Delphi-PRAXiS

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Neumann 29. Okt 2007 20:21


Net Framework
 
Hallo,

immer wieder kommt mir die Idee, mit Delphi Net zu entwickeln. Ich frage mich aber, ob dies wirklich Sinn macht. Vieles scheint damit einfacher zu gehen (habe schon mal einige Bücher durchgelesen).

Andererseits scheint es kaum kommerzielle Programme zu geben, die mit Delphi für Net geschrieben wurden. Es würde mich mal wirklich interessieren, ob es Leute gibt die Delphi für Net dafür einsetzen, Programme zu schreiben mit denen man seine Brötchen verdienen kann.

Selbst Microsoft setzt NET nur spärlich ein; das einzige Programm von MS das mir da speziell aufgefallen ist ist der SQL-Server Manager. Wie in der Ct zu lesen ist, besteht ganz Vista nur aus WIN32 (entsprechend Win64) Programmen.

Und die wirkliche Frage: Lohnt sich das RAD Studio 2007 mit dem VCL-NET?? Ich bräuchte mindestens die Enterprise-Version, welche nicht ganz billig ist.

Gruß

mkinzler 29. Okt 2007 20:24

Re: Net Framework
 
Zitat:

Lohnt sich das RAD Studio 2007 mit dem VCL-NET?? Ich bräuchte mindestens die Enterprise-Version, welche nicht ganz billig ist.
Welches Feature der Enterprisebenötigst du unbedingt?

Neumann 29. Okt 2007 20:30

Re: Net Framework
 
Ich brache die Enterprise-Version:

a) um verteilte Anwendungen zu schreiben.

b) weil ich eine Intraweb-Anwendung im Kopf habe, aber mir leider noch die Zeit dafür fehlt.

mkinzler 29. Okt 2007 20:46

Re: Net Framework
 
Lade dir mal die Trial runter und teste, ob es passend ist.

Elvis 29. Okt 2007 23:33

Re: Net Framework
 
Zitat:

Zitat von Neumann
Ich brache die Enterprise-Version:

a) um verteilte Anwendungen zu schreiben.

DataSnap hatte Potenzial als es noch neu war. Aber es ist so verbuggt und du bekommst nichtmal den kompletten Source code um die Fehler selbst zu beheben.
Spare dir die sinnlosen Extrakosten für die Enterprise und investiere sie in ein Multitier-System aus diesem Jahrhundert.
Zum Beispiel das RemObjects SDK, oder kbmMW.
DataSnap ist einfach ein lächerlicher Witz, verglichen mit beiden.
Zitat:

b) weil ich eine Intraweb-Anwendung im Kopf habe, aber mir leider noch die Zeit dafür fehlt.
Intraweb ist nur Delphi32. Ergo nur IIS mit 32 Bit und auch nur auf Windows. Wieviel Sinn macht ein Webframework mit solchen krassen Einschränkungen?
ASP.Net lässt dich ohne viele Umwege auch Mono/Linux als Zielplattform benutzen.
Außerdem hast du dort mit .Net zu tun, was einfach viel weniger Code braucht um von Punkt A zu B zu kommen.

Neumann 30. Okt 2007 08:29

Re: Net Framework
 
Hallo Elvis,

danke für die Antwort, seh mir die Sachen mal an. So schlecht sind die Komponenten von CG aber auch nicht, bei mir funktioniert es zumindest damit.

Die Vorteile von ASP-Net kenne ich auch. Für die Erzeugung von öffenlichen Webanwendungen, die man irgendwo bei einem Hoster lagert ist es sicher einfacher als Intraweb, was in der Tat einen Windows-Server braucht.

Intraweb braucht keinen Webserver, der ist eingebaut. So kann man z.B. einfach Webanwendungen erstellen, die z.B. dem Chef eines Betriebes im Urlaub oder zu Hause Umsatzdaten liefert oder usw ohne die für einen reinen Benutzer teilweise komplizierten Konfigurationen die ASP-Net braucht.

