Delphi-PRAXiS
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Delphi-PRAXiS (https://www.delphipraxis.net/forum.php)
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-   -   Delphi Globaler API-Hook funktioniert nicht (https://www.delphipraxis.net/113581-globaler-api-hook-funktioniert-nicht.html)

Neutral General 10. Mai 2008 14:11


Globaler API-Hook funktioniert nicht
 
Hi,

Ich versuche gerade eine API zu hooken, nämlich FindFileNext.

Das hooken der Funktion selbst funktioniert, aber nicht im Zusammenhang mit einem (globalen) Hook.

Hier die Hook-DLL:

Delphi-Quellcode:
library FindNextFileHook;

uses
  Windows, SysUtils;

var
  Hook: hHook;
  FNCode: Pointer;

function Dummy(code: Integer; wparam: wParam; lparam: lParam): LRESULT; stdcall;
begin
  Result := CallNextHookEx(Hook,Code,wparam,lparam);
end;

function MyFindNextFile(hFindFile: THandle; var lpFindFileData: TWIN32FindData): BOOL; stdcall;
var CurrFile: String;
begin
  Result := FindNextFileA(hFindFile,lpFindFileData);
  CurrFile := PChar(@lpFindFileData.cFileName[0]);
  if ExtractFileExt(CurrFile) = '.txt' then
    MessageBox(0,'Textdatei gefunden!','FindNextFileHook',MB_OK);
end;

procedure HookFindNext;
var hProc: THandle;
    br: Cardinal;
    jmp: Pointer;
begin
  GetMem(jmp,6);
  hProc := OpenProcess(PROCESS_ALL_ACCESS,false,GetCurrentProcessID);
  try
    // Auslesen / Sichern
    FNCode := VirtualAllocEx(hProc,nil,6,MEM_COMMIT,PAGE_EXECUTE_READWRITE);
    ReadProcessMemory(hProc,@FindNextFile,FNCode,6,br);
    // Schreiben
    PByte(jmp)^ := $E9;
    inc(PByte(jmp));
    PCardinal(jmp)^ := Cardinal(@MyFindNextFile) - Cardinal(@FindNextFile) - 5;
    inc(PCardinal(jmp));
    PByte(jmp)^ := $E9;
    dec(PByte(jmp),5);
    WriteProcessMemory(hProc,@FindNextFile,jmp,6,br);
  finally
    FreeMem(jmp);
    CloseHandle(hProc);
  end;
end;

function InstallHook: Boolean; stdcall;
begin
  Result := False;
  if Hook = 0 then
  begin
    Hook := SetWindowsHookEx(WH_GETMESSAGE,@Dummy,
                             HInstance,0);
    Result := true;
  end;
end;

function UninstallHook: Boolean; stdcall;
begin
  Result := UnhookWindowsHookEx(Hook);
  Hook := 0;
end;

exports
  InstallHook,
  UnInstallHook;

begin
  HookFindNext;
end.
Das Programm, was den Hook installiert:

Delphi-Quellcode:
unit StartDLL;

interface

uses
  Windows, Messages, SysUtils, Variants, Classes, Graphics, Controls, Forms,
  Dialogs, StdCtrls;

type
  TForm1 = class(TForm)
    Button1: TButton;
    Button2: TButton;
    Button3: TButton;
    procedure Button1Click(Sender: TObject);
    procedure Button2Click(Sender: TObject);
    procedure FormDestroy(Sender: TObject);
    procedure Button3Click(Sender: TObject);
  private
    { Private declarations }
  public
    lib: hModule;
  end;

