Delphi-PRAXiS
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-   -   Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon) (https://www.delphipraxis.net/156582-atomkraft-und-demokratie-abgetrennt-von-boykott-von-amazon.html)

messie 7. Dez 2010 14:38

Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von Memnarch (Beitrag 1066851)
*: Bestes Beispiel: Die Grünen. Vor der Wahl "JAWOHL wir sind gegen den JMST und werden alles tun um ihn zu stoppen"

Nicht zu vergessen, der "Atomkompromiss", der bei einem Treffen im Kanzleramt von Kanzlerin und Konzernen ausgehandelt wurde. Das höchste demokratische Organ durfte ihn dann hinterher ohne ernsthafte Debatte durchwinken, der zuständige Minister wurde plattgemacht.

Grüße, Messie

[OT]
endlich mal wieder ein richtiger Weltekelthread :-D
[/OT]

Memnarch 7. Dez 2010 14:59

AW: Boykott von Amazon
 
@Messie:
Pfff..AtomKompromiss...bin mir sicher die haben dass nur gemacht, weil sie jetzt ne steuer drauf klatschen um mehr geld zu kriegen...und wir dürfen alle fröhlich strahlen(Atomkraftwerke sind halt nicht dicht) >.<


MFG
Memnarch

s.h.a.r.k 7. Dez 2010 15:00

AW: Boykott von Amazon
 
Bist du nicht willig so brauch ich Gewalt so setzen wir uns an einen runden Tisch und diskutieren darüber :mrgreen:

messie 7. Dez 2010 15:37

AW: Boykott von Amazon
 
Zitat:

Zitat von s.h.a.r.k (Beitrag 1066869)
Bist du nicht willig so brauch ich Gewalt so setzen wir uns an einen runden Tisch und diskutieren darüber :mrgreen:

Warte ab, die nächsten Gorleben-Demos könnten anders aussehen...

Namenloser 7. Dez 2010 16:35

AW: Boykott von Amazon
 
Zitat:

Zitat von Memnarch (Beitrag 1066868)
bin mir sicher die haben dass nur gemacht, weil sie jetzt ne steuer drauf klatschen um mehr geld zu kriegen...

Pff... die Steuer ist doch ein Witz. 2.3 Milliarden Euro pro Jahr macht das laut Wikipedia. Vergleicht das z.B. mal mit dem Bankenrettungsfond.

Laut Wikipedia betrug das gesamte Steueraufkommen letztes Jahr 524 Milliarden Euro. Nach Adam Riese macht die Brennelementesteuer mit 2.3 Milliarden also gerade mal ca. 0.4% aus. Zum Vergleich: Allein die Standardabweichung der Einnahmen in den letzten 4 Jahren beträgt 0.5%.

Ich würde jetzt gerne noch die Unternehmensgewinne der großen Stromkonzerne gegenüberstellen, nur leider finde ich dazu keine Zahlen. Aber die lachen sich doch ins Fäustchen...

Und für die läppischen 0.4% erzeugen wir schön weiter hochgiftigen Atommüll, für dessen Endlagerung wir keine Lösung haben.

Dieses Gesetz kann nur durch Korruption oder absolute Blödheit unserer Politiker erklärt werden, möglicherweise auch die Kombination aus beidem.

MrSpock 7. Dez 2010 16:53

AW: Boykott von Amazon
 
Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1066886)
...

Dieses Gesetz kann nur durch Korruption oder absolute Blödheit unserer Politiker erklärt werden, möglicherweise auch die Kombination aus beidem.

Oder durch Weitsicht. Energiepoltik ist leider sehr komplex und es ist nicht damit getan, Atomkraftwerke einfach mal abzuschalten. Wenn wir Energisicherheit auch im Süden Deutschlands haben und CO2 Ausstoß reduzieren wollen, führt an Atomkraft kein Weg vorbei.

Aber das hat jetzt wirklich nichts mehr mit Wikileaks und einem Boykott von Amazon zu tun. :?

Meflin 7. Dez 2010 16:55

AW: Boykott von Amazon
 
Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1066887)
Weitsicht ... Atomkraft

Fail.

Namenloser 7. Dez 2010 17:08

AW: Boykott von Amazon
 
Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1066887)
Oder durch Weitsicht. Energiepoltik ist leider sehr komplex und es ist nicht damit getan, Atomkraftwerke einfach mal abzuschalten. Wenn wir Energisicherheit auch im Süden Deutschlands haben und CO2 Ausstoß reduzieren wollen, führt an Atomkraft kein Weg vorbei.

Quatsch, da führen viele Wege dran vorbei. Die Politik hat es seit der Festlegung der Atomausstiegs nur leider verschlafen, die Infrastruktur dafür bereitzustellen. Was wir bräuchten, wären große Speicheranlagen (gibt dazu durchaus interessante Konzepte, wie z.B. aus CO2 unter Energiezufuhr Methan zu synthetisieren, welches man speichern und dann genau so verwenden kann wie Erdgas) und modernisierte Netze. Dann wäre das alles überhaupt kein Problem.

Das Problem ist: Wenn die Atomkraftwerke länger laufen, nehmen sie permanent eine gewisse "Grundlast" in Anspruch und lassen somit den erneuerbaren Energiequellen keine Chance -- weil man, wenn ein Überangebot besteht, immer dem Atomkraftwerk den Vorzug geben muss, weil man nämlich ein Atomkraftwerk im gegensatz zu z.B. einem Windrad nicht mal eben von einem Tag auf den anderen ab- und wieder anschalten kann.

Und dass Süddeutschland keinen Strom abbekäme, ist ja wohl ein schlechter Scherz -- schon jetzt wird doch teilweise Strom aus anderen Ländern zugekauft. D.h.der Strom der bei dir aus der Steckdose kommt, hat u.U. schon jetzt viel weitere Strecken als Norddeutschland bis Süddeutschland zurückgelegt.

