Delphi-PRAXiS
Seite 1 von 2  1 2      

Delphi-PRAXiS (https://www.delphipraxis.net/forum.php)
-   Klatsch und Tratsch (https://www.delphipraxis.net/34-klatsch-und-tratsch/)
-   -   R.I.P John McCarthy (https://www.delphipraxis.net/164016-r-i-p-john-mccarthy.html)

Furtbichler 25. Okt 2011 18:17

R.I.P John McCarthy
 
Vater der KI ist tot...
Zitat:

Zitat von Der Spiegel
Der Vater der Rechner-Cloud ist tot

Der Informatiker John McCarthy prophezeite 1961, dass es eines Tages Cloud Computing geben wird. Er prägte den Begriff künstliche Intelligenz und erforscht jahrzehntelang ihre Grundlagen. Im Alter von 84 Jahren ist McCarthy gestorben


HPW 25. Okt 2011 19:26

AW: R.I.P John McCarthy
 
Und damit auch der Vater von Lisp.

implementation 25. Okt 2011 19:36

AW: R.I.P John McCarthy
 
Auf dass er in Frieden ruhe.

EWeiss 25. Okt 2011 20:13

AW: R.I.P John McCarthy
 
Sollten mal ne neu Sparte anlegen..
"who died today"

gruss

Medium 25. Okt 2011 20:23

AW: R.I.P John McCarthy
 
Wollte ich vorhin auch schon posten, dachte mir aber dass es doch eine Spur zu depri wäre. Scheint ein schlechtes Jahr für "unsere" Pioniere und Vordenker zu sein :(
Meinen Respekt an Herrn McCarthy, der ganz sicher zu den ganz wichtigen, und dabei sympathisch leisen zählte. Ein wirklicher Verlust, wie zu Lebzeiten ein Gewinn!

EWeiss 26. Okt 2011 00:54

AW: R.I.P John McCarthy
 
Zitat:

Auf dass er in Frieden ruhe.
Sorry aber da muss ich leider etwas schmunzeln.. (Nicht das er gestorben ist!)
Ich denke in der heutigen Hochtechnisierten Welt glaubt doch wohl niemand mehr an einer Fortführung des Lebens nach dem Tode.
Ruhe in Frieden wie soll man das definieren?

Ist doch wie mit ner CPU ist die mal kaputt dann geht nix mehr.. also ab in die Tonne.
Auf das Leben umgelegt da geht dann auch nix mehr egal in welcher Form.
Ich glaube das da einfach nichts mehr ist. Danach! Weder mit Seele noch mit irgendetwas anderem.
Platt ist Platt.

Hab nach meiner Todesnahen Erfahrung nur eins davon zurück behalten.
Nichts abgesehen von Trieb der Lebenserhaltung Essen/Trinken usw.. ist wichtig oder unentbehrlich auf dieser Welt.
Was ist der Sinn des Lebens wenn nach dem Tode die Existens einer Person ausgelöscht ist..

Na ja ist dann wohl auch etwas OT!.

gruss

Luckie 26. Okt 2011 08:38

AW: R.I.P John McCarthy
 
Zitat:

Zitat von EWeiss (Beitrag 1132568)
Ich denke in der heutigen Hochtechnisierten Welt glaubt doch wohl niemand mehr an einer Fortführung des Lebens nach dem Tode.

Was hat Glaube mit dem Stand der Technik zu tun?

Ich bin Atheist (Gott sei dank ;) ), aber warum soll nach dem Leben ihr auf der Erde nicht noch was kommen? Vielleicht ist das Leben, wie wir es kennen, ja nur so was wie eine Schwangerschaft und wir sind nur Föten und die Erde ist die Gebärmutter? Oder vielleicht werden wir ja doch wiedergeboren und beginnen ein neues Leben hier auf der Erde und wer weiß, wo man seine Wartezeit verbringt bis man wieder an der Reihe ist.

ibp 26. Okt 2011 08:52

AW: R.I.P John McCarthy
 
Zitat:

Zitat von Luckie (Beitrag 1132583)
Ich bin Atheist (Gott sei dank ;) )

du widersprichst dir selber....

Zitat:

Zitat von Luckie (Beitrag 1132583)
Vielleicht ist das Leben, wie wir es kennen, ja nur so was wie eine Schwangerschaft und wir sind nur Föten und die Erde ist die Gebärmutter? Oder vielleicht werden wir ja doch wiedergeboren und beginnen ein neues Leben hier auf der Erde und wer weiß, wo man seine Wartezeit verbringt bis man wieder an der Reihe ist.

btw. bist du nicht früher als reinkarnierter Elvis rumgelaufen? :-D

implementation 26. Okt 2011 09:17

AW: R.I.P John McCarthy
 
Zitat:

Zitat von EWeiss (Beitrag 1132568)
Sorry aber da muss ich leider etwas schmunzeln.. (Nicht das er gestorben ist!)

Ich bin auch Atheist, aber das sehe ich nicht als Grund an, Menschen nach ihrem Tod noch einen solchen Wunsch mitzugeben.
Denn ich bin zwar Atheist, aber wer weiß, was er war?

Wobei ich den Glauben anderer auch nicht zum Schmunzeln finde.

Furtbichler 26. Okt 2011 18:45

AW: R.I.P John McCarthy
 
Zitat:

Zitat von EWeiss (Beitrag 1132568)
Ich denke in der heutigen Hochtechnisierten Welt glaubt doch wohl niemand mehr an einer Fortführung des Lebens nach dem Tode.

Und ich denke, man soll jedem selbst überlassen, an was er glaubt.
Zitat:

Ich glaube das da einfach nichts mehr ist. Danach! Weder mit Seele noch mit irgendetwas anderem.
. Siehst du? Du hast deinen Glauben, andere ihren.

Was wäre, wenn unser Universum nur eine Projektion eines mehrdimensionalen Etwas wäre, und jegliches Leben zeitlich begrenzte Schnitte von Hyperkreise mit unserer Welt? Das würde Reinkarnation erklären, und so ziemlich alles andere.

