Delphi-PRAXiS

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Bastler 24. Okt 2007 18:48


Vermarktung eigener Software
 
Hallo zusammen;

Vorab: Falls ich in diesem Forum falsch bin möge ein Moderator meine Beitrag bitte richtig einsortieren - bin mir nicht sicher, wo ich's sonst hätte posten sollen.

Wie der Titel erahnen lässt bin ich z.Z. am überlegen ob ich meine Software vermarkte, bzw. die Entwicklung von Software als Leistung anbiete. Ich denke da das meherer von Euch machen (Phoenix udn MrSpock z.B. wenn ich mich richtig erinnere) habt ihr sicherlich ein paar Antworten auf die Fragen, die sich bei mir aufgeworfen haben:

Wie sieht das mit Steuern etc aus, was Kostest mich diese "Firmengründung" (Hab mal gehört, dass es mit ner ordentlichen Buchführung und nem Gewerbeschein getan sein soll) Stimmt das?

Ich nutze momentan Delphi 7 PE womit mit der kommerzielle Nutzen ja untersagt ist - welche alternativen haben, wenn ich nicht grade original Borland/Codegar kaufen möchte?

Reicht eine ordendliche Homepage mit Impressum oder muss ich "Geschäftsräume" vorweisen können?

Soweit erstmal - und ein herzliches Danke an alle, die sich mit meinem Fragen beschäftigen :thumb:

Bastler

DeddyH 24. Okt 2007 19:55

Re: Vermarktung eigener Software
 
Also, als Alternative zur D7 PE fällt mir doch spontan Turbo Delphi Explorer ein (Download hier in der DP). Damit ist ausdrücklich auch die Entwicklung kommerzieller Software gestattet. Und zum administrativen Kram: stimmt, ein Gewerbeschein genügt (zumindest in Deutschland). Als Einzelunternehmer bist Du allerdings im vollen Umfang für Deine "Firma" haftbar und natürlich gewerbesteuerpflichtig. Ich kenne die Qualität Deiner Programme genauso wenig wie Deine Preisvorstellungen, aber ich würde mir an Deiner Stelle überlegen, ob sich der Aufwand letztendlich rechnet (GuV, Buchführung und was sonst noch dazukommt). Vielleicht kannst Du mal beim örtlichen Finanzamt anfragen, wo die Grenzen sind (ich denke, wenn Du im Monat eine Lizenz zu sagen wir mal 30 EUR verkaufst und dies bei der Steuererklärung angibst, kann Dir nicht viel passieren, aber ich bin weder Jurist noch Buchhalter), bevor Du ein Gewerbe anmelden musst. Auf jeden Fall wünsche ich Dir viel Erfolg.

Mackhack 24. Okt 2007 20:10

Re: Vermarktung eigener Software
 
Hi,

ich wuerde mir ueberlegen ob du deine Software vermieten willst. Wenn es sich um Business Software handelt so gibt es inzwischen ja dieses Modell dass Firmen eben das Recht sich leasen die Software zu nutzen und wenn sie nicht mehr wollen muessen sie es deinstallieren und du bekommst kein Geld mehr. Hat den netten Nebeneffekt dass du einfach ein monatliches nebeneinkommen haettest.

Ansonsten koenntest du es a la Software Consultant machen. Dabei gibt es mehrer Moeglichkeiten der Preis/Einkommensgestaltung.

A) Du wirst prozentual bezahlt. Das richtet sich danach was der Kunde mit Hilfe deiner Software an Geld einsparen kann und demnach bekommst du Prozente.

B) Du informierst dich was ein angestellter Software-Programmierer/Engineer bekommt als Stundenlohn und multiplizierst das mal 3. Fuer Ausgaben die du hast ein Teil, fuer deine Versicherungen usw. der 2. Teil und der 3. Teil ist letztendlich dein Einkommen daher die Regel mit 3.

C) Du machst einen einmaligen Fixen Betrag aus mit deinem Kunden. Wie ich gehoert habe ist das wohl inzwischen der wohl meistverbreiteste Consulatantlohn in Deutschland wohingegen hier in USA mehr der 2. und danach der 1. Fall gewaehlt wird!