[add]
Und das, was Meflin sagt.

messie 7. Dez 2010 17:30

AW: Boykott von Amazon
 
Zitat:

Zitat von Meflin (Beitrag 1066888)
Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1066887)
Weitsicht ... Atomkraft

Fail.

:thumb::thumb:

Dem muss ich mich leider anschließen.

Aber ich hatte mich nicht zur Atomkraft selbst geäußert, sondern zum Zustandekommen des sogenannten "Kompromiss" . Vielleicht mag Spock dazu sagen, wie sich das mit dem Verständnis von Demokratie deckt. Denn bei dieser Entscheidung haben viele vom Volk gewählte Abgeordnete - auch der Regierungsparteien - das Kotzen bekommen.

Grüße, Messie

MrSpock 7. Dez 2010 18:48

AW: Boykott von Amazon
 
Zitat:

Zitat von Meflin (Beitrag 1066888)
Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1066887)
Weitsicht ... Atomkraft

Fail.

@Meflin: Dein Beitrag wurde als spam gemeldet. Ich stimme der Einschätzung zu, werde ihn aber nicht löschen, da es ja eine Bemerkung zu meinem Beitrag war und ich hier vielleicht ein büüüsschen befangen sein könnte.

MrSpock 7. Dez 2010 18:57

AW: Boykott von Amazon
 
Zitat:

Zitat von messie (Beitrag 1066901)
Zitat:

Zitat von Meflin (Beitrag 1066888)
Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1066887)
Weitsicht ... Atomkraft

Fail.

:thumb::thumb:

Dem muss ich mich leider anschließen.

Aber ich hatte mich nicht zur Atomkraft selbst geäußert, sondern zum Zustandekommen des sogenannten "Kompromiss" . Vielleicht mag Spock dazu sagen, wie sich das mit dem Verständnis von Demokratie deckt. Denn bei dieser Entscheidung haben viele vom Volk gewählte Abgeordnete - auch der Regierungsparteien - das Kotzen bekommen.

Grüße, Messie

Wenn unsere Atomkraftwerke unsicher wären, wäre es Pflicht diese abzuschalten und zwar sofort! Warum hat es der Umweltminister Trittin, der ja aus der Anti-Atomkraft Szene stammt, denn dann nicht getan? Vielleicht deswegen, weil er trotz aller ideologischer Tatkraft eingestehen musste, dass unsere Atomkraftwerke sicher sind?

@Messi: In einer repräsentativen Demokratie bestimmen die gewählten Volksvertreter u.a. die Energiepolitik. Rot-Grün hat damals den schnellen Ausstieg aus der Atomkraft beschlossen und hatte im Energiekonzept vorgesehen, noch mehr Strom aus dem Ausland zuzukaufen. Ich halte das für nicht sinnvoll. Glücklicherweise haben wir jetzt eine Regierung, die sich zur Atomkraft als Übergangstechnologie bekennt. Diese Parteien haben in der letzten Bundestagswahl die Mehrheit bekommen und regieren jetzt. Die Entscheidung ist damit genauso demokratisch legitimiert wie damals die Entscheidung von Rot-Grün.

messie 7. Dez 2010 19:29

AW: Boykott von Amazon
 
Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1066928)
Diese Parteien haben in der letzten Bundestagswahl die Mehrheit bekommen und regieren jetzt. Die Entscheidung ist damit genauso demokratisch legitimiert wie damals die Entscheidung von Rot-Grün.

Falsch :!: :!:
Grundlage der Demokratie sind nicht die Parteien, sondern die Parlamente! Und nur für die haben wir ein Wahlrecht!

Du hast schon Recht, dass die Mehrheitsparteien die Macht haben und die Politik machen, aber genau das läuft der Demokratie zuwider. Die Parlamente verlieren seit Langem an Bedeutung und damit geht der Verlust an Demokratie einher.
Der Begriff demokratisch legitimiert trägt doch die Rechtfertigung für Unrecht schon in sich :wink:

Über die Sicherheit unserer Atomkraftwerke ist schon genug gesagt und genauso viel vertuscht worden. Wenn es Wikileaks gelänge, die internen Mails und Dossiers der Betreiber zu veröffentlichen, würden die Konzerne sie morgen sicher freiwillig abschalten.

mkinzler 7. Dez 2010 19:33

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Das Problem ist weniger die Sicherheit der Reaktoren sondern die Unbeherrschbarkeit der Technik

BUG 7. Dez 2010 19:40

AW: Boykott von Amazon
 
Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1066928)
Wenn unsere Atomkraftwerke unsicher wären, wäre es Pflicht diese abzuschalten und zwar sofort! Warum hat es der Umweltminister Trittin, der ja aus der Anti-Atomkraft Szene stammt, denn dann nicht getan? Vielleicht deswegen, weil er trotz aller ideologischer Tatkraft eingestehen musste, dass unsere Atomkraftwerke sicher sind?

Vielleicht auch, weil es schwer ist, von hier auf jetzt den Status quo zu ändern.

Natürlich wäre es fatal, die KWs jetzt mit sofortiger Wirkung abzuschalten. Dafür gab es ja die Frist zum Atomausstieg ... die wieder verlängert wurde. Ohne den nötigen Druck auf die Netzbetreiber und Energieerzeuger wird auch diese Frist vermutlich wirkungslos verstreichen. Es wäre ja dumm, ohne Not sein "Druckmittel" aufzugeben.

Vergleiche es einfach mit der Situation in der IT. Da werden elendige Altlasten gepflegt, aber man wird sie auf die Schnelle nicht los (z.B. das BIOS).

messie 7. Dez 2010 20:02

AW: Boykott von Amazon
 
Zitat:

Zitat von BUG (Beitrag 1066951)
Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1066928)
Wenn unsere Atomkraftwerke unsicher wären, wäre es Pflicht diese abzuschalten und zwar sofort! Warum hat es der Umweltminister Trittin, der ja aus der Anti-Atomkraft Szene stammt, denn dann nicht getan? Vielleicht deswegen, weil er trotz aller ideologischer Tatkraft eingestehen musste, dass unsere Atomkraftwerke sicher sind?