  THookProc = function: Boolean;

var
  Form1: TForm1;

implementation

{$R *.dfm}

procedure TForm1.Button1Click(Sender: TObject);
var install: THookProc;
begin
  lib := LoadLibrary('FindNextFileHook.dll');
  if lib <> INVALID_HANDLE_VALUE then
  begin
    install := GetProcAddress(lib,'InstallHook');
    if Assigned(install) then
      install;
  end;
end;

procedure TForm1.Button2Click(Sender: TObject);
var un: THookProc;
begin
  if lib <> 0 then
  begin
    un := GetProcAddress(lib,'UnInstallHook');
    if Assigned(un) then
      un;
  end;
  FreeLibrary(lib);
end;

procedure TForm1.FormDestroy(Sender: TObject);
var un: TUninstall;
begin
  if lib <> 0 then
  begin
    un := GetProcAddress(lib,'UnInstallHook');
    if Assigned(un) then
      un;
  end;
  FreeLibrary(lib);
end;

end.
Also ehrlichgesagt kann ich da leider auch nicht viel mehr zu sagen als: "Funktioniert nicht!"... :roll:

In der DLL wird HookFindNext ausgeführt und ich habe mir zu Debug-Zwecken auch nach fast jeder Zeile

Delphi-Quellcode:
ShowMessage(SysErrorMessage(GetLastError));
anzeigen lassen. Aber ich gehe eher davon aus, das da ein Hook-Verständnisproblem vorliegt...

Gruß
Neutral General

Apollonius 11. Mai 2008 11:01

Re: Globaler API-Hook funktioniert nicht
 
Es fallen gleich zu Anfang von HookFindNext einige sehr seltsame Dinge auf, die nahelegen, dass du das Speicherkonzept von Windows nicht ganz verstanden hast.

Zitat:

Delphi-Quellcode:
hProc := OpenProcess(PROCESS_ALL_ACCESS,false,GetCurrentProcessID);

Diese Zeile ist völliger Käse. OpenProcess kann scheitern, falls dein Security Descriptor zu strikt ist. Wenn du ein Handle zum eigenen Prozess brauchst, verwendest du GetCurrentProcess (das liefert ein Pseudo-Handle, weshalb die Funktion auch unschlagbar schnell ist) oder DuplicateHandle mit GetCurrentProcess, um ein eventuell vererbbares echtes Handle zu erhalten.

Zitat:

Delphi-Quellcode:
FNCode := VirtualAllocEx(hProc,nil,6,MEM_COMMIT,PAGE_EXECUTE_READWRITE);

Um im eigenen Prozess eine Speicher-Seite zu reservieren, verwendet man VirtualAlloc (welches allerdings auch nur VirtualAllocEx mit GetCurrentProcess aufruft, insofern ist das nicht so schlimm). Da du allerdings nur 6 Bytes verwendest, verschwendest du vom allozierten Speicher gut 99,8% - keine schlechte Quote. Um ein bisschen Speicher im eigenen Prozess zu allozieren, verwendest du GetMem. Außerdem benötigst du eigentlich nur fünf Bytes für deinen Sprung.

Zitat:

Delphi-Quellcode:
ReadProcessMemory(hProc,@FindNextFile,FNCode,6,br);

Wenn hProc ein Handle auf einen anderen Prozess wäre, wäre diese Zeile hier sinnfrei. Der zweite Parameter gibt die Adress im anderen Prozess an (an der eventuell Schrott steht) und der dritte die Adresse im eigenen Prozess (dito, da FNCode sich auf einen anderen Prozess bezöge).


Danach überschreibst du @FindNextFile. Das Problem dabei ist, dass diese Adresse nicht zur Compile-Zeit aufgelöst werden kann, weshalb der Linker eine Weiterleitungsfunktion (die nur von der Bibliothek verwendet wird und daher nicht zum Hooken verwendet werden kann) einfügt und diese FindNextFile nennt (diese sieht so aus: jmp [Adresse, an die der Windows-Loader die echte Adresse von Kernel32.dll.FindNextFile einfügt]). Du musst dir aus dieser die echte Adresse von FindNextFile holen, oder aber mit GetProcAdress, was einfacher sein dürfte.

Der Rest der Funktion ist halbwegs korrekt, auch wenn man sich das WriteProcessMemory sparen könnte.