Nuclear-Ping 24. Okt 2007 20:55

Re: Vermarktung eigener Software
 
Was den Gewerbekram angeht ist das weniger schlimm als alle denken. ^^

Gewerbeanmeldung für Einzelunternehmen kostet glaube 15,- € (war 2005 bei mir) und wenn du "Kleinunternehmerregelung" bei dem Formular, welches dir das FA dann schickt, angibst, brauchst du keine 19% MwSt abzuführen, darfst sie aber auch nicht mit auf den Rechnungen angeben. Da ist sozusagen "Brutto wie Netto", aber das ganz legal. MwSt abführen musst du erst dann wieder, wenn dein Umsatz laut Kleinunternehmerregelung (§ 19, UstG 1) über einen gewissen Betrag geht.
Zitat:

1. Jahr bis zu 17.500 €
2. Jahr bis zu 50.000 €
Ist ganz bequem so, da du den Papier- und Steuerkram nicht hast. Und wenn du dahin kommst, dass du durch deinen Umsatz wieder MwSt abführen müsstest, kannst du dir auch einen Steuerberater leisten, der sich um alles kümmert. Soviel kosten die auch nicht, da es hier danach geht, wieviele Buchungen die durchführen. Dann kämen nochmal paar hundert Euro für die jährlich fällige Steuererklärung dazu (die du auch als Kleinunternehmer abgeben musst). Spart dir auf jeden Fall aber Zeit und Nerven.

MwSt abführen lohnt in meinen Augen nur, wenn du mehr Ausgaben als Einnahmen oder viele Geschäftskunden hast. Denn die können das wieder rausrechnen und durch Ausgaben würdest du auch die MwSt zurückbekommen.

Aber wenn du noch bei den Eltern wohnst und eher Privatkunden hast, lohnt MwSt für dich nicht sondern ist eher eine Last.

Bastler 24. Okt 2007 21:27

Re: Vermarktung eigener Software
 
Danke :thumb: In der DP findet man halt immer Antworten auf seine Fragen! :D

Wer sich noch weiter dazu äußern möchte kann dies gerne tun, aber ich danke den Dreien schonmal für ihre Antworten und Tipps!

Mackhack 24. Okt 2007 21:34

Re: Vermarktung eigener Software
 
Man kannst du vlt. sagen was du genau vermarkten willst? Damit koennten sicherlich noch einige viel gezielter auf deine Frage antworten mit Tipps und Tricks.

Bastler 24. Okt 2007 21:41

Re: Vermarktung eigener Software
 
Ums ganz genau zu nehmen, will ich vllt. mit einem Freund zusammen die "Produkte" die aus der Not entstanden sind, ggf. noch zu verkaufen. Es handelt sich hierbei meist um Software (Timer, Adressbücher etc - klingt alles recht simpel, ist aber tw. sehr vorteilhaft in manchen Funktionen und mir so noch nie untergekommen), die wir uns selbst geschrieben haben - weil wir sie brauchten - jetzt aber, frei nach dem Motto "Du wirst schon nich der einzige sein, der sich sowas gewünscht hat", ggf. noch verkaufen wollen.

Es geht hier bei weitem nicht um riesige Geldbeträge genauso wenig wie dadrum, irgednwelchen großen Firmen Software zu erstellen, deren Ausfall oder Bug uns Kopf und Kragen kosten würde...

Nur ich denke halt, ich kann auch schlecht einfach so, auf meiner Homepage meine Software "verkaufen" (bzw. Lizenzen dafür)... denn daswird mir das Finanzamt wohl in die Quere kommen...

T.E. 25. Okt 2007 11:45

Re: Vermarktung eigener Software
 
Moin

bin grad durch zufall auf deisen Thread gestoßen... So und nun habe ich mal eine Frage, die mir beim durchlesen gekommen ist...
Das ist jetzt vllt eine etwas dumme Frage, aber wenn ich z.B. via PayPal die Möglichkeit gebe zu spenden dürf tich keinen "Stress" mit dem Recht bekommen oda?

Klaus01 25. Okt 2007 11:50

Re: Vermarktung eigener Software
 
Nun, ich denke das diese Spende nicht den Sinn einer Spende entspricht.
Es stellt nur einen besonderen Weg einer Zahlmöglichkeit dar - es ist für Dich eine
Einnahme und sollte dann auch entsprechend versteuert werden.

Grüße
Klaus

xaromz 25. Okt 2007 12:06

Re: Vermarktung eigener Software
 
Hallo,
Zitat:

Zitat von Nuclear-Ping
MwSt abführen lohnt in meinen Augen nur, wenn du mehr Ausgaben als Einnahmen ... hast.