Vielleicht auch, weil es schwer ist, von hier auf jetzt den Status quo zu ändern.

Jein. Weil es schwer war, den Status Quo zu ändern. Als Restweisheit aus der Kohl-Ära hatten die Konzerne ja noch die Arbeitsplätze nach der alten Regel "wir müssen ... erhalten, sonst gehen viele Arbeitsplätze verloren". Galt ja nicht nur für die Atomindustrie. Auch gab es wenig Alternativen bei der Stromerzeugung. Fakt wäre auch für Jürgen Trittin gewesen, bei einem sofortigen Ausstieg der Strom viel teurer aus französischen Atomkraftwerken zu importieren (die hatten seinerzeit noch Kapazitäten).

Nun, da darf man nicht (auch nicht MrSpock) auf dem Stand von damals stehen bleiben. Heute haben wir ein Vielfaches an Beschäftigten der Atomindustrie in den "erneuerbaren" Energien. Wir sind mal wieder Weltmarktführer, wieder mit einer Technologie, die Fortschritt und Umweltfreundlichkeit verspricht - das war seinerzeit bei den deutschen AKW ja auch so.
Wenn in fünf Jahren nachgewiesen wird, dass das Artensterben und die Klimaerwärmung durch unseren Exportschlager Windkraftwerke verursacht sind, werden wir vielleicht wieder eine Verschiebung der Ideologien haben.

Der Atomenergie beschafft das aber keine sinnvolle technische und umweltgerechte Basis mehr.

Auch dies eine Momentaufnahme, wie Alles im Leben. Das sollte man nie vergessen. Ich wäre in den 60/70ern vielleicht auch ein begeisterter Atomingenieur gewesen - wieviel neue Möglichkeiten hatte man dadurch, keine versifften Fensterbänke durch Braunkohlestaub und auch keine Asthma- oder Krupp-Kinder. Alles das durch die friedliche Nutzung der Kernenergie, die kaum andere Staaten beschäftige, weil die Atombomben bauten. Deutschland als Pionier dieser Wissenschaft durfte ja nicht. Aber das Asthma durch Leukämie und den Braunkohlestaub durch extrem gefählichen Müll zu ersetzen, ist nach heutigem Wissen nicht akzeptabel.

Grüße, Messie

Bernhard Geyer 7. Dez 2010 21:23

AW: Boykott von Amazon
 
Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1066928)
Wenn unsere Atomkraftwerke unsicher wären, wäre es Pflicht diese abzuschalten und zwar sofort! Warum hat es der Umweltminister Trittin, der ja aus der Anti-Atomkraft Szene stammt, denn dann nicht getan? Vielleicht deswegen, weil er trotz aller ideologischer Tatkraft eingestehen musste, dass unsere Atomkraftwerke sicher sind?

Weil ein sofortiges Abschalten aller Anlagen nicht möglich gewesen wäre. Aber die unsichersten Anlagen hätten jetzt um 2010 ihre Reststromproduktionskapazität erreicht. Ältere Anlagen haben z.B. schwächere Betonhülle (jede größere Passagierjet würde diesen Knacken).

Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1066928)
@Messi: In einer repräsentativen Demokratie bestimmen die gewählten Volksvertreter u.a. die Energiepolitik. Rot-Grün hat damals den schnellen Ausstieg aus der Atomkraft beschlossen und hatte im Energiekonzept vorgesehen, noch mehr Strom aus dem Ausland zuzukaufen.

Deutschland ist seit Jahren Stromexporteur (übers Jahr betrachtet).

Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1066928)
Glücklicherweise haben wir jetzt eine Regierung, die sich zur Atomkraft als Übergangstechnologie bekennt.

"Brückentechnologie" bis 2040? Der Atomkonsens war eher für die Definition "Übergangstechnologie" geeignet.

Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1066928)
Diese Parteien haben in der letzten Bundestagswahl die Mehrheit bekommen und regieren jetzt. Die Entscheidung ist damit genauso demokratisch legitimiert wie damals die Entscheidung von Rot-Grün.

Es wird sich noch zeigen ob die Laufzeitverlängerung nicht vom BVG gekippt wird. Im Gegensatz zum Atomkonsens bei dem man die Länder von einer Verpflichtung befreit hat (bzw. das Ende definiert hat) wurde jetzt ohne die Länder zu fragen den Ländern ein Verlängerung der Verpflichtung (Aufsicht über AKW's liegt AFAIK bei den Ländern) aufgebürgt.

Namenloser 7. Dez 2010 21:25

AW: Boykott von Amazon
 
Zitat:

Zitat von Bernhard Geyer (Beitrag 1066980)
Im Gegensatz zum Atomkonsens bei dem man die Länder von einer Verpflichtung befreit hat (bzw. das Ende definiert hat) wurde jetzt ohne die Länder zu fragen den Ländern ein Verlängerung der Verpflichtung (Aufsicht über AKW's liegt AFAIK bei den Ländern) aufgebürgt.

Man sieht ja z.B. am JMStV wie souverän die Länder sind...

Chemiker 7. Dez 2010 21:34

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Hallo,

die CO2-Bilanz von Atomkraft ist absolut schlecht. Man sollt sich mal die Gewinnung der Rohstoffe anschauen. Atomkraft ist eine Brückentechnologie, das war sie schon immer, denn die Vorräte an Uran sind auch endlich, vergleichbar mit Öl. Die Wiederaufbereitung liegt bei ca. 3-4% der Rest ist einfach nur Atommüll für den es auf der ganzen Welt kein Endlager gibt. War es nicht unsere jetzige Kanzlerin die unter Kohl als Umweltministerin Asse genehmigt hat, dass jetzt langsam absäuft und wo die Sanierung in die Milliarden geht.
Der einzige Grund warum die alternativen Energien nicht mehr genutzt werden ist dass die großen Konzerne damit nicht so viel Geld machen.
Wir könnten z.B. Strom aus Norwegen von Wasserkraft, für 1/3 des jetzigen Strompreises bekommen, wenn Sichergestellt wird, dass auch immer eine Abnahme erfolgt. http://www.swr.de/report/-/id=233454...b5l/index.html

Bis bald Chemiker

Bernhard Geyer 7. Dez 2010 21:49

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von Chemiker (Beitrag 1066985)
Wir könnten z.B. Strom aus Norwegen von Wasserkraft, für 1/3 des jetzigen Strompreises bekommen, wenn Sichergestellt wird, dass auch immer eine Abnahme erfolgt. http://www.swr.de/report/-/id=233454...b5l/index.html

Wir können Norwegen als "Puffer" für schwankenden Windstrom verwenden. Aber Norwegen hat keine großen Mengen überschüssigen Strom aus Wasserkraft. In den letzten 10 Jahren war Norwegen 4* Nettostromimporteur und 6*Nettostromexporteur.