In der Ersatzfunktion hast du es dir zu einfach gemacht. FindNextFileA hast du ja gerade gehookt, was zu einem rekursiven Aufruf führt. Du musst sicherstellen, dass du eine ganze Zahl von Befehlen ausgelesen hast (und nicht etwa der zweite Maschinensprache Befehl bei Byte 4 beginnt und zwei Bytes lang ist) und zur Not mehr als 5 Bytes auslesen. Die überschriebenen Befehl musst du dann wieder aufrufen und dann zu Byte 6 (oder weiter, auf jeden Fall an eine Stelle, wo ein neuer Befehl beginnt) springen. Wenn ich diese Hooking-Technik verwende, mache ich das immer so:

Delphi-Quellcode:
procedure FindNextFileReplace; //falsche Signatur, damit kein Stackframe generiert wird!
asm
  nop
  nop
  nop
  nop
  nop
  //falls du die Parameter noch brauchst, kopieren!
  mov eax, SavedFindNextFile //aus GetProcAddress
  add eax, 5
  jmp/call eax //call nur, falls noch etwas folgt
  jmp AfterFindNextFile
end;
Die nops werden dann in HookFindNext überschrieben. AfterFindNextFile ist dabei die eigentlich Hook-Funktion, die ruhig in Delphi geschrieben werden darf - du musst allerdings mit Parametern und Aufrufkonvention aufpassen (und solltest außerdem eax, welches den Rückgabewert der Originalfunktion erhält, erhalten - also am besten ein kurzes Stück Assembler am Anfang der Funktion).


Abschließend weise ich darauf hin, dass diese Hooking-Technik nicht verwendet werden sollte, da es Probleme gibt, falls ein Thread FindNextFile aufruft während du gerade hookst. Stattdessen überschreibt man gewöhnlich für jedes Modul einzeln die vom Windows-Loader an eine bestimmte, in der PE-Datei angegebene Stelle eingefügte Adresse der zu hookenden Funktion.

Neutral General 12. Mai 2008 11:55

Re: Globaler API-Hook funktioniert nicht
 
Hi,

Zitat:

Zitat von Apollonius
Es fallen gleich zu Anfang von HookFindNext einige sehr seltsame Dinge auf, die nahelegen, dass du das Speicherkonzept von Windows nicht ganz verstanden hast.

Zitat:

Delphi-Quellcode:
hProc := OpenProcess(PROCESS_ALL_ACCESS,false,GetCurrentProcessID);

Diese Zeile ist völliger Käse. OpenProcess kann scheitern, falls dein Security Descriptor zu strikt ist.

Naja... "völliger Käse" find ich übertrieben. Klar, die Funktion kann scheitern, wenn ich mehr verlange als drin ist... Das Problem war, dass ich GetCurrentProcess nicht kannte, sondern nur GetCurrentProcessID und da ich ein Process-Handle brauchte, war das (für mich) die einzige Möglichkeit an eins zu gelangen ;)


Zitat:

Zitat von Apollonius
Wenn du ein Handle zum eigenen Prozess brauchst, verwendest du GetCurrentProcess (das liefert ein Pseudo-Handle, weshalb die Funktion auch unschlagbar schnell ist) oder DuplicateHandle mit GetCurrentProcess, um ein eventuell vererbbares echtes Handle zu erhalten.

Ok, jetzt weiß ichs ja ;)

Zitat:

Zitat von Apollonius
Zitat:

Delphi-Quellcode:
FNCode := VirtualAllocEx(hProc,nil,6,MEM_COMMIT,PAGE_EXECUTE_READWRITE);

Um im eigenen Prozess eine Speicher-Seite zu reservieren, verwendet man VirtualAlloc (welches allerdings auch nur VirtualAllocEx mit GetCurrentProcess aufruft, insofern ist das nicht so schlimm). Da du allerdings nur 6 Bytes verwendest, verschwendest du vom allozierten Speicher gut 99,8% - keine schlechte Quote. Um ein bisschen Speicher im eigenen Prozess zu allozieren, verwendest du GetMem. Außerdem benötigst du eigentlich nur fünf Bytes für deinen Sprung.

