Delphi-PRAXiS
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DeddyH 16. Aug 2011 12:15

AW: 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke
 
Dafür hatten wir im Mai ein paar schöne Tage.

jobo 16. Aug 2011 12:38

AW: 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke
 
Zitat:

Zitat von himitsu (Beitrag 1117215)
Ich hatte gehört, daß der Westen eigentlich auch Wirtschaftlich nicht grade gut dastand.
Was für ein Glück, daß wir dann gekommen sind, um euch zu helfen (mit unserer Arbeitskraftund's biss Kaufkraft).

Das sehe ich ähnlich. Allerdings erstmal als gigantischen, neuen Markt, der vor allem dem Westen zugute kam. Allein der KFZ-Markt war schon ein gefundenes Fressen für die Automobilindustrie und die Gebrauchthändler. Dann die Immobilien und deren Ausstattung mit moderner Haustechnik, die Telekommmunikationssystme, usw. usw.
KFZ mal außen vor, wurden hier viele solide Investitionen gemacht.
(und teilweise bin ich da richtig neidisch. In meinem Heimatort befindet sich bspw. die nächste Vermittlungsstelle (Telefon/DSL, in Kupfer) heute noch 13km(!) vom Hausanschluss. DSL gibt es also faktisch nicht. Wieviel Generationen das noch braucht, kann ich auch nur raten.)

Was die eingesetzten Produkte angeht, die kamen ja leider nicht so häufig aus der eigenen Region.
Die Arbeitskraft ok, die Kaufkraft zumindest teilweise. Diese wurde und wird ja durch Solidarbeitrag, Umtauschregelung teilsubventioniert.

Luckie 16. Aug 2011 13:02

AW: 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke
 
Zitat:

Zitat von himitsu (Beitrag 1117135)
Zitat:

Zitat von Luckie (Beitrag 1117120)
Du meinst das ernst oder? Bist du schon mal auf die Idee gekommen, dass sie einfach nur nicht die technischen Möglichkeiten und Ressourcen hatten?...

Toll, daß nach dem Krieg nahezu alle "guten" Industrieanlagen demontiert wurden und von den Russen hat man wenig zurückbekommen.

Das kommt hinzu.

Ich kenne den Mauerfall nur aus dem Fernsehen. Aber an was ich mich erinnern kann, ist die Grenzöffnung. Da war ich so 15 Jahre alt. Ich weiß noch, wir waren bei meinem Onkel in Bielefeld. Der hatte damals Verwandte in Kirchgandern. Das ist bei Göttingen direkt hinter der Grenze. Das Dorf lag damals im Grenzstreifen. Jedenfalls, als die Grenzen aufgemacht haben sind wir nach Kirchgandern gefahren. Geparkt haben wir noch auf west-deutscher Seite auf einem Acker. Dann sind wir rübergelaufen. Direkt beim Dorf war ein Grenzübergang. da haben wir dann noch Eintritt bezahlt und sind dann zu den Verwandten gegangen. Ich weiß gar nicht, ob wir uns angekündigt hatten. Wir kamen uns aber vor wie in den fünfzigern. Die haben da nur die harten Sachen zum Trinken aufgefahren, wie bei uns damals in den fünfzigern. Und er, war Mathematik Professor, hat uns ganz stolz seinen Taschenrechner präsentiert: Vier Grundrechenarten und das war's. Mein Vater ist Bauingenieur und hat Statiken geprüft, der konnte über das Spielzeug nur lächeln. Und dann hat es in dem Dorf gestunken, nach Braunkohle und Zweitaktergemisch. Wenn ich das heute rieche muss ich immer wieder an das Dorf denken. Dann hatten wir ja das Eintrittsgeld und da man ja nichts kaufen konnte, wollten wir es in der Kneipe ausgeben. Das ist allerdings an zwei Dingen gescheitert: Wir waren nicht die ersten die die Idee hatten und zweitens, hätten wir mit dem Geld dem ganzen Dorf eine Runde ausgeben können und wir hätten immer noch was übrig gehabt. Wir haben dann die Hälfte den Verwandten geschenkt. Die konnten sich gar nicht mehr einkriegen. Die andere Hälfte haben wir zur Erinnerung behalten.