Und das mit den 60 AKW's ist auch komisch wenn Norwegen nur ca. 1/4 der Jahresstromproduktion Deutschlands hat und aktuell nur für ca. 20 GW an Turbinenleistung hat. Also ca. 14 "AKW-Gegenstücke". Woher die Zahl von 60 kommt (80-90 GW Leistung) ist unklar.

Was aber einmal ist sind die ca. 80 TWh von Speicherkapazität in Norwegen. In wieweit diese auch im Rahmen von Pumpspeicherkraftwerken aufrüstbar sind (aktuelle ca. 1GW PSK-Kapaziät installiert) bedarf erst einer Analyse mit Berücksichtigung von ökologischen und geologischen Aspekten.

Meflin 7. Dez 2010 22:38

AW: Boykott von Amazon
 
Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1066924)
[Dein Beitrag wurde als spam gemeldet.

Ach herrje. Wenn ich hier jeden Beitrag melden würde, der nicht mit meiner Überzeugung konform geht, dann käme ich ja auf Heise garnicht mehr zum Trollen :stupid: Aber das war ja hier nicht das Thema.

NamenLozer und messie haben ja offensichtlich verstanden was ich ausdrücken wollte. Hast du dich eigentlich schonmal zum Thema Brennstoffreichweite informiert? Schon alleine deswegen verbietet sich in diesem Zusammenhang der Begriff Weitsicht. Es sei denn, 5 Jahre fallen bei dir auch schon unter Weitsicht. Da muss man also noch nicht einmal das Keulenargument Atommüll auspacken, was natürlich noch viel schwerer wiegt. Wird halt von der Atomlobby konsequent ignoriert. Aber wieso soll man altbekanntes immer wiederkäuen. Manche Leute wollen es einfach nicht verstehen.

Übrigens glaube ich nun wirklich nicht, dass die Steuermehreinnahmen Anreiz für die Laufzeitverlängerung waren. Wie bereits dargestellt, sind die marginal. Was dagegen alles andere als marginal ist, sind die Mehrgewinne, die die Energiemonopolisten damit einfahren. AKWs sind nichts andres als vom Staat (= Steuergelder!) bezahlte Gelddruckmaschinen.

Und da wären wir schonwieder beim Thema. Hier wurde eine Entscheidung gegen den hinlänglich bekannten Bevölkerungsmehrheitswillens gefällt, zu Gunsten einiger weniger Personen. Die Protokolle dieser Gespräche würden mich wirklich auch brennend interresieren. Noch dazu diese unter der Hand vereinbarten Zusatzverträge, die zukünftige Regierungen in ihrem Handlungsspielraum zu diesem Thema einschränken sollen. Hier wurde die Demokratie verkauft! Das hat absolut _nichts_ mehr mit repräsentativ legitimiertem Regieren zu tun!

Das, was Chemiker geschrieben hat, kann ich nur unterschreiben.

MrSpock 8. Dez 2010 08:07

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Nunja, ich habe an dieser Stelle einen Informationsvorsprung, weil ich weiß, welche Beiträge gemeldet werden. Und Spam Beiträge werden relativ selten gemeldet. Wie auch immer, wenn du den Beitrag als sinnvoll und argumentativ hochwertig betrachtest, kann ich damit leben.

Zum Thema Demokratie ist heute Morgen ein Artikel in der WELT. Offensichtlich sind wir hier nicht die Einzigen, die darüber diskutieren. :zwinker:

MrSpock 8. Dez 2010 08:24

AW: Boykott von Amazon
 
Zitat:

Zitat von Meflin (Beitrag 1066996)
Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1066924)
[Dein Beitrag wurde als spam gemeldet.

Ach herrje. Wenn ich hier jeden Beitrag melden würde, der nicht mit meiner Überzeugung konform geht, dann käme ich ja auf Heise garnicht mehr zum Trollen :stupid: Aber das war ja hier nicht das Thema.

NamenLozer und messie haben ja offensichtlich verstanden was ich ausdrücken wollte. Hast du dich eigentlich schonmal zum Thema Brennstoffreichweite informiert? Schon alleine deswegen verbietet sich in diesem Zusammenhang der Begriff Weitsicht. Es sei denn, 5 Jahre fallen bei dir auch schon unter Weitsicht. Da muss man also noch nicht einmal das Keulenargument Atommüll auspacken, was natürlich noch viel schwerer wiegt. Wird halt von der Atomlobby konsequent ignoriert. Aber wieso soll man altbekanntes immer wiederkäuen. Manche Leute wollen es einfach nicht verstehen.

25 - 166 Jahre, je nach Preis. Siehe hier Seite 10. Und ja 25-166 Jahre bezeichne ich durchaus als Weitsicht. Insbesondere gegenüber der Einstellung "Erst mal abschalten und dann mal gucken. Wird schon irgendwie hinhauen."

Zitat:

Zitat von Meflin (Beitrag 1066996)
Übrigens glaube ich nun wirklich nicht, dass die Steuermehreinnahmen Anreiz für die Laufzeitverlängerung waren. Wie bereits dargestellt, sind die marginal. Was dagegen alles andere als marginal ist, sind die Mehrgewinne, die die Energiemonopolisten damit einfahren. AKWs sind nichts andres als vom Staat (= Steuergelder!) bezahlte Gelddruckmaschinen.