Das hier ist eine Kombination aus Unwissenheit und einem Denkfehler. Im Hinterkopf war gespeichert: "Das ist nicht dein eigener Process, also kannst du Speicher nur mit VirtualAllocEx anfordern"... Von daher VirtualAllocEx.
Das ich 99,8% verschwende war mir nicht so direkt bewusst, aber jetzt wo dus sagst: Jaa.. man reserviert ganze Memory-Pages... also mindestens 4096 Bytes... PAGE_EXECUTE_READWRITE... :stupid:
Das ich 6, anstelle von 5 Bytes reservieren wollte, liegt daran, das ich mal in einer früheren Version 6 Bytes benötigt habe. Auuußerdem war ein guter Grund:

Der Befehl, der ursprünglich an der zu hookenden Stelle stand, war folgender:

FF25E4124500 jmp dword ptr [Adresse von Kernel32.FindNextFile]

Dieser Befehl ist 6 Bytes groß und ich laß mal im Internet, das man Befehle möglichst nicht zerreißen sollte...
Dummerweiße habe ich vergessen noch ein nop; zu schreiben... :roll:
Wobei du Recht hast, wenn du sagst, dass es in diesem Fall nicht so schlimm ist, wenn ich den Befehl zerreiße weil der nachfolgende Befehl ja (höchstwahrscheinlich) nie ausgeführt wird.

Zitat:

Zitat von Apollonius
Zitat:

Delphi-Quellcode:
ReadProcessMemory(hProc,@FindNextFile,FNCode,6,br);

Wenn hProc ein Handle auf einen anderen Prozess wäre, wäre diese Zeile hier sinnfrei. Der zweite Parameter gibt die Adress im anderen Prozess an (an der eventuell Schrott steht) und der dritte die Adresse im eigenen Prozess (dito, da FNCode sich auf einen anderen Prozess bezöge).

Ja, wenn es denn ein anderer Prozess wäre :P :mrgreen:

Zitat:

Zitat von Apollonius
Danach überschreibst du @FindNextFile. Das Problem dabei ist, dass diese Adresse nicht zur Compile-Zeit aufgelöst werden kann, weshalb der Linker eine Weiterleitungsfunktion (die nur von der Bibliothek verwendet wird und daher nicht zum Hooken verwendet werden kann) einfügt und diese FindNextFile nennt (diese sieht so aus: jmp [Adresse, an die der Windows-Loader die echte Adresse von Kernel32.dll.FindNextFile einfügt]). Du musst dir aus dieser die echte Adresse von FindNextFile holen, oder aber mit GetProcAdress, was einfacher sein dürfte.

Also du meinst ich hooke nur die Weiterleitfunktion und nicht die echte FindNextFileA?
Das war mehr oder weniger beabsichtigt... Denn ich bekomme auf FindNextFileA keinen Schreibzugriff.. Per VirtualProtect(Ex) erhalte ich auch maximal nur

PAGE_EXECUTE_WRITECOPY

oder

PAGE_WRITECOPY

,was mir ja nicht weiterhilft, deswegen hooke ich halt dieser Weiterleitfunktion...


Zitat:

Zitat von Apollonius
Der Rest der Funktion ist halbwegs korrekt, auch wenn man sich das WriteProcessMemory sparen könnte.

Warum könnte ich mir das sparen?

Zitat:

Zitat von Apollonius
In der Ersatzfunktion hast du es dir zu einfach gemacht. FindNextFileA hast du ja gerade gehookt, was zu einem rekursiven Aufruf führt. Du musst sicherstellen, dass du eine ganze Zahl von Befehlen ausgelesen hast (und nicht etwa der zweite Maschinensprache Befehl bei Byte 4 beginnt und zwei Bytes lang ist) und zur Not mehr als 5 Bytes auslesen. Die überschriebenen Befehl musst du dann wieder aufrufen und dann zu Byte 6 (oder weiter, auf jeden Fall an eine Stelle, wo ein neuer Befehl beginnt) springen.