Gruß

Phoenix 30. Okt 2007 08:51

Re: Net Framework
 
Zitat:

Zitat von Neumann
Andererseits scheint es kaum kommerzielle Programme zu geben, die mit Delphi für Net geschrieben wurden. Es würde mich mal wirklich interessieren, ob es Leute gibt die Delphi für Net dafür einsetzen, Programme zu schreiben mit denen man seine Brötchen verdienen kann.

Unwahrscheinlich.

Ich selber habe aufgrund einer nicht-Existenten Delphi-Version ein größeres Kundenprojekt (Online-Fotoshop) in den Sand gesetzt, und bin seitdem von Delphi.NET geheilt.

Nichts gegen .NET, aber seitdem Delphi auch die Windows Forms Unterstützung von C# aus der IDE geworfen hat und auch sonst einiges aus der C# Welt entfernt hat (da geht noch nichtmal das Debuggen einer C# Assembly gescheit) halte ich Delphi zwar für .NET fähig (wenn es denn sein muss), aber ich persönlich halte es in diesem Bereich nicht für produktiv einsetzbar. (Sorry Codegear, aber ihr seid selber schuld...).

Wenn Du native 32bit Windows-Anwendungen schreiben willst, dann bleib bei Delphi. Dafür ist es gemacht, das kann es, und zwar richtig.

Wenn Du .NET machen willst, dann setze auf C# oder - wenn Du bei Object Pascal als Sprache bleiben magst - auf Chrome.

Rein mit .NET seine Brötchen zu verdienen ist letzten Endes gar nicht mal so schwer wenn man am Ball bleibt. ;-)

Jelly 30. Okt 2007 09:38

Re: Net Framework
 
Zitat:

Zitat von Phoenix
Rein mit .NET seine Brötchen zu verdienen ist letzten Endes gar nicht mal so schwer wenn man am Ball bleibt. ;-)

Mach ich ja mittlerweilen auch... Allerdings mit dem Visual Studio.

Deshalb kann ich Sebastian nur Recht geben. Um in .NET zu entwickeln würd ich definitiv den VS vorziehen. Für Win32 eben Delphi.

Phoenix 30. Okt 2007 09:42

Re: Net Framework
 
Für den Einstieg reicht aber auch #Develop.

Jelly 30. Okt 2007 09:56

Re: Net Framework
 
Oder VS Express. Oder die 180 Tage lauffähige Beta Version von VS 2008.

Heffalump 7. Nov 2007 23:34

Re: Net Framework
 
Zitat:

Zitat von Phoenix
Wenn Du .NET machen willst, dann setze auf C# oder - wenn Du bei Object Pascal als Sprache bleiben magst - auf Chrome.

Wir hatten in der Firma Enterprise und Prof. Version mit Wartung. Werden diese jedoch nicht mehr verlängern. Grund ist die "hervorragende Unterstützung" von .Net V2. Was Win32 betrifft sind wir aktuell und werden sich damit eine sehr lange Zeit auskommen.
Ich persönlich finde es schade, bin seit Turbo Pascal 1.5 dabei. Habe auch persönlich viel Geld für die Produkte ausgegeben. Letzte Version war D2006. Ich habe mich dennoch durchgerungen und bin bei .Net zu Chrome gewechselt und bin überrascht, wie gut/ausgereift das Produkt ist. Hat sich gelohnt. Schade für CodeGear.