Der wesentliche Grund ist die Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit. Wir haben in Deutschland pro Haushalt und Jahr ca. 3 Minuten Stromausfall. Ansonsten ist Strom immer da, wenn man ihn haben möchte. Diese Versorgunssicherheit riskiert man, wenn man einfach die Atomkraftwerke abschaltet und außerdem auch gegen Kohle und Gas ist.

Zitat:

Zitat von Meflin (Beitrag 1066996)
Und da wären wir schonwieder beim Thema. Hier wurde eine Entscheidung gegen den hinlänglich bekannten Bevölkerungsmehrheitswillens gefällt, zu Gunsten einiger weniger Personen. Die Protokolle dieser Gespräche würden mich wirklich auch brennend interresieren. Noch dazu diese unter der Hand vereinbarten Zusatzverträge, die zukünftige Regierungen in ihrem Handlungsspielraum zu diesem Thema einschränken sollen. Hier wurde die Demokratie verkauft! Das hat absolut _nichts_ mehr mit repräsentativ legitimiertem Regieren zu tun!

Das, was Chemiker geschrieben hat, kann ich nur unterschreiben.

Die Parteien, die jetzt regieren, haben vor der Wahl klar ihre Position zur Atomkraft geäußert und sind auch mit diesen Aussagen gewählt worden. Die Regierung hat sich ja auch Ziele zur Ausweitung erneuerbare Energien gegeben, aber eben nur solche, die auch realistisch umsetzbar sind. Die wesentlichen Probleme bleiben nämlich die Speicherung von Energie (mit allen Pumpwasserspeichern in Deutschland können wir Stro für ca. 3 Stunden speichern, wir bräuchten aber etwa 2 Wochen Speicherkapazität, um die jetzige Versorungssicherheit zu erhalten) und der Transport der Energie von den Offshore Anlagen in den Süden. Wer würde eigentlich als erster aufschreien und Demos gegen neue Versorungsleitungen organisieren? Doch genau die gleichen, die jetzt die Atomkraftwerke abschalten wollen.

messie 8. Dez 2010 09:15

AW: Boykott von Amazon
 
Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1067027)
Wer würde eigentlich als erster aufschreien und Demos gegen neue Versorungsleitungen organisieren? Doch genau die gleichen, die jetzt die Atomkraftwerke abschalten wollen.

Hier wird gerade aufgeschrien. Denn die Konzerne möchten die neuen Höchstspannungsleitungen (zu denen sie nun gezwungen werden, nachdem sie Jahrzehnte nicht investiert haben) möglichst in der strahlenden Variante direkt neben die Wohngebiete zimmern. Weil Erdverkabelung erheblich teurer ist und so den Gewinn drückt.
Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1067027)
Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit

Da glaubst Du doch selbst nicht dran. Der Stromausfall von einer Woche in NRW durch die zusammengebrochenen Masten war schon Jahrzehnte vorher vorausgesagt worden, es war bekannt, dass das Material nicht geeignet war. Hat man zugunsten des Gewinns stehen gelassen. Das ist nicht mal ein Geheimnis.
Was die Bezahlbarkeit betrifft, die jährlichen Gewinnrekorde der Atomkonzerne zeigen ja, dass es wesentlich billiger ginge. Bei uns ist Ökostrom sogar billiger als Atomstrom. Also nehme ich zum niedrigeren Preis Wasser- Wind- oder Sonnenenergie. Lieber 70% des Strompreises ins EEG stecken als 71% in die Aktiengewinne.
Mit intelligenten Netzen kannst Du nicht nur Pumpspeicherwerke zuschalten, sondern auch Blockheizkraftwerke. Die haben sogar wesentlich kürzere Reaktionszeiten und sind in der Fläche verteilt. Einen recht günstigen Energiespeicher hat man im Biogas. Aber die herrschenden Parteien, die ja die erneuerbaren Energien so sinnvoll ausbauen wollen, fangen gerade an, neue Biogasanlagen zu blockieren:
Zitat:

Zitat von Göttinger Tageblatt
Land will Erzeugung von Biogas begrenzen

Klar, ein großer Schritt für die Atomkonzerne, die absolute Energieherrschaft zurückzugewinnen.
Hast Du dafür Deine Stimme abgegeben? Ist das ebenso wie die Rückstufung der solaren Vergütungen das, was im Wahlprogramm dieser herrschenden Parteien stand?

Neee, das ist eindeutig eine Täuschung des Volkes. Demokratie wird da zur Lachnummer. Und es wird nicht besser, wenn man sich dabei selbst in die Tasche lügt.

Grüße, Messie

mkinzler 8. Dez 2010 09:18

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Als man damals die Abschaltung beschlossen hat, hat man das genauso als Zwischenlösung gedacht; nur haben die Energiekonzerne seither wenig zur Schaffung von Alternativen getan und werden das imho jetzt auch nicht tun, so dass die Fristen wahrscheinlich nach Ablauf, wegen der fehlenden Alternativen, noch einmal verlängert werden werden.
Die Verlängerung hat dazu geführt, dass alternative Energieversorger jetzt wegen Nicht-Konkurrenzfähigkeit die Segel streichen werden (müssen), darunter auch Unternehmen der öfentlichen Hand.

MrSpock 8. Dez 2010 09:38

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Hallo Markus,

das ist einfach nicht wahr. Es ist doch erheblich in Solar und Windenergie investiert worden. Ich ärgere mich immer, wenn ich die vielen Windräder sehe, bei denen von 3 jeweils mindestens 1 steht, weil die Energie gerade nicht verbraucht werden kann, während dann, wenn sie gebraucht wird, die alternativen Energien häufig nicht zur Verfügung stehen. Das Problem kann man aber mit Speicherung lösen, nur gibt es einfach noch keine ausgereiften und bezahlbaren Speichermethoden im nötigen Umfang.