Man muss eben nur dran glauben... ;-)

Namenloser 26. Okt 2011 19:07

AW: R.I.P John McCarthy
 
Zitat:

Zitat von EWeiss (Beitrag 1132568)
Ich glaube das da einfach nichts mehr ist. Danach! Weder mit Seele noch mit irgendetwas anderem.

Glaube ich auch, aber für mich ist es mehr eine Frage des Respekts, als dass ich jetzt an ein Leben nach dem Tod oder so glauben würde. Man kann „Ruhen“ ja auch auf verschiedene Weisen auffassen. „In Frieden Ruhen“ könnte z.B. auch bedeuten, dass man sich wünscht, dass der Verstorbene auch über seinen Tod hinaus anerkannt wird und nicht schlecht über ihn geredet wird o.ä.

In diesem Sinne: Möge er in Frieden ruhen.

EWeiss 26. Okt 2011 20:52

AW: R.I.P John McCarthy
 
Zitat:

„In Frieden Ruhen“ könnte z.B. auch bedeuten, dass man sich wünscht, dass der Verstorbene auch über seinen Tod hinaus anerkannt wird und nicht schlecht über ihn geredet wird o.ä.
Das kommt meiner Auffassung am nächsten!
Könnte man so sehen.
Wollte nur nochmal sagen das es keine Respektlosigkeit meinerseits war.

Habe es nur mal angestoßen zumal wir doch eigentlich Rational Denken (hoffe ich doch) und die meisten hier in der Runde
doch einen höheren IQ haben als der Normalo.

Läßt man Glaube und die ganzen anhängigen Dinge weg ist man nicht mehr als eine leere Hülle.
Zitat:

In diesem Sinne: Möge er in Frieden ruhen.
Dito!

gruss

Luckie 26. Okt 2011 20:58

AW: R.I.P John McCarthy
 
Und was hat Glauben mit Intelligenz zu tun? Also irgendwie kann ich deiner Argumentation nicht ganz folgen.

EWeiss 26. Okt 2011 21:04

AW: R.I.P John McCarthy
 
Zitat:

Zitat von Luckie (Beitrag 1132715)
Und was hat Glauben mit Intelligenz zu tun? Also irgendwie kann ich deiner Argumentation nicht ganz folgen.

Die Frage wäre dann wie du Glaube definierst. :)
Ich Glaube das ich ewig lebe .. Lebe ich dann ewig?
Da fragst du dich doch ob ich was an der Schüssel habe oder?

Du willst mir doch nicht etwa ernsthaft.. Beispiel! sagen das du nach dem Tode als Tier (Neugeboren) weiterlebst?
Wo ist dann dein gedankengut das du im vorherigen Leben erarbeitet hast geblieben ?

Wir schweifen ab ... (Ja meine Schuld)
Das sollte ja nur ein Thread sein in dem man John McCarthy seinen Respekt ausdrücken soll/kann
Das habe ich getan und gut ist! (Auch wenn er davon nichts hat)


gruss

Luckie 26. Okt 2011 21:30

AW: R.I.P John McCarthy
 
Zitat:

Zitat von EWeiss (Beitrag 1132716)
Du willst mir doch nicht etwa ernsthaft.. Beispiel! sagen das du nach dem Tode als Tier (Neugeboren) weiterlebst?

Ich weiß es nicht. Aber warum nicht? Was spricht dagegen?

BUG 26. Okt 2011 21:45

AW: R.I.P John McCarthy
 
Zitat:

Zitat von Luckie (Beitrag 1132718)
Zitat:

Zitat von EWeiss (Beitrag 1132716)
Du willst mir doch nicht etwa ernsthaft.. Beispiel! sagen das du nach dem Tode als Tier (Neugeboren) weiterlebst?

Ich weiß es nicht. Aber warum nicht? Was spricht dagegen?

Würdest du (EDIT: damit ist nicht nur Luckie gemeint) diese (endlose, garantiert eskalierende) Diskussion auch auf einer Beerdigung anfangen?
Imho wäre so etwas in einem separaten Thread sehr viel besser aufgehoben.

In dem Sinne: RIP John McCarthy
(Auch wenn ich vorher leider noch nie was von ihm gehört/gelesen hatte.)

Delphi-Laie 26. Okt 2011 21:49

AW: R.I.P John McCarthy
 
Zitat:

Zitat von ibp (Beitrag 1132585)
Zitat:

Zitat von Luckie (Beitrag 1132583)
Ich bin Atheist (Gott sei dank ;) )

du widersprichst dir selber....

Das Emoticon sollte ironische Botschaft genug gewesen sein, oder man will jemanden gar nicht verstehen.

Delphi-Laie 26. Okt 2011 22:00

AW: R.I.P John McCarthy
 
Zitat:

Zitat von Luckie (Beitrag 1132718)
Zitat:

Zitat von EWeiss (Beitrag 1132716)
Du willst mir doch nicht etwa ernsthaft.. Beispiel! sagen das du nach dem Tode als Tier (Neugeboren) weiterlebst?

Ich weiß es nicht. Aber warum nicht? Was spricht dagegen?

Das Problem steckt tiefer, es ist das mindestens schon seit der Antike diskutierte Leib-Seele-Problem.

Eineiige Zwillinge w(u)erden vermutlich vehement bestreiten, ein- und dieselbe Seele zu besitzen bzw. dieser anzugehören; falls es jemand behaupten würde, wäre eine solche Position spätestens dann fraglich, wenn nur einer wach bzw. bei Bewußtsein ist oder gar nur noch einer lebt. Nun könnte man im Prinzip dieselben Erbanlagen beliebig oft duplizieren (klonen) und damit beliebig viele (potentiell unendlich viele) separate "Bewußtseins" erschaffen. Daß mit den Erbinformationen, die man besitzt, einen das Glück wiederfuhr, daß man "selbst" das Bewußtsein dafür erlangte, hat also eine Wahrscheinlichkeit von 1/unendlich, also 0. Dennoch hat man dieses sein Bewußtsein - ein Widerspruch?!