Ja deswegen wie gesagt die theoretischen 6 Bytes^^ Wenn ich meine Methode in einem eigenen Programm (ohne hooks) benutze, funktioniert sie. Komischerweise gibt es auch keine Rekursion... :gruebel:
Vorher habe ich tatsächlich die ersten 6 gesicherten Bytes aufgerufen, aber das führte bei mir immer zu AVs weil die Parameter in FindNextFileA nicht richtig ankamen. Die Lösung dafür hast du aber ja unten gepostet ;)

Zitat:

Zitat von Apollonius
Wenn ich diese Hooking-Technik verwende, mache ich das immer so:

Delphi-Quellcode:
procedure FindNextFileReplace; //falsche Signatur, damit kein Stackframe generiert wird!
asm
  nop
  nop
  nop
  nop
  nop
  //falls du die Parameter noch brauchst, kopieren!
  mov eax, SavedFindNextFile //aus GetProcAddress
  add eax, 5
  jmp/call eax //call nur, falls noch etwas folgt
  jmp AfterFindNextFile
end;
Die nops werden dann in HookFindNext überschrieben. AfterFindNextFile ist dabei die eigentlich Hook-Funktion, die ruhig in Delphi geschrieben werden darf - du musst allerdings mit Parametern und Aufrufkonvention aufpassen (und solltest außerdem eax, welches den Rückgabewert der Originalfunktion erhält, erhalten - also am besten ein kurzes Stück Assembler am Anfang der Funktion).

Ok :) Du musst wissen, das ich mir noch nie wirklich groß mit API-Hooking auseinandergesetzt habe. Ich habe im Internet geguckt wies so ungefähr geht, von der vorgehensweise her und den Rest wollte ich dann selbst probieren. Ich tüftele bei sowas gerne selbst etwas rum, auch wenn dabei (verständlicherweise) nicht zwangsweise was 100% korrektes rauskommt *g*

Zitat:

Zitat von Apollonius
Abschließend weise ich darauf hin, dass diese Hooking-Technik nicht verwendet werden sollte, da es Probleme gibt, falls ein Thread FindNextFile aufruft während du gerade hookst. Stattdessen überschreibt man gewöhnlich für jedes Modul einzeln die vom Windows-Loader an eine bestimmte, in der PE-Datei angegebene Stelle eingefügte Adresse der zu hookenden Funktion.

Verstehe ich leider nicht ganz :|

Aber danke für deine ausführliche Antwort :)

Gruß
Neutral General

Apollonius 12. Mai 2008 12:12

Re: Globaler API-Hook funktioniert nicht
 
Zitat:

Also du meinst ich hooke nur die Weiterleitfunktion und nicht die echte FindNextFileA?
Das war mehr oder weniger beabsichtigt... Denn ich bekomme auf FindNextFileA keinen Schreibzugriff..
Die Weiterleitungsfunktion wird nur von deinem Delphi-Modul verwendet. Das heißt dein Hook wirkt nur, wenn du aus der DLL FindNextFileA aufrufst, was wohl nicht beabsichtigt ist.
Um zu hooken, reicht PAGE_EXECUTE_WRITECOPY aus. PAGE_EXECUTE_READWRITE würde bedeuten, dass du auch in allen anderen Prozessen in einem Rutsch hooken kannst (denn deren Pages, in denen Kernel32.dll liegt, sind die selben, in denen bei dir Kernel32.dll liegt - eine enorme Speicherersparnis), was aus Sicherheitsgründen äußerst fragwürdig wäre. PAGE_EXECUTE_WRITECOPY genügt, um ausschließlich in deinem Prozess Speicher zu überschreiben - dein Prozess erhält eine private Kopie der vorher gemeinsam genutzten Speicherseite.

Zitat:

Zitat:

Zitat von Apollonius
Der Rest der Funktion ist halbwegs korrekt, auch wenn man sich das WriteProcessMemory sparen könnte.