Wenn die Energieunternehmen das genze Geld in die Hosentaschen der Aktionäre steckt, warum haben dann nicht die vielen Kritiker hier Aktien dieser Gesellschaften? Es scheint ja in der Ansicht dieser Kritiker hier gigantische Gewinne zu geben, die nicht investiert werden.

@Meflin: Habe gerade die Strompreiserhöhung zum 01.01.2011 bekommen, wegen der Auswirkung des EEG. Von daher halte ich es durchaus für richtig, die Subventionen für Ökostrom langsam runterzuschrauben. Es soll nämlich der wirkliche Preis für Ökostrom auch beim Verbraucher ankommen, denn es muss jedem klar werden, dass Ökostrom einfach deutlich teurer ist.

Auch wenn es nicht so klingt: Ich bin ein Fan erneuerbarer Energien und es gibt aus meiner Sicht überhaupt keine Alterativen dazu. Denn Kohle, Öl, Gas und Uran sind nunmal endliche Ressourcen. Gleichzeitig muss Strom bezahlbar und die Versorgung sicher bleiben. Hier den Spagat zu schaffen, das ist die Herausforderung, die m.E. die jetzige Regierung deutlich besser gelöst hat, als die vorletzte.

messie 8. Dez 2010 09:53

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1067050)
Hier den Spagat zu schaffen, das ist die Herausforderung, die m.E. die jetzige Regierung deutlich besser gelöst hat, als die vorletzte.

:wall:

Wo warst Du denn zu der Zeit? Auf Vulkan?
Genau diese vorletzte Regierung hat das EEG als Grundlage für die erneuerbaren Energien geschaffen:
Zitat:

Wie das deutsche Bundesumweltministerium (BMU) bestätigt habe, ist das deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zu einem Exportschlager geworden, berichtet der österreichische Verband Photovoltaic Austria in einer Pressemitteilung. 47 Staaten der Erde haben das EEG laut BMU als Vorbild für ihre eigenen Förderinstrumente herangezogen.

Lemmy 8. Dez 2010 10:08

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
hi,

Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1067050)
Hallo Markus,
Ich ärgere mich immer, wenn ich die vielen Windräder sehe, bei denen von 3 jeweils mindestens 1 steht, weil die Energie gerade nicht verbraucht werden kann, während dann, wenn sie gebraucht wird, die alternativen Energien häufig nicht zur Verfügung stehen. Das Problem kann man aber mit Speicherung lösen, nur gibt es einfach noch keine ausgereiften und bezahlbaren Speichermethoden im nötigen Umfang.

hm.. das ist so wohl auch nicht ganz korrekt: Die vorhandenen SPeicherkraftwerke werden vorrangig für Atomstrom (auch ausländischen Atomstrom) eingesetzt. Quelle: http://www.heise.de/tp/blogs/2/148891

Weiterhin:
[zitat]
Kein Bedarf an billigem Strom

Eine andere Option für das künftige Management des Windstroms ist ein Verbund mit Norwegen, wie er zum Beispiel auch vom [extern] Sachverständigenrat für Umweltfragen vorgeschlagen wird. Das skandinavische Land verfügt über zahlreiche Wasserkraftwerke, die seinen Strombedarf zu annähernd 100 Prozent abdecken. Viele dieser Kraftwerke sind insofern flexibel, da sie Schmelzwasser in ihren Reservoirs speichern, das bei Bedarf flexibel abgelassen wird. In diesem Falle könnte Norwegen in Zeiten starken Windes Strom aus der Nordseeregion importieren und seine Wasserkraft schonen, während es bei Flauten exportiert. Dieser Effekt kann noch erhöht werden, wenn geeignete Wasserkraftwerke mit zusätzlichen tief gelegenen Auffangbecken ausgestattet werden, aus denen bei hiesigem Stromüberangebot in Norwegen Wasser in größere Höhen gepumpt wird.

Ein erster Schritt könnte ein Seekabel sein, das das [extern] NorGer-Konsortium von Südnorwegen nach Niedersachsen legen will, Leistung: 1.400 MW. Die Sache hat allerdings einen Haken: Die Betreiber bräuchten eine Garantie, dass sie den norwegischen Strom auch jederzeit ins deutsche Netz einspeisen können. Die fehlt bisher, wie letzte Woche das Fernsehmagazin Report [extern] berichtete. Die deutsche "Kraftwerksnetzanschlussverordnung", kurz NAV, die den Netzzugang von Kraftwerken aller Art regelt, kenne keine Seekabel und der zuständige Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle sehe "keinen Änderungsbedarf".
[/zitat] (Hervorhebung von mir) Quelle: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33405/1.html


ABER!!!

Ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber bei der ganzen Diskussion darf man eines nicht außer acht lassen: Es bringt NICHTS wenn wir hier unsere relativ "sicheren" AKWs abschalten und Tschechien einen Tschernobyl-Reaktore, nahe ander Grenze, "auf hochglanz poliert" um das Ding länger zu betrieben, weil man den Strom so doll nach Deutschland exportieren kann. HIer muss eine Europäische (Europa=Kontinent!) Lösung her. Wobei mir aber durchaus klar ist, dass das noch wesentlich schwieriger ist als gegen die Strukturen in D anzukämpfen....

Grüße

messie 8. Dez 2010 10:17

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von Lemmy (Beitrag 1067057)
HIer muss eine Europäische (Europa=Kontinent!) Lösung her. Wobei mir aber durchaus klar ist, dass das noch wesentlich schwieriger ist als gegen die Strukturen in D anzukämpfen....

Nö.
Wer die Technik besitzt, ohne Atomkraft einen hochentwickelten Industriestaat zu betreiben, besitzt die Märkte. Der Rest läuft von alleine. Wenn wir es vormachen, wird die EU und werden auch viele andere nachziehen.