Wenn also schon dieselbe Erbinformationsmenge beliebig viele "Bewußtseins" erzeugt, warum sollten dann verschiedene Erbinformationen das gleiche (wenn auch zeitlich versetzte) Bewußtsein erschaffen, insbesondere in der Hinsicht, daß zentrale Nervensysteme eindeutig verschiedene ontogenetische und phylogenetische Entwicklungsstufen besitzen? Und selbst, wenn es solche "Wiedergeburten" tatsächlich gibt/gäbe, was hat/hätte man davon, wenn alle Informationen über das/die zuvorige(s) Leben komplett gelöscht sind/wären?

Solang allerdings die Seele, die Psyche, das Bewußtsein wissenschaftlich nicht erklärt wird - erklärt werden kann - und es ist fraglich, ob die Psyche auch in der Lage ist, sich selbst vollständig zu reflektieren (und nicht nur die umgebende Welt und einen Teil seiner Selbst über das sog. Ich-Bewußtsein), solang wird sich auch die Frage nicht beantworten lassen, was ein, was ein, aber zwei zeitlich separierte und was zwei vollständig getrennte "Bewußtseins" sind und ob diese möglich ist. Und solang werden Religionen immer noch ihren Zulauf haben, bevorzugt jene, die das goldene vom Himmel, sprich das Paradies auf "Erden" nach dem Tode versprechen - das Ausleseprinzip schlägt nämlich auch bei den Religionen unbarmherzig zu, und die zeitliche Endlichkeit der Individuen ist etwas, was das Leben noch nie mochte, eine Abneigung, die als tiefstes überhaupt verankert ist (der älteste Instinkt ist schließlich die Selbsterhaltung).

Zurück zum dahingeschiedenen Informatiker: Um ihn ist es wirklich schade.

Namenloser 26. Okt 2011 22:19

AW: R.I.P John McCarthy
 
Zitat:

Zitat von Delphi-Laie (Beitrag 1132727)
Das Problem steckt tiefer, es ist das mindestens schon seit der Antike diskutierte Leib-Seele-Problem.

Eineiige Zwillinge w(u)erden vermutlich vehement bestreiten, ein- und dieselbe Seele zu besitzen bzw. dieser anzugehören; falls es jemand behaupten würde, wäre eine solche Position spätestens dann fraglich, wenn nur einer wach bzw. bei Bewußtsein ist oder gar nur noch einer lebt. Nun könnte man im Prinzip dieselben Erbanlagen beliebig oft duplizieren (klonen) und damit beliebig viele (potentiell unendlich viele) separate "Bewußtseins" erschaffen. Daß mit den Erbinformationen, die man besitzt, einen das Glück wiederfuhr, daß man "selbst" das Bewußtsein dafür erlangte, hat also eine Wahrscheinlichkeit von 1/unendlich, also 0. Dennoch hat man dieses sein Bewußtsein - ein Widerspruch?!

Keine Ahnung was du mit deinem letzten Satz sagen willst, aber zu der Sache mit dem Klonen: Ich kann auch zwei Instanzen einer Klasse erstellen, oder ein Objekt klonen, dann habe ich mehrere identische Objekte, die aber trotzdem nicht das selbe Objekt sind. Das ist überhaupt kein Widerspruch.

Medium 26. Okt 2011 22:24

AW: R.I.P John McCarthy
 
Nun gut, wenn wir schon dabei sind: In meinen Augen ist das Bewusstsein bereits ausreichend geklärt: Elektrische Impulse zwischen einzlenen "Teilnehmern", die dank ihrer Vielzahl und Vernetztheit ein ausreichend komplexes System bilden, welches zugleich sein eigener Interpret ist. Elektrische Impulse weg, Sein weg. *knipps* Alles darüber hinaus, das ist meine Überzeugung aus eigener Überlegung, ist das diesem Sein innewohnende Betreben nach Selbsterhaltung und Geltung, welche zu den ganz ganz tiefen und unterbewussten "Drängen" gehört, wie atmen, schwitzen und Fortpflanzung. Wird dies bedient, ist das Sein befriedigt, womit zu erklären ist, warum so viele so empfänglich dafür sind.
Und nein, es ist kein Zeichen mangelnder Intelligenz, wenn man nach befriedigung seiner Bedürfnisse strebt. Aber es ist ein Zeichen mangelnder Distanz zwischen Wunsch und Fakt, wobei ich nicht unbedingt werten will welches der beiden "besser" wäre. So mancher Wunsch hat schon bessere Dinge hervor gebracht als so manche rein rationale Denkweise, letztere kann aber auch Zielführender sein. Ab da wird es eine persönliche Einstellungsfrage, zu dessen Beantwortung jeder für sich die Hoheit besitzten muss. Ich kann das sogar tolerieren, so lange man KEINE Denkweise als das Absolutum darstellt, dass was sein muss weil [beliebigen Grund hier einfügen]. Daher auch bewusst meine Einleitung mit "In meinen Augen" (nur damit mir nachher hier keiner kommt noch mal erwähnt ;))

So arg unpassend ist die Diskussion hier nichtmals! Als KI-Mann sind wir damit sicherlich sehr nah bei Gedankengängen, die McCarthy fast sicher auch sehr viel beschäftigt haben.

Delphi-Laie 26. Okt 2011 22:28

AW: R.I.P John McCarthy
 
Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1132731)
Zitat:

Zitat von Delphi-Laie (Beitrag 1132727)
Das Problem steckt tiefer, es ist das mindestens schon seit der Antike diskutierte Leib-Seele-Problem.

Eineiige Zwillinge w(u)erden vermutlich vehement bestreiten, ein- und dieselbe Seele zu besitzen bzw. dieser anzugehören; falls es jemand behaupten würde, wäre eine solche Position spätestens dann fraglich, wenn nur einer wach bzw. bei Bewußtsein ist oder gar nur noch einer lebt. Nun könnte man im Prinzip dieselben Erbanlagen beliebig oft duplizieren (klonen) und damit beliebig viele (potentiell unendlich viele) separate "Bewußtseins" erschaffen. Daß mit den Erbinformationen, die man besitzt, einen das Glück wiederfuhr, daß man "selbst" das Bewußtsein dafür erlangte, hat also eine Wahrscheinlichkeit von 1/unendlich, also 0. Dennoch hat man dieses sein Bewußtsein - ein Widerspruch?!