Warum könnte ich mir das sparen?
Wir sind immer noch in unserem eigenen Prozess, also brauchen wir kein WriteProcessMemory.

Zitat:

Zitat:

Zitat von Apollonius
Abschließend weise ich darauf hin, dass diese Hooking-Technik nicht verwendet werden sollte, da es Probleme gibt, falls ein Thread FindNextFile aufruft während du gerade hookst. Stattdessen überschreibt man gewöhnlich für jedes Modul einzeln die vom Windows-Loader an eine bestimmte, in der PE-Datei angegebene Stelle eingefügte Adresse der zu hookenden Funktion.


Verstehe ich leider nicht ganz :|
Du kannst nur vier Bytes auf einmal schreiben. Daher musst du in zwei Durchgängen schreiben. Was passiert nun, wenn du den ersten Schreibvorgang gerade beendet hast und dein Thread nun zugunsten eines Threads, welcher FindNextFile aufruft, unterbrochen wird?

brechi 13. Mai 2008 12:25

Re: Globaler API-Hook funktioniert nicht
 
Zitat:

Zitat von Apollonius
Zitat:

Zitat:

Zitat von Apollonius
Der Rest der Funktion ist halbwegs korrekt, auch wenn man sich das WriteProcessMemory sparen könnte.

Warum könnte ich mir das sparen?
Wir sind immer noch in unserem eigenen Prozess, also brauchen wir kein WriteProcessMemory.

Nein (kann) sollte man nicht, da der Code sonst nicht mehr Threadsafe ist. WriteProcessMemory ist nicht unterbrechbar. Schreibst du allerdings per Copy so verbraucht das mindestens zwei Assembler Schreibbefehel die unterbrichen werden können. Gut interessiert hier nicht, weil sowieso vorher nicht geprüft wird ob irgend ein Thread inherlab der Assemblerbefehle, die überschrieben werden, gerade hängt. Trotzdem sollte zumindest beim schreiben WPM gebraucht werden.

Aber so einfach wie du dir das hier vorstellst ist es wirklich nicht. Schau dir mal einige Hook implementationen an, oder benutzt bereits fertige. Für das was du da jetzt so machst, kannst du eigentlich auch ImportHooking verwenden.

Neutral General 13. Mai 2008 16:11

Re: Globaler API-Hook funktioniert nicht
 
Hi,

bin schon ein ganzes Stück weitergekommen :) Aber es gibt da noch ein kleines Problem...
Also erst mal der Code:


Delphi-Quellcode:
procedure TForm1.FormCreate(Sender: TObject);
var lib: hModule;
begin
  lib := LoadLibrary('Kernel32.dll');
  if Lib <> INVALID_HANDLE_VALUE then
    try
      FindNextOld := GetProcAddress(Lib,'FindNextFileA');
    finally
      FreeLibrary(lib);
    end;
end;

procedure TForm1.Button7Click(Sender: TObject);
var hProc: THandle;
    br,old: Cardinal;
    jmp: Pointer;
begin
  GetMem(jmp,5);
  hProc := GetCurrentProcess;
  try
    // Sicherung anlegen und in FinNextHooked schreiben
    VirtualProtect(@FindNextOld,5,PAGE_EXECUTE_WRITECOPY,old);
    GetMem(Sicherung,5);
    ReadProcessMemory(hProc,@FindNextOld,Sicherung,5,br);
    WriteProcessMemory(hProc,@FindNextHooked,Sicherung,5,br);
    // Schreiben
    PByte(jmp)^ := $E9;
    inc(PByte(jmp));
    PCardinal(jmp)^ := Cardinal(@FindNextHooked) - Cardinal(@FindNextOld) - 5;
    dec(PByte(jmp));
    WriteProcessMemory(hProc,@FindNextOld,jmp,5,br);
  finally
    FreeMem(jmp);
    CloseHandle(hProc);
  end;
end;