Deine Augen möchte ich nicht haben :wink: .

Aber es stimmt schon, bei vielen Firmenkunden oder vielen Ausgaben lohnt sich die die MwSt. Und so schwierig ist das ja alles nicht.

Gruß
xaromz

milo 25. Okt 2007 12:27

Re: Vermarktung eigener Software
 
Ein Hinweis von mir am Rande:
*Moaralapostel an*
Wer mit Delphi Geld verdienen will, sollte auch so fair sein und Delphi kaufen. Eine Investition von knapp 400,00 € für Turbo Delphi Pro ist meines Erachtens ein sehr presiwerter EInstieg in eine erfolgreiche Zukunft.
*Moaralapostel aus*

Ansonsten kann ich nur ergäzne, dass siech der Aufwand nur lohnt, wenn Du Aussicht auf Kunden hast. Ansonsten gib es als zusätzliche Einnahme bei Deiner Steuererklärung an. Als Privatperson kannst Du auch Rechnungen schreiben, nur halt ohne Ausweis der MwSt. Und sei Dir darüber im Klaren, dass Du für Schäden ggf haftbar gemacht werden kannst.

Gruß :D Milo

Nuclear-Ping 25. Okt 2007 12:35

Re: Vermarktung eigener Software
 
@xaromz: Wieso? Ich meine klar ist es nicht gut, mehr Ausgaben als Einnahmen zu haben, auf längere Zeit ... aber ich denke es ist rübergekommen, was ich sagen wollte. :mrgreen:

@milo: Jein, du darfst als Privatperson einer Privatperson eine "Rechnung" schreiben. Das ist aber keine gültige Rechnung in dem Sinne. Was eine gültige Rechnung mit ausmacht ist die Steuernummer. Die muss afaik seit 01.01.2004 auf einer Rechnung enthalten sein. Ist sie es nicht, ist es keine gültige Rechnung und die wird dir auch keine Firma bezahlen. Und so eine Nummer bekommst du vom Finanzamt, in der Regel geht das einher mit einer Gewerbeanmeldung.
Weiterhin läufst du Gefahr, Abmahnanwälten zum Opfer zu fallen, wenn du auf deiner Webseite Dienstleistungen oder Waren anbietest und im Impressum (welches nach TDG Pflicht ist) keine Steuernummer angibst.

Phoenix 25. Okt 2007 13:03

Re: Vermarktung eigener Software
 
Da ich ja im OP genannt wurde, auch was kurzes von mir.
Also ich selber verkaufe keine Software sondern 'mich' bzw. meine Arbeitsleistung. ;-)

Das ganze wickele ich als Freiberufler ab. Das hat einige Vorteile (keine Gewerbesteuer, keine Zwangsmitgliedschaft in der IHK / bei Berufsgenossenschaften, keine doppelte Buchführung), aber auch einige Nachteile (man darf nichts verkaufen. Also z.B. einem Kunde keine Hardware organisieren oder Lizenzen vertreiben). Und es sind einige Vorraussetzungen zu erfüllen. So kann man das als Informatiker eigentlich nur als 'Wissenschaftlichen' Beruf ausüben und muss die Qualifikation nachweisen (fertiges Diplom - oder nach Rücksprache mit dem Finanzamz wie in meinem Fall auch bereits als Student auf das Diplom).

Was die Zwangsmitgliedschaft in der IHK angeht: Solange man 'Kleinstgewerbetreibender' ist, also eine bestimmte Umsatzgrenze nicht überschreitet, kann man sich hier allerdings auch vom Beitrag befreien lassen. Vielleicht käme sowas für Dich ja auch in Frage.

milo 25. Okt 2007 13:06

Re: Vermarktung eigener Software
 
Es ist sicher so, dass Mario Recht hat was den offiziellen Status einer Rechnung anbelangt. Ausgehend von einer rein privaten nicht gewerblichen Tätigkeit kann man das Ganze sicher auch "Quittung" nennen. :wink:

Gruß :D Milo

Phoenix 25. Okt 2007 13:07

Re: Vermarktung eigener Software
 
Zitat:

Zitat von Nuclear-Ping
Die muss afaik seit 01.01.2004 auf einer Rechnung enthalten sein. Ist sie es nicht, ist es keine gültige Rechnung und die wird dir auch keine Firma bezahlen. Und so eine Nummer bekommst du vom Finanzamt, in der Regel geht das einher mit einer Gewerbeanmeldung.

