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Die neue Produkthaftungs-Richtlinie der EU - Ist es das Ende freier Software?
Hallo zusammen,
es kommt wie immer, fast wöchentlich, neues Ungemach aus Brüssel. Wer hat sich schonmal mit der PLD Richtlinie beschäftigt, die ist wohl durch. ![]() ![]() und hier die eigentlich Richtlinie ![]() Das Fazit ist eigentlich: - Jede Software ist ein "Produkt", auch freie Software, nur OpenSource-Code ist davon nicht betroffen. - Hersteller wird jeder, wer das in der EU anbietet, also ein USA-Tool hier auf einer Webseite un zack: "Du bist Hersteller" - Der Hersteller ist voll für Fehler haftbar, egal ob der Fehler aus einer eingebauten Komponente kommt - Wird aus OpenSource ein ausführbarer Code, ist es ein Produkt. - Schadenersatz ist generell anzusetzen, keine Klassifizierung in Risikogruppen, jede App kann beliebige Risiken haben - Vertragliche Haftungsausschlüsse gibt es nicht mehr, es hafter der, den man zu fassen kriegt - Haftungsgrenzen und Bagatellgrenzen sind aufgehoben - Meiner Meinung nach ist auch eine Beweislastumkehr eingebaut, denn es kann jeder mit irren Behauptungen Schaden vorgeben - Es werden die hyperkritischen Softwareprodukte, mit den allgemeinen Tools einfach in einen Topf geworfen Was ich mich dazu Frage: Wie ist das mit den ganzen freien Tools am Markt ( Node.js, PDF24, Gimp, XnView, Joomla, Wordpress, Vogelgeräusche-App, usw. usw. ) ? Meiner Meinung nach wird es in Zukunft düster auf dem EU-Markt aussehen, mit den freien Tools, denn keiner kann und will sich solchen Risiken ausseten, für umsonst. Das können am Ende nur sehr große Player, die eine eigene Rechtsabteilung haben, KMU und Hobbyanbieter fallen hinten runter. Dass dies kein Unsinn ist, das sieht man villeicht schon an den KI-Tools, von denen einige nicht für die EU freigegeben sind, und das ist von sehr großen Playern. (Software mit KI-Bestandteilen ist da übrigens auch schon geregelt). Trocknen wir uns hier sehenden Auges selber aus und werden technologisch links und rechts im Ferrari überholt? Mein Gott, ich kann mit das Hohn-Gelächter über die EU aus USA, China, Indien und allen anderen schon gar nicht mehr vorstellen. Ja, es gab und gibt schwarze Schafe, aber das ist die Minderheit. Die meisten Firmen arbeiten redlich und versuchen das Beste anzubieten, was in ihren Möglichkeiten ist. Für mich ist das ein Frontalangriff auf alle redlichen Unternehmen, nur um eine Minderheit von schwarzen Schafen auszumerzen. Für einen kleinen, meiner Meinung nach ziemlich unnötigen und unklar definierten Gewinn, gegen ein paar böse Buben, werden wieder alle Redlichen Mitbürger in Sippenhaft genommen, und für ihre Redlichkeit abgestraft. Was meint Ihr dazu, müsste es da nicht eigentlich einen "Bauernprotest" gegen diesen Schwachsinn der EU Bürokraten geben, oder findet Ihr das alles super und total notwendig? Am Ende wird dadurch alles weniger Vielfältig, dafür aber wesentlich teurer, ist das das Ziel? |
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Kurze Antwort: Sehe ich genauso wie du.
D.h. heisst, wenn ich auf Open Source mache und der Nutzer sich es selbst kompiliert, dann hafte ich nicht? Und wenn ich mein Open Source Produkt kompiliert anbiete, bin ich Hersteller? |
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Ich habe die Auffassung, dass das Kompilieren einen Unterschied macht, bisher auch nicht gelesen.
Problem ist bloß, dass die englische Standardsprache nicht fähig ist, freie Software und Freeware zu unterscheiden. Gilt die Ausnahme für Freeware oder nur für freie Software? Da freie Software und Open Source i.a.R. dasselbe sind, könnte sogar Freeware gemeint sein. Außerdem müsste man auch erst mal die Adresse von 0p3nS0u2c3L0v3r1258235283 herauszufinden, der das Ding auf Github hochgeladen hat. Viel Spaß dabei. |
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Aus den Erwägungsgründen Zitat:
Auch wenn die freie Software nur ein Image- Werbeträger für dein sonstiges Geschäft ist, halte ich das für eine Geschäftstätigkeit in diesem Sinne. Zumindest ist nichts konkret ausgeschlossen, das müssen erst noch die Gerichte klären, hoffentlich nicht zuerst bei mir :pale: |
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Also, wem das noch nicht reicht, für den habe ich auch noch die Cybersicherheits-Verordnung, die auch gerade raus ist.
