Delphi-PRAXiS
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bernau 13. Nov 2006 11:28


Ist Delphi wirklich tot.
 
Tach zusammen,

ich klicke immer mal wieder gerne auf die Links in der Signatur von den Mitgliedern dieses Forums. Dabei ist mir ein Blog mit dem Titel "Ist Delphi tot" von Sebastian Gingter aka Phoenix aufgefallen.

Als Resume aus diesem Blog entnehme ich, daß es das wichtigste für Delphi ist, den Entwicklung des DotNET-Zuges nicht zu verpassen. Ich muss sagen, das entspricht nicht unbedingt meiner Wunschliste bzw. Wahrnehmung. Ich habe die Win32-Schiene und die VCL noch lange im Visier. Ich sehe ehrlich immer noch keinen wichtigen Grund mich mit DotNET zu befasen.

Und witzigerweise höhre ich von Programmiererkollegen, daß diese auch meist Win32-Programme schreiben. Wart Ihr schon mal auf einer Delphi-Roadshow? Wenn gefragt wird, für welche Plattform entwickelt wird, heben bei Win32 immer wesentlich mehr Leute die Hände als bei DotNET.

Ich persönlich schätzte am meisten die IDE-Weiterentwicklungen (Refactorin, Code-Folding, etc) Die IDE ist letztendlich das Ding, welches mir das Leben erleichtert. Das ist für mich wirklich der Grund, weshalb ich DS2006 verwende bzw. darauf umstelle. Ohne diese IDE-Neuerungen, würde ich wahrscheinlich noch in 10 Jahren mit Delphi5 arbeiten. Erweiterung der Sprache "Pacal" finde ich überigens auch extrem wichtig. Im Gegensatz dazu kann ich auf die Erweiterung der Komponentenpalette verzichten. Wenn ich eine Komponenten unbedingt benötige, dann kaufe ich diese mir hinzu. Dann habe ich auch die Komponente, die für mich am geeignetsten ist.

Ich persönlich finde es schade, daß Kylix eingestellt wurde. Wobei es mir hier nicht unbedingt auf die Desktop-Entwicklung ankommt, sondern eher auf Web-Entwicklung (CGI, ISAPI etc.) und die Unterstützung des Apache. Ich würde leuchtende Augen bekommen, wenn ich unter Delphi ein CGI-Modul entwickeln könnten und dieses per Knopfdruck als "WIN-CGI" UND als "LINUX-CGI" kompinliert wird. Wenn dieses Segment mehr unterstützt würde, könnte ich gerne auf die PHP-Entwicklung verzichten. PHP ist sowiso nicht unbeding meine Lieblingssprache.

Ich bin auf jeden Fall gespannt, was bei der kürzlich gestarteten Delphi-Umfrage herauskommt.

Um der Umfrage zuvorzukommen: Was erwartet Ihr von den Nächsten Delphi-Versionen?


Gerd

Balu der Bär 13. Nov 2006 11:43

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Nein, ich schließe mich dir um Großen und Ganzen an.

Ich persönlich brauche kein .Net, alle Anforderungen die ich an eine Programmiersprache zur Zeit stelle erfüllt mir Delphi. Ein Win64 Compiler wäre sicherlich bald notwendig, da aber Vista und dessen Nachfolger Vienna auch noch Win32-Applikationen ausführen werden können mache ich mir da weniger Gedanken.

Zitat:

Zitat von PhoenixLog
Wenn Borland jetzt nach seinem Turbo nicht noch einen Transrapid nachreicht, wird Delphi in spätestens 5 Jahren tot sein.

Diese Aussage halte ich für eine maßlose Übertreibung. Zugegeben, aktuell entwickeln nicht viele Firmen mit Delphi (nach meiner Einschätzung), die, die es tun, werden aber wissen was sie an Delphi schätzen und werden daher auch neue Projekte mit Delphi beginnen.

Phoenix 13. Nov 2006 11:50

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Hrm. Spinnen wir das ein bisschen weiter:

Die DTG konzentriert sich auf Win32 und lässt den .NET-Zug komplett abfahren. -> Ab heute werden keine .NET Projekte mehr in Delphi.NET begonnen, vielleicht noch ein paar Win32 Projekte weitergepflegt und eine Handvoll neu angefangen.

Daraus ergibt sich: Delphi wird nur noch für die Pflege dieser aktuellen Projekte benötigt.

In 4-5 Jahren, mit dem Release des Vista-Nachfolgers, wird die Win32 / Native x64 API wahrscheinlich endgültig ausgeräumt sein. Analog zur bisherigen Geschichte: Win 3.11 war 16-bit, Win95 ging schon Richtung 32 bit, Win98 konnte 16 dann noch so halbherzig, Win2k wars aus mit 16 bit.

Das bedeutet, dass in 4-5 Jahren auf einen Schlag ALLE in Delphi gepflegten Projekte (wir haben ja festgestellt: es gibt keine neuen Delphi.NET Projekte) ausgemustert werden müssen. Und damit auch die IDE, denn die Projekte laufen ja nimmer. Manche (ganz wenige) Projekte werden vielleicht noch 2 oder 3 weitere Jahre auf dann 4-7 Jahre alten Vista-Maschinen weitergepflegt werden müssen, aber für den Grossteil der Delphi-Programme ist dann der Ofen endgültigt aus.

Und da es keine Projekte mehr gibt die auf den dann aktuellen Plattformen laufen (die werden zwingend .NET voraussetzen), wird kein mensch mehr Delphi brauchen und das wars dann.

Ergo: Wenn der .NET Zug nicht voll ausgefahren wird ist Delphi in diesem abgeschätzten Zeitraum tot.

