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Delphi-Version: 2010
Objekt mit Free freigegeben, dennoch Zugriff auf Felder?
Hallo Leute,
folgende Klasse als Beispiel:
Delphi-Quellcode:
und dies zum Test:
type blObject = class(TObject)
private _name: string; public procedure _SetName( const s: string ); function _GetName(): string; end;
Delphi-Quellcode:
Wie kann es sein dass, obwohl o freigegeben ist, Writeln auf _name zugreifen kann?
o := blObject.Create();
o._SetName('test'); o.Free(); writeln(o._GetName()) Sollte er hier nicht meckern, dass es o nicht mehr gibt bzw. auf ungültigen Speicher zeigt? Er schreibt nichts, ausser der Leerzeile in die Konsole.. Beste Grüße! |
AW: Objekt mit Free freigegeben, dennoch Zugriff auf Felder?
Der Aufruf von Free gibt lediglich den Speicher, den das Objekt belegt frei - das bedeutet, dass der vorher belegte Speicherbereich nun als erneut verwendbar markiert wird. Da Delphi eine eigene Speicherverwaltung besitzt wird dies u.U. nicht einmal dem Betriebsystem mitgeteilt: Der Objektzeiger "o" wird nicht verändert und die Daten des Objekts liegen immer noch im Speicher. Da du zwischen dem Free und dem Writeln keinen neuen Speicher reservierst, werden deine alten Objektdaten auch nicht überschrieben.
Sobald du neuen Speicher reservierst (dies kann auch durch Bibliotheksaufrufe, verändern der Größe eines Arrays etc.) besteht jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass der Speicher des Objektes überschrieben wird und du mit jedem lesenden Zugriff auf das Objekt Müll ausliest und mit jedem schreibenden Zugriff beliebige andere Daten zerhackst, was zu sehr interessanten Fehlern führen kann. Deshalb: Objekte frei geben und dann immer alle Objektzeiger darauf auf "nil" setzen. Versuchst du dann auf das Objekt zuzugreifen bekommst du eine aussagekräftige Fehlermeldung ("EAccessViolation while reading address 0x00000000"):
Delphi-Quellcode:
oder einfacher:
o.Free;
o := nil;
Delphi-Quellcode:
FreeAndNil(o);
Edit: Im Falle von Methoden (wie in deinem Beispiel) ist die Sache noch ein wenig komplizierter. Intern sind alle (nicht virtuellen) Methoden einfache Funktionen, die einen versteckten, ersten Parameter "self" beinhalten, der den Wert des Objektzeigers hat. Folgendes ist also equivalent zu deinem Code:
Delphi-Quellcode:
Die Methoden sind wie du siehst fest im Programmcode enthalten und sind nach Freigabe eines Objektes immer noch gültig. Solange eine nicht virtuelle Methode nicht auf Objektvariablen zugreift (also den versteckten "self" Parameter nicht verwendet), wird die Funktion immer ohne Fehlermeldung ausgeführt, selbst wenn "self" nil sein sollte. In deinem Fall trifft jedoch einfach das oben gesagte zu, nämlich dass die Freigabe den Speicher nur als "zur Wiederverwertung freigegeben" kennzeichnet, den Speicherinhalt jedoch nicht löscht.
type
TblObject = record name: string; end; PblObject = ^TblObject; function blObject_Create: PblObject; begin new(result); end; procedure blObject_SetName(self: Pointer; name: string); begin self^.name := name; end; function blObject_GetName(self: Pointer): string; begin result := self^.name; end; procedure blObject_Free(self: Pointer); begin Dispose(self); end; var o: PblObject; begin o := blObject_Create(); blObject_setName(o, 'name'); blObject_free(o); writeln(blObject_getName(o)); end; |
AW: Objekt mit Free freigegeben, dennoch Zugriff auf Felder?
Okay, sehr anschaulich erklärt, dank Dir!
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AW: Objekt mit Free freigegeben, dennoch Zugriff auf Felder?
Wegen DSL-Ausfall bin ich etwas spät, schicke es aber ergänzend trotzdem noch los...
Das "Objekt" ist eigegentlich ein Zeiger, der auf eine bestimmte Speicherstelle Zeigt, wo dann die Daten liegen. Wird das Objekt freigegeben, kann der Speicher wieder vom Programm für andere Daten genutzt werden. Du kannst Dein Objekt auf "nil" setzen.
Delphi-Quellcode:
oder
o.Free;
o := nil;
Delphi-Quellcode:
Dann kannst Du später prüfen, ob das Objekt existiert:
FreeAndNil(o),
Delphi-Quellcode:
oder
if o <> nil ...
Delphi-Quellcode:
if Assigned(o) ...
Nur mal noch zur Vervollständigung, Du kannst Dein Objekt auch so definieren und damit Eigenschaften mit Getter- und Setter-Methode verwenden:
Delphi-Quellcode:
Dann kannst Du immer
blObject = class(TObject)
private F_Name: String; protected procedure Set_Name(const Value: String); function Get_Name: String; public property _Name: String read Get_Name write Set_Name; end;
Delphi-Quellcode:
und
o._Name := 'xxx'
Delphi-Quellcode:
benutzen.
S := o._Name
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