Das ist so nicht ganz richtig.
Bei einer solchen Rechnung ohne Steuernummer kannst Du - sofern ausgwiesen - nur die Umsatzsteuer nicht als Vorsteuer geltend machen.

Wenn eine kleine Firma - aus welchem Grunde auch immer - z.B. eine Couch von privat ankauft, dann bekommt die Firma eine 'Private Rechnung' bzw. eigentlich eher eine Quittung von der Privatperson, dass die Firma für die Couch einen Betrag von xy € an die Privatperson bezahlt hat. Diese Quittung läuft ganz normal als Beleg in die Buchhaltung und sowas kann von der Firma einwandfrei als Ausgabe/Aufwand verrechnet werden. Ist gar kein Problem, auch ohne Steuernummer.

milo 25. Okt 2007 13:17

Re: Vermarktung eigener Software
 
@Sebastian Erster! :lol:

sakura 25. Okt 2007 13:21

Re: Vermarktung eigener Software
 
Wenn Du Software hast, bei welcher Du meinst, dass diese auch in Firmen interessant sein könnte, dann zeige diese Bekannten und Freunden wann immer Du kannst, vor allem denen aus der IT-Szene. Die wissen dann, dass Du eine solche Lösung hast und können Dich evtl. weiter empfehlen oder Dir auch wichtige Tipps geben, wie Du diese Software weiterverkaufen kannst. Das "Word-of-Mouth" Prinzip ist noch immer das Wirksamste ;)

...:cat:...

P.S.: Stelle die Software in der DP vor, wenn es Freeware-Versionen gibt ;)

crasher1985 25. Okt 2007 13:27

Re: Vermarktung eigener Software
 
Also ich muss sagen ich habe mit 18 ein Nebengewerbe angemeldet was bis heute läuft und damit fahr ich immernoch am besten.
Ich habe weder Umst. noch Mwst. auszuweisen bzw. darf diese auch nicht verlangen.
Lohnt sich jedoc nur wenn du vorallem private Kunde ansprichst

Nuclear-Ping 25. Okt 2007 15:22

Re: Vermarktung eigener Software
 
Stimmt, "Quittung" nennt sich das im privaten Rahmen. Kam da nicht drauf. :zwinker:

@Phoenix: Warum legst du dir solche Einschränkungen auf und läufst nicht als "Einzelunternehmer"?
Als wir damals unsere GbR aufgelöst haben, hab ich mich als Einzelunternehmer mit "Kleinunternehmerregelung" angemeldet. Das heisst halt auch weder Umsatzsteuervoranmeldung noch die Ausweisung / Abführung der 19% auf den Rgs. Von ner "IHK Mitgliedschaft" weiß ich auch nichts. Hab da auch seit 2 Jahren keine Briefe bekommen in die Richtung.
Ich darf aber Auslagen machen, also "Hardware organisieren"; aber kA wie das mit dem Vertrieb von Lizenzen ausschaut. Das hab ich bisher nicht gemacht und wird wahrscheinlich auch nicht kommen.

Phoenix 25. Okt 2007 15:26

Re: Vermarktung eigener Software
 
Zitat:

Zitat von Nuclear-Ping
@Phoenix: Warum legst du dir solche Einschränkungen auf und läufst nicht als "Einzelunternehmer"?

1.) Vereinfachte Buchhaltung
2.) Keine Gewerbesteuer.

Punkt 2 ist der für mich ausschlaggebende.

Nuclear-Ping 25. Okt 2007 15:32

Re: Vermarktung eigener Software
 
1) Hab ich auch.
2) Sind deine Einkünfte so hoch, dass du Gewerbesteuer zahlen müsstest? Alles was ich bisher machen muss ist halt 1x im Jahr die Steuererklärung.

Phoenix 25. Okt 2007 15:38

Re: Vermarktung eigener Software
 
Japp, bei den Umsätzen wäre ich als Personengesellschaft oder Einzelunternehmer Gewerbesteuerpflichtig.
Und was die Buchhaltung angeht: Ich muss nur eine Einnahme-Überschussrechnung erstellen. Mehr nicht.


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