keine deutsche Seite und auch kein rechtlich abgesichertes Beispiel, aber als Illustration dieses Beispiels geeignet.

Romiox 27. Mai 2012 11:43

AW: Legales Musik Sharing?
 
Zitat:

Zitat von jaenicke (Beitrag 1168222)
Um die genaue Anzahl geht es doch gar nicht direkt. Es geht bei dem Gesetz ja vor allem darum, dass Kopien nicht an Fremde, flüchtige Bekannte, Kollegen, ... weitergegeben werden, sondern eben nur im engsten Freundeskreis. Und der besteht meistens ja ohnehin nicht aus dutzenden von Leuten. Inofern nutzen dir auch mehr Kopiermöglichkeiten nichts, wenn nicht genug potentielle Empfänger da sind ;-)

Bitte versteh meine Formulierung nicht als Angriff, aber woher stammt das? Gibt es noch einen anderen Gesetzestext als den den ich verlinkt hab? Ich bin ein bisschen verwirrt, denn meiner Auffassung nach ist es dem deutschen Gesetz ziemlich latte ob ich befreundet bin mit demjenigen, der mir seine Kopie zur Verfügung stellt, solange er sie mir einzeln, d.h. nicht generell allen bzw. nicht gleich einer ganzen Gruppe bereitstellt. Das ganze darf weiterhin nicht von finanziellem Interesse geleitet sein, aber damit hat sich das auch mit den Beschränkungen. Wenn jemand auf der Straße mitbekommt dass ich gerne ein Lady Gaga Album hätte, und er bietet mir daraufhin privat an, seine (legale) Kopie zur Verfügung zu stellen, damit ich mir eine Privatkopie ziehen kann, dann geht das klar.

Gruß,


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