Keine Ahnung was du mit deinem letzten Satz sagen willst, aber zu der Sache mit dem Klonen: Ich kann auch zwei Instanzen einer Klasse erstellen, oder ein Objekt klonen, dann habe ich mehrere identische Objekte, die aber trotzdem nicht das selbe Objekt sind. Das ist überhaupt kein Widerspruch.

Der Widerspruch besteht darin, daß die Wahrscheinlichkeit, daß mit den Genen ausgerechnet dieses eine Bewußtsein, das man hat, erschaffen wurde, praktisch 0 ist (1/unendlich), da man mit dieser Informationsmenge im prinzipg beliebig viele (eineiige N-linge) erschaffen kann. Dennoch existiert man mit diesem einen Bewußtsein, dessen Wahrscheinlichkeit einem die Mathematik mit 0 berechnet.

Delphi-Laie 26. Okt 2011 22:31

AW: R.I.P John McCarthy
 
Zitat:

Zitat von Medium (Beitrag 1132732)
Nun gut, wenn wir schon dabei sind: In meinen Augen ist das Bewusstsein bereits ausreichend geklärt: Elektrische Impulse zwischen einzlenen "Teilnehmern", die dank ihrer Vielzahl und Vernetztheit ein ausreichend komplexes System bilden, welches zugleich sein eigener Interpret ist.

Nun, dann wirst Du doch sicher auch den/die physikalichen Effekt(e) nennen können, der dieses Bewußtsein erzeugt. Einfaches Strömefließen kann es ja wohl nicht ernsthaft sein.

Und warum tut man sich dann so schwer, Bewußtsein nachzubilden, wenn sein Entstehen (angeblich) "bereits ausreichend geklärt" ist?

Erzähle mir bloß nicht, daß ein Mikroprozessor eines hätte, wenn man ihn betreibt. Zum einen wäre das nicht zu beweisen, zum zweiten müßte dann auch bestimmte Mechanismen (Gestänge!) ein Bewußtsein besitzen und zum dritten wäre dann jede Stromabschaltung genaugenommen eine bewußtseinszerstörende Straftat (analog Zwangsnarkose, Betäubung durch Knüppel auf den Kopf o.ä.).

Medium 26. Okt 2011 22:40

AW: R.I.P John McCarthy
 
Die Komplexität einer Schaltung, und sei es der aktuellste Superprozessor, reicht nicht im Ansatz an die (zum Teil durchaus noch nur vermutete) Komplexität des Gehirhs heran, wobei das "Gehirn" hier sehr weit gefasst werden muss, nämlich inklusive des gesamten Nervensystems, der ganzen Untersysteme und des Sensorapparates, welcher maßgeblich für das Arragement der "Schaltung Gehirn" ist. Da liegen schätzungsweise Magnituden zwischen - so ein Mensch ist ein Wahnsinnsding aus Ingenieurssicht. Und das Phänomen kann ich dir durchaus nennen, dass ich dafür verantwortlich mache: Emergenz.
Dass etwas erklärt ist, ist zudem nicht gleichzusetzen damit, dass man es nachbilden könnte. Zwischen Theorie und Praxis stehen immer noch die verfügbaren Mittel und Wege.

Namenloser 26. Okt 2011 23:41

AW: R.I.P John McCarthy
 
Zitat:

Zitat von Delphi-Laie (Beitrag 1132735)
Der Widerspruch besteht darin, daß die Wahrscheinlichkeit, daß mit den Genen ausgerechnet dieses eine Bewußtsein, das man hat, erschaffen wurde, praktisch 0 ist (1/unendlich), da man mit dieser Informationsmenge im prinzipg beliebig viele (eineiige N-linge) erschaffen kann. Dennoch existiert man mit diesem einen Bewußtsein, dessen Wahrscheinlichkeit einem die Mathematik mit 0 berechnet.

Ich versteh immer noch nicht, was du damit meinst. Wie kommst du auf 1/∞ bzw. 0 und was genau soll daran ein Widerspruch sein? Wer sagt überhaupt, dass es unendlich Bewusstseine* gibt? Vielleicht meinst du mit Bewusstsein auch etwas anderes als ich... Ich meine, man könnte theoretisch zwei völlig identische Gehirne haben, die, unter gleichen Voraussetzungen, gleich denken würden; trotzdem hätten sie nicht dasselbe Bewusstsein (sondern das gleiche). Sobald ich die beiden Gehirne in unterschiedliche Situationen hineinsetze entwickeln sie sich aber unabhängig voneinander und haben somit unterschiedliche Gedankengänge. Genau wie zwei Objekte eben auch den gleichen Inhalt haben können, aber trotzdem nicht die selbe Instanz sind, wie ich bereits schrieb. Wenn ich ein Objekt verändere, bleibt das andere trotzdem unangetastet.

„Ab wann“ ein Mechanismus ein „Bewusstsein“ hat, ist eine spannende Frage, über die ich auch schon viel nachgedacht habe, aber natürlich zu keinem Ergebnis gekommen bin. Klar können wir sagen, wie das Gehirn biochemisch funktioniert, aber seien wir doch mal ehrlich, wirklich „verstehen“ tun wir den großen Zusammenhang nicht – ich zumindest nicht. Die mechanische Funktionsweise hilft nicht wirklich beim Verständnis des Bewusstsein, da das eine andere Ebene ist. Das ist so ähnlich wie in Mathe: Man kann Formeln algebraisch herleiten – die sind dann korrekt und funktionieren, aber „begreifen“ tut man sie nicht unbedingt, auch wenn man sie anwenden kann. Auf der anderen Seite gibt es mathematische Zusammenhänge, die einem einfach intuitiv klar sind (z.B. 1+1=2, oder (zumindest bei mir), dass die zurückgelegte Strecke das Integral der Geschwindigkeit ist) – das sind dann meist die, bei denen man in den Arbeiten keine Fehler macht ;)

Ob eine Schaltung oder ein künstliches neuronales Netz ab einer gewissen Komplexität ein „Bewusstsein“ hat? Unser bisheriges Wissen würde das nahelegen, da das einzige, was wir vom Gehirn wirklich wissen, ist, dass es ziemlich komplex ist. Wirklich einleuchtend ist das aber – zumindest für mich – auch nicht. Andere Dinge sind ja auch komplex, z.B. die Erde an sich oder gar das Universum. Hätten die dann auch ein Bewusstsein?