Natürlich ist Win32 Entwicklung im Moment noch sehr wichtig, aber wenn die Sprache die Zukunft überleben will muss sie auch Zukunftsfähig sein und dabei am besten sogar noch einen Vorteil gegenüber anderen auch Zukunftsfähigen alternativen haben. Wer in der Vergangenheit lebt (und das 'jetzt' ist in 5 Minuten schon Vergangenheit), stirbt aus.

mschaefer 13. Nov 2006 11:59

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Und was ist mir "Delphi for x64" ! // Martin

bernau 13. Nov 2006 12:02

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Zitat:

Zitat von Phoenix
In 4-5 Jahren, mit dem Release des Vista-Nachfolgers, wird die Win32 / Native x64 API wahrscheinlich endgültig ausgeräumt sein. Analog zur bisherigen Geschichte: Win 3.11 war 16-bit, Win95 ging schon Richtung 32 bit, Win98 konnte 16 dann noch so halbherzig, Win2k wars aus mit 16 bit.

Ähm? Meine noch im Umlauf befindlichen 16-Bit-Programme laufen auf Win2k und auf XP.

Zitat:

Zitat von Phoenix
Das bedeutet, dass in 4-5 Jahren auf einen Schlag ALLE in Delphi gepflegten Projekte (wir haben ja festgestellt: es gibt keine neuen Delphi.NET Projekte) ausgemustert werden müssen. Und damit auch die IDE, denn die Projekte laufen ja nimmer. Manche (ganz wenige) Projekte werden vielleicht noch 2 oder 3 weitere Jahre auf dann 4-7 Jahre alten Vista-Maschinen weitergepflegt werden müssen, aber für den Grossteil der Delphi-Programme ist dann der Ofen endgültigt aus.

Ich habe nicht davon gesprochen, daß Delphi-DotNET eingestampft werden soll. Lediglich, daß Win32/64 eine gleichberechtigte zukunft zu DotNET hat.


Gerd

Phoenix 13. Nov 2006 12:08

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Zitat:

Ich habe nicht davon gesprochen, daß Delphi-DotNET eingestampft werden soll. Lediglich, daß Win32/64 eine gleichberechtigte zukunft zu DotNET hat.
Vielleicht noch ein paar weitere Jahre. Win32 oder Win64 - egal - wird aussterben.

mkinzler 13. Nov 2006 12:11

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Zitat:

Vielleicht noch ein paar weitere Jahre. Win32 oder Win64 - egal - wird aussterben.
Win64 wird aber erst mit Vista richtig eingeführt. Und da selbst in Vista .Net auf Win32/64 implemnetiert wird, wird es wohl noch ein Weilchen weiterlaufen. Aber DTG muß trotzdem ihr Defizit im .Net-Bereich aufholen. Dabei find ich es aber richtig, daß sie sich hierbei stärker auf .Net3 (Visat) konzentrieren.

Luckie 13. Nov 2006 12:28

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Zitat:

Zitat von Phoenix
Win2k wars aus mit 16 bit.

Kleine Korrektur: Win2K und Windows XP unterstützen noch 16-Bit Programme. Vista tut dies nicht mehr.

@bernau: Diese Aussage "Wozu? Ich brauche das nicht." läßt sich auf alle neuen Technologien und Errungenschaften anwenden. Hätte dir vor 20 Jahren jemand gesagt, in heute brauchst du ein Handy, hättest du gesagt: "Ich habe eine Telefon und einen Anrufbeantworter." Und das hätten die meisten Menschen gesagt. Heute haben von den Menschen, die früher so gedacht habn der Großteil selber ein Handy. Oder anders ausgedrückt, irgendwann wird immer der Zeitpunkt kommen an dem Technologien einfach veraltet sind und durch neue Technologien ersetzt werden. Und geradde in der IT-Welt ist es wichtig sich den neuen Technologien frühzeitig zu zu wenden, wenn man den anschluss nicht verpassen will. Diese Aussage "Wozu? Ich brauche das nicht." bedeutet in der IT-Welt den Todesstoss für jeden Unternehmen. Deswegen würde ich dir empfeheln sich so früh wie möglich mit den neuen Technologien vertraut zu machen, auch wenn es einem persönlich nicht schmeckt.

Hansa 13. Nov 2006 12:32

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Ich frage mich eher, ob .NET nicht in Wirklichkeit ein Rohrkrepierer ist. Die Nachfrage danach ist jedenfalls äußerst gering. Borland war gezwungen die Win32-Schiene weiterzuentwickeln ! XP war auch sowas. Keiner, der W2000 hat, wollte umstellen. Warum auch ? Vista droht IMHO ein ähnliches Schicksal. Aber man darf .NET nicht einfach ignorieren. Die neueren Delphi-IDEs benutzen das schließlich auch. Ich behalte das alles jedenfalls im Auge. Und sobald Word/Excel.NET angekündigt wird, dann gilt es, langsam anzufangen zu handeln. Wer alleine in D geschätze 8000 Programme verkauft hat, der läßt so ein Programm wohl kaum sterben.

Edit : Luckie hat das schön gesagt. :thumb: Es gilt immer am Ball zu bleiben ! Irgendwann in naher Zukunft wird die Frage kommen : "Ist ihr Programm ein sicheres für .NET oder etwa ein altes für Win32 ?" :shock:

SirThornberry 13. Nov 2006 12:35

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Dann wäre auch noch eine Alternative das die Delphi-IDE auf Linux portiert wird. Und unter Linux wird es wohl noch bis in alle Ewigkeiten nativen Code geben. Ich selbst hab bis jetzt noch nichts mit .Net gemacht weil es noch keiner wollte.

Zur eigentlichen Frage. Ich wünsche mir von der nächsten IDE noch mehr Spielereien welche die Arbeit erleichtern. Und ein Compiler für die verschiedensten Microcontroller wäre wunderschön, dann bräuchte ich mich nicht mit C auseinandersetzen :mrgreen: Vielleicht auch einfach einen Converter der Fehlerfrei meine Delphiquelltexte nach C bzw. C++ wandeln kann.

