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Aufräumarbeiten bei Anwendungsende
Ein neues Feature in einer Delphi-Anwendung sorgt dafür dass die Anwendung zum Beenden mindestens fünf Sekunden benötigt, in seltenen Extremfällen auch mal gerne 30 Sekunden.
Die Anwendung räumt beim Ende akribisch auf. Speicher wird freigegeben, zum lesen geöffnete Dateien geschlossen, Netzwerkverbindungen zugemacht. Ja, ein paar Dinge sind beim Beenden unverzichtbar. Aber wirklich nur ein paar. Haben wir das falsch gemacht, war das unnötig? Legende Raymond Chen meint Ja. Zitat:
![]() ( ![]() Gibt es Meinungen aus der Delphi-Praxis hierzu? Wie macht ihr es? Ich spiele schon mit dem Gedanken die Anwendung umzubauen dass bei Ende nur das Allernötigste getan wird und sich dann selbst mit
Delphi-Quellcode:
abgeschossen wird...
ExitProcess(..)
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AW: Aufräumarbeiten bei Anwendungsende
Ich denke, das ist eine Frage der persönlichen Einstellung. Beim Destroy einer Klasse weiß ich in der Regel nicht, ob lediglich die Instanz freigegeben wird oder das Programm beendet. Ebensowenig weiß ich, was um mich herum gerade passiert. Ich finde, jeder sollte den Platz so verlassen, wie er ihn vorgefunden hat. Womöglich verlässt sich ja auch jemand darauf, daß ich das tue. Ehrlich gesagt, wäre es mir auch zu viel Aufwand, jedesmal zu überprüfen ob ich jetzt aufräumen muss oder das auch entfallen kann. Daher bin ich hier auch auf der Seite der ordentlich Aufräumer und teile bewusst nicht die Ansicht von Raymond (was zugegeben nicht oft vorkommt, aber der programmiert vermutlich auch nicht in Delphi). Vielleicht schreibe ich auch einfach keine Programme, die merkbar lange zum Beenden brauchen.
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AW: Aufräumarbeiten bei Anwendungsende
Zitat:
Kleiner Tipp aus meinem Erfahrungsschatz (sprich ist mir schon mal passiert): Einfach mal einen Profiler (ProDelphi, AQ Time) laufen lassen und schauen WAS wirklich ZEit braucht, da kannst Du dann versuchen zu optimieren. |
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In Ergänzung zu meinen Vorschreibern:
Zitat:
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Danke für die Antworten bislang!
Zitat:
Zitat:
Zitat:
In einer anderen Anwendung tun wir genau das: WENN Sie endet:
Dieser Teil muss natürlich gemacht werden und ist ganz spezifisch für die einzelne Anwendung. Ich fand das ziemlich sinnvoll. Im konkreten Fall weiß ich auch was so lange braucht. Es wäre ein irrsinniger Aufwand das so umzubauen dass es sich jederzeit abbrechen ließe. Und es macht, wie der gute Raymond sagt, auch keine Sinn. Niemand interessiert sich mehr für das Ergebnis. |
AW: Aufräumarbeiten bei Anwendungsende
Es gibt guten einen Grund, um immer aufzuräumen.
Wenn du am Ende noch einen Speicherlecktest ausführen willst. Das geht ja nur, wenn auch vorher alles aufgeräumt wurde, denn nur dann siehst du auch, was davon wirklich die Lecks sind. (alles, was dann noch da ist, und was nicht "absichtlich" unfreigegeben blieb ![]() |
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Halte es auch für guten Stil am Ende aufzuräumen. In der Regel passiert das doch eh "automatisch", wenn die letzte Klasse freigegeben wurde. Sollte es zumindest, wenn die Klassen selbst im Destructor für Ordnung sorgen.
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Vielleicht beeindruckt mich auch nur Raymond Chens anschauliches Beispiel so sehr. Ich meine, er hat ja nicht Unrecht. Welchen Sinn macht es, akribisch jedes Byte freizugeben wenn die Anwendung sowieso nicht mehr gebraucht wird?
Speicherleck-Tests sind ein guter Grund, aber das versuche ich mittlerweile eher über die Unit-Tests zu machen. Dass die Anwendung am Schluss freundlich alle Verbindungen zumacht und Tschüss sagt, da hat der Benutzer auch nichts von (außer Wartezeit). Hmm… Ich hätte erwartet mehr Zuspruch zu bekommen 🤔 |
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Zitat:
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Ich kann mich dem nur Anschließen, mit übermäßiger Wartezeit beim Programmende hatte ich nur selten zu kämpfen. Mit Programmen die am Ende Daten leaken habe ich aber noch nie positive Erfahrungen gemacht (allein deshalb ist meiner Meinung nach, beim Programmende alles korrekt freizugeben).
Ob sich bei einem Stromausfall oder Crash das Betriebssystem nun wirklich um alles kümmert spielt daher für mich kaum eine Rolle und aus meiner Erfahrung würde ich sage: "Mal so mal so" 8-) |
AW: Aufräumarbeiten bei Anwendungsende
Vielleicht lässt sich der Speicherbereich, der hier anscheinend so viel Zeit in Anspruch nimmt, um bereinigt zu werden, anders organisieren??? Da müsste man nur wissen worum es geht?