Man kann sich auch fragen, ob die lieben Mitmenschen ein Bewusstsein haben, denn „fassen“ kann man es ja nicht. Für uns erscheinen alle Menschen um uns herum ja mehr oder weniger als Blackbox (jetzt nur mal rein sachlich betrachtet – bei solchen Sätzen gibt es erfahrungsgemäß immer mindestens einen, der es in den falschen Hals kriegt und dann gereizt reagiert) – man kann sie durch äußere Reize beeinflussen, dann passiert irgendwas im Gehirn, und sie reagieren entsprechend. Man könnte theoretisch einen Roboter bauen, der das perfekt simuliert und somit nicht von einem „echten“ Menschen zu unterscheiden wäre. Wenn man ihn nicht von einem Menschen unterscheiden kann, heißt das dann bereits automatisch, er ist ein Mensch? (Wenn es quakt und watschelt, ist es eine Ente?)

Das einzige, was wir nicht simulieren können, ist unser eigenes Bewusstsein. Und genau das ist glaube ich auch eigentlich, was uns am meisten Probleme bereitet. Dass andere Menschen durch elektrische Impulse irgendwelche Reaktionen auslösen, kann man sich ja noch halbwegs vorstellen. Nur das eigene Bewusstsein, das Ich-Gefühl, das man jetzt gerade beim Lesen oder Schreiben dieses Textes hat, kann man damit nicht erklären.

Es ist nicht, dass ich verleugnen will, dass das Bewusstsein durch elektrische Impulse/chemische Reaktionen zustande kommt – im Gegenteil – nur, wenn ich ehrlich bin, „begreife“ ich es nicht, und ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendwer es tut. Vielleicht geht das auch gar nicht, weil man sich selbst nie von außen betrachten kann, sodass man immer ein verzerrte Wahrnehmung hat; oder es geht ganz einfach nicht, weil unsere Intelligenz dazu nicht ausreicht.

Viele Fragen, keine Antworten... ich hoffe, man kann meine Gedankengänge einigermaßen nachvollziehen; ich finde es teilweise echt schwer, meine Gedanken bei solchen Themen überhaupt in Worte zu fassen.


*Irgendwie gibt es keinen richtigen Plural...

EWeiss 26. Okt 2011 23:46

AW: R.I.P John McCarthy
 
Zitat:

Wenn also schon dieselbe Erbinformationsmenge beliebig viele "Bewußtseins" erzeugt, warum sollten dann verschiedene Erbinformationen das gleiche (wenn auch zeitlich versetzte) Bewußtsein erschaffen, insbesondere in der Hinsicht, daß zentrale Nervensysteme eindeutig verschiedene ontogenetische und phylogenetische Entwicklungsstufen besitzen? Und selbst, wenn es solche "Wiedergeburten" tatsächlich gibt/gäbe, was hat/hätte man davon, wenn alle Informationen über das/die zuvorige(s) Leben komplett gelöscht sind/wären?
Was ich sage ..
Ich hätte es nicht besser Formulieren können.

Leider kenne ich auch noch niemanden der mir nachweislich suggerieren könnte das er Neugeboren und
noch alles vom vorherigen Leben mitteilen könnte.
Es ist halt Fakt (selbst erlebt) als ich auf der Internsiv lag.
Ein Mensch dessen Gehirn keine Funktion mehr hat ist quasi nur noch eine leere Hülle gleichzusetzen mit dem Tod.
Was bringt es den Angehörigen die am Nachbarbett eines erkrankten mit halben Gehirn sitzen ihm zureden und glauben
das er aufwacht und alles ist wieder so wie es war.

Als Seele definiere ich meine eigene Existenz das hat nichts mit Gott (glaube ich nicht dran) oder dergleichen zu tun
Sie ist auch nicht in der Brust (Herz) wie viele meinen sondern kommt vom Gehirn und ist das was uns ausmacht.

gruss

Furtbichler 27. Okt 2011 07:18

AW: R.I.P John McCarthy
 
Riesel, riesel, zwei Zitate eingestreut. Zum Nachdenken.
Zitat:

Zitat von Wilhelm Busch
Wer in Glaubenssachen den Verstand befragt, kriegt unchristliche Antworten.

Zitat:

Zitat von Maxk Planck
Die Naturwissenschaft braucht der Mensch zum Erkennen, den Glauben zum Handeln.


ibp 27. Okt 2011 07:47

AW: R.I.P John McCarthy
 
Zitat:

Zitat von Delphi-Laie (Beitrag 1132723)
Zitat:

Zitat von ibp (Beitrag 1132585)
Zitat:

Zitat von Luckie (Beitrag 1132583)
Ich bin Atheist (Gott sei dank ;) )

du widersprichst dir selber....

Das Emoticon sollte ironische Botschaft genug gewesen sein, oder man will jemanden gar nicht verstehen.

dann solltest du aber den ganzen Beitrag lesen, der Widerspruch bezog sich nicht auf das Emoticon sondern auf die Aussage von Luckie und seinen Gedanken danach!
Um den Witz
Zitat:

Zitat von Luckie (Beitrag 1132583)
Ich bin Atheist (Gott sei dank ;) )

nicht zu verstehen muss man ein Witz-Laie sein :wink:

Luckie 27. Okt 2011 07:52

AW: R.I.P John McCarthy
 
Na ja die Aussage danach hat auch nicht unbedingt was mit Gott zu tun. Warum soll man als Atheist nicht an ein Leben nach dem Tod glauben? dann sitzt da eben auf dem Thron nicht Gott sondern das große Spagehtti-Monster. Gut, das wäre auch wieder so was wie Glauben. aber die Definition von Atheismus ist, laut Wikipedia:
Zitat:

Atheismus (von altgr. ἄθεος (átheos) „ohne Gott“ bzw. „gottlos“) bezeichnet im engeren Sinne die Überzeugung, dass es keinen Gott gibt. Zum Atheismus im weiteren Sinn gehören auch andere Abgrenzungen vom Glauben an Gott, beispielsweise Ansichten, wonach es Gott oder Götter sehr wahrscheinlich nicht gibt oder wonach deren Existenz gegenwärtig ungeklärt oder sogar prinzipiell nicht erkennbar ist (Agnostizismus).
Ich glaube, eben nicht an einen christlichen Gott und an Himmel und Hölle. ;)

ibp 27. Okt 2011 08:17

AW: R.I.P John McCarthy
 
Zitat:

Zitat von Luckie (Beitrag 1132760)
Ich glaube, eben nicht an einen christlichen Gott und an Himmel und Hölle. ;)

jetzt schränkst du aber deine Aussage auf das Christentum ein. Es gibt ja auch andere Religionen die an Gottähnliche Wesen glauben und an Wiedergeburt usw., darauf bezog sich meine Aussage!