Balu der Bär 13. Nov 2006 12:37

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Zitat:

Zitat von Phoenix
Win32 oder Win64 - egal - wird aussterben.

Eines hast du vergessen: Win32, Win64 oder .Net - egal - wird aussterben. Woher weißt du das MS in 10 Jahren nicht wieder einen neuen "Standard" einführt?

Zitat:

Daraus ergibt sich: Delphi wird nur noch für die Pflege dieser aktuellen Projekte benötigt.
Völlig zusammenhanglos. Du sagst ja selber, wenn sich DTG auf Delphi konzentrieren würde, würden keine neuen .Net Projekte mehr mit dem BDS erstellt werden, deshalb arbeitet man mit Delphi32 weiter und beginnt neue Projekte... :gruebel:

P.S.: Nicht das ich gegen .Net wäre (finde es sogar ganz nett *g*), aber Aussagen wie "Delphi wird sterben" oder "Zug abgefahren" halte ich eindeutig für unangebracht.

bernau 13. Nov 2006 12:50

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Zitat:

Zitat von Luckie
@bernau: Diese Aussage "Wozu? Ich brauche das nicht." läßt sich auf alle neuen Technologien und Errungenschaften anwenden.

Das bedeutet aber nicht, daß man alle Neuerungen (die Microsoft auf den Markt schmeisst) mitmachen muss und das bewährte aus dem Auge lässt.

Zitat:

Zitat von Luckie
Hätte dir vor 20 Jahren jemand gesagt, in heute brauchst du ein Handy, hättest du gesagt: "Ich habe eine Telefon und einen Anrufbeantworter."

Ich habe mein erstes Handy 1992 gekauft und ich habe immer noch ein Festnetz-Telefon :-)

Zitat:

Zitat von Luckie
Oder anders ausgedrückt, irgendwann wird immer der Zeitpunkt kommen an dem Technologien einfach veraltet sind und durch neue Technologien ersetzt werden. Und geradde in der IT-Welt ist es wichtig sich den neuen Technologien frühzeitig zu zu wenden, wenn man den anschluss nicht verpassen will. Diese Aussage "Wozu? Ich brauche das nicht." bedeutet in der IT-Welt den Todesstoss für jeden Unternehmen. Deswegen würde ich dir empfeheln sich so früh wie möglich mit den neuen Technologien vertraut zu machen, auch wenn es einem persönlich nicht schmeckt.

Siehe oben. Ich scheue beim bessten Willen nicht neue Technologien. Aber das Bewährte zu vernalässigen, nur um jeden Hype mitzumachen ist mindest genau so gefährlich.


Gerd

Luckie 13. Nov 2006 12:57

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Ich weiß, dass Vergleiche dazu neigen zu hinken. aber auch die Dampfmaschine ist bewährt. Sie hat 150 Jahre zuverlässig ihen Dienst geatn. Nur wird sie den heutiegn Anforderungen nicht merh gerecht. Und so wird es auch in der It-Welt sein. Irgendwann werden native WQin32 Anwendungen einfach nicht mer den Anforderugen gerecht. Und zwar Anforderungen auf programmiertechnischer Ebene als auch wirtschaftlicher Ebene.

DGL-luke 13. Nov 2006 13:05

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Ich stimme dem auch zu: Entweder Borland/DTG baut eine anständige Delphi.Net-IDE (und entwickelt Sprachelemente für Delphi, mit denen man anständig für .Net programmieren kann), oder Delphi (inklusive C++) ist tot, sobald Win32 tot ist.
Denn außer Win32 kann man mit Delphi im Moment nichts vernünftiges machen.

@Hansa: Wenn ich irgendwoher eine umfassende Ausbildung fürs .Net-Framework kriegen würde (was geht, was geht nicht, wofür gibts fertige Lösungen/Komponenten etc.), würde ich neue Projekte nur noch in .Net anfangen.
Ich glaube nicht, dass .Net sich irgendwann im Sande verläuft.

Luckie 13. Nov 2006 13:14

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Ich mache gerade ein Ausbildung zum Fachinformatiker. Imlaufe unserer schulischen Ausbildung werden wir uns mit Java und C# beschäftigen. Da hab eich das kalte Grausen bekommen. Denn es bedeutet, dass diejenigen, die ich noch nicht mit Programmieren beschäftigt haben, nie lernen werden, was ein zeiger ist bzw. dass man auch irgendwann mal seinen Speicher wieder freigeben sollte, wenn man ihn zuvor irgendwo reserviert hat. Wie sollen die je ein Projekt vernünftig warten können, welches in einer Sprache geschrieben wurde, die keine GarbageCollection kennt und noch mit Zeigern arbeitet? Ok, das kann man sich schnell selber bei bringen, aber es war nur ein Bespiel.

Ich bin auch der Meinung, dass das eigentlich nicht sein dürfte, denn es sin für mich essentielle Grundlagen einer Programmiersprache. Alles andere baut darauf auf auch Programmiersprachen mit GarbageCollection und Zeigern.

Phoenix 13. Nov 2006 13:47

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Zitat:

Zitat von DGL-luke
Denn außer Win32 kann man mit Delphi im Moment nichts vernünftiges machen.

Genau das ist der Punkt.

Es gibt für Delphi genau 2 Zielgruppen:

1.) Entwickler, die von einer alten Delphi-Version aufrüsten um ein altes Projekt weiterzupflegen. Diese lockt man mit Win/32 und Win/64 Features hinter dem Ofen hervor.

2.) Entwickler, die ein neues Projekt anfangen wollen und dafür Delphi als Programmiersprache gewählt haben. (C#, C++ - Entwickler nehmen VS, Delphi.NET wird im Moment nicht mehr angefangen weil es hinterherhinkt).

