Was ist an einer Steckdose auch ohne Stecker vorhanden?

[Mithrandir]

Ich hab da ne Frage, Grundlagen der Elektrotechnik. Ich hoffe, hier hüpfen ein paar ETechniker herum. Eigentlich bin ich mir sicher, dass die Antwort richtig ist, nur begründen kann ich sie nicht, glaube ich:

An einer Steckdose ist ohne eingesteckten Stecker eine Spannung vorhanden. Der Strom fließt erst, sobald ein Stecker eingesteckt wurde. Der Grund ist, dass sich die positiven und negativen Ladungshäufungen auszugleichen versuchen, was nur über eine Verbindung beider Häufungen zu erreichen ist.

Alle Klarheiten beseitigt? :mrgreen: Weiß jemand, ob das so stimmt? :gruebel:

//P.S.: Man könnte "Steckdose" auch durch "Batterie" austauschen. Hier gehts nicht um irgendwelche PEN-Leiter oder den Aufbau von Steckdosen. :stupid:

[mkinzler]

Bzw. ein Über-/ und ein Untergewicht an Elektronen

[Wolfgang Mix]

Zitat:

An einer Steckdose ist ohne eingesteckten Stecker eine Spannung vorhanden. Der Strom fließt erst, sobald ein Stecker eingesteckt wurde. Der Grund ist, dass sich die positiven und negativen Ladungshäufungen auszugleichen versuchen, was nur über eine Verbindung beider Häufungen zu erreichen ist.

... und damit es nicht allzu doll knallt, stellt man die Verbindung
über einen Widerstand her. Und schon sind wir beim Ohmschen Gesetz I=U/R.

[Edit] Bevor der Leitungschutzschalter auslöst, fliessen schon mal
locker einige tausend Amprechen :mrgreen: [/Edit]

[Mithrandir]

Ok, cool, danke... :)

[Wolfgang Mix]

[OT] Dein neuer Name ist allerdings gewöhnungsbedürftig [OT] :)

[sirius]

Dat is so ähnlich wie beim Wasserhahn. Der Druck is immer da, aber du muscht erst den Hahn uffdrehen damit was fließt.

[Mithrandir]

Zitat:

Zitat von sirius

Dat is so ähnlich wie beim Wasserhahn. Der Druck is immer da, aber du muscht erst den Hahn uffdrehen damit was fließt.

Ja, so habe ich mir das auch vorgestellt. Aber inner Prüfung kann ich das glaub ich schlecht schreiben... :gruebel:

@Mix: Man gewöhnt sich an alles. ;)

[Wolfgang Mix]

Das mit dem Wasserhahn hinkt so ein bisschen, weil da ja
irgendwo Wasser abfliesst. Besser wäre der Vergleich mit einem
geschlossenen Heizungskreislauf mit verschieden dicken
Wasserrohren. Aber auch der Vergleich ist nicht optimal.
Zur Erklärung eignen sich besser die Kirchhoffschen Gesetze
mit Summe I = 0 und Summe U = 0

@Daniel:

Zitat:

@Mix: Man gewöhnt sich an alles. Wink

Man gewöhnt sich an allem, auch an dem Dativ :mrgreen:

[Mithrandir]

Zitat:

Zitat von Wolfgang Mix

Man gewöhnt sich an allem, auch an dem Dativ :mrgreen:

Oller Lehrer. :P

[mkinzler]

Zitat:

Zur Erklärung eignen sich besser ...

Imho eignen sich eher einfache Dinge aus dem Alltag, welche von jedem verstanden werden. Etwas mit noch etwas komplizierterem zu erklären ist eher eine Domäne von Lehrern oder Dozenten ( wäre ja auch noch schöner, wenn der zu belehrende es verstehen würde :mrgreen: )

[Wolfgang Mix]

In 68 Tagen trete ich hier als Pensionär an, ätsch :mrgreen:

[mkinzler]

Zitat:

Zitat von Wolfgang Mix

In 68 Tagen trete ich hier als Pensionär an, ätsch :mrgreen:

Ich hab auch nur noch knapp 30 Jahre vor mir :stupid:

[Wolfgang Mix]

@mkinzler:
Ich werde versuchen, das für Normalsterbliche zu erklären.
Das mit dem Heizungskreislauf kommt dem Ganzen schon ziemlich nahe.
Das mit dem Wasserhahn ist Mist, weil im geschlossenen Stromkreis
nirgendwo ein Elektron verloren geht. Einen Kurzschluss könnte ich mit
der Wassergeschichte nicht vernünftig erklären. Allerdings gibt es Parallelen.
Ströme teilen sich z.B. in einer Parallelschaltung genauso auf wie
Wasserströme in verschieden dicken Wasserrohren.

Kurzschluss lässt sich doch erklären:
Ich verbinde das Vorlauf- mit dem Rücklaufrohr im Keller und lasse die Heizung
nur über dieses Rohr arbeiten. Alle Radiatoren bekommen nichts ab. Die Stadtwerke
werden sich freuen. Hoffentlich verglüht das Rohr nicht.
Meine Heizung schafft 21 kW :mrgreen:

Schlecht/Gut erklärt?

[dmdjt]

Ich erkläre mir das immer mit Potentialunterschieden... das kann man auch gut auf Wasser umlegen.

Zwei Flüsse, die auf der gleichen Ebene liegen haben keinen Potentialunterschied, verbindet man sie, fließt kein Wasser.

Gibt es einen Höhenunterschied, gibt es auch einen Potentialunterschied (Spannung). Das Wasser fließt vom höheren in den niedrigeren Fluss. Wie schnell das geht (Strom), bestimmt der Durchmesser der Verbindungsstelle (Leitwert).