Luckie 27. Okt 2011 08:24

AW: R.I.P John McCarthy
 
Zitat:

Zitat von ibp (Beitrag 1132768)
jetzt schränkst du aber deine Aussage auf das Christentum ein. Es gibt ja auch andere Religionen die an Gottähnliche Wesen glauben und an Wiedergeburt usw., darauf bezog sich meine Aussage!

Das war nur ein Beispiel. Aber OK, noch mal extra für dich. Ich bezog mit der Aussage auch folgende Religionen mit ein:
  • Christentum
  • Islam
  • Säkulare, Nichtreligiöse
  • Hinduismus
  • Traditionelle chinesische Religionen
  • Buddhismus
  • Nichtafrikanische indigene Religionen
  • Traditionell afrikanische Religionen
  • Sikhismus
  • Spiritismus
  • Judentum
  • Bahai
  • Jainismus
  • Shintoismus
  • Caodaismus
  • Zoroastrismus
  • Tenrikyō
  • Neopaganismus
  • universalistischer Unitarismus
  • Rastafari
  • Scientology

Und wie gesagt, ich weiß nicht, was nach dem Tod kommt. Aber ich schließe nicht aus, dass danach noch "irgendwas" kommt.

ibp 27. Okt 2011 08:29

AW: R.I.P John McCarthy
 
ok dann werfe ich mal die Definition von Gott in die Runde..

Zitat:

Ein Gott (je nach Zusammenhang auch Göttin, Gottheit) ist ein übernatürliches Wesen oder eine höhere Macht.
Zitat:

Zitat von Luckie
Vielleicht ist das Leben, wie wir es kennen, ja nur so was wie eine Schwangerschaft und wir sind nur Föten und die Erde ist die Gebärmutter?

Das ist dann wohl ein übernatürliches Wesen oder eine höhere Macht!

Luckie 27. Okt 2011 08:34

AW: R.I.P John McCarthy
 
Also ich sehe da keine höhere Macht. Ist doch genauso wie abends ins Bett gehen, schlafen und wieder aufwachen. Das Leben ist der Wachszustand und das warten auf die Wiedergeburt ist das Schlafen. Da muss nicht unbedingt eine höhere Macht beteiligt sein.

Jumpy 27. Okt 2011 08:45

AW: R.I.P John McCarthy
 
Zitat:

Zitat von Luckie (Beitrag 1132775)
Und wie gesagt, ich weiß nicht, was nach dem Tod kommt. Aber ich schließe nicht aus, dass danach noch "irgendwas" kommt.

[Humor, sorry sollte bei so philosophischen Themen nicht fehlen]
Da ja bekanntlich in den letzten Sekunden des Lebens das ganze Leben nochmal als Film vor dem inneren Auge vorbeizieht, sollte klar sein, was nach dem Tode kommt:
Outtakes und alternative Enden :-D
[/Humor]

Luckie 27. Okt 2011 08:46

AW: R.I.P John McCarthy
 
Hm, der Abspann könnte etwas lang werden, wenn alle Personen genannt werden, denen man begegnet ist. ;)

ibp 27. Okt 2011 08:51

AW: R.I.P John McCarthy
 
schon der Gedanke daran, dass der "Plan" eine Wiedergeburt beinhaltet ist meines Erachtens eine religiöse Betrachtungsweise, da du diesen Plan bis dato nicht beweisen kannst.

Jumpy 27. Okt 2011 08:59

AW: R.I.P John McCarthy
 
Dann mal, was laut wikipedia John McCarthy selbst dazu sagt:

Zitat:

Responding to Richard Dawkins's pestering his fellow atheists to "come out", I mention that I am indeed an atheist. To count oneself as an atheist one need not claim to have a proof that no gods exist. One need merely think that the evidence on the god question is in about the same state as the evidence on the werewolf question.
Generell schein er ein interessanter Mensch gewesen zu sein, der auch Kurzgeschichten geschrieben hat, wie ich bei heise.de gelesen habe.

Memnarch 27. Okt 2011 09:10

AW: R.I.P John McCarthy
 
Zitat:

Zitat von Jumpy (Beitrag 1132782)
Zitat:

Zitat von Luckie (Beitrag 1132775)
Und wie gesagt, ich weiß nicht, was nach dem Tod kommt. Aber ich schließe nicht aus, dass danach noch "irgendwas" kommt.

[Humor, sorry sollte bei so philosophischen Themen nicht fehlen]
Da ja bekanntlich in den letzten Sekunden des Lebens das ganze Leben nochmal als Film vor dem inneren Auge vorbeizieht, sollte klar sein, was nach dem Tode kommt:
Outtakes und alternative Enden :-D
[/Humor]

Wenn dann in deinen Credits UweBoll vorkommt, erklärt es dein ganzes leben aufeinmal :D.

Im bezug auf Religion etc würde ich mich eher zu den Agnostikern zählen.
Ich glaube nicht an Gott, schließe aber nicht aus dass es sowas wirklich gibt.
Dasselbe gilt für das Leben nach dem Tod.