Aber nur wenn JETZT genug 2er da sind können diese in 2-3 Jahren zu 1ern werden. Und nur wenn 2er und 1er in ausreichender Zahl da sind, hat die Delphi IDE genug Umsatz um eine Weiterentwicklung zu rechtfertigen. Sonst ist die Kundenanzahl später irgendwann auf die Weiterpfleger beschränkt und deren Anzahl wird im Nativen Beriech zwangsläufig zurückgehen und damit fehlt die Kundenbasis und Delphi wird aus wirtschaftlichen Gründen eingestampft.

DGL-luke 13. Nov 2006 13:51

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
@Luckie: Da hast du recht. Aber wer kann heute noch sein Auto selbst reparieren bzw. kann genau sagen, wie ein Ottomotor funktioniert? Eigentlich die fundamentale Grundlage für jedes Auto...

Ich gebe dir absolut recht, man sollte das können. Fakt wird aber sein, man wird es im Regelfall nicht mehr brauchen. Das können dann nur die Leute, die sich noch mit nativer Programmierung beschäftigen (müssen), z.B. OS-Coder.

@Phoenix: Full Ack.

Luckie 13. Nov 2006 14:07

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
@DGL-luke: Ich will es auch gar nicht können als Endanwender. Aber ein Automechniker sollte noch einen Otto-Motor reparieren können, der nicht von dutzenden elektronischen Schaltkreisen geregelt wird. Und nicht dass der mir dann sagt: "Da kann ich die Zündung icht einstellen, der Motor hat keinen USB-Anschloss für meinen Laptop."

Elvis 13. Nov 2006 14:47

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Zitat:

Zitat von Hansa
Ich frage mich eher, ob .NET nicht in Wirklichkeit ein Rohrkrepierer ist. Die Nachfrage danach ist jedenfalls äußerst gering.

Lol! Es gibt um ein Vielfaches mehr .Net Entwickler als es Delphi-Entwickler gibt.


Hier haben wir es mit einem speziellen Fall des "Schweizer-Bergdorf-Syndroms"[1] zu tun.
Wenn ein Delphianer nur mit Delphianern zu tun hat, und gerade unter dieser kleinen Minderheit die .net Adoption extrem gering ist, dürfte es klar sein, dass derjenige denkt, es würde kaum einer .Net benutzen.
Heck, die in dem Schweizer Bergdorf dachten wohl auch es gibt keine mehr, die Deutsch sprechen, also erfanden sie ihren eigenen Kauderwelsch. Obwohl doch nur 2 Hügel weiter das nächste Dorf war...

Warum denken viele Delphianer .Net sei nix für sie?
Sie haben mit Delphi und der VCL ein relativ produktives System, relativ zu dem Gemorkel was MS früher in seine IDEs gestopft hat.
Außerdem ist das Durchschnittsalter unter den Delphianern mittlerweile doch etwas höher (ich erinnere mich vage an 40+ Jahre), ab einem gewissen Alter lässt die Lust sich mit neuen Technologien zu befassen nach. Das ist nicht persönlich an einzelne Threadteilnehmer hier gerichtet, einfach ein wenig Pseudostatistik um die geringe .Net Adoption zu erklären.
Es gibt auch weitere Hindernisse, die alteingesessenen, GUI-bezogenen Delphi-Hasen Probleme in .Net macht.
ADO.Net/DataBinding ist für mehrschichtige Anwendungen gedacht, alte 2-Tier-Anwendungen sind nur umständlich möglich.
Außerdem ist diese "Connection uff'n Form ziehen"-Herangehensweise in .Net ebenfalls (IMHO absichtlich) umständlicher.
Und nun kommen wir zum traurigen Hauptgrund warum die meisten Delphianer .Net für unnütz halten: Sie waren so naiv und haben Delphi.Net benutzt um daran die Produktivität von .Net zu beurteilen.
Oder haben einfach nicht akzeptiert, dass sie Newbies sind, was diese neue Plattform betrifft um kurz darauf aufzugeben, in der Meinung .Net wäre zu kompliziert.
News Flash: Selbst die .Net Geeks waren bis vor kurzem Noobs in .Net.
In mancher Hinsicht sind wir das immer noch: Wer konnte in den paar Jährchen die enorme BCL/FCL so gut kennen lernen, wie es mit der ... übersichtlichen ... RTL/VCL der Fall war?

Wäre Delphi.Net nicht so peinlich unfähig, würden IMHO viel mehr Delphianer .Net benutzen. ;)

Ich glaube der Zug ist bereits abgefahren. Die Frage ist nur ob DTG innerhalb kürzester Zeit den nächsten erwischen soll, oder ob sie sich auf native Entwicklung fokussieren sollten.
Unter .Net ist eine Sprache nur ein Sprache. Steht dir die Sprache mit ihren witzlosen Einschränkungen oder durch mangelnde Unterstützung vorhandener Technologien im Weg, nimmt man die nächste. So einfach ist das.
Wie viele .Net-Devs hier benutzen denn tatsächlich Delphi.Net? Wie viele C#/Chrome?
DTG muss etwas schaffen, dass den Kauf ihrer immer teurer werdenden IDE rechtfertigt.
Delphi.Net ist das sicherlich nicht, C# ist es auch nicht. Das ist selbst in der kostenlosen C#X-Edition besser und komfortabler implementiert als im BDS.
Es bleiben also nur noch native Delphi und BCB. Dummerweise gibt es von beiden keinen Win64 Support. Wer also seine Produkte in 64Bit-Services integrieren muss kann Delphi gar nicht mehr benutzen. Und das für mindestens 2 Jahre! Autsch!
Ohne die Ressourcen, die sinnlos für einen gescheiterten .Net-Feldzug verschwendet werden, dürfte es schwierig sein das bereitzustellen was für den Großteil[2] der Delphianer jetzt oder in absehrbarer Zukunft wichtig wird: Win64 und eine komplette Unicode RTL (VCL gibt's mit TNT, ist also nicht sooo wichtig)

meine 2¢ zu dem Thema

[1]dämliche Eigenkreation, aber ich hoffe man erkennt worauf ich hinaus will. ;)
[2]Dass .Net für die meisten Delphianer anscheinend kein Thema ist haben wir doch schon bemerkt, oder? :zwinker:


Nachtrag: Solange es "Delphi is dead" Threads gibt, scheint es Delphi doch ganz gut zu gehen.
Delphis Wohlergehen hat sich bisher immer indirekt proportional zur DiD-Thread anzahl verhalten. :mrgreen:

Nils_13 13. Nov 2006 15:15

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Für mich ist .NET einfach sinnlos, überzogen und viel schlechter, als eine Standardmäßige Anwendung.
1. Ich finde es schlecht, dass man immer das Framework haben muss.
2. Die normalen Anwendungen sind doppelt so schnell, wie .NET-Anwendungen, ein Skin mit .NET...unmöglich, weil es zu lange dauert!
3. Wieso sollte man Standards durch so einen lahmen und nicht ohne Grundlage laufenden Kram ersetzen.
4. Wir leben nicht in einem Dorf, sondern in einer Stadt, weil wir weiterdenken :zwinker:

sakura 13. Nov 2006 15:20

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Zitat:

Zitat von Nils_13
1. Ich finde es schlecht, dass man immer das Framework haben muss.

Ist in Zukunft auf jedem Rechner drauf... Vista hat es und XP im Windows Update auch...
Zitat:

Zitat von Nils_13
2. Die normalen Anwendungen sind doppelt so schnell, wie .NET-Anwendungen, ein Skin mit .NET...unmöglich, weil es zu lange dauert!

Doppelt so schnell :shock: Wo hast Du den Mumpitz her? Nicht einmal 5% Unterschied i.A.
Zitat:

Zitat von Nils_13
3. Wieso sollte man Standards durch so einen lahmen und nicht ohne Grundlage laufenden Kram ersetzen.

Weil es der neue Standard ist...
Zitat:

Zitat von Nils_13
4. Wir leben nicht in einem Dorf, sondern in einer Stadt, weil wir weiterdenken :zwinker:

Deswegen ist ja auch .NET die Zukunft für Windows-Apps. Schon mal mit WPF gespielt :gruebel:

...:cat:...

bernau 13. Nov 2006 15:31

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Zitat:

Zitat von DGL-luke
Denn außer Win32 kann man mit Delphi im Moment nichts vernünftiges machen.

So so.

Lustig ist es dann immer, wenn ich diese Floskel höhre und im gegenzug Frage, "was kann ich mit DotNET machen, was ich mit Win32/64 nicht machen kann?". Dann mal Butter bei die Fische. Erklärt es mir. (Nicht nur Du. Luke)

Ich lass mich ja gerne überzeugen. Aber bis jetzt habe ich noch nichts überzeugendes gehört, ausser daß DotNet der Standart der Zukunft ist.



Gerd

Meflin 13. Nov 2006 15:42

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Zitat:

Zitat von bernau
[Lustig ist es dann immer, wenn ich diese Floskel höhre und im gegenzug Frage, "was kann ich mit DotNET machen, was ich mit Win32/64 nicht machen kann?". Dann mal Butter bei die Fische. Erklärt es mir. (Nicht nur Du. Luke)

So spontan: eine Anwendung schreiben, die auch unter Linux läuft :mrgreen:


phXql 13. Nov 2006 15:42

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Zitat:

Zitat von bernau
Zitat:

Zitat von DGL-luke
Denn außer Win32 kann man mit Delphi im Moment nichts vernünftiges machen.

So so.

Lustig ist es dann immer, wenn ich diese Floskel höhre und im gegenzug Frage, "was kann ich mit DotNET machen, was ich mit Win32/64 nicht machen kann?". Dann mal Butter bei die Fische. Erklärt es mir. (Nicht nur Du. Luke)

Ich lass mich ja gerne überzeugen. Aber bis jetzt habe ich noch nichts überzeugendes gehört, ausser daß DotNet der Standart der Zukunft ist.



Gerd

Eine plattformunabhängige Binary schreiben (läuft überall da, wofür es ein Framework gibt).. Das zeigste mir mal mit Win32..

mkinzler 13. Nov 2006 15:51

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Zitat:

Zitat von Melfin
So spontan: eine Anwendung schreiben, die auch unter Linux läuft Mr. Green

Aber nicht in Delphi. (Habs aber noch nicht mit Mono 1.2 probiert)

bernau 13. Nov 2006 15:53

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Zitat:

Zitat von Meflin
So spontan: eine Anwendung schreiben, die auch unter Linux läuft


Das wäre allerdings ein Pluspunkt. Schon Erfahrungen damit gesammelt? :wink:


Gerd

bernau 13. Nov 2006 15:57

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Zitat:

Zitat von phXql
Eine plattformunabhängige Binary schreiben (läuft überall da, wofür es ein Framework gibt).. Das zeigste mir mal mit Win32..

Vom Prinzip her eine klasse Idee. Für welche Plattform git's das Framework? Lass mich raten. Win2000, WinXP, WinVista :P

OK. Da wäre noch Mono. Schon Erfahrung mit Mono gesammelt?



