Delphi-PRAXiS
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Delphi-PRAXiS (https://www.delphipraxis.net/forum.php)
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-   -   Delphi: Was macht ihr damit? (https://www.delphipraxis.net/157246-delphi-macht-ihr-damit.html)

MGC 6. Jan 2011 01:39

AW: Delphi: Was macht ihr damit?
 
Ich nutze Delphi zur Entwicklung und Wartung von Laborsoftware:
(Auswertesoftware zum auslesen von Ergebnissen aus Analysengeräten, Auswertung inkl. Plausibilitätskontrolle, mit eigenem Labor-QM-System und Export in Office-Programme, sowie Anbindung an unser DBMS (LIMS))

Wie es dazu kam:
Ich bin eher sehr zufällig an die Delphi-Programmierung geraten.
In meinem Abschlusszeugnis vom Abi stand, dass ich zur Schulzeit Turbo Pascal in den Grundzügen erlernt habe und dieser Umstand ist meinem Vorgesetzten aufgefallen.
Folglich hat er mich beauftragt für eine vergessen Softwareanschaffung zu einem Analysengerät eine Datenverarbeitungsschnittstelle zu erzeugen.
Da in dem Betreib in dem ich arbeite zu dieser Zeit noch recht alte Rechner genutzt wurden, habe ich den Prototyp in Turbo Pascal 6 erstellt und an die bestehende Datenverarbeitungssoftware, die in Turbo-BASIC realisiert wurde angebunden(ja sowas war bis vor recht kurzer Zeit noch im Einsatz).
Als in 2008 jedoch eine modernere IT-Landschaft eingezogen ist und durch Zusammenlegung mehrerer Standorte eine Multi-Tier-Datenbank unumgänglich war, konnte meine kleine DOS-Variante nicht mehr mithalten.
Um eine Anbindung an das neue DBMS zu realisieren und aktuelle Vorgaben zu Qualitätsmanagement und Datensicherheit zu gewährleisten, habe ich von meinem Vorgesetzten erneut den Auftrag zur Realisierung erhalten.
Folglich habe ich nach einer Möglichkeit gesucht meine Software ohne große Probleme umheben zu können und bin daher Anfang 2008 auf Delphi unmgestiegen.
Delphi ist zwar leicht zu erlernen gewesen, da die Grundzüge eben immer noch Pascal sind, jedoch hat es einige Zeit gedauert bis ich das System tatsächlich umgehoben hatte.
(Einzig meine Trockenmassen-Korrektur für Analysenergebnisse konnte ich übernehmen, der Rest war leider neu zu "stricken").
Bei diesem Projekt habe ich mich allerdings sehr für Delphi begeistern können und nutze es nun privat für die ein oder andere kleinere Spielerei und Weiterbildung.

stahli 6. Jan 2011 02:04

AW: Delphi: Was macht ihr damit?
 
He, dafür dass Du Dich für diesen Bericht extra angemeldet hast, erzähle ich auch noch was. :-D

Angefangen zu programmieren habe ich mit 16 auf einem ZX81 (Folientastatur, Anschluss an Fernseher) natürlich in Basic und Maschinencode.
Mein Vater musste mir seitenweise Zahlen diktierten (Maschinencode, den ich irgendwo organisiert hatte), die ich eingetippt habe. Das gab dann irgendwelche kleine Programme.

Etwas später dann der C64 mit Datasette. Im Computermagazin wurden Programme übertragen (ähnlich Faxsignalen), die man auf Kassette mitschneiden konnte. :-D

Vor 25 Jahren hatten wir in einem betrieblichen Rechenzentrum (DDR) neben Torten-großen Wechselfestplatten noch Lochstreifen im Einsatz. Für Schaufelräder-Berechnungen wurden ellenlange Zahlenkolonnen 2 mal abgetippt und gestanzt.
Dann wurden beide Streifen eingelesen und man erhielt Hinweise, wo Abweichungen zueinander waren. Dann haben wir die Lochstreifen zerschnitten und passend zusammengeklebt.