Na ja und dann noch Kassel, als die ersten Wochen die DDR Bürger den Westen erobert haben. Da haben sogar die Geschäfte am Sonntag aufgemacht. Innen drin sind die DDR Bürger rumgestürzt und draußen vor den Fensterscheiben standen die Westdeutschen und haben sich amüsiert. Ich kann mich auch noch erinnern, dass Bananen direkt aus den Laderaum von LKW verkauft wurden. Und natürlich hat man jeden DDR-Bürger an den billig Jeans erkannt. Ich glaube, das war das erste, was sie sich gekauft haben.

Nach der Grenzöffnung bin ich natürlich auch mit meinen Eltern Sonntags immer in die DDR gefahren, wir wohnten ja in Kassel, es war also nicht so weit. den Eindruck, den ich da noch von der DDR habe ist ziemlich grau und trostlos. Keine Farbe, alles verfallen, keine Werbung, schlechte Straßen. Nur eins haben wir nie gemacht: Wir sind dort nie essen gegangen. Es ging einfach nicht. Entweder hat man vor der Tür gewartet, weil alles besetzt war oder es gab erst gar nichts. Oder die Hälfte der Plätze war leer, nur wurden die nicht bedient, weil der Kollege gerade krank war. So was hätte es bei uns nie gegeben.

Dann kann ich mich noch an die Zeit davor erinnern. Die Verwandten in Kirchgandern hatten eine Apfelplantage. Die lag aber dummerweise auf west-deutschen Gebiet, so dass sich mein Opa etwas darum gekümmert hat. Manchmal hat er mich zum Apfelpflücken mit genommen. Es war schon ein komisches Gefühl, wenn man da auf der Plantage war, die Grenzpfosten standen teilweise noch auf dem Grundstück und wenn dann die Grenzer die ganze Zeit mit Feldstechern rübergeguckt haben, um zu sehen, was wir da machen. Da wurde einen schon etwas mulmig, wenn die da so mit ihren AK-47 standen und so grimmig geguckt haben.

Und dann natürlich noch, wenn mal jemand von drüben zu Besuch kam. aber davon habe ich wenig mitbekommen. Ich weiß nur, dass sie immer Einkaufslisten dabei hatten, die uns immer etwas drollig angemutet haben. Da stand dann zum Beispiel drauf: Küchenschürzen und so was.

Hansa 16. Aug 2011 20:18

AW: 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke
 
Zitat:

Zitat von Progman (Beitrag 1117164)
ABER:
Wir hatten Schulspeisung. Das heißt, jeden Tag ein warmes Mittagessen für 2 Mark die Woche und jeder Schüler bekam täglich eine Flasche Milch. Jeden Sommer gings ins Ferienlager...

Das hört sich sehr nach Vorteil aus (gegenüber dem Westen). Ich sehe das aber anders rum. Zuerst mal, wie der Schulalltag bei mir war : 6 Tage Schule maximal bis ca. 12:30-13:00. In der grossen Pause konnte man sich halben Liter Milch holen gehen. Ich nahm aber immer Kakao, den gabs auch. Es lebe die freie Marktwirtschaft ! :lol: Schulspeisung überflüssig, weil früh genug daheim. Essen stand schon auf Tisch. Nachmittags Hausaufgaben unter der Auficht meiner Mutter. In den Ferin gings dann meistens ans Mittelmerr.

Wo ist jetzt der Vorteil ? Gut, einmal im Monat musste ich zum Hausmeister und dem 2,50 DM Milchgeld geben. Deine Mutter musste das nicht und konnte ganztags arbeiten. Konnte sie sich dafür wenigstens was schönes kaufen ? Der Nutzniesser war überwiegend der diktatorische Staat. Schliesslich wurden die Kinder ja den ganzen Tag der Obhut der Familie entzogen und unter staatliche Aufsicht gestellt. Also bitte auch mal hinterfragen, wer der eigentliche Nutzniesser solcher vermeintlicher "Errungenschaften der DDR" war !! Stichwort DDR-Kita. Selbe Systematik des "fürsorgenden" DDR-Staates. Mütter aus der Ex-DDR, die schwärmen noch heute davon.

Und wie wars im Westen ? Bei mir so : morgens Kindergarten. Ich glaube es war ab dem 2. Kindergartenjahr möglich, seine Kinder in den sogenannten Kinderhort zu schicken. Mir war der damals sogar lieber, als der "richtige" Kindergarten und da unter Geschrei mit Platiktraktor im Kreis rumzufahren. Tja, heute Programme bauen. Das hat schon damals mit Holzklötzen und Filzstiften angefangen :mrgreen:

Ach ja, wie war denn das mit dem Schulfach "Wehrerziehung" ? Ich finde heute noch, dass das eine Schweinerei war. Gut vielleicht kann man das verharmlosend in Richtung "Pfadfinder" abtun. Die gabs ja hier auch, aber es war kein Schul-Pflichtfach !!

