Delphi-DLL in C++ verwenden, Headerdatei?

[Kirillenseer]

Servus zusammen. An sich kann ich Delphi, aber Delphi-Interop nach C++ ist ein Problem. Dummerweise ist Google hier leidlich hilfreich. Mir geht es darum, eine Delphi-DLL in C++ zu verwenden. Und zwar nicht nur Funktionen (dafür findet man eine ganze Menge), sondern auch Datenstrukturen, um genau zu sein Records. Hat jemand einen Link zu einem ausführlichen Tutorial zu dem Thema?

[Bernhard Geyer]

Records sind doch kein Problem solange du keine Delphi-Eigenheiten/Strings verwendest und mit packed das Speicherlayout fest legst.

[Der schöne Günther]

Hallo -

Ein eigentlich ganz nettes Tutorial zum Thema DLLs und Delphi ist unter
http://www.assarbad.net/stuff/tutori...l_tutorial.pdf
zu finden. Zumindest kenne ich sonst keins, was sonst unter "ausführlich" fallen würde. :oops:

Ansonsten ist ein Delphi-Record doch die Ensprechung eines struct auf C++-Seite, da kannst du eigentlich gefahrlos Pointer hin- und herschieben. Nur schau dir vorher die Datentypen in Delphi genau an.

Oder was genau meintest du mit "Strukturen verwenden"?

[Kirillenseer]

Ich habe hier z.B. einen Header, in dem die Delphirecords auf Structs übertragen werden, in dem hinten ein void print(char *) auftaucht. Warum, weiss niemand. Irgendeinen Zweck hat es aber, sonst wäre es nicht da.

[mkinzler]

Ein Zeiger auf Char ist ein nullterminierter String in c

[Kirillenseer]

Aber was macht es? Warum ist ein Delphirecord aus zwei Bytes in C eine Struktur mit zwei Bytes und einem void print(char *)?

[Der schöne Günther]

Ich komme nicht hinterher.

Was ist das Problem? Dass (unklarerweise) irgendjemand der struct-Entsprechung auf C-Seite noch eine Methode print gegeben hat? Wie ist die Methode denn implementiert?

Außerdem: C oder C++? Wenn ich nicht vollkommen danebenliege, durfen in C doch structs noch keine Methoden haben, oder?

[Kirillenseer]

Es ist C++.

Das Problem ist: warum? Was macht es? Warum ist es da? Warum stört es nicht? Oder stört es vielleicht doch?

Implementiert ist es meines Wissens nach in der Standardbib.

[Robotiker]

Wenn in C++ eine Funktionsdeklaration in einer Struktur steht, ist es eine Klassendeklaration.

Denn

Code:

struct A
{
  void print(char *);
};

ist das gleiche wie

Code:

class A
{
public:
  void print(char *);
};

D.h. es werden implizit noch Konstruktor, Kopierkonstruktor, Destruktor, Zuweisungsoperator und in C++11 noch Movekonstruktor, usw. generiert.

C++ Klassen in DLL-Schnittstellen sind nicht binärkompatibel zwischen verschiedenen Compilern.

Zitat:

Zitat von Kirillenseer (Beitrag 1207254)

Implementiert ist es meines Wissens nach in der Standardbib.

Wie jetzt von Delphi ? In der C++ Standarblib stehen sicher keine Strukturen aus deiner Delphi DLL.

[Der schöne Günther]

Ich fasse nochmal zusammen:

• Eine mit Delphi 5 kompilierte DLL soll aus einem C++-Programm heraus angesprochen werden
• Die Delphi-Funktionen liefern als Rückgabewerte Zeiger auf Delphi-Records
• Da man von außen nicht riechen kann, wie diese Records aufgebaut sind, hat irgendein netter Mensch bereits die Delphi-Records auf C++-Strukturen abgebildet

Jetzt das Problem:
Dieser Nette Mensch hat dem C++-struct noch eine Methode void print(char*) mitgegeben. Das stiftet Verwirrung.

Hätte die Methode keine Parameter und einen Rückgabewert hätte ich angenommen, dass es eine Art .toString() ist, die einfach nur den Inhalt der Struktur ausgibt, aber so :?


Die Methode muss doch irgendwo implementiert sein. Gehört die Methode wirklich zum struct, muss sie auch irgendwo implementiert sein. Oder ist es nur eine Forward-Deklaration und hat damit nichts zu tun? Kannst du nicht ein bisschen konkreten Quelltext zeigen?

[Robotiker]

Zitat:

Zitat von Der schöne Günther (Beitrag 1207312)

Die Methode muss doch irgendwo implementiert sein. Gehört die Methode wirklich zum struct, muss sie auch irgendwo implementiert sein.

Die Methoden, denn man sagt einem C++ Compiler er könne diese Klasse aus der DLL verwenden. Wenn man so ein Objekt dann anlegen will, müsste ja der Konstruktor von dort aufgerufen werden.

Außerdem wäre da noch das Problem, wie die Methoden denn heißen:
http://en.wikipedia.org/wiki/Name_mangling

Man sollte sich für solche Schnittstellen mit einfachen Funktionen (in C++ mit extern "C" deklariert) und Strukturen nur mit einfachen Datentypen begnügen, so wie die WinAPI das macht.

[Kirillenseer]

Ein Bisschen Quelltext:

Code:

typedef struct {
  unsigned char Day;
  unsigned char Month;
  char DueDateYearTakeOverTime[5+1];
  void print(char *);
} DueDate;

ist die Abbildung von

Code:

 _TStichtag = record
    Tag, Monat                       : byte;
    Jahresstichtag_Uebernahmezeit    : array[0..MAX_LEN_TSTICHTAG_JS_UEB_ZEIT] of AnsiChar;
end;

[Robotiker]

Das typedef struct spricht für C, in C++ würde man das ohne typedef als

Code:

struct DueDate

schreiben.

So wie es da mit der Member Funktion steht, ist es aber eine merkwürdige Deklaration einer C++ Klasse. Eine Implementierung von print muss es noch irgendwo geben. Wäre es eine Interface Klasse stände da

Code:

virtual void print(char *) = 0;

[Der schöne Günther]

Entweder habe ich noch zu wenig Koffeein intus oder in deiner .C (oder .cpp oder was auch immer)-Datei wirst du ein

Code:

void DueDate::print(char *){
[...]
}

finden. Dort steht dran drin, was diese Methode im struct eigentlich bewirkt. :wink:


In C++ sehe ich aber auch so weiterhin sehr viele struct-Deklarationen mittels typedef. Mit alte Gewohnheiten bricht man wohl nur schwer...