Progman 8. Nov 2007 06:57

Re: Net Framework
 
Ich finde, .NET macht in dem Moment keinen Sinn, wenn man Anwendungen erstellt, die auf (möglichst) jedem Windows-Rechner laufen sollen (Vorgabe des Auftraggebers). Denn viele "Normaluser" sehen nicht ein, warum sie für eine simple Anwendung ein 50MB-Framework installieren sollten, dass ältere Rechner (die es noch genug gibt) deutlich verlangsamt. Also hat .NET für uns keine Relevanz ;)

alzaimar 8. Nov 2007 07:15

Re: Net Framework
 
:bounce1:

Ich habe mit Delphi.NET Geld verdient! Ich bin vermutlich der Einzige, der das damit geschafft hat. :mrgreen:

Allerdings musste ich aus einer sehr komplexen Sammlung von Berechnungen dot.NET Assemblies basteln. Also habe ich mir eine Wrapperklasse gebaut, und das unter Delphi.NET kompiliert, ein paar Änderungen und Fertig. Das Backend ist übrigens eine ASP.NET Anwendung, die die Assemblies dynamisch lädt.

Ergo: Delphi.NET ist nur, und wirklich nur dafür geeignet, eine weiche und unkomplizierte Migration von Delphi-Projekten in Richtung dot.NET zu bewerkstelligen, wenn das Resultat *sofort* laufen soll.

Mit Intraweb bastelt man sich in null-komma-nix eine Delphi-Web-Anwendung, gänzlich ohne jegliche HTML-Kenntnisse.

Fazit:
Delphi.NET und IntraWeb sind Frickelwerkzeuge, mit denen Menschen Dinge erreichen können, ohne sich das dafür i.A. notwendige Wissen aneignen zu müssen. Nun können aber nur Handwerker, die ihr Handwerk von Grund auf beherrschen, ordendliche Produkte abliefern und insofern sind Lösungswege dieser Art hinsichtlich einer professionellen Arbeit einfach abzulehnen.

Ein Wort zu DataSnap: Ich finde, für kleinere RAD-Anwendungen in einem C/S-Umfeld kann man damit einigermaßen arbeiten. Aber wirklich professionell ist das wirklich nicht. Man hat aber schnell funktionierende Ergebnisse. Nachhaltig wartbar und erweiterbar sind die aber nicht.

Wir haben uns seit D3 laufend die teuersten Delphi-Versionen zulegen müssen, weil wir einige uralte Projekte auf Datasnap-Basis pflegen. Es gibt kein einziges anderes Projekt, für die wir die Enterprise/Architect-Erweiterungen wirklich benötigen. In den aktuellen C/S-Objekten verwenden wir selbstgefrickelte und performante Binärprotokolle auf TCP-Basis und müssten mit der Professional-Variante klar kommen.

Übrigens wird unser nächstes Projekt in C# und VS realisiert. Delphi.NET oder BDS mit C# geht nicht, weil ... wir wissen, warum.

Progman 8. Nov 2007 07:25

Re: Net Framework
 
Kommt eben auf die Zielgruppe an ;)
Unsere Programme sind Bestandteil von Programm-Paketen (meist Lernsoftware), die die Oma in Bayern fürs Enkelchen kauft oder der Vadder ausm Ruhrpott dem Sohnemann gönnt. Und da hat eine Regel Vorrang: Problemlose (Einklick-)Installation und dann muss es einfach laufen, egal was das fürn (Windows-)PC ist.

alzaimar 8. Nov 2007 07:28

Re: Net Framework
 
Völlig richtig, hab ich vergessen.

Im Kontext von verteilten Systemen und Web-Applikationen ist Delphi nicht mehr erste Wahl, bei 'einfachen' Win32-Apps hingegen schon.

Khabarakh 8. Nov 2007 12:47

Re: Net Framework
 
Zitat:

Zitat von Progman
Problemlose (Einklick-)Installation

Was ja ironischerweise eine der Hauptphilosophien von .Net ist :mrgreen: . Aber gerade wenn die Anwendung nicht über das Internet verteilt wird, sollten die 22,4 MB (50 MB, also bitte :P ) doch noch gut auf die CD passen und sich /silent zusammen mit der Anwendung installieren lassen. Ich weiß allerdings nicht, wie hoch die Fehler-Quote der Installation ist ;) .


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