P.S.: Ferienlager vergessen. Selbe staatliche Logik. Weg von Familie und ab zur staatlichen Aufsicht. War es gang und gäbe, dass die Kinder dahin geschickt wurden oder nur gewisse ? Oder war es nicht ein Mittel dazu, die Kinder noch besser unter Kontrolle zu haben, bevor sie die Ferien bei dem aufmüpfigen Onkel verbringen, der schon mal Stasi-Besuch hatte ?

himitsu 16. Aug 2011 20:46

AW: 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke
 
Kitas und Schulsysteme ... wie war das nochmal?

Kurz nach der Wende: Osten = alles schlecht, also machen wie der Westen

Bei der (vor)vorletzen Pisastudie merkte man, daß (Gesamt)Deutschland im Durchschnitt schlecht ist.
Man schaute zu den Norwegen/Schweden (oder wer das da oben war), wie die es machen, da sie ja so gut sind, aber daß die früher im Osten abgeguckt hatten, will keiner wissen. :stupid:


Ich bin ja froh, daß der Sandmann gleich mit, als eines der ersten Dinge, vom Westen übernommen wurde. (die schlecht nachgemachte Westvariante verschweigen wir lieber)


Wie wird eigentlich unser Mond genannt?
Erdtrabant :lol:


Wo kommen eigentlich die meißte/schönsten Märchenfilme her?
Von irgendwo aus'm tiefsten Osten (teilweise noch östlicher als Ostdeutschland)

Hansa 16. Aug 2011 20:55

AW: 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke
 
Du hast den grünen Pfeil vergessen. Das war schliesslich das sichtbarste von der DDR übenommene. :lol: Aber ich glaube der soll / ist schon wieder abgeschafft. :mrgreen:

marcoX 16. Aug 2011 20:58

AW: 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke
 
http://www.youtube.com/watch?v=eZYLj...eature=related

Beatmusik putscht die Massen durch Übersteigerung der Rhythmen auf ..egal was manche sagen..ich kann diesen Staat nicht ernst nehmen :D Nicht mal zu einem halben Prozent.

Luckie 16. Aug 2011 21:02

AW: 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke
 
Und im Westen haben sie genau das gleiche behauptet. Wo ist da jetzt der Unterschied? Ich kann dich so langsam nicht mehr ernst nehmen.

FredlFesl 16. Aug 2011 21:05

AW: 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke
 
Zitat:

Zitat von DeddyH (Beitrag 1117216)
Dafür hatten wir im Mai ein paar schöne Tage.

Man muss ja auch an die Landwirtschaft denken.

Zitat:

Zitat von marcoX (Beitrag 1117364)
Ich kann diesen Staat nicht ernst nehmen :D Nicht mal zu einem halben Prozent.

Kannst Du 'deinen' etwa ernst nehmen?
Und Ich wiederhole mich: Hohes Ross, Glasshaus. Merkste wat?

marcoX 16. Aug 2011 21:08

AW: 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke
 
Zitat:

Zitat von Luckie (Beitrag 1117365)
Und im Westen haben sie genau das gleiche behauptet. Wo ist da jetzt der Unterschied? Ich kann dich so langsam nicht mehr ernst nehmen.


In der Bundesrepublik wurde die Idee aufgegriffen, als der Fernsehsender Radio Bremen (damals noch in Schwarzweiß) begann, britische Musikgruppen einzuladen und 1965 den Beat-Club ins Leben rief. Unter dessen Moderatoren ragte Uschi Nerke heraus, die von 1965 bis 1972 die Musik präsentierte – und so neben dem auch als „Mister Pumpernickel“ bekannten Briten Chris Howland – zu den bekanntesten Moderatoren jener Zeit gehörte.

(Quelle Wiki)

himitsu 16. Aug 2011 21:11

AW: 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke
 
Zitat:

Du hast den grünen Pfeil vergessen. Das war schliesslich das sichtbarste von der DDR übenommene. Aber ich glaube der soll / ist schon wieder abgeschafft.
Hier gibt's den noch überall.
Und dabei ist der entstanden, aus dem grünen "leuchtenden" Pfeil ... da kein Geld und Material.