Und dann kam Stahli :wink:
Mit TurboPascal habe ich ein Programm mit 2 Memos geschrieben. Dann konnten wir links und rechts die Zahlen eingeben und erhielten live Fehlerhinweise etc.
Das war mein erstes nützliches Programm und ein großer Fortschritt im Betrieb. Leider habe ich es damals nicht patentieren lassen...

Da es damals die DP noch nicht gab, habe ich massenweise Bücher gelesen.
Da ist die heutige Jugend schon um Cheffe und Co. zu beneiden!


Herzlich Willkommen!

MGC 6. Jan 2011 02:12

AW: Delphi: Was macht ihr damit?
 
jetzt musste ich erstmal richtig grinsen...:-D
Meine Zeiten am C64 mit BASIC habe ich ja noch ganz verschwiegen, hätten die mit in meinen Bericht gemust? :?
Ich gebe zu, ich habe zuviel drumherumgeschrieben, aber ich habe mich nicht extra für den Bericht angemeldet, sondern schon 2008, als ich dachte ich müsste mal die ein oder andere Frage in diesem Forum stellen, um mein Programm zu realisieren.
Aber Hut ab, in der DP habe ich immer recht schnell und zuverlässig Ansatzpunkte für Problemlösungen gefunden.:thumb:
So, bevor es wieder zu lang wird, ziehe ich hier lieber mal nen Strich... :wink:

messie 6. Jan 2011 09:41

AW: Delphi: Was macht ihr damit?
 
Zitat:

Zitat von MaBuSE (Beitrag 1072317)
Große Delphi-Teams mit mehr als 10 Personen sind selten.
Ich weis nur noch von einem Team in der Versicherungsbranche und einem Softwarehaus.

Kleinere Teams (bis 5 Mann) hingegen findet man oft.
Dort weis ich von Firmen aus der Finanzbranche, Automobilzulieferer, Transportunternehmen, Einzelhandel, Verlage, ...

Klar,
mit fünf Mann schaffst Du mit Delphi das, was 15 mit C++ schaffen :mrgreen:

Mit C# etabliert sich jetzt eine ähnlich produktive Sprache. Mit dem Framework 4 kann ich jetzt auch schon eine ganze Menge machen, die ich ohne Delphi nicht sinnvoll hinbekommen habe.

Ich mache oft Visualisierungen von Messdaten mit recht umfangreichen Vorberechnungen, Statistiken etc. Die Messdaten werden heute sinnvollerweise als ASCII aufgezeichnet. Da habe ich mit ein paar Zeilen Code in Delphi viel erreicht. Bisher konnte auch das MS Chart noch nicht mit TeeChart pro konkurrieren. Das wird jetzt aber immer besser.
Ansonsten: Maschinensteuerung mit Delphi geht auch (Mess- und Regeltechnik unter XP mit bis zu 1 kHz). Ich habe auch mal ein Interface für Labview gebastelt, weil das ja als Interpreter unglaublich langsam ist und eine Optimierung richtig teuer.

mquadrat 6. Jan 2011 10:10

AW: Delphi: Was macht ihr damit?
 
Wir haben eine WaWi, die kontinuierlich weiterentwickelt und vertrieben wird, sowie eine Maschinendatenerfassung inkl. SPS Anbindung und elektronischem Leitstand für Serienfertiger (SAP Anbindung, etc).

Daneben verwenden wir Delphi nur noch für kleinere Projekte die sich im Rahmen einiger Manntage bewegen.

Große Neuentwicklungen setzen auf .NET 4 mit C#. Mit Entity Framework, Workflow Foundation und Communication Foundation stehen dort sehr mächtige Werkzeuge zur Verfügung, mit denen Delphi IMHO aktuell nicht mithalten kann.


Ansonsten entwickeln wir auch noch mit PHP und Java.

Assarbad 6. Jan 2011 10:41

AW: Delphi: Was macht ihr damit?
 