Gerd

hanspeter 13. Nov 2006 16:01

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Das Problem ist doch, hat man .Net erst mal verstanden, dann ist die
Lösungsvielfalt und Leistungsfähigkeit beeindruckend.
Das was die VCL einmal war, ein geschlossenes Framework, mit teilweise enormer Steigerung der eigenen Produktivität, stellt heute das Net-Framework mit Multiplikator dar.
Viele Komponenten, die man in Delphi für viel Geld zukaufen muss, sind im Framework bereits enthalten.
Die Ähnlichkeit von Net zu Delphi ist unverkennbar. Schließlich haben beide Systeme den gleichen Vater.
Das Net-Framework ist die Weiterentwicklung der VCL mit abgeschnittenen alten
Zöpfen.
Ehemalige Delphiprogrammierer haben in Net fast einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Neueinsteigern.
Arbeitet man in neuen Projekten mit VS2005, dann zieht nicht mehr viel zu Delphi zurück.

Borland wollte bei Net wieder einen eigenen, probitären Weg gehen und hat damit seine Resourcen verzettelt.
Das führte dazu, dass Delphi für Net nicht zu gebrauchen ist und die Win32 Entwickler mit der Stabilität und dem Umfang der neuen IDE auch nicht zufrieden sind.

In VS2005 sind sehr viele Sprachen als Plugin integriert.
Auch Exoten, die früher mit einer eigenen IDE kamen.
(PHP,Fortran,Cobol)
Warum nicht Delphi als weiteres Plugin für VS2005? So wie es Chrome vormacht.
Mit einigen Compatibilitätstools.
Die jetzige IDE für Win32 und Win64, vielleicht noch ein Versuch in Richtung Linux.

Ich arbeite seit Turbopascal 1.0 mit Borlandprodukten und war ein begeisterter Borlandfan.
Die "Inprise" Turbolenzen und der geplante Zusammenschluss mit Corel haben die
Liebe erheblich abgekühlt. Zwei Versionen in Folge, die ein Flop waren, haben ein Übriges getan.
Über Jahre habe ich zusammen mit einer Firma Delphi-Schulungen durchgeführt und Generationen von Programmieren Delphi beigebracht.
Höre ich mich in diesem Kreis um, dann wechseln immer mehr zu VS2005 und C#.
Die einzige Sorge die ich immer wieder höre: "Wie kann ich meine Delphi Quellen in die Net Welt retten.

Eine Oberfläche muß neu angelegt werden. Aber die gesamte Geschäftslogik,
bei mir meistens eine Klasse pro Aufgabe, das automatisiert auf C# umstellen,
oder über ein Delphi-Plugin einbinden, das wäre eine Lösung.

Delphi in der jetzigen Konstellation halte ich auch für tot.
Der geplante Verkauf scheint ja wohl auch nicht in die Gänge zu kommen und die
jetzt gestartete Umfrange (viel zu spät) zeigt doch, das die Entwickler selbst kaum Visionen haben, wohin mit Delphi die Reise gehen soll.


Gruß Peter

Daniel 13. Nov 2006 16:04

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Stop!

Hey - das wird ja schon wieder ein Thread nach dem Motto ".NET ist cool und Win32 ist doof". Eigentlich bestand die Frage darin, wie die Situation von Delphi mittel- und langfristig zu bewerten ist. Und das angesichts der unübersehbaren Defizite im .NET-Bereich.

Im .NET-Bereich ist derzeit nicht viel zu wollen. Alle, die ernsthaft mit .NET arbeiten wollen, sind von Delphi weg. Kein Wunder also, dass die, die noch da sind und auf EKONs und Roadshows auftauchen primär Entwickler sind, die für Win32 entwickeln.

An nativem Code für Win32 ist ja erstmal nichts auszusetzen. Weit und breit gibt es hunderttausende von Anwendungen, die erfolgreich auf dieser Basis laufen. Dieses Konzept hat sich bewährt und ist auch heute noch eine tragfähige Lösung. Managed-Code wie der von .NET arbeitet sich in diese Richtung vor - zurecht, denn zum Beispiel die Tatsache, dass man deutlich wengier an eine Plattform gebunden ist, stellt in einigen Situationen einen Vorteil dar.

Aber auch nicht jede Anwendung muss plattform-unabhängig sein. Die Kunden meiner Firma setzen meine Win32-Anwendungen mit dem größten Vergnügen ein. Nativen Code also per se zu verteufeln ist ... sorry ... dummes Stammtisch-Gequatsche.


Dennoch nimmt der .NET-Zug an Fahrt auf - und zwar gewaltig. Es gibt derzeit keine Anzeichen dafür, dass .NET sich zu einem Rohrkrepierer entwickeln würde; darauf würde ich jetzt also gewiss nicht bauen. Das wiederum heißt, dass wir als Entwickler nicht um .NET herumkommen werden - zumindest die allermeisten von uns. Und spätestens, wenn der Kunde nach .NET schreit oder wir ein Softwareprodukt in eine .NET-Landschaft eingliedern müssen, sollten wir Kenntnisse mit .NET vorweisen können. Und hier kommt die DTG ins Spiel, die des Rennen um .NET hoffentlich nicht aufgegeben hat.

Ist Delphi also tot? Nö. Noch nicht. Gegenwärtig gibt es genug Projekte mit nativem Code und hier ist Delphi mit seiner IDE gegenwärtig die mit Abstand beste Lösung. Aber Delphi wird in etwa 3-4 Jahren ein Nischen-Produkt, wenn es nicht endlich eine sinnvolle Lösung für .NET-Entwickler daherkommt. Sinnvoll heißt in diesem Zusammenhang wenigstens die Lücke zu .NET II und III zu schließen - nativer Code für Win64 hilft da auch nicht viel, denn es gibt wahrlich nur wenige Anwendungen, die ernsthaft von 64bit-Code profitieren würden.

Phoenix 13. Nov 2006 16:13

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Meine ganzen bisherigen .NET Applikationen liefen zu 100% unter Mono. Ich gebe zu, sie sind auf ASP.NET (und ADO.NET) beschränkt, aber immerhin. Die gleichen .NET Fachklassen konnte ich übrigens ohne eine Zeile code zu ändern auch in einer kleinen normalen GUI-Anwendung nutzen. Okay, die habe ich nicht unter Linux getestet weil meine Linuxkisten keine grafische Oberfläche installiert haben.