Da wird auch auf opensource eingegangen, aber ansonsten fallen alle "Produkte" darunter, egal was es ist. Gemünzt ist es vielleicht aud freie Betriebsysteme, Linux-Derivate werden demnächst wohl weniger werden, aber nirgends wird ausgeschlossen, was irgendwie sonstige Software ist. Alles wird gleichermaßen hart behandelt. Hier im Original ![]() Zitat:
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sprich Abmahnvereine, Sammelklagen, usw. ... Die Zukunft sieht düster aus, endlich werden die Dystopischen 80er Filme Realität :-D Da hofft man quasi, dass eine intelligente KI endlich die Weltherrschaft übernimmt. :stupid: |
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Die Verordnung gilt ab November 2027 und ist ist ein verbindlicher Rechtsakt, den alle EU-Länder umsetzen müssen.
Die Umsetzung und konkrete Ausgestaltung selbst ist den Ländern vorbehalten. So empfiehlt es sich zB hier ![]() (5) und (6) zu beachten. Wir haben mit der DSGVO schon erfahren, dass die Umsetzung einer EU Verodnung stattfindne kann, ohne alle KUs in den Ruin zu treiben. Ich halte die Verordnung und den Grund, warum es sie gibt, für sinnvoll. Sich jetzt einzelne Punkte rauszupicken und maximale Bedrohung und Einschränkung zu interpretieren halte ich weder für zielführend noch notwendig. |
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Ich sehe immer öfter das es Sinn macht ausgewandert zu sein. |
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Junge, dass Ihr so ein juristischen Text in Kleinschrift lesen und interpretieren könnt.
Hat sich schon mal jemand die Texte von MPL, GPL usw durchgelesen und genau analysiert? Ich würde hier erst mal abwarten, was genau bei der Umsetzung rauskommt. Ich glaub, da ändert sich für uns fast nichts. Danach können alle hier den EU-Austritt beantragen. |
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Da wünscht man sich direkt nach Österreich oder in die Schweiz umzuziehen :gruebel: :-D Zitat:
Früher wurden Gesetze sauberer formuliert, als Rahmen für die gewünschte Zielrichtung, und nicht als maximales Bürokratie- und Abschreckmonster, das alles über einen Kamm schert. Ursprünglich mal für Amazon, TEMU, Shein und Co. gedacht, aber jetzt für alle in gleicher Weise. Es stehen zwar ein paar "Goodwill" Ausnahmen für KMU drin, die aber nicht die ganzen Bürden wegnehmen. Egal ob klein, groß oder TEMU und Shein, alle haben die gleichen Pflichten aber kaum Rechte. Das ist eine ziemlich einseitige Regelung für die Großkonzerne, um den lästigen Mittelstand loszuwerden. Zitat:
Abwarten ist eigentlich keine Option, denn es ist bereits beschlossen. |
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Letztens habe ich an einer NIS-2 Schulung teilgenommen. Quasi die B2B-Sicherheits-Lieferkettenverordnung für IT-Kram. Da dürfte auch Schluß sein, mit OpenSource usw.
