Delphi-PRAXiS
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himitsu 22. Feb 2011 08:07

AW: Rtl zeigt Selbstmord
 
Zitat:

Zitat von mleyen (Beitrag 1083381)
Suizidgefährdete kündigen sowas normalerweise nicht an

Es sei denn sie wollen eigentlich nur Aufmerksamkeit und "springen" dann am Ende doch nicht.

mleyen 22. Feb 2011 08:10

AW: Rtl zeigt Selbstmord
 
Dann sind sie ja auch nicht gefährdet, bzw schon längst über den Berg.

Aphton 22. Feb 2011 08:46

AW: Rtl zeigt Selbstmord
 
Wow, wieder einmal ein kontroverses und ethisches Problem.
Ich muss zuerst einmal zugestehen, dass ich diese Sendung nicht kenne und generell nicht (viel) fernsehe.
So, weiters möchte ich das Problem subjektiv adressieren. Nehmen wir einmal an, eine Person erkrankt einer schmerzvollen Krankheit. Diese Person leidet jahrelang auswegslos, ja, vegetiert einfach dahin, um dann anschließend "erlöst" zu werden. Ärzte können den Schmerz dieser Person nur lindern, aber auch nicht mehr. Hat nun diese Person kein Anspruch seinem Leiden ein Ende zu setzen?

Ich finde, diese Frage kann niemand ehrlich beantworten, solange er nicht in dieser Position ist. Klar bilden sich viele ein Meinung dazu, die wahrscheinlich auch "ethisch" korrekt erscheint, aber letztendlich bleibt es jedem selbst überlassen - finde ich.

Deshalb habe ich auch nichts dagegen. Ich respektiere die Meinung solcher Menschen. Ich kanns nicht nachvollziehen, denn ich bin noch nie in dieser Situation gewesen, aber ganz so unverständlich ist es für mich auch nicht.

Sind die Beweggründe psychisch krankhafter Natur - mal abgesehen davon, inwiefern man das messen kann - so sollte diese Person schon vor sich selbst beschützt werden. Nun müsste man natürlich die davor erwähnte Option von der letzten differenzieren - was ist krankhaft? Letztendlich eine Abweichung von einem bestimmten Erwartungswert. Ist es keine psychische Manifestation jahrelangen Leidens? Dürfen solche Menschen eigentlich darüber entscheiden? Das ist der Knackpunkt.

Ich rede zwar große Worte, habe aber keine Ahnung... so sei nicht böse, falls es nur Blödsinn ist =D
Das sind nur meine ungeordnetten Gedanken zu dem Thema.

Guten Morgen =)

himitsu 22. Feb 2011 09:42

AW: Rtl zeigt Selbstmord
 
Zitat:

Zitat von Aphton (Beitrag 1083399)
Hat nun diese Person kein Anspruch seinem Leiden ein Ende zu setzen?

In Deutschland leider nicht.

Mord ist eine Straftat und man kann dafür ins Gefängnis kommen.
Unser Gesetzt unterscheidet nicht zwischen Mord und Selbstmord.
Wenn dem (Selbst)Mörder auch noch jemand hilft oder dieses nicht zur Anzeige bringt, wenn er davon weiß, dann macht derjenige sich auch Strafbar.

Assarbad 22. Feb 2011 11:57

AW: Rtl zeigt Selbstmord
 
Zitat:

Zitat von himitsu (Beitrag 1083430)
Mord ist eine Straftat und man kann dafür ins Gefängnis kommen.
Unser Gesetzt unterscheidet nicht zwischen Mord und Selbstmord.

Geht's noch? Was ist das denn für ein Quark? Bitte, lies zumindest den Wikipedia-Artikel zuerst unter "Juristische Bewertung" durch, bevor du derlei Unsinn zu verbreiten versuchst.

Dezipaitor 22. Feb 2011 12:06

AW: Rtl zeigt Selbstmord
 
Selbstmörder können ja nicht bestraft werden, wenn sie ihr Vorhaben umgesetzt haben.

Der Versuch ist meist deshalb strafbar, weil die Selbstmörder andere Menschen in Gefahr bringen, z.B. durch eine falsche Autobahnauffahrt.