Lemmy 8. Dez 2010 10:19

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Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1067050)
@Meflin: Habe gerade die Strompreiserhöhung zum 01.01.2011 bekommen, wegen der Auswirkung des EEG. Von daher halte ich es durchaus für richtig, die Subventionen für Ökostrom langsam runterzuschrauben. Es soll nämlich der wirkliche Preis für Ökostrom auch beim Verbraucher ankommen, denn es muss jedem klar werden, dass Ökostrom einfach deutlich teurer ist.

bin ich sofort dafür! Problem dabei ist, dass Du mit dem Atomstrom dann ziemlich in die Röhre schaust, da hier so ziemlich alle noch kommenden Spätfolgen, Risiko für die Endlagerung usw. die Steuerzahler übernehmen....

Auch dazu ein paar Links:
http://frontal21.zdf.de/ZDFde/inhalt...380194,00.html
http://frontal21.zdf.de/ZDFde/inhalt...378371,00.html

Wenn Du im Internet nach "Kosten Atomstrom" suchst, wirst Du sicherlich fündig werden. Links von Eurosolar habe ich hier erst gar nicht gebracht, da hier ja auch ein wirtschaftliches Interesse dahinter steht. Greenpeace hat auch mal vor ein paar Jahren eine entsprechende Berechnung gebracht.

Und noch mal deutlich: Ich bin sofort dafür dass Strom das kostet WAS er kostet! Ohne Subventionen ohne alles. Ich denke dann wird schnell klar wohin die Reise geht. Und noch was: Forschung war bei Atom und auch bei Wind/Solar notwendig, die können wir wegen mir auch rausrechnen.... Weiterhin würden dann hoffentlich endlich vernünftige Geräte auf den Markt kommen, die vernünftig mit der Energie umgehen...


ein Bekannter hat vor kurzen bei einem AKW zu arbeiten begonnen (direkt nach dem Studium). Selbst wenn das Ding sofort abgeschaltet werden würde, hätte er vermutlich noch bis zur Rente arbeit in dem Teil.

Lemmy 8. Dez 2010 10:23

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Hi,

Zitat:

Zitat von messie (Beitrag 1067060)
Zitat:

Zitat von Lemmy (Beitrag 1067057)
HIer muss eine Europäische (Europa=Kontinent!) Lösung her. Wobei mir aber durchaus klar ist, dass das noch wesentlich schwieriger ist als gegen die Strukturen in D anzukämpfen....

Nö.
Wer die Technik besitzt, ohne Atomkraft einen hochentwickelten Industriestaat zu betreiben, besitzt die Märkte. Der Rest läuft von alleine. Wenn wir es vormachen, wird die EU und werden auch viele andere nachziehen.

vergiss aber nicht, dass z.B. in Spanien oder Italien ohne größere Umstände solarthermische Kraftwerke bauen könnte mit einem entsprechend hohen Wirkungsgrad (ein Testkraftwerk wird/wurde gerade gebaut), in der Nordsee bzw. an den Küsten zum Atlantik mit viel Wind entsprechende Windparks und in Norwegen bzw. entsprechend geeigneten Gebieten Wasserkraftwerke und Speicherkraftwerke. Alles in ein großes Netz eingebunden und schon hat ganz Europa Strom im Überfluss...

messie 8. Dez 2010 11:17

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Zitat:

Zitat von Lemmy (Beitrag 1067062)
vergiss aber nicht, dass z.B. in Spanien oder Italien ohne größere Umstände solarthermische Kraftwerke bauen könnte mit einem entsprechend hohen Wirkungsgrad (ein Testkraftwerk wird/wurde gerade gebaut), in der Nordsee bzw. an den Küsten zum Atlantik mit viel Wind entsprechende Windparks und in Norwegen bzw. entsprechend geeigneten Gebieten Wasserkraftwerke und Speicherkraftwerke. Alles in ein großes Netz eingebunden und schon hat ganz Europa Strom im Überfluss...

Ja, aber das wird sich von selbst ergeben, wenn die Technologien da sind. Heißt aber auch, dass sie nicht weiter ausgebremst werden dürfen.

Meflin 8. Dez 2010 11:36

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Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1067050)
@Meflin: Habe gerade die Strompreiserhöhung zum 01.01.2011 bekommen, wegen der Auswirkung des EEG. Von daher halte ich es durchaus für richtig, die Subventionen für Ökostrom langsam runterzuschrauben. Es soll nämlich der wirkliche Preis für Ökostrom auch beim Verbraucher ankommen, denn es muss jedem klar werden, dass Ökostrom einfach deutlich teurer ist

Deutlich teurer als was? Der grenzenlos subventionierte Atomstrom? Da kann man dir wohl nicht widersprechen :wall: Dabei lassen sich die tatsächlichen Kosten von Atomstrom - angesichts der Endlagerproblematik - derzeit recht gut beziffern mit: ∞

Lemmy 8. Dez 2010 11:38

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Zitat:

Zitat von messie (Beitrag 1067067)
Ja, aber das wird sich von selbst ergeben, wenn die Technologien da sind. Heißt aber auch, dass sie nicht weiter ausgebremst werden dürfen.

zum einen: Die Technologien SIND da!

zum anderen: Nein wird sich nicht von selbst ergeben weil dazu Investitionen notwendig sind und schon abbezahlte Kraftwerke (AKWs) dadurch irgend wann mal überflüssig werden, was dazu führt, dass in der Buchhaltung weniger Gewinne auflaufen, was wiederum den Aktienkurs drückt...

Grüße

messie 8. Dez 2010 11:53

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Zitat:

Zitat von Lemmy (Beitrag 1067074)
zum einen: Die Technologien SIND da!

Das sehe ich nicht ganz so. Die einzelnen Komponenten sind da, klar. Nur müssen sie noch verbunden werden und dazu ist der nächste große Schritt der Aufbau intelligenter Netze. Und die gibt es noch nicht. Die müssen eben auch in der Lage sein, innerhalb von Minuten Reserven anzuwerfen, egal wo in D/EUR.
Wenn wir das schaffen würden haben, könnten wir die Energieversorgung weltweit vermarkten. Komponenten passend zur jeweiligen geographischen Lage und dazu Netze, die alle Komponenten passend steuern.