Zitat:

Zitat von messie (Beitrag 1072523)
Klar,
mit fünf Mann schaffst Du mit Delphi das, was 15 mit C++ schaffen :mrgreen:

Ach ja? Ich arbeite an Code der auf verschiedensten Architekturen und Plattformen läuft (getestet und unterstützt sind):
  • Linux auf MIPS 32bit BE, x86 32+64bit, PowerPC 32+64bit
  • Solaris auf SPARC V9 (64bit), x86 32+64bit
  • AIX auf PowerPC 32+64bit
  • FreeBSD, NetBSD, OpenBSD auf x86 32+64bit
  • Win32 auf x86 32+64bit
  • Windows Kernelmode 32bit+64bit auf x86 32+64bit

Welchen Compilerschalter muß ich da bei Delphi gleich nochmal setzen?

Na gut, Scherz beiseite. :zwinker:

Ich denke hier überwiegen die Vorurteile gegenüber dem Wissen um die jeweiligen anderen Tools. Sowohl mit wxWidgets (und ganz ohne graphisches Zusammenstellen der GUI) als auch anderen GUI-Frameworks kommt man sehr schnell zum Ergebnis. Qt ist ja mittlerweile auch sehr beliebt, hatte uns aber zuviel Overhead. wxWidgets hat übrigens auch ein interessantes Konzept für die Anordnung der Bedienelemente entwickelt welches sehr übersetzungsfreundlich ist.

Wenn größere Projekte von Anfang bis Ende nur aus Entwicklung bestünden und das Hinzufügen von mehr Leuten zu einer linearen Produktivitätssteigerung führte, würdest du vermutlich recht haben. Dem ist aber nicht so. Daher müßtest du deine Behauptung noch etwas mit Fakten unterfüttern, oder alternativ Bücher wie "Deadline" oder "The Mythical Man Month" lesen um einen realistischeren Blick auf den Einfluß der Teamgröße auf die Produktivität zu bekommen.

Ich warte seit Jahren ein gemischtes BCB/Delphi-Projekt welches ich nicht selber geschrieben habe. Hier wurde genau das gemacht was ich an Delphi kritisiere. Die Art und Weise wie VCL-Programmierung in der IDE umgesetzt ist, verleitet geradezu dazu seine Logik direkt in die Ereignisbehandlungsroutinen zu pappen. Und heraus kommt? ... Spaghetticode. Keine Angst, das kann auch mit C++ und anderen Sprachen passieren. Nur bekommt man diesen Stil dort meistens nicht als RAD angepriesen ;)
Auch bedeutet es nicht, daß es in BCB/Delphi nicht auch anders ginge. Man muß sich nur in Disziplin üben. Die endet aber meist schon da wo die Entwickler zu programmieren anfangen bevor es einen hinreichenden Plan zum Projekt gibt.

mkinzler 6. Jan 2011 10:46

AW: Delphi: Was macht ihr damit?
 
Dann wäre eigentlich Machinencode die eigentlich einzig richtige Wahl, denn schon Assember abstrhiert und verbirgt so Details. :stupid:

Assarbad 6. Jan 2011 10:53

AW: Delphi: Was macht ihr damit?
 
Zitat:

Zitat von mkinzler (Beitrag 1072547)
Dann wäre eigentlich Machinencode die eigentlich einzig richtige Wahl, denn schon Assember abstrhiert und verbirgt so Details. :stupid:

:gruebel: ... falscher Thread?

mkinzler 6. Jan 2011 10:56

AW: Delphi: Was macht ihr damit?
 
Nein, du kritisierst an Delphi/VCL dass sie den Programmierer verleitet ohne tieferes Wissen und ohne sich vorher einen Plan zu machen mit der Implementierung loslegt.

messie 6. Jan 2011 11:04

AW: Delphi: Was macht ihr damit?
 
Zitat:

Zitat von mkinzler (Beitrag 1072547)
Dann wäre eigentlich Machinencode die eigentlich einzig richtige Wahl, denn schon Assember abstrhiert und verbirgt so Details. :stupid:

Ich würde da noch einen Schritt weiter gehen: wir machen wieder Informatik mit dem Lötkolben wie früher... als Quadratmetergroße Platinen voll mit kleinen schwarzen Käfern Maschinen steuerten. Wir nannten die TTL-Grab :-D


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