Wobei wir den ja schon jahrzehnte lang erfolgreich erprobt hatten, mußte man sich da richtig gegen sträuben und hat erstmal nur in wenigen Städten für einige Jahre diese nochmals erprobt. :lol:


Wie sah das bei euch eigentlich mit den Ampelmännchen aus?
Google zeigt ja fast nur die Ostversionen.
Wobei wir ja nun auch antidiskriminiert sind, mit den Ampelweibchen ... nur die Ampelkinder fehlen noch.


Nja, eure Mainzelmännchen sind auch OK.

marcoX 16. Aug 2011 21:11

AW: 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke
 
Zitat:

Zitat von FredlFesl (Beitrag 1117366)
Hohes Ross, Glasshaus. Merkste wat? Kannst Du 'deinen' etwa ernst nehmen?

Ich denke, ich kanns mir leisten. Ich wähle seit ich denken kann alternativ , habe die Freiheit immer vermeintlicher Sicherheit vorgezogen und wären die DDR-Bürger von meinem Schlag gewesen, hätten wir uns nicht einmauern lassen!

Ich verweise da mal auf die "Schlacht am Little Big Horn". Eine handvoll Indianer hatten den Mut, gegen Gewehre anzutreten. Millionen (!!!) DDR-Bürger aber leder nicht den Mut gegen ein paar Grenzer, die sie hätten einfach überrennen können - wie es ja dann schlussendlich nach über 40 Jahren auch passiert ist.

Ich nehme die BRD auch nicht ernst, aber der Unterschied ist: Ich kann hier lästern, ohne das gleich die Stasi Geruchsproben will. Nennt sich Freiheit. Den Film "Das Leben der Anderen" kann ich jedem mal ans Herz legen :)

Aber das war dennoch sehr aufschlussreich hier. Ich dachte man wäre sich einig, das eine Diktatur immer Teufelszeug ist. Heute fängt man an, irgendwelche vermeintlichen Honigstücke herauszupicken. Honigstücke, die nur eins waren: Auf Pump finanziert. DAS kann ich auch.

Günter Mittag, der langjährige Cheflenker der DDR-Planwirtschaft:
"Ohne die Wiedervereinigung wäre die DDR einer ökonomischen Katastrophe mit unabsehbaren sozialen Folgen entgegengegangen, weil sie auf Dauer allein nicht überlebensfähig war. ... Man denke nur, angesichts der schwierigen Lage in der Sowjetunion, was heute hier los wäre, wenn es die DDR noch gäbe. Unbeschreiblich. Da läuft es mir heiß und kalt über den Rücken. Mord und Totschlag, Elend, Hunger. Es reißt mir das Herz kaputt."

Luckie 16. Aug 2011 21:30

AW: 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke
 
Und was willst du mir damit jetzt sagen? Dass es eine Musiksendung im Fernsehen gab, die Musik für Jugendliche gespielt hat? Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass viele Erwachsene trotzdem der Meinung waren, dass Rock'n'Roll und Beatmusik die Jugend verderben würde.

FredlFesl 16. Aug 2011 21:31

AW: 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke
 
Zitat:

Zitat von marcoX (Beitrag 1117369)
Auf Pump finanziert. DAS kann ich auch.[/i]

Und dein Staat.:lol:

Der Rest deines Beitrags beleidigt mit deiner dummdreisten Überheblichkeit alle ehemaligen DDR-Bürger. Das ist beschämend, denn damit triffst nicht mich, sondern -falls man dich überhaupt ernst nimmt- andere.

Daniel 16. Aug 2011 21:34

AW: 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke
 
Zitat:

Zitat von marcoX (Beitrag 1117369)
...und wären die DDR-Bürger von meinem Schlag gewesen, hätten wir uns nicht einmauern lassen!

:shock: Ist diese überhebliche Haltung, mit der Du Millionen ins Gesicht schlägst, tatsächlich Dein Ernst?

marcoX 16. Aug 2011 21:34

AW: 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke
 
Zitat:

Zitat von Luckie (Beitrag 1117370)
Und was willst du mir damit jetzt sagen? Dass es eine Musiksendung im Fernsehen gab, die Musik für Jugendliche gespielt hat? Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass viele Erwachsene trotzdem der Meinung waren, dass Rock'n'Roll und Beatmusik die Jugend verderben würde.

Es ist aber ein himmelweiter Unterschied, was ein verknispelter Spießbürger und was die Staatsführung denkt. Solch eine Sendung wäre doch im Ost-Fernsehen undenkbar gewesen!