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Software wurde bisher verschont, aber damit ist jetzt Schluss. Damit sollte sich mal besser Jeder beschäftigen, das ist alles andere als lustig. Wir machen Produkte, die quasi permanent upgedatet werden müssen, weil es ständig neue Regelungen und Änderungen zu Verpackung, Elektro, Batterie, Lieferketten, CO2, usw. gibt, und das ist nur ein Teil des Ganzen. Das heisst wir stecken mittlerweilse 25-35% unserer Energie nicht in bessere Produkte, sondern in Bürokratie und sonstigen Kram und stehen trotzdem immer mit einem Fuß im Kittchen. Das kann nicht richtig und effizient sein, egal wie gut das alles gemeint ist. |
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Öfter wünscht man sich, man hätte mit etwas simplen sein Geld verdient, wie etwa mit der App
![]() der One Million Dollar Page ![]() |
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@Rollo62
Darf ich kurz nachfragen, bist Du Jurist und/oder kennst Du Dich genau mit dem Produkthaftungsgesetz aus? |
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Ich hab mir mal eins rausgegriffen:
"Der Hersteller ist voll für Fehler haftbar, egal ob der Fehler aus einer eingebauten Komponente kommt" Was ist daran jetzt so ein Skandal? Du mußt doch für Dein Produkt gerade stehen. Müssen alle anderen auch, die etwas herstellen. Das war eher vorher ein Skandal. |
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Nein, Jurist bin ich nicht,
muss aber viele Richtlinien, Rechtsanwaltnewsletter, Infos, Seminare und auch reale Fälle mit der Marktüberwachung bearbeiten (meist BNetzA bei uns). Da kommt über die Jahre schon ein bischen Erfahrung zusammen, wenn man nicht direkt bei jeder Beanstandung einknicken will. Und es wird jedes Jahr schlimmer und absurder. Ich kenne auch andere, größere Vertreiber, die mehr als 400 Fälle mit der Marktüberwachung pro Jahr haben, Tendenz steigend. |
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Zitat:
Diese Gesetze würde ich mal etwas wirken lassen. Wenn ichs richtig verstanden habe, dann müssen die noch in die nationalen Gesetzte gegossen werden. Die Auswirkung auf die freie Software, muß erst mal geguckt werden. Da werden sich noch viele Juristen zu äußern. Und mal kurz zum Auswandern. Da gibt es jetzt ja eine schöne, neue Welt ohne (EU-)Gesetze. Wenn nichts geregelt ist, dann regelt man das eben unter sich. Und im Zweifen wird auch mal die Kalaschnikow dazu genommen. |
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Gilt das ganze auch im B2B-Bereich oder nur gegenüber Privatkunden? Im B2B-Bereich kann man die Haftung ja vertraglich ausschließen (ja ist schwer, Anwalt hilft). Auch haben die Kunden im B2B-Bereich kein Interesse daran, den Anbieter einer Software, die sie nutzen, durch Schadenersatz in die Insolvenz zu treiben. Das hat mir so auch schon mal ein Kunde (Weltkonzern) bestätigt. Der Kunde müsste dann nämlich in Zukunft auf die Software verzichten. Eine Betriebshaftpflichtversicherung hilft auch.
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Überall werden jetzt nicht nur normale Produkte drunter fallen, sondern zusätzlich Software, KI, mit Diensten verbundene Produkte. Also Software ist normales Produkt, wie jedes andere auch. Jurist hin oder her, ich kenne genug EU Richtlinien und Verordnungen im Detail, deren Auslegung heutzutage sehr schwierig ist, weil meistens gar nicht klar drin steht was genau gemacht werden soll und was nicht. Das kommt dann erst viel später in "Durchführungsbeschlüssen", die dann diese Verordnungen beliebig ergänzen können. Man muss eigentlich nur lesen können, und ich kann Dir sagen, so ist es auch gemeint. Zitat:
Das Damoklesschwert hängt immer dicht über Dir, als Hersteller, zu dem man übrigens auch als "Importeur" oder "Händler" in der EU wird, wenn es keinen besseren gibt. Also mit anderen Worten, Amazon und Co gelten als Hersteller, mit all seinen Pflichten zur Konformität, Meldungen, Registrierungen, wenn es keinen anderen gibt, so demnächst wohl auch für GitHub und Co. Die sehr harten Regelungen für normale Produkte, wie Elektrogeräte, Spielzeuge, usw. gelten nun auch erstmal auch für alle Arten von Software und ich rate jedem das nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, sondern sich damit zu befassen. In den Regelungen geht es auch wieder um Konformitätsbewertungsstellen, was notifizierte Prüfinstitute sind, wie TÜV, SGS, usw. Um das Milliardengeschäft dahinter zu verstehen, man ist verpflichtet je nach Gefährdungsstufe diese notifizierte Stellen einschalten, die dann unter Umständen aufwendige Prüfungen machen müssen und regelmäßige Audits. Die alleine wird eine Großzahl jetzt noch freier Produkte, allein durch hohen Kostenzwang, zum Aufgeben