Falls es ein leben nach dem Tod gibt, will ich dorthin wo es die scharfen succubus gibt :twisted:

PS: um mal auf das Klonen von vor wenigen beiträgen zuvor zurückzukommen. Es ist NICHT möglich eine zelle unendlich oft zu klonen beziehungsweise gleichwertige "Kopien" (begriff wird dem leben nicht gerecht aber mir fällt kein besserer ein). In Jeder Zelle wird festgehalten, wie oft sie sich geteilt hat. Überschreitet sie einen Schwellwert(von anfang an festgelegt), verweigert sie die Teilung. Das war auch das Problem bei Schaf dolly. Das Schaf das zum Klonen benutzt wurde, hatte schon ein Paar jahre auf der Kerbe(logisch ;) ). Die neuen Zellen des Schafes Dolly waren aber auf dem Stand des Grundschafes, womit sie viel weniger Teilungen übrig hatten. Deswegen auch die Kurze lebensdauer.

Delphi-Laie 27. Okt 2011 10:53

AW: R.I.P John McCarthy
 
Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1132743)
Zitat:

Zitat von Delphi-Laie (Beitrag 1132735)
Der Widerspruch besteht darin, daß die Wahrscheinlichkeit, daß mit den Genen ausgerechnet dieses eine Bewußtsein, das man hat, erschaffen wurde, praktisch 0 ist (1/unendlich), da man mit dieser Informationsmenge im prinzipg beliebig viele (eineiige N-linge) erschaffen kann. Dennoch existiert man mit diesem einen Bewußtsein, dessen Wahrscheinlichkeit einem die Mathematik mit 0 berechnet.

Ich versteh immer noch nicht, was du damit meinst. Wie kommst du auf 1/∞ bzw. 0 und was genau soll daran ein Widerspruch sein?

Tja, ich schrieb zweimal das Gleiche, diesmal muß ich Dich wohl mit der Nase hineinstupsen.

Also, duplizierte Erbinformation -> Eineiige Zwillinge, zwei verschiedene Seelen/Psychen.
Noch einmal eine Information dupliziert -> Eineiige Drillinge.
Beide dupliziert -> Eineiige Vierlinge.

(Mit Erbinformation meine ich die komplette, die den Bauplan eines Menschen enthält.)

Nun kann keine Mutter beliebigzahlige N-linge in die Welt setzen, aber einmal angenommen, man könnte Menschen in Retorten vom Einzellstadium zur Geburtsreife bringen, angenommen, es gäbe unendlich viele Elementarteilchen (und damit Atome) und Energie (die Welt wäre unendlich groß), dann könnte man unendlich viele N-linge mit derselben Erbinformation, aber jeweils unterschiedlichem Bewußtsein generieren. Immer noch klar?

Also besitzt eine jede Erbinformation das Potential für unendlich viele Seelen/Psychen. Die Wahrscheinlichkeit, daß von diesen potentiell unendlich vielen die eine konkrete, mit der man behaftet ist, ausgewählt wird, ist damit 1/∞ (danke für das Zeichen!), und dafür hält die Mathematik den Wert 0 parat.

Dennoch hat man dieses eine Bewußtsein, dessen Wahrscheinlichkeit 0 ist. Und hier ist der Widerspruch.

(Wahrscheinlich/vermutlich/anscheinend) Nie kann jedoch dieselbe (die gleiche) Erbinformation auch nur ein einziges Mal zweimal dasselbe Bewußtsein erzeugen. Warum sollten dann unterschiedliche Erbinformationen dazu imstande sein?

Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1132743)
Vielleicht meinst du mit Bewusstsein auch etwas anderes als ich... Ich meine, man könnte theoretisch zwei völlig identische Gehirne haben, die, unter gleichen Voraussetzungen, gleich denken würden; trotzdem hätten sie nicht dasselbe Bewusstsein (sondern das gleiche).

Bei Individuen - und Seelen/Psychen haben Individualcharakter - gibt es keinen Unterschied zwischen gleich und selb - sie sind weder das gleiche noch dasselbe.

Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1132743)
„Ab wann“ ein Mechanismus ein „Bewusstsein“ hat, ist eine spannende Frage, über die ich auch schon viel nachgedacht habe, aber natürlich zu keinem Ergebnis gekommen bin.

Für mich ist das weniger spannend. Ohne überheblich sein zu wollen, einem - sei er auch noch so kompliziert - aus mechanischen Elementen zusammengesetzen Mechanismus spreche ist die Fähigkeit zum Bewußtsein ab. Wer anderer Meinung ist, der solle sich fragen lassen, was mit diesem Bewußtsein geschieht, wenn man diesen Mechanismus langsam immer langsamer betreiben läßt. Schwindet dann das Bewußtsein? Und genauso funktionieren auch Mikroprozessoren. Sogar aus den Elementen aus John Horton Conways Zellsimulation "Life" kann man einen Computer konstruieren.

Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1132743)
Klar können wir sagen, wie das Gehirn biochemisch funktioniert, aber seien wir doch mal ehrlich, wirklich „verstehen“ tun wir den großen Zusammenhang nicht – ich zumindest nicht.

Niemand, denn wie Bewußtsein entsteht, ist unbekannt, es kann mithin nicht erzeugt, konserviert oder dupliziert (wäre das angenehm?) werden.

Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1132743)
Ob eine Schaltung oder ein künstliches neuronales Netz ab einer gewissen Komplexität ein „Bewusstsein“ hat? Unser bisheriges Wissen würde das nahelegen, da das einzige, was wir vom Gehirn wirklich wissen, ist, dass es ziemlich komplex ist.

Eben nicht! Komplexität erzeugt - wahrscheinlich - nicht per se Bewußtsein. Sie mag eine notwendige (auch das ist nicht gewiß), jedoch noch weniger eine hinreichende Voraussetzung sein.

Ich empfehle in diesem Zusammenhang Roger Penroses Bücher. Ein großer Mathematiker mit Über- und Weitblick. Es gelang ihm, einige hyperoptimistische Schwätzer der KI (die natürlich auch immer für die Beschaffung der Fördergelder, also letztlich für ihren Arbeitsplatz werben) den Wind aus den Segeln zu nehmen und diese zu widerlegen, indem es ihm gelang zu beweisen, daß ein Algorithmus allein nicht so wie ein menschliches Bewußtsein funktionieren kann, er dieses Bewußtsein also nicht hervorbringen kann.

Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1132743)
Wirklich einleuchtend ist das aber – zumindest für mich – auch nicht. Andere Dinge sind ja auch komplex, z.B. die Erde an sich oder gar das Universum. Hätten die dann auch ein Bewusstsein?

Ob das Universum ein Computer ist, diese - halb rhetorische, wohl aber auch halb ernstgemeinte - Frage warf schon Konrad Zuse auf.

Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1132743)
Man kann sich auch fragen, ob die lieben Mitmenschen ein Bewusstsein haben, denn „fassen“ kann man es ja nicht.

Es ist einfach - jedenfalls zur Zeit - nicht objektiv, deshalb gibt es die Wörter "subjektiv" und "objektiv" schon seit geraumen Zeiten, vor allem in der Philosophie, aber auch in anderen Geisteswissenschaften. Vielleicht wird es eines Tage einmal objektiv, denn es ist (noch?) zwar etwas Rätselhaftes, aber dennoch nichts Mystisches, Übernatürliches.

Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1132743)
Das einzige, was wir nicht simulieren können, ist unser eigenes Bewusstsein.

Dazu fehlt uns die Kenntnis seines Algorithmus', und allein ein Algorithmus kann es nicht sein (auch wenn das Bewußtsein Algorithmen natürlich erzeugen und abarbeiten kann).

Sollte das Bewußtsein simulierbar sein: Ist die Simulation eines informationellen Prozesses nicht selbst dieser Prozeß? Erzeugt - ja dupliziert - die Simulation eines Bewußtseins nicht ein weiteres oder das gleiche/dasselbe Bewußtsein?

Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1132743)
Viele Fragen, keine Antworten... ich hoffe, man kann meine Gedankengänge einigermaßen nachvollziehen; ich finde es teilweise echt schwer, meine Gedanken bei solchen Themen überhaupt in Worte zu fassen.

Die Sprache ist dafür ausgelegt/optimiert, die das Gehirn umgebende Welt zu beschreiben, maximal noch die eigenen Gedanken, nicht jedoch, wie diese entstehen.

Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1132743)
*Irgendwie gibt es keinen richtigen Plural...

Analog den grauenvollen "Bedarfen". Deshalb: Seelen, Psychen....

mkinzler 27. Okt 2011 11:19

AW: R.I.P John McCarthy
 
Kann nicht mal ein Nachruf als solcher stehen bleiben, ohne dass man ihn wirren OT-Beiträgen entweit?

Namenloser 27. Okt 2011 12:55

AW: R.I.P John McCarthy
 
Zitat:

Zitat von Delphi-Laie (Beitrag 1132841)
Tja, ich schrieb zweimal das Gleiche, diesmal muß ich Dich wohl mit der Nase hineinstupsen.

Also, duplizierte Erbinformation -> Eineiige Zwillinge, zwei verschiedene Seelen/Psychen.
Noch einmal eine Information dupliziert -> Eineiige Drillinge.
Beide dupliziert -> Eineiige Vierlinge.

(Mit Erbinformation meine ich die komplette, die den Bauplan eines Menschen enthält.)

[...]

Also besitzt eine jede Erbinformation das Potential für unendlich viele Seelen/Psychen. Die Wahrscheinlichkeit, daß von diesen potentiell unendlich vielen die eine konkrete, mit der man behaftet ist, ausgewählt wird, ist damit 1/∞ (danke für das Zeichen!), und dafür hält die Mathematik den Wert 0 parat.

Dennoch hat man dieses eine Bewußtsein, dessen Wahrscheinlichkeit 0 ist. Und hier ist der Widerspruch.

Die Erbinformation hat nur teilweise einen Einfluss auf die Entwicklung eines Menschen (auch dessen Seele/Charakter/Bewusstsein). Den Charakter bilden doch vor allem Erziehung, frühkindliche Prägung und natürlich eigenen Erfahrungen.

Wie du bereits schreibst ist die Erbinformation der biologische „Bauplan“, das heißt aber nicht, dass er das komplette Leben vorherbestimmt.

Je nachdem wie und wo ein Mensch aufwächst, kann er sich trotz identischer Erbinformation völlig anders entwickeln.

Somit können sich grundsätzlich natürlich aus jeder Erbinformation so verschiedene Menschen entwickeln, wie es Zustände gibt, unter denen er sich entwickeln kann. Das können unendlich sein, wenn man davon ausgeht, dass das Universum unendlich ist, oder auch einfach nur eine sehr hohe Zahl. Aber das ist kein Paradoxon, weil die jeweilige Entwicklung immer noch von diesem Ausgangszustand abhängt. Wenn ich den Zustand exakt wiederherstelle (was in der Praxis natürlich nicht möglich ist), würde sich der Mensch wieder genau gleich entwickeln (wenn man Erkenntnisse aus der Quantenphysik mal vernachlässigt, die hier 1. kaum eine Rolle spielen dürften und 2. nicht wirklich was mit dem Problem zu tun haben). Das geht bei Zwillingen natürlich nicht, weil man sie nicht „ineinanderstecken“ kann. Schon allein dadurch, dass sie im Mutterleib an verschiedenen Positionen liegen haben sie einen leicht anderen Ausgangszustand.

Um noch mal einen Vergleich aus der Informatik zu bemühen: Nehmen wir mal Delphis Zufallsgenerator random(). Der Algorithmus (=DNA) ist immer gleich, dennoch kommt nicht immer das gleiche heraus. Es können (nach deiner Argumentation) grundsätzlich „unendlich“ Werte (=Seelen oder wie auch immer man es nennen mag) zurückgeliefert werden; somit wäre die Wahrscheinlichkeit, einen bestimmten Wert zu erhalten auch unendlich klein. Aber: Wenn ich aber den RandSeed zu Beginn immer auf den gleichen Wert setze, bekomme ich trotzdem jedes mal das gleiche Ergebnis.


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 07:09 Uhr.
Seite 1 von 2  1 2      

Powered by vBulletin® Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
LinkBacks Enabled by vBSEO © 2011, Crawlability, Inc.
Delphi-PRAXiS (c) 2002 - 2023 by Daniel R. Wolf, 2024 by Thomas Breitkreuz