Man sollte da auch im Westen niemand in den Himmel loben, aber man nannte die ZK-Mitglieder sicher nicht umsonst "Betonköpfe".

marcoX 16. Aug 2011 21:36

AW: 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke
 
Zitat:

Zitat von Daniel (Beitrag 1117373)
Zitat:

Zitat von marcoX (Beitrag 1117369)
...und wären die DDR-Bürger von meinem Schlag gewesen, hätten wir uns nicht einmauern lassen!

:shock: Ist diese überhebliche Haltung, mit der Du Millionen ins Gesicht schlägst, tatsächlich Dein Ernst?

Der "deutsche Michel" ist eine devote Kreatur. Willst du das wirklich von der Hand weisen? Ich will auch gar nicht behaupten, dass die Wessis, hätte man sie eingemauert, sich soviel anders verhalten hätten. Selbst heute, wo er ausgeplündert wird, wählt er noch fleißig Merkel. Das ist wirklich erbärmlich!

„Revolution in Deutschland? Das wird nie etwas, wenn diese Deutschen einen Bahnhof stürmen wollen, kaufen die sich noch eine Bahnsteigkarte!“

Namenloser 16. Aug 2011 21:37

AW: 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke
 
Zitat:

Zitat von himitsu (Beitrag 1117360)
Kitas und Schulsysteme ... wie war das nochmal?

Kurz nach der Wende: Osten = alles schlecht, also machen wie der Westen

Bei der (vor)vorletzen Pisastudie merkte man, daß (Gesamt)Deutschland im Durchschnitt schlecht ist.
Man schaute zu den Norwegen/Schweden (oder wer das da oben war), wie die es machen, da sie ja so gut sind, aber daß die früher im Osten abgeguckt hatten, will keiner wissen. :stupid:

Wobei das Problem beim deutschen Bildungssystem sicher nicht ist, dass die Schüler nicht genug Unterricht hätten. Ich habe ständig bis spät nachmittags Schule, und das war auch in früheren Klassen schon so. Die Jahrgänge nach mir haben dank G8-Reform noch mal deutlich mehr (obwohl ich auch in einer G8-Klasse war, aber das war eine Art Pilot-Projekt, bei dem andere Regeln galten).

Ich habe den Eindruck, man versucht hier, mangelnde Qualität durch Quantität auszugleichen. Sieht man auch an der neuen Oberstufenverordnung in Hessen: Die Summer der Wochenstunden aus Klasse 11, 12 und 13 muss mindestens 100 ergeben, damit man zum Abitur überhaupt zugelassen wird. Wozu führt das in der Praxis? Ich darf jetzt jede Woche 3 Stunden Chemie absitzen, obwohl ich Naturwissenschaften mehrfach überbelegt habe, und die Kurse gar nicht alle einbringen kann. Natürlich ist meine Motivation in einem Fach, das ich nur habe, um Stunden zu scheffeln, unheimlich hoch... Ich würde diese Zeit gerne nutzen, um an Programmier-Projekten zu arbeiten, die mir tatsächlich für die Zukunft etwas nützen, aber man lässt mich nicht. Ok, ich drifte ab...

Ich glaube jedenfalls nicht, dass es für die eigene Entwicklung und Entfaltung förderlich ist, wenn man den ganzen Tag nur in der Schule hockt. Schulbildung ist zwar eine wichtige Grundlage, aber eben nicht alles. Wer außer dem, was in der Schule vermittelt wird, nichts kennt, kann eigentlich nur selbst wieder Lehrer werden. Mal abgesehen davon, dass sich in der 10. Stunde sowieso keiner mehr konzentrieren kann.

Um den Bogen zurückzuspannen: Genau dieser sich durch alles ziehende Gedanke von „Wir (der Staat) wissen was gut für dich ist“ ist der Hauptkonstruktionsfehler der DDR bzw. des „Sozialismus“ im allgemeinen.

marcoX 16. Aug 2011 21:42

AW: 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke
 
Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1117376)
Ich glaube jedenfalls nicht, dass es für die eigene Entwicklung und Entfaltung förderlich ist, wenn man den ganzen Tag nur in der Schule hockt. Schulbildung ist zwar eine wichtige Grundlage, aber eben nicht alles. Wer außer dem, was in der Schule vermittelt wird, nichts kennt, kann eigentlich nur selbst wieder Lehrer werden. Mal abgesehen davon, dass sich in der 10. Stunde sowieso keiner mehr konzentrieren kann.

Ganz meine Meinung. Ich habe während der Schulzeit oft Blau gemacht und bin heimlich was lernen gegangen! (z.B. Delphi!)

