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Benutzerdefinierte Compiler-Warnungen
Hallo zusammen,
ich habe vor kurzem die Performance einer Software überprüft und mir ist aufgefallen, dass es eine Stelle gibt, an der die Performance sehr schlecht ist: Man hat dort eine Methode NodeByAttributeValue eines Xml-Knotens, die Sub-Knoten mit einem bestimmten Namen, Attributnamen und Attributwert sucht. Es gibt zusätzlich einen Methodenparameter "Should-Recurse: Boolean = True", der angibt, ob die Methode auch rekursiv die Sub-Knoten selbst durchsuchen soll. Das Problem dabei ist, dass wir das in der Regel nicht möchten, da wir meistens schon direkt zum Vater-Knoten navigieren. In unserer Software wird der Parameter in der Regel nicht explizit angegeben, da das bislang niemandem aufgefallen ist. Jetzt möchten wir die Performance verbessern. Da diese Methode aus einer Fremdkomponente stammt, möchten wir nicht einfach den Default-Wert des Parameters auf False setzen. Es ist auch kein Problem, an allen Stellen, an denen wir die Methode aufrufen, nachträglich explizit ein false zu übergeben. Meine Frage ist nun, ob es möglich ist, in diesem speziellen Fall eine Compiler-Meldung ausgeben zu lassen, wenn man den Parameter ShouldRecurse beim Methodenaufruf nicht explizit angegeben hat, damit man den Fehler später nicht noch einmal macht oder zumindest auf den Fehler hingewiesen wird ;) Ich konnte bisher leider nichts finden und ich glaube auch eher nicht, dass es möglich ist, denn wenn man den Default-Parameter explizit angeben möchte, warum entfernt man dann nicht einfach den Default-Wert? In unserem Fall ist der Grund (wie oben schon erwähnt) dass es sich um eine Fremdkomponente handelt, die wir nicht ändern möchten. |
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Meinst Du vielleicht sowas in der Art?
Delphi-Quellcode:
{$message HINT 'So vielleicht nicht!'}
{$message ERROR 'So nicht!'} {$message WARN 'So nicht!'} |
AW: Benutzerdefinierte Compiler-Warnungen
Aber ihr könnt den Quellcode ändern, oder? Wie wäre es mit einer
Delphi-Quellcode:
-Direktive für die Überladung mit dem Default-Parameter?
deprecated
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AW: Benutzerdefinierte Compiler-Warnungen
Danke euch beiden für die schnelle Hilfe!
Zitat:
Zitat:
Ich habe schon erwartet, dass es nicht so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt habe, aber vllt. findet ja doch noch jemand eine Lösung. Sonst werden wir wohl den Code der Fremdkomponente ändern müssen ;) |
AW: Benutzerdefinierte Compiler-Warnungen
Oder Ihr tauscht das verwendete XML Framework aus :P Darf man fragen um welches es sich hier handelt?
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AW: Benutzerdefinierte Compiler-Warnungen
Es handelt sich um NativeXml. Mein Chef meinte, am besten wäre es sowieso, wenn man nur einmal aus den xml-Dateien ließt und sich dann ein eigenes Speichermodell generiert, um den Inhalt ständig im Speicher zu halten, da wir viel mit xml-Dateien arbeiten und der Zugriff auf xml-Dateien die Software langsam macht. Aus Mangel an Erfahrung wüsste ich nicht, ob das wirklich so ist.
Allerdings finde ich es schon beeindruckend, dass man durch das Ändern von einem Parameter wie bei der oben genannten Methode die Laufzeit bei manchen Prozessen um einen Faktor von mehr als 2 verkürzen kann. Die Anzahl der Funktionsaufrufe an die Methode konnte ich vom 6-stelligen in den 3-stelligen Bereich reduzieren :D |
AW: Benutzerdefinierte Compiler-Warnungen
Zitat:
Oder zur besseren Vorstellung: Wenn ein CPU-Zyklus 1 Sekunde lang ist, dauert RAM-Zugriff 180s. Also wenn die Info auf einem Zettel steht (weil du es dir nicht mehr merken konntest) die Zeit wenn du den Zettel im Nebenraum in einem Schrank suchen müsstest. Die (moderne, schnelle) SSD dauert dann 7,5h! Du kannst den Zettel Papier also schnell aus einer 350km entfernten Stadt abholen ;-) Und das ist eine schnelle SDD. Eine HDD braucht in der Skalierung ein ganzes Jahr um dir den Zettel zu liefern! |
AW: Benutzerdefinierte Compiler-Warnungen
Danke für die Veranschaulichung. Es wundert mich nur, dass es so lange dauert, denn zum Teil halten wir den Inhalt der xml-Dateien schon im Speicher, also in Form eines xml-Dokuments (TNativeXml). Anscheinend dauert aber der Zugriff auf solche xml-Dokumente immer noch relativ lange, weshalb man wohl z. B. Listen o. ä. verwenden könnte, um den Inhalt der xml-Dateien im Speicher zu halten.
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AW: Benutzerdefinierte Compiler-Warnungen
Zitat:
Die Frage ist daher in der Tat (hab gerade leider kein Delphi zur Hand), ob es an der NativeXML Implementierung liegt oder an einem "zu großen" XML. Im allgemeinen würde ich sowieso grundsätzlich empfehlen beim "in ein XML greifen" mit XPath zu arbeiten - so könntest Du unabhängig von der jeweiligen Implementierung selbst angeben ob rekursiv gesucht werden soll oder nicht (Stichwort ![]() |
AW: Benutzerdefinierte Compiler-Warnungen
Dein Chef hat Recht. Wenn du nicht gerade ein XML-Validierungs-Import-Export-Programm schreibst, dann gehört der Umgang mit den XML-Dateien an den Rand der Anwendung und nicht in den Kern (obwohl, selbst dann sogar ;))
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Zitat:
Zitat:
Aber mir fällt auch gerade auf, dass wir durch diese xml-Geschichte vom eigentlichen Thema abkommen ;) |
AW: Benutzerdefinierte Compiler-Warnungen
Zitat:
![]() ![]() Zur Veranschaulichung mal ein kleines Beispiel anhand deines Anwendungsfalls: Gegeben sei folgende XML Struktur
Code:
XPath Query um ..