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AW: Aufräumarbeiten bei Anwendungsende
Ist halt recht schwer einzuschätzen ohne genaueres zu wissen. Generell bin ich auch jemand der alles schön aufgeräumt haben will.
In der Praxis hat Raymond denke ich mal (evtl. Sonderfälle ggf. ausgeschlossen) Recht. Wenn der einzige Code der deine Anwendung noch ausführen wird bis zum endgültigen Ende das Freigeben von Speicher etc ist, dann kann man sich diesen Code sparen. Ich hatte wie die meisten anderen hier auch noch nie das Problem, dass das Aufräumen so lange gebraucht hat, dass ich nicht-Aufräumen in Betracht ziehen musste. Ich würde es wahrscheinlich mal probieren. Wenn der Geschwindigkeitsgewinn sehr groß wäre, dann würde ich es in Betracht ziehen. Andererseits wäre für mich dann auch noch die Frage ob der Benutzer überhaupt (noch) etwas von der Anwendung sieht wenn diese aufräumt oder ob dann schon alle Formulare etc geschlossen sind. Wenn das einzig sichtbare beim Aufräumen der Eintrag im Taskmanager ist, dann wird sich der User daran sicher nicht stören, denn für ihn ist das Programm aus, wenn er nichts mehr davon sieht. Aber ist wahrscheinlich größtenteils ne Glaubensfrage, genauso wie ob man FreeAndNil bei lokalen Variablen benutzt oder nicht - Es nutzt rein gar nichts, aber für manche fühlt es sich sauberer an. |
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Tatsächlich hatte ich einmal eine Baumstruktur mit einigen tausend Nodes, für die alle eine Klasseninstanz im RAM residierte. Dieser Baum war recht kompliziert aufzuspannen und dementsprechend rechenintensiv war das Hinzufügen, aber auch Entfernen der Nodes (hatte kaskadierende Events mit Neuberechnungen zu Folge). Bei dieser Anwendung ist mir dann auch aufgefallen, dass das Aufräumen am Ende noch mehrere Sekunden angedauert hat. Beim Debuggen merkt man das ja recht schön, wenn zwischen dem Klick auf X und dem Umschalten auf Designtime Oberfläche in Delphi einige Zeit vergeht.
Habe mir dann auch so beholfen, dass die Klasse im
Delphi-Quellcode:
ein Flag setzt, was alle Neuberechnungen auf Eis gelegt hat und dann einfach sämtliche Nodes in einer Schleife freigibt und danach die Index-Liste löscht (
destructor
Delphi-Quellcode:
bzw.
TList.Remove
Delphi-Quellcode:
wurde mir tatsächlich hier auch zum Flaschenhals, da die Nodes sich im Normalfall selbst (de-)registriert haben).
TList.IndexOf
Das hat mir schon einen deutlichen Geschwindigkeitsboost gebracht. Hatte dann zeitweise noch überlegt
Delphi-Quellcode:
für meine Nodes zu überschreiben, damit ich einfach einen großen zusammenhängenden Speicherblock reservieren - und am Ende in einem Rutsch freigeben - kann. Die Idee habe ich allerdings wieder verworfen. Unter 64-Bit wäre das zwar kein Problem gewesen, da die Node-Klasse auch nicht sonderlich groß war, allerdings bestand sie aus einer Komposition mehrerer anderer Klassen, für die ich konsequenterweise das Spielchen dann auch hätte weitertreiben müssen.
InitInstance
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Zitat:
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Zitat:
Zitat:
Oder willst Du ein globales Flag Shutdown: Boolean einführen und in jedem destructor prüfen ob das gesetzt ist? :wink: |
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Zitat:
Delphi-Quellcode:
Aber so direkt in Komponenten sollte man es dann doch nicht verwenden, denn
Application.Terminated
* in einer Service-Anwendung kommt "Application" nicht aus der Unit Forms, sondern aus SvcMgr * im FMX ist es FMX.Forms statt VCL.Forms * In einem Thread wäre es
Delphi-Quellcode:
, falls der Thread in der RTL gekapselt wäre,
Self.Terminated
und außerhalb der Threadklasse könnte man auf die Idee kommen
Delphi-Quellcode:
zu nehmen, was aber nicht funktioniert, da CurrentThread eine "eigene" Klasseninstanz nutzt und der Terminated-Flag nicht durchgereicht wird.
TThread.CurrentThread.Terminated
* ... und für eine Komponente/Unit ist beim Kompilieren aber nicht ersichtlich, wo sie verwendet wird. |
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Zitat:
Delphi-Quellcode:
/
BeginUpdate
Delphi-Quellcode:
Funktionalität sowieso zwingend notwendig.
EndUpdate
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Zitat:
Im Rahmen der ganzen Telemtrie-Dinger dürfte MS dann auch merken, dass das Programm häufiger "nicht ordnungsgemäß" funktioniert. Wer weiß, wo das irgendwann schaden kann? Gibt ja zum Beispiel bei Windows Upgrades immer mal wieder Programme, die wegen "Inkompatibilität" mehr oder weniger still entfernt werden. Das Risiko, mit so einem nicht regelkonformen Verhalten irgendwann auf dem falschen Index zu landen, wäre mir zu groß. |
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