[Wolfgang Mix]

Okay, kann man machen. Bei diesem Erklärungsmodell höre
ich dann:
"Ja, aber das Wasser fliesst ja dann nur weg und nicht im Kreis" (Stromkreis).
Insofern ist die ganze Wassergeschichte nicht perfekt.
[Edit ] Wandernde Elektronen in Metallleitern oder Ionen in Elektrolyten gefallen mir
da besser. [/Edit]

[mkinzler]

Womit du wieder bewiesen hast, wie recht ich mit meiner Aussage hatte.

[Wolfgang Mix]

So wirklich kompliziert sind die elementaren Grundlagen
nun auch wieder nicht. hier ist alles noch einmal ganz einfach erklärt.
Das Ganze geht auch ohne Wasser.

[mkinzler]

Das Schlimmste ist wohl, dass du überhaupt nicht verstehtst was ich damit sagen will.

[Khabarakh]

Zitat:

Zitat von Wolfgang Mix

"Ja, aber das Wasser fliesst ja dann nur weg und nicht im Kreis" (Stromkreis).
Insofern ist die ganze Wassergeschichte nicht perfekt.

Wie wäre es mit einer Pumpe als Analogie zur Stromquelle :idea: ?

[Wolfgang Mix]

Argumente für und wider gibt es hier

[Mithrandir]

Äh, Kinners, das Thema ist für mich beantwortet. Danke. ;)

[Wolfgang Mix]

Für mich auch, danke :)

[dmdjt]

Strom fließt auch nie im Kreis sondern genauso wie Wasser immer von einem höheren Energielevel in einen niedrigeren...

[Wolfgang Mix]

Zitat:

Zitat von dmdjt

Strom fließt auch nie im Kreis sondern genauso wie Wasser immer von einem höheren Energielevel in einen niedrigeren...

... wie der Name Stromkreis schon sagt :wall:

Strom fliesst immer von der Spannungsquelle weg und zur Spannungsquelle zurück.

[p80286]

Sobald es eine Spannung gibt, kann Strom fließen (ein Leiter vorrausgesetzt).
Und wenn die Spannung hoch genug ist, dann ist auch Luft ein Leiter (Blitz).

Gruß
K-H

[himitsu]

Genau, es ist quasi egal, ob nur ein sehr großer Widerstand (nix eingesteckt, also die Luft und das Plaste), ein kleiner Widerstand (z.B. dein Computer) oder ein sehr kleiner Widerstand (aka Kurzschluß) ... am Vorhandensein der Spannung ändert sich nichts.
Die Spannungsdifferenz hat ja ihren Ursprung in der Energiequelle und nicht in der Steckdose, wo man sie hier erst messen würde.

[dmdjt]

Zitat:

Zitat von Wolfgang Mix

... wie der Name Stromkreis schon sagt :wall:

Strom fliesst immer von der Spannungsquelle weg und zur Spannungsquelle zurück.

Auf der einen Seite einer Spannungsquelle ist grob gesagt ein Überschussauf der einen, und auf der anderen Seite ein Mangel an Ladungsträgern. Das sind die zwei unterschiedlichen Potentiale.
Beispiel Blitz: Dabei bildet sich auch kein Kreis, sondern es sammmeln sich einfach nur am Boden und in der Luft Ladungsträger mit verschiedenen Vorzeichen an bis es zur Entladung kommt.

[Luckie]

Zitat:

Was ist an einer Steckdose auch ohne Stecker vorhanden?

Um mal die Trivialantwort zu geben: Die Dose. ;)

[Teekeks]

Zitat:

Zitat von Luckie

Zitat:

Was ist an einer Steckdose auch ohne Stecker vorhanden?

Um mal die Trivialantwort zu geben: Die Dose. ;)

Evtl auch noch die Wand, das ist aber nicht ganz sicher :)

[himitsu]

Vielleicht auch ein Tisch

http://images.google.de/images?q=tischsteckdose

[Teekeks]

Aber fast immer ein Kabel...

[Mithrandir]

Leude... :roll:

[sirius]

Hat eigentlich schon mal jemand den Wechselstrom in seiner Analogie / seinem Modell berücksichtigt?
:duck:

[Wolfgang Mix]

Hey, ein Kollege :)
Jetzt wird es spannend, wenn jemand Phasenverschiebung des Wechselstroms
am Wassermodell erklären wird, wobei Voreilung und Nacheilung sehr interessant
sind :mrgreen:

[dmdjt]

Naja, Wechselstrom könnte man so erklären, dass die Höhe der beiden Wasser"ebenen" ((Seen, Flüsse, was auch immer) um einen Mittelpunkt sinunsförmig mit einer Phasenverschiebung von 180° alternieren.

ABER: ich habe nie behauptet, dass ich induktive und kapazitive Einflüsse mit dem Wasserbeispiel erklären könnte! Da fällt mir gerade einfach nichts ein. :(

[BUG]

Man könnte sich (voneinander unabhängige) Induktivitäten als Wassermühlen/-räder mit Schwungscheibe darstellen.

Und Kondensatoren wären je zwei Sammelbecken getrennt durch eine Wand.


Einwände willkommen :duck:
Ich glaube, dass spätestens bei Induktivitäten/Kapazitäten, die sich gegenseitig beeinflussen, Schluss ist mit vernünftigen Wasseranalogien. Aber vielleicht auch schon hier.
Wer schreibt ein Programm, welches Wasser simuliert, welches Strom darstellt.