// geht nur mit globalen variablen irgendwie.. o.O
var param1: THandle;
    param2: PWin32FindData;

procedure FindNextHooked;
asm
  nop // 5 Bytes für den gesicherten FindNextFileA-Code
  nop
  nop
  nop
  nop
  // Parameter1 (THandle) sichern
  mov Param1,eax
  // Parameter2 (PWin32FindData) sichern
  push esi
  mov esi,[ebp+$0C]
  mov Param2, esi
  pop esi
  // Parameter ablegen
  mov eax, Param2
  push eax
  mov eax, Param1
  push eax
  // Adresse von FindNextFileA ab Byte 6 in eax schieben
  mov eax,FindNextOld
  add eax,5
  // Rücksprungadresse = Hier hin zurück!    *)
  lea esi, FindNextHooked
  // FindNextFileA (ab Byte 6) aufrufen
  call eax
  // AfterFindNext aufrufen               *)
  jmp AfterFindNext
end;

// Darin will ich die Ergebnisse von FindNext auswerten/verändern
function AfterFindNext(hFindFile: THandle; var lpFindFileData: TWIN32FindData): BOOL; stdcall;
begin
  Result := true; // debug
  ShowMessage('hi!'); // debug
end;
Das Problem an den markierten *)-Stellen ist, dass nie der Prozess nie mehr zurück nach FindNextHooked kommt, nachdem ich call eax aufgerufen habe. Daher wird jmp AfterFindNext auch nie aufgerufen. Ich dachte/glaube, dass in esi die Rücksprungadresse gespeichert wird, und daher habe ich die Adresse von FindNextHooked ins esi-Register kopiert. Leider funktioniert das nicht. Mein Verdacht: Innerhalb von FindNextFileA wird (u.a) auch FindNextFileW aufgerufen und daher "vergisst" er, dass er zurück zu FindNextHooked kommen soll (auf Deutsch: meine eingestellte Rücksprungadresse wird überschrieben).

Was mach ich da?

Gruß
Neutral General

Wotan89 13. Mai 2008 16:25

Re: Globaler API-Hook funktioniert nicht
 
Ich habe die Methode etwas umgeändert und so braucht man die Größe der Befehle nicht kennen. Ich überschreibe genau wie du die 5 Bytes, speichere die alten ab und überschreibe dann meinen jmp-Befehl mit den alten 5 Bytes, wenn ich die ursprüngliche Funktion wieder aufrufen möchte. Bis jetzt hat dies bei mir mit allen Funktionen geklappt.

Neutral General 13. Mai 2008 16:32

Re: Globaler API-Hook funktioniert nicht
 
Hi Wotan89,

Ja das Problem bei der Methode müsste doch sein, dass du dann nach jedem Aufruf wieder neu hooken musst.. Also nachdem du die Originalbytes zurückgeschrieben hast und die Funktion aufgerufen hast, müsstest du ja eigentlich nochmal den Jmp Befehl rüberkopieren.

Das ist irgendwie ein ziemlich übles hin-und-her.. Vorteil ist halt wie gesagt, dass du jedesmal nur genau 5 Bytes brauchst, egal wie die Funktion aussieht, das stimmt.. Aber das ist ja im Moment nicht relevant.

Das würde ja mein Problem nicht lösen oder doch? (warum sollte es?)

Wotan89 13. Mai 2008 16:35

Re: Globaler API-Hook funktioniert nicht
 
Klar muss ich hin und her hooken. Deswegen habe ich mir einfach 2 Funktionen(PatchAddress und UnpatchAddress) dafür geschrieben. So entfällt das ganze Nop-Array und man muss nicht debuggen um die Größe der Funktion/Prozedur herauszufinden. Ich denke jeder der in der Lage ist einen halbwegs übersichtlichen Quelltext zu schreiben wird das schon schaffen.

Neutral General 13. Mai 2008 16:36

Re: Globaler API-Hook funktioniert nicht
 
Hi,

Ja ich verstehe deine Idee schon, und sie wird auch ihre Vorteile haben etc, aber es löst ja nicht mein Problem ;)


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