Zitat:

Lustig ist es dann immer, wenn ich diese Floskel höhre und im gegenzug Frage, "was kann ich mit DotNET machen, was ich mit Win32/64 nicht machen kann?". Dann mal Butter bei die Fische. Erklärt es mir. (Nicht nur Du. Luke)
Nur ein Beispiel: http://labs.live.com/photosynth/
Versuch das mal in nativem Win32 Code in einer vertrebaren Zeit umzusetzen.

Aber auch Daniel hat meine These wieder bestätigt: Wenn DTG so weiter macht und .NET nicht pusht wird Delphi ein Nischenprodukt. Und wenn die Nische zu klein wird ist es vorbei. Deswegen muss da viel im .NET gemacht werden damit die immer kleiner werdende Nische nicht noch kleiner wird und damit das BDS zumindest im Bereich C# mithalten kann.

Daniel 13. Nov 2006 16:20

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Sie werden ja in 2007 die Lücke zu .NET II schließen. Nur dürfen sie sich dann nicht darauf ausruhen und müssen schleunigst noch im gleichen Jahr .NET III integrieren. Im kommenden Jahr haben sie also eine echte Chance, die Lücke zu schließen und somit wieder eine Alternative zum VisualStudio zu werden. Wenn das klappt, ist's gut, wenn nicht ... naja, dann ... öhm ... jedenfalls werden die Kunden nicht ewig bereit sein, mit diesem großen Abstand hinter .NET her zu laufen. Das ist außerdem schlecht für das Image und zieht das gesamte Produkt runter. Leider.

Elvis 13. Nov 2006 16:25

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Zitat:

Zitat von Daniel
Sinnvoll heißt in diesem Zusammenhang wenigstens die Lücke zu .NET II und III zu schließen

Sinnvoll heißt IMHO: Bin ich mit Sprache X produktiver als in Y, werde ich auch in Zukunft in Sprache X Zugriff auf neue Technologien haben bevor sie final werden.
Das heißt kann ich sie evaluieren oder sogar ihren Impact auf meine Projekte evaluieren bevor sie final werden. Kann ich selbst einen gewissen Wissenstand in dieser Technologie aufbauen bevor sie Final wird? Und kann ich dadurch einem Kunden eine darauf basierende Lösung kurz nach RTM dieser Technologie anbieten?
Das wäre eine sinnvolle Sprache, verglichen mit all den anderen .Net Sprachen.
Nicht vergessen: der Funktionsumfang ist unter den meisten .Net Sprachen praktisch der gleiche.
Delphi und Chrome mögen hier durch MetaClasses hervorstechen, aber das ist nun wirklich kein must-have.
Zitat:

nativer Code für Win64 hilft da auch nicht viel, denn es gibt wahrlich nur wenige Anwendungen, die ernsthaft von 64bit-Code profitieren würden.
Nehmen wir mal, du bietest eine Shell extension zu deiner Anwendung an. Nun, unter Win64 kannst du diese nehmen und wegschmeißen. Man kann keine 32Bit DLL in einen 64Bit Prozess laden.
Oder die guten alten ISAPI Filter, wer schreibt denn sowas in Delphi? Na, da sehe ich doch einige, die ihre Hand heben.
Tja, wenn der Kunde auf einen neuen 64Bit Server umsteigt kannst du dich von ihm verabschieden. :hi:
Ein 64Bit IIS kann schließlich keine Delphi(32) DLL laden.

64Bit mag für den klassischen Client/Server App-Dev unnützes Whizzbang sein, aber für einige ist es praktisch das Aus, wenn ihnen nicht schnell ein Ausweg einfällt.
Nicht wenige überlegen sich sogar ganz von Pascal abzuschwören, einige hoffen auf FreePascal...

hanspeter 13. Nov 2006 16:32

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Zitat:

Zitat von Daniel
Sie werden ja in 2007 die Lücke zu .NET II schließen. Nur dürfen sie sich dann nicht darauf ausruhen und müssen schleunigst noch im gleichen Jahr .NET III integrieren.

Zwei Updates in einem Jahr.
Bei den Borland Apothekenpreisen.
Wer soll das bezahlen?


Was ist mit Delphi-Net einfacher, schneller produktiver ?
Nur das zählt.
Kann Delphi-Net keinen Mehrwert gegenüber VS2005 bieten, brauche ich es
irgendwann nicht mehr.

Gruß Peter

Daniel 13. Nov 2006 16:33

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
@Elvis:
Die letzte, die von Dir beschriebene, Technologie-Lücke zu Microsoft können sie nie schließen, da diese ganzen Sachen ja genau von dort aus Redmond kommen. Wer wirklich stets auch aktuelle Technologien einsetzen will, bevor sie final werden, der muss bei Microsoft bleiben. Aber das sehe ich nicht als das Haupt-Problem an, sie müssen nur sehen, dass sie selber auch schon im Beta-Zyklus der jeweiligen Technologien mit entwickeln und nach den jeweiligen Finals in endlicher Zeit eine Lösung haben.

Mit den Shell-Extensions hast Du Recht - aber das ist doch nur, wenn man den Markt betrachtet, eine weitere Nische. Und selbst die Summe der Nischen gibt doch nicht wirklich was her.

Catbytes 13. Nov 2006 16:35

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Solange noch Spiele in Win32/64/wasauchimmer produziert werden, wird diese Plattform nicht aussterben.

Ich kenne kein Spiel, das auf .NET aufbaut. Ich kann mir auch kein Anno, Sims, wasauchimmer in .NET vorstellen.

Unterschätzt die Spieleindustrie nicht - die ist mittlerweile größer als Hollywood.