<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?>
<bookstore> <book category="COOKING"/> <book category="CHILDREN"/> <book category="WEB"/> <book category="WEB"/> <usedbooks> <book category="WEB"/> <book category="COOKING"/> <book category="MISC"/> </usedbooks> </bookstore>
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Zitat:
Egal, wie und was, mit ein paar leichtgewichtigen Klassen kannst du die Struktur wesentlich einfacher abbilden und musst nicht den ganzen XML-Ballast mit dir herumschleppen. Statt dich hier durchzukämpfen um ein Buch anzuhängen:
XML-Code:
erstellst du dir (hier zwei) Klassen um die benötigte Struktur abzubilden:
<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?>
<bookstore> <newbooks> <book category="COOKING"/> <book category="CHILDREN"/> <book category="WEB"/> <book category="WEB"/> </newbooks> <usedbooks> <book category="WEB"/> <book category="COOKING"/> <book category="MISC"/> </usedbooks> </bookstore>
Delphi-Quellcode:
Und dann hast du einen Serializer/Desrializer, der dann beim Import/Export zu Tragen kommt:
TBook = class
property Category: string; end; TBookstore = class property NewBookes: TList<TBook>; property UsedBooks: TList<TBook>; end;
Delphi-Quellcode:
Nur so vom Anschauen: Was ist deiner Meinung nach schneller (und sogar noch einfacher) in der Verarbeitung?
// Holen
LBookstore := TXmlSerializer.Deserialize<TBookstore>( XmlData ); // Wildeste Verarbeitungen durchführen LBookstore.NewBooks.Add( TBook.Create() ); // Und so bekommen wir das wieder in eine XML-Datei TXmlSerializer.Serialize( LBookstore, XmlData ); |
AW: Benutzerdefinierte Compiler-Warnungen
Tippfehler: Statt
Delphi-Quellcode:
lieber
property NewBookes: TList<TBook>;
Delphi-Quellcode:
.
property NewBooks: TList<TBook>;
;-) |
AW: Benutzerdefinierte Compiler-Warnungen
@alda: Danke für die kurze Einführung. Es hat noch etwas gedauert, bis ich verstanden habe, in welcher Weise man die Such-Anweisungen in den Delphi-Code einbinden muss. Sind die Anfragen mit XPath denn im Allgemeinen schneller als mit (den meisten) anderen Xml-Parsern wie z. B. TXmlDocument?
Zitat:
Delphi-Quellcode:
Man müsste dann eben noch Properties zu den Feldern ergänzen und Methoden zum Durchsuchen anbieten. Der Code soll jetzt ja auch nur meine Idee darstellen. In LoadFromFile müsste dann der Wurzel-Knoten inkl. aller Childnodes etc. eingelesen werden. Wenn man es sich ganz einfach machen möchte, verwendet man hier einfach einen bereits vorhandenen Parser (wie z. B. NativeXml, TXmlDocument o. ä.) und liest dann lediglich alle Daten in "meine" Struktur ein.
TXmlNode = class
private FText: string; FAttributes: TDictionary<string, string>; FChildNodes: TList<TXmlNode>; ... end; TXmlDoc = class private FRoot: TXmlNode public LoadFromFile(aFileName: string); SaveToFile(aFileName: string); end; @Dejan Vu: Ich habe den Tippfehler überlesen ;) |
AW: Benutzerdefinierte Compiler-Warnungen
Zitat:
Zitat:
Zitat:
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AW: Benutzerdefinierte Compiler-Warnungen
@Scurra
Natürlich ist mein Code nicht mehr allgemein, sondern eben speziell. Wenn du aber eine Anwendung schreibst, die in einer XML-Datei bestimmte Strukturen erwartet, kannst du dann jede allgemeine XML-Datei verwenden oder auch nur spezielle? Wenn ich eine Kokosnuss essen möchte, dann kann ich mir a) Zähne und Kiefer aus Titan einbauen lassen und kann dann sogar zum Nachtisch an einem T-Träger knabbern - wie praktisch oder b) mit geeignetem Hilfsmittel (z.B. Hammer) die Kokosnuss in eine leicht zu konsumierende Form umwandeln Was ich weder bei a) oder b) hinbekomme ist natürlich der umgekehrte Weg zurück zur Kokosnuss. |
AW: Benutzerdefinierte Compiler-Warnungen
Ok, ich habe es vorher wohl falsch verstanden. Ich dachte, dass man durch solch eine Struktur, wie ich sie in meinem letzten Beitrag beschrieben habe, schneller arbeiten kann, als wenn man sich ein xml-Dokument nur z. B. mittels TXmlDocument im Speicher hält. Im Nachhinein denke ich, dass ich vllt. etwas naiv war, denn wenn man es so schneller implementieren könnte, dann hätte es sicherlich schon jemand gemacht ;)
Jetzt habe ich aber die Idee verstanden, Strukturen zu verwenden, die speziell auf bestimmte xml-Dateien zugeschnitten sind, zu verwenden, um sich dadurch Zeit zu sparen. Wieder etwas dazu gelernt :) Danke euch beiden! |
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