zwingen. Ganz abgesehen von den sonstigen Haftungsrisiken, die man beliebig auslegbar sind, wie zum Beispiel "Verlust von Daten", das wird ja mittlerweile höher bestraft als Körperverletzung und Mord. Klar kannst Du versuchen im Fall der Fälle dagegen Widerspruch einzulegen oder zu Klagen, die Kosten liegen wieder bei Dir, bei unklarem Ausgang. Es ist richtig, dass in den meisten Fällen wohl kleinere Formfehler passieren werden, wie bei den jetzigen "normalen" Produkten auch, was dann durch Abmahnvereine abgestraft wird und teure Recall-Aktionen nach sich ziehen kann. Bei normalen Produkten gibt es die RAPEX-Meldestelle, wo gefährliche Produkte gemeldet werden, also ein unsicherer Fön, usw. diese Stelle wird aber gerade auch umgebaut und umbenannt, vermutlich um weitere unsichere Produktkategorien wie Software mit einzuschließen. Was meinst Du, warum sich alle Firmen über überbordende Bürokratie beschweren, von den realen Fakten hört man nichts in den Medien, da gibt es dann immer nur das Beispiel vom Bauern und Bäcker. Nein, alle Firmen sind davon massiv betroffen. Zitat:
Genau gegen alle diese Taschenspeilertrickst richten sich die neuen Verordnungen und überziehen dabei heftig. Zitat:
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Ms Server, Interbase, Firebird, MySql? TMS, DevExpress, Jedi, JVCL? Andere GitHub Komponenten? OpenSSL Verbindung zu deinem Server? Delphi-Libraries? (garantiert fehlerfrei :stupid: ) In jeder der Komponenten könnte ein kritischer Fehler sein, Du bist natürlich immer dafür verantwortlich, wie vorher auch, nun aber noch mit drakonischen Strafen. Denk mal nur an die Log4j, OpenSSL Schwachstellen in der Vergangenheit, die Sicherheitslücken in zig Produkten betrafen. Meiner Meinung nach gibt es keine Fehlerfreie Software, höchstens in einem abgeschlossenen Embedded System, ansonsten ist dies hochdynamisch und MUSS immer Fehler enthalten. Die einzige Möglichkeit ist damit proaktiv umzugehen und schnelle, sofortige Beseitigung zu veranlassen. Das machen auch 95% der Firmen auch sicher so, nach bestem Wissen und Gewissen, vielleicht 5% schwarze Schafe machen das nicht. Nutzt Du nachweislich Unit-Tests, statische Programmanalyse, sonstige Software-Qualitätstools, gibt es eine Software-Stückliste? Dann bist Du schonmal einen Schritt in die richtige Richtung gegangen. |
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Das gilt jetzt für die EU. Aber gibt es so etwas in den USA auch? Oder leben die komplett frei von solchen Forderungen? Dort wird man dann sofort auf Millionen verklagt, wenn man ein Produkt nicht ausreichend im Handbuch erklärt hat und es missbräuchlich verwenden kann (Hamster in der Mikrowelle trocknen z.B.)
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AW: Die neue Produkthaftungs-Richtlinie der EU - Ist es das Ende freier Software?
Damit kenne ich mich nicht aus, die haben sicher ähnliche Vorgaben.
Ob da Software irgendwie reglementiert ist glaube ich eher nicht, siehe KI, Selfdriving, usw. Die EU reglementiert hier alles, schon bevor eine Innovation überhaupt marktfähig ist, in der USA kochen aber je gerade die Innovationen ungehindert hoch und werden erst dann nachträglich belangt, erst dann wenn konkrete Probleme auftreten. Das ist aber nur meine Meinung dazu, das sind wohl unterschiedliche Denkweisen. Wir packen vorher alles in Watte und behindern Innovation, woanders lassen die den Dingen freien Lauf und kleben das Pflaster erst dann drauf, wenn damit etwas passiert. |
AW: Die neue Produkthaftungs-Richtlinie der EU - Ist es das Ende freier Software?
Hier noch eine schöne Zusammenfassung zu dem Thema.
![]() IBF ist zwar stark Maschinenorientiert, aber das heisst nur, die kennen sich sehr gut mit der Materie aus, (weil die neue Maschinenverordnung auch erheblich überarbeitet wurde). Man muss nur immer im Kopf behalten, wenn es um "Produkt" geht, das ist jetzt auch immer Software. Edit: Ach ja, und zum Author, für alle Skeptiker :-D Zitat:
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Wir Deutschen sind bei diesen Themen vielleicht auch ein bisschen überkorrekt. |
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Ach, Du lebst im Paradies :angel:
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Denn das ist gewünscht überkorrekt, aber dabei komplett ineffektiv und überhaupt nicht zielführend :-D |
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@Rollo62
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Wenn Du ein Haus als Firma für Kunden baust. (Habe ich schon oft gemacht) Da kaufst Du als Hersteller Material und Bauleistungen ein. Als Hersteller haftest Du dafür, für alles. |
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Und zu den USA, da gibt es ein anderes Wirtschaftssystem.