Memnarch 22. Feb 2011 14:28

AW: Rtl zeigt Selbstmord
 
Zitat:

Suizidgefährdete kündigen sowas normalerweise nicht
Hier möchte ich stark dementieren. Es ist nicht unbedingt so, das ein Mensch der im Leben nicht mehr weiter weiß, es explizit laut in die Welt schreit.
Kleine nebenbemerkungen, andeutungen. Soetwas passiert still und leise obwohl die anzeichen durchaus sichtbar sien können.
Zu sagen dass jemand der es auspricht über dne Berg ist, halte ich für ganz großen quatsch. Ich weiß von einer Lehrererin die über ein ganzes jahr andeutungen in diese richtungen gemacht haben soll, aber keiner hat es ernst genommen(mein persöhnlicher knackpunkt mit der gesallschaft). Man fand sie dann am Strik.

[persöhnliche meinung]
Normalerweise hat ein Mensch ein Ziel vor augen. Was er z.B. erreichen möchte. Dazu kommt eine Umgebung die ihm Halt gibt. Menschen mit dennen er klar kommt, die ihn unterstützen, die er unterstützen kann. Fallen diese Punkte weg, kann es passieren dass der Mensch instabil wird. Ohne Ziel vor Augen kann er sich "verirren". Gibt es niemandem der ihm unter die arme greifen kann, kann es passieren, dass er sich schon bald in einer sackgasse befindet. Zudem kommt eine Art tunnelblick hinzu. Ab einem gewissen Punkt wird es für die Umgebung schwerer der Person zu helfen. Es wird schwerer ihr zurückzuhelfen. Der mensch fängta n in einem Sumpf zu versinken. Alleine sehr schwer rauszukommen.
Manche Menschen flüchten sich in den Rausch, andere wollen nicht mehr weiter.(gibt noch mehr reaktionen, aber mal 2 genannt)
[persönliche Meinung ende]

MFG
Memnarch

mleyen 22. Feb 2011 14:38

AW: Rtl zeigt Selbstmord
 
Ankündigungen und Andeutungen ist aber ein krasser Unterschied.
Die freiwillige Preisgabe mit einer schriftlichen Zustimmung, zur Publikation dessen, ist aber imho eine ganz andere Sparte.

Auf Ursachen werd/kann ich gar nicht erst eingehen.

Assarbad 22. Feb 2011 15:31

AW: Rtl zeigt Selbstmord
 
Zitat:

Zitat von Dezipaitor (Beitrag 1083466)
Der Versuch ist meist deshalb strafbar, weil die Selbstmörder andere Menschen in Gefahr bringen, z.B. durch eine falsche Autobahnauffahrt.

Dann ist es nach juristischer Sichtweise noch immer nicht der Suizidversuch der bestraft wird:

Zitat:

Zitat von Wikipedia
Der Suizidversuch ist in Deutschland als Ausdruck des Selbstbestimmungsrechts straffrei [...]

...

Zitat:

Zitat von Memnarch (Beitrag 1083527)
Man fand sie dann am Strik.

Dazu gehört ne Menge Mut oder ne Menge Verzweiflung.

Zitat:

Zitat von mleyen (Beitrag 1083531)
Ankündigungen und Andeutungen ist aber ein krasser Unterschied.

Gebe ich dir absolut recht.

Nachtrag:
Und nochmal zum Begriff. Es ist hier ersichtlich inwieweit eine ideologische Vorbelastung vorliegt. Auf der einen Seite jene die "Selbstmord" als Begriff benutzen und auf der anderen Seite gibt es jene die es als "Freitod" bezeichnen. Genau wie Psychologen das Wort Freitod ablehnen weil sie die freie Entscheidung bezweifeln, meine ich, daß das Wort Selbstmord abzulehnen ist, weil nicht alle Formen der Selbsttötung gewalttätig sind, der Begriff Mord dies aber impliziert. Warum können wir uns innerhalb einer Diskussion auf neutralere Begriffe wie Selbsttötung oder meinetwegen Suizid beschränken? Ansonsten wird es schwer hier zu trennen wer aus Unachtsamkeit oder aufgrund seiner Weltanschauung die ideologischen Begriffe (s.o.) benutzt.

Jumpy 22. Feb 2011 16:15

AW: Rtl zeigt Selbstmord
 
Zitat:

Zitat von Assarbad (Beitrag 1083545)
Es ist hier ersichtlich inwieweit eine ideologische Vorbelastung vorliegt.

Und natürlich auch eine kulturelle. Man denke an für uns unverständliche Dinge wie:

Kamikaze und Selbstmordattentäter, wobei es da glaub ich um eine Selbstopferung für ein höheres Ziel geht.

Oder Sepukku, wo es um eine seltsame Form der Ehre geht.
[Seltsam ist nicht abwertend gemeind, sondern im Sinne von fremdartig]


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