Nils_13 13. Nov 2006 16:41

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Zitat:

Zitat von Catbytes
Solange noch Spiele in Win32/64/wasauchimmer produziert werden, wird diese Plattform nicht aussterben.

Ich kenne kein Spiel, das auf .NET aufbaut. Ich kann mir auch kein Anno, Sims, wasauchimmer in .NET vorstellen.

Unterschätzt die Spieleindustrie nicht - die ist mittlerweile größer als Hollywood.

.NET ist einfach (zum Glück :P) mommentan noch zu lahm und außerdem: wieso will ich überhaupt mein System updaten ? Es muss auch ohne laufen. .NET ist nur dazu da, damit ein paar reiche Säcke noch mehr Kohle über's Internet verdienen können. Das ist meien Auffassung dazu.

Hansa 13. Nov 2006 16:44

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Zitat:

Zitat von DGL-luke
@Hansa: Wenn ich irgendwoher eine umfassende Ausbildung fürs .Net-Framework kriegen würde ... würde ich neue Projekte nur noch in .Net anfangen.
Ich glaube nicht, dass .Net sich irgendwann im Sande verläuft.

Das glaube ich erst, wenn ich es auch sehe. Es gibt namhafte Softwarefirmen, die definitiv .NET vorerst links liegen lassen ! Betonung liegt auf vorerst !! Deshalb auch die Anmerkung über Word.NET. Luckie hat die Wirtschaftlichkeit angesprochen. Und das heißt : was kostet eine komplette Neuentwicklung ? Welche Vorteile würde das bringen ? Bei krachneuen Projekten wäre die Frage : was kostet die Aufrüstung auf Vista ? TCO ist das Stichwort.

DGL-luke 13. Nov 2006 16:53

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Zitat:

Zitat von bernau
Zitat:

Zitat von DGL-luke
Denn außer Win32 kann man mit Delphi im Moment nichts vernünftiges machen.

So so.

Lustig ist es dann immer, wenn ich diese Floskel höhre und im gegenzug Frage, "was kann ich mit DotNET machen, was ich mit Win32/64 nicht machen kann?". Dann mal Butter bei die Fische. Erklärt es mir. (Nicht nur Du. Luke)

Ich lass mich ja gerne überzeugen. Aber bis jetzt habe ich noch nichts überzeugendes gehört, ausser daß DotNet der Standart der Zukunft ist.

Gerd

Wen interessierts was man damit machen kann? Irgendwann wird Microsoft nur noch Win64 für Treiber und .Net für Usermode-Code unterstützen... Schluss, aus, Ende, Delphi32 rest in peace. So einfach ist das.

natürlcih ist das etwas überzogen.

Das vermeintliche Totschlagargument "zeig mir irgendwas was in Win32 nicht geht" ist keines mehr, sobald Win32 nicht mehr existiert...

Im übrigen halte ich .Net für sehr viel besser als natives Coden. .Net nimmt einem einfach so viel Arbeit ab...

Phoenix 13. Nov 2006 18:03

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
[quote="Nils_13"]
Zitat:

Zitat von Catbytes
Solange noch Spiele in Win32/64/wasauchimmer produziert werden, wird diese Plattform nicht aussterben.

Ich kenne kein Spiel, das auf .NET aufbaut. Ich kann mir auch kein Anno, Sims, wasauchimmer in .NET vorstellen

http://www.coding4fun.de bzw. RocketCommander http://www.microsoft.com/germany/msd...v/default.mspx
Gibt's da Sogar mit Source. Und der ist für ein 3D-Spiel erstaunlich wenig. .NET macht's möglich.

Zudem ist es so, dass die neuen Konsolenspiele für die XBox 360 eigentlich nur noch in .NET angefangen werden und damit sowohl auf der XBox als auch auf dem PC laufen werden. Managed DirectX 10 zieht Dir die Socken aus.

Viele PC-Spieler-Hersteller werden sich die Chance nicht mehr lange nehmen lassen, ihre Spiele an einen zusätzlichen Kundenkreis (Konsolen-Spieler) verkaufen zu können - ohne Mehraufwand(!). Dafür steckt in dem Markt zu viel Geld was die sich nicht entgehen lassen wollen.

Wieso sollte ich ein Spiel jetzt noch in C++ anfangen, wenn ich massig Aufwand haben werde das auf eine Konsole zu portieren und ich zudem noch eine unmanaged API verwenden muss, wenn ich doch die Möglichkeit habe das gleiche mit weniger Aufwand und sicherer zu schreiben?

phXql 13. Nov 2006 18:08

Re: Ist Delphi wirklich tot.
 
Zitat:

Zitat von Nils_13
Zitat:

Zitat von Catbytes
Solange noch Spiele in Win32/64/wasauchimmer produziert werden, wird diese Plattform nicht aussterben.

Ich kenne kein Spiel, das auf .NET aufbaut. Ich kann mir auch kein Anno, Sims, wasauchimmer in .NET vorstellen.

Unterschätzt die Spieleindustrie nicht - die ist mittlerweile größer als Hollywood.

.NET ist einfach (zum Glück :P) mommentan noch zu lahm und außerdem: wieso will ich überhaupt mein System updaten ? Es muss auch ohne laufen. .NET ist nur dazu da, damit ein paar reiche Säcke noch mehr Kohle über's Internet verdienen können. Das ist meien Auffassung dazu.

Ich bezweifle, dass .NET soviel lahmer is als Win32. Grund? Just-in-time compiling. Der Managed Code wird mit allen möglichen Optimierungen einmal kompiliert, dann ist er kompiliert im Speicher. Win32 mag jetzt noch schneller sein, wenn allerdings eine neue CPU mit SSE3 oder was weiss ich rauskommt, und das .NET-Framework wird daran angepasst, dann wird .NET schneller sein.


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