Dort kannst Du alles auf den Markt werfen, was und wie Du willst. Sollte sich aber irgendwann herausstellen, dass Dein Produkt nicht funktioniert, dann werden erhebliche Strafen fällig. Beispiele sind VW mit dem Abgasskandal und Bayer mit Roundup (monsanto) |
AW: Die neue Produkthaftungs-Richtlinie der EU - Ist es das Ende freier Software?
Ja natürlich.
Es gibt aber fünf große Unterschiede, mindestens ... 1. Ein Ziegel, Fenster, Heizung, Mörtel und andere Komponenten sind in der Regel nicht so komplex und fehleranfällig und können den Zustand kaum dynamisch verändern. 2. Ein Ziegel, Fenster, Heizung, Mörtel und andere Komponenten werden in der Regel nicht ständig aktiv von Hackern angegriffen 3. Ein Ziegel, Fenster, Heizung, Mörtel und andere Komponenten stellen in der Regel keine fatalen Sicherheitsrisiken dar, selbst wenn sie sich verändern 4. Ein Ziegel, Fenster, Heizung, Mörtel und andere Komponenten, selbst wenn sie gefährlich sind, werden in der Regel nur punktuell eingesetzt und nicht millionenfach im Web kopiert 5. Ein Ziegel, Fenster, Heizung, Mörtel und andere Komponenten werden in der Regel nicht Opensource als freie Komponenten angeboten, deren Hersteller hat auch immer gewerbliches Interesse und Verantwortung |
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Drüben kannst du aber auch alles und jeden verklagen, mit exorbitanten Schadensforderungen (Milliarden Dollars)
Gut, hier sind die "Anbieter" jetzt mehr haftbar, aber wenn, dann zum Glück nicht so extrem, wie anderswo. Es gibt Länder, da wird Taschendieben noch die Hand abgehackt (spätestens nach dem zweiten Mal unterlassen sie es freiwillig). Wenn die hier an einer Parkbank die Nylonstrumphose aufreist, mußt du die Stadt verklagen, welcher der Park gehört, in welcher diese Bank steht, aber da drüben kannst du auch direkt die Bank verklagen. Der Fall, als jemand Gott verklagt hatte, wegen Terrorismuß, Nötigung usw. (der bedroht dich ja ständig "wenn du nicht, dann ...", also Gewaltandrohung und auch mindestens tätlicher Angriff ala Massenmord, sowie durch ihn verursachten Inzest uvm.) Zitat:
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Ok, es gibt viele lustige Beispiele.
Bevor das hier aber komplett abdriftet ... :-D Ich wollte eigentlich nur wissen und diskutieren wie Ihr mit dem Thema umgeht. Wie weist ihr nach, das Eure Software sicher ist. Wie zertifiziert Ihr Eure Softwre, falls die mit Kundendaten arbeitet. Wie zertifiziert und sichert Ihr eure Lieferketten ab, wenn Ihr Fremdkomponenten einsetzt. Wie sichert Ihr Eure Lieferketten ab, die aus dem Ausland kommen ab? Wie sichert Ihr Eure Lieferketten gegen Kinderarbeit? :-D ( Ok, Ok, Scherz ... oder doch nicht :gruebel: ? ) Wegducken ist KEINE Option, soviel sei mal sicher, es werden ähnliche Pflichten für uns alle kommen, wie bei normalen Produkten auch. Es ist nur den wenigsten bewusst, was da bereits alles gefordert wird. Das alles wird wohl auch demnächst durch Zertifizierer usw. teuer eingekauft werden müssen, die dann jährlich beim Vorlieferanten durch die Bude gehen, einen Kaffee trinken, wie Könige behandelt werden und dann einen schönen Bericht schreiben ( und immer was finden müssen, um ihre Rechtfertigung zu bestätigen ). Edit: Ach ja, und ganz wichtig, die Verpflichtung zur Risikoanalyse gehört auch dazu. Wie macht Ihr das? |
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Alles geht digital, wenn man will. Man kann aber auch alles face to face erledigen ohne sich einem gelangweilten verstaubten Beamten gegenüber zu sehen. Glasfaser liegt auch hier bis in jede Wohnung. Dazu ist noch an 360 Tagen im Jahr Sommer... Musste mitte des Jahres meinem Vater (in Deutschland) eine neue bleibe, Friedwald, suchen. Unglaublich was das für ein Affentanz war. Wenn das mit der EU / Deutschland so weitergeht dann ist dort bald Entwicklungsland und der Rest der Welt zuckt die Schultern wenn China in ganz Europa nur noch Reis anbauen lässt. |
