Fehler bei TFileStream.ReadBuffer mit Buffer size

[XoRiC]

Hallo Forum,

ich habe ein Problem mit meinem FileStream, das ich mir nicht erklären kann.
Ich möchte aus einer 40 byte großen Datei die ersten 9 byte in einen Buffer einlesen.

Hier ist mein Code:

Delphi-Quellcode:

procedure Test;

  var buf: array of byte;
      buf_headsize: integer;
      FS: TFileStream;

  const FN: String = '.\Test.dat';

begin
  FS := TFileStream.Create(FN, fmOpenReadWrite);
  buf_headsize := 9;

  if (FS.Size >= buf_headsize) then begin
    // FS.Size = 40            
    SetLength(buf, buf_headsize);
    showmessage(inttostr(High(buf))); // liefert 8

    try
      FS.Seek(0, soFromBeginning);
      FS.ReadBuffer(buf, buf_headsize); // manchmal gibt es hier schon eine Exception
    finally
      showmessage(inttostr(High(buf))); 
      // lieferte schonmal -1, auch Werte wie 12 oder 9095 wurden hier angezeigt - brachte auch schon Exceptions
    end;

  end;
end;

Auf die Datei wird sonst nirgendwo im Code zugegriffen, sie liegt fest im Projektverzeichnis und wird nicht verändert.
Der FileStream wird auch korrekt initialisiert, immerhin ist ja der Wert FS.Size = 40 abrufbar.

Durch FS.ReadBuffer dürfte sich doch außer dem Inhalt des Arrays nicht ändern, die Größe sollte doch gleich bleiben?
Kann sich diesen Fehler (Kommentare im Code) jemand erklären?

NACHTRAG:
ich habe jetzt versucht, das Array buf mit fester Länge zu erzeugen:

Delphi-Quellcode:

var buf: array [0..8] of byte;

So tritt kein Fehler auf. Allerdings wäre mir ein dynamisches Array sehr viel lieber, da ich es danach noch weiterverwenden möchte.

Vielen Dank wie immer für eure Hilfe,
Gruß Xoric

[sx2008]

Schreib das mal so:

Delphi-Quellcode:

FS.ReadBuffer(buf[0], buf_headsize);

[himitsu]

Delphi-Quellcode:

FS.ReadBuffer(buf, ...

.

Dieses überschreibt die "Variable"
und bei einem dynamischen Array oder String ist die Variable intern ein Zeiger.

Du überscheibts also den Zeiger, welcher aktuell nur 4 Byte groß ist und danach werden frende Daten oder nichtreservierte Speicherbereiche überschrieben (entspricht einem Buffer-Overrun).

Du willst aber die "Array-Daten" überschreiben.
also entweder das buf[0] um das erste Byte des Arrays zu referenzieren oder du brauchst eine andere "nichtzeiger"-Variable, wie z.B. ein statisches Array.

Delphi-Quellcode:

var buf: array of byte;
SetLengeh(buf, 9)
FS.ReadBuffer(buf[0], 9);

Delphi-Quellcode:

var buf: array[0..8] of byte;
SetLengeh(buf, 9)
FS.ReadBuffer(buf, 9);

// wobei hier ein dereferenzieren nicht schaden kann
var buf: array[0..8] of byte;
FS.ReadBuffer(buf[0], 9);

var buf: array[1..9] of byte;
FS.ReadBuffer(buf, 9);  // FS.ReadBuffer(buf[1], 9);

[Deep-Sea]

Die Funktion Low kann bei solchen Spielchen auch helfen, dass man nicht plötzlich, wenn man von dynamisch auf statisch (und bei 1 beginnend) umsteigt o.ä., Probleme bekommt :-D

[XoRiC]

Hallo ihr drei!

Durch die kleine Änderung im Code funktioniert es jetzt einwandfrei.

Bisher hatte ich tatsächlich nur statische Arrays verwendet und habe mit

Delphi-Quellcode:

FS.ReadBuffer(buf, sizeof(buf));

nie Probleme bekommen.
Warum das so ist, hab ich dank euch jetzt verstanden.
In Zukunft werde ich mir also

Delphi-Quellcode:

FS.ReadBuffer(buf[0], sizeof(buf));

angewöhnen.

Vielen Dank an euch Deep-Sea, sx2008 und himitsu für die umfangreiche Erklärung :)

Ein schönes Wochenende!
Gruß Xoric

[himitsu]

Was Deep-Sea noch meinte war das:

Delphi-Quellcode:

FS.ReadBuffer(buf[Low(buf)], ...)

.

Das nimmt sich dann immer den Anfang des Arrays, egal wie es definiert ist.


Aber ich schreibe auch fast immer die [0] hin, da es sich sowieso besser macht,
Arrays einheitlich zu deklarieren.

(nur bei einigen Sonderfällten macht sich ein einfacher Array-Anfang manchmal besser ... bei mir sind das z.B. Arrays, welche paralell zu Strings verarbeitet werden, welche dann mit [1..] beginnen, damit auch da die Zählung einheitlich ist)

[gammatester]

Zitat:

Zitat von XoRiC (Beitrag 1033015)

In Zukunft werde ich mir also

Delphi-Quellcode:

FS.ReadBuffer(buf[0], sizeof(buf));

angewöhnen.

Na hoffentlich nicht! sizeof(buf) ist nämlich immer = 4!. Besser ist

Delphi-Quellcode:

FS.ReadBuffer(buf[0], length(buf)*sizeof(buf[0]))

.

[XoRiC]

Oh richtig ;)
Bei dynamischen Arrays ist das ja die Größe des Pointers.
Ich hab die Größe des Buffers sowieso wie oben immer in einer Variable abgelegt.

Danke für den Hinweis gammatester!