Daniel 16. Aug 2011 22:05

AW: 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke
 
Zitat:

Zitat von marcoX (Beitrag 1117378)
Ganz meine Meinung. Ich habe während der Schulzeit oft Blau gemacht und bin heimlich was lernen gegangen! (z.B. Delphi!)

Ja, entweder Delphi (ist immer gut) oder Du könntest Dich mit meiner Position auseinandersetzen - in diesem speziellen Fall ist das vielleicht sogar besser:

Ich habe mir nun die traurige Summe Deiner Beiträge in diesem Thread durchgelesen. Lehne ab, was Dir beliebt - aber ich kann nicht hinnehmen, dass Du pauschal Millionen Menschen als zu blöd für Technik oder als zu ängstlich bezeichnest. Solltest Du dies - insbesondere in dieser pauschalen Form - ernst meinen, dann sage ich Dir ganz offen, dass Du hier nicht willkommen bist. Solltest Du einfach nur ein wenig "herumtrollen" wollen um andere zu provozieren, so sage ich Dir ganz offen, dass ich auf Dich verzichten kann. Ich habe Dir damit ein "breites Spektrum" an möglichen Reaktionen meinerseits aufgespannt - nun liegt es an Dir, ob Du die Kurve zum konstruktiven Diskurs schaffen willst und kannst.

Hansa 17. Aug 2011 01:57

AW: 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke
 
Zitat:

Zitat von marcoX (Beitrag 1117369)
Ich denke, ich kanns mir leisten. Ich wähle seit ich denken kann alternativ , habe die Freiheit immer vermeintlicher Sicherheit vorgezogen und wären die DDR-Bürger von meinem Schlag gewesen, hätten wir uns nicht einmauern lassen!

Mit Verlaub gesagt : völliges Dummgeschwätz. Schätze mal, Du wärst wohl eher DDR-Grenzer geworden. :mrgreen: Was heisst eigentlich "immer alternativ gewählt" ? Die Grünen ? Lafontaine gab sich bei seiner ersten Kandidatur als Ministerpräsident grüner als die Grünen. Und hat die damit unter 5 % gehalten und selber die absolute Mehrheit gewonnen. Vielleicht ist es für Haentschmann auch mal interessant, was diesseits der Mauer kurz vor dem Mauerfall alles los war. Schliesslich geht es um "persönliche Eindrücke". Oder doch eher um vom Hörensagen-Geschwätz ? :mrgreen: Koalition mit den Grünen war im Saarland abgemachte Sache, aber die Grünen schwächelten. Also beteiligte sich Lafontaine auch an Sitzblockaden in Mutlangen und an Demonstrationen an der deutsch-franz. Grenze gegen das AKW Cattenom. Er hat sie so unter 5 % gehalten und wurde Ministerpräsident. Die damit verbundenen Vorteile hat er dann auch für gesamtdeutsche Dinge genutzt. Saarland war wohl zu klein, aber es ging ja um grössere Dinge. Eines davon war ein von ihm und Erhard Eppler ausgehecktes SPD/SED Strategiepapier (1986 ? Zumindest Gorbatschow war schon da).

Darin ging es um nichts geringeres als die Anerkennung der DDR, (West)-Berlin-Status in Frage stellen etc. An wichtige Gegenleistungen der DDR kann ich mich nicht mehr erinnern, wenn es überhaupt nennenswerte gab. Es wurde in SED/SPD Arbeitsgruppen monate- eher jahrelang gefaselt. Ein Höhepunkt war 1987 ein Besuch Honeckers im Saarland. Gute Freunde kann man ja auch mal einladen. 8-) An dem Tag, an dem das war, da gab es Sicherheitsmassnahmen ungeahnten Ausmasses. Also a la DDR. Ich musste nach Kaiserslautern und traue meinen Augen nicht : auf 50 km Autobahn standen auf jeder Autobahnüberführung 2 Polizeiautos um beide Richtungen im Auge zu behalten. dazu kam an jeder Ab/Auffahrt nochmals 2 Polizeiautos. Versteht sich: auch die in Gegenrichtung. Alle mit jeweils 2 Polizisten besetzt. Ich habe nur noch gedacht : mein Gott, so sieht das also aus, wenn ein guter Genosse von Lafontaine zu Besuch kommt, arme DDR. Gut, dass der Mauerfall dann früher als gedacht kam und der ganze Spuk sich wohl nicht wiederholen würde.


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 08:23 Uhr.
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