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Nein. Das ist ein vergleichbares Beispiel:
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Zu2 richtig. zu3 Doch, sogar ein sehr hohes. zu4 Doch, wenn es Produkt entwickelt wurde, wird es tausendfach produziert. zu5 Doch, Konstruktionsweisen, werden ebenso verbreitet. Das war auch nur ein Beispiel. Das könnte man auch mit Autos oder anderen Maschinen machen. |
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Du meinst jetzt vielleicht Dubai, oder ist das etwa flächendeckend überall so? Naja, wundern würde es mich nicht, DE und EU glauben nur, sie wären noch vorne mit dabei. Zitat:
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Wie auch immer, bisher war Software frei, nur bestimmte Bereiche wurden reguliert (Maschinen, Medizin, Sicherheitstechnik, ...), eben da wo es auch sinnvoll und gerechtfertigt ist. Jetzt wird halt alles reguliert was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Es geht mir ja nicht um die "Software-Produkte", sondern eben um die "freien Software-Tools" die jeder von uns nutzt (Audacity, Gimp, Inkscape, LibreOffice, Mozilla, ...). Wenn starke Organisationen dahinterstehen mag das funktionieren, aber z.B. ächzt Mozilla jetzt schon aus dem letzen Loch. Bei Chrome wird mit Sicherheit Google voll unterstützen. Genau den Unterschied meine ich, der hochproblematisch ist, wenn Du nicht in Zukunft nicht mehr als nur noch 5 freie Tools finden kannst. |
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Hier klotzt man ordentlich ran. Auch was erneuerbare Energien angeht. Speicherung und Wiederverwendung von Prozessabwärme, da ist die neuste Technologie im Einsatz. Abwasser wird zum Bewässern verwendet. Die festen Sachen werden zu Dünger. Strom Erzeugung via GUD, deren Abwärme noch zur Meerwasserentsalzung verwendet wird. Strom kostet, zumindest seit mehr als 10 Jahren, das gleiche. 23 Fils, etwa 6 Cent. Strom und Wasser werden monatlich nach dem echten Verbrauch abgerechnet. Regenwasser wird seit neustem in gewaltigen Zisternen gesammelt und soll zur Bewässerung weiter Teile der Wüste verwendet werden. Wenn man in Deutschland nicht über allen Kram 30 Jahre streiten würde ... sondern einfach machen. Ist es nicht gleich gut, bessert man nach (so läuft das hier) ... dann würde sich was tuen. Aber so sehe ich keine Chance. Man sieht ja an anderen Ländern in Europa dass die EU nicht generell Schuld ist an dem Zustand in Deutschland. Es kommt mir manchmal vor als wenn die Regierung, egal welche, mit Absicht alles gegen die Wand fährt. Sachte nimmt der Einfluss in der EU auch noch zu und sie machen da weiter. |
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Wie weist ihr nach, das Eure Software sicher ist. Wie zertifiziert Ihr Eure Software, falls die mit Kundendaten arbeitet. Wie zertifiziert und sichert Ihr eure Lieferketten ab, wenn Ihr Fremdkomponenten einsetzt. Wie sichert Ihr Eure Lieferketten ab, die aus dem Ausland kommen ab? Wie sichert Ihr Eure Lieferketten gegen Kinderarbeit? :-D ( Ok, Ok, Scherz ... oder doch nicht :gruebel: ? ) Also alle Zertifizierungen, die ich bisher so kenne, kosten richtig viel Geld und gelten dann immer nur für die jeweils zertifizierte Version. Neues Update da -> neue Zertifizierung. Das kann also nicht die Lösung sein. Ich denke der erste Weg ist die Minimierung der Fremdkomponenten. Erst die mit Closed Source, dann die anderen. Ansonsten der Ausbau von Unit-Tests für Geschäftsregeln, was sehr viel Arbeit bedeutet. Das sind so meine naiven Vorstellungen. Was ist denn z.B. mit der genutzten Datenbank? Die wird man in der Regel ja nicht selbst entwickeln, gehört aber sicher zum "Produkt". Für Fehler in dieser muss ich dann wohl auch gerade stehen? |
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