Aber für ein paar kurzfristige Milliarden Gewinn (der den deutschen Bürgern in der Tasche fehlt), wird das ja erstmal ausgebremst.:(

Lemmy 8. Dez 2010 13:11

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Zitat:

Zitat von messie (Beitrag 1067078)
Das sehe ich nicht ganz so.

dito *g* Die Technologieen sind da - selbst für das Verbinden der Kraftwerke (zumindest wird bei Desertec als größtes Problem dargestellt, dass die Energieproduktion in Ländern mit instabilen Regierungssystemen erfolgt - aber nicht der Transport nach Europa...).

Das Problem ist aber eher, dass es sehr viel Geld kosten würde das dazu notwendige Gleichstromnetz aufzubauen. Und dazu hat ein Unternehmen, das div. AKW und Kohlekraftwerke am laufen hat und die jede Menge Gewinn abwerfen absolut kein Interesse.

messie 8. Dez 2010 14:03

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Zitat:

Zitat von Lemmy (Beitrag 1067083)
zumindest wird bei Desertec als größtes Problem dargestellt, dass die Energieproduktion in Ländern mit instabilen Regierungssystemen erfolgt

Meinen die Guido- und Angie-Land :stupid:

Aber solange die Strippen nicht gezogen sind, kann's nicht losgehen und bleibt Theorie, auch wenn es sich gut anhört. Fertig konzeptioniert ist nicht gebrauchsfertig :wink:

Sir Rufo 8. Dez 2010 16:59

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Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1066886)
Ich würde jetzt gerne noch die Unternehmensgewinne der großen Stromkonzerne gegenüberstellen, nur leider finde ich dazu keine Zahlen. Aber die lachen sich doch ins Fäustchen...

Hier die Bilanzen von EON http://www.finanzen.net/bilanz_guv/EON
Die müssen veröffentlicht werden, von daher kommt man da eigentlich sehr leicht dran

Bernhard Geyer 8. Dez 2010 20:22

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Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1067050)
@Meflin: Habe gerade die Strompreiserhöhung zum 01.01.2011 bekommen, wegen der Auswirkung des EEG.

Das das EEG verwendet wird um nochmal kräftig die eigenen Gewinnmargen zu erhöhen darf man aber auch nicht vergessen. Ich fahre mit meinem Tarif für 2011 ca. 2% teurer als in 2010. Wenn dein Anbieter gewaltig draufsattels dann am besten Wechseln (bin < 20 Cent/kWh, Monatlichen Abschlag, 12 Monat Preisgarantie)

Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1067050)
Von daher halte ich es durchaus für richtig, die Subventionen für Ökostrom langsam runterzuschrauben.

Werden Sie doch. Für 1 kWh PV-Strom konnte man für Neuanlagen in H1/2010 noch 43 Cent bekommen. In 2011 sind es maximal 28,7 Cent.

Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1067050)
Es soll nämlich der wirkliche Preis für Ökostrom auch beim Verbraucher ankommen, denn es muss jedem klar werden, dass Ökostrom einfach deutlich teurer ist.

Mir ist das klar. Aber auch Kohle/Atom ist nicht so günstig wie es scheind. Währen bei EE es primär über Umlage geschieht wurde bei Kohle/Atom viel über direkte Subvention/Förderung/Forschung unterstützt.

Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1067050)
Gleichzeitig muss Strom bezahlbar und die Versorgung sicher bleiben. Hier den Spagat zu schaffen, das ist die Herausforderung, die m.E. die jetzige Regierung deutlich besser gelöst hat, als die vorletzte.

Hüstel. Du meinst Valium-Merkel und Mövenpick-Westerwelle? Rot-Grün hatte viel damit zu tun die letzten 5-10 Jahren Kohl-Stillstand aufzuarbeiten.

Bernhard Geyer 8. Dez 2010 20:25

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von Lemmy (Beitrag 1067083)
(zumindest wird bei Desertec als größtes Problem dargestellt, dass die Energieproduktion in Ländern mit instabilen Regierungssystemen erfolgt

Aus welchen stabilen demokratien bekommen wir nochmal unser Öl/Gas/Uran?

Zitat:

Zitat von Lemmy (Beitrag 1067083)
Das Problem ist aber eher, dass es sehr viel Geld kosten würde das dazu notwendige Gleichstromnetz aufzubauen.

Ein Gleichstromnetz wird man nicht gleich aufbauen. Ein paar HGÜ-Verbindungen in die Verbrauchs"schwerpunkte" würden es auch tun.

Bernhard Geyer 8. Dez 2010 20:31

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von messie (Beitrag 1067078)
Zitat:

Zitat von Lemmy (Beitrag 1067074)
zum einen: Die Technologien SIND da!

Das sehe ich nicht ganz so. Die einzelnen Komponenten sind da, klar. ... Die müssen eben auch in der Lage sein, innerhalb von Minuten Reserven anzuwerfen, egal wo in D/EUR.

Ist bei diesen Kraftwerken nicht nötig. Diese haben auch bei absoluter Dunkelheit eine Laufreserve bis 7,5h Volllast.
Zitat:

Thermische Speicher: 28.500 Tonnen Salz, ausreichend für den Betrieb von 7,5 Volllaststunden
Reservern gibt es auch jetzt und werden auch ohne PV/Wind benötigt um unerwartet Lastschwankungen abzufangen oder wenn mal ein Großkraftwerk (siehe Krümmel-Monster bei Hamburg) mal wieder nach 1 Jahr Reparatur und wenigen Minuten Betrieb wieder vom Netz gehen muss. Dafür sind Gaskraftwerke und noch viel besser (Pump-)Speicherkraftwerke geeignet. Diese können pro Kraftwerk innerhalb sehr kurzer Zeit 1GW an Leistung bereit stellen und im Fall von PSKW's genauso schnell als Last einspringen.


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