Delphi-PRAXiS

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Namenloser 9. Mai 2012 23:51

Informatik-Studiengänge und Universitäten
 
Hallo,

wie ein paar von euch vielleicht mitbekommen haben, neigt sich meine Schullaufbahn dem Ende zu. In ungefähr einem Monat werde ich endlich das in meinen Händen halten, wofür ich mich 12 Jahre gequält habe – mein Abitur. Langsam komme ich also nicht mehr darum herum, mich nach Studienplätzen umzusehen.

Zur Zeit weiß ich eigentlich nur, dass ich „was mit Informatik“ studieren will. Deshalb wollte ich (schon lange) mal euch hier im Forum fragen, da sich hier ja einige (ehemalige) Informatik-Studenten herumtreiben.

Wo studiert ihr? Würdet ihr die Uni für ein Informatik-Studium empfehlen? Habt ihr vielleicht von anderen Unis Gutes gehört? Besonders freuen würde mich, wenn ihr einfach mal ein bisschen aus den Nähkästchen plaudern könntet, was ihr in eurem Studiengang so macht – denn ich habe aktuell keine wirkliche Vorstellung davon, wo sich klassische, angewandte und Wirtschafts-Informatik konkret voneinander unterscheiden. Wie stark liegt z.B. bei Wirtschaftsinformatik der Schwerpunkt auf Wirtschaft? Welche Inhalte aus dem klassischen Informatikstudium fallen dafür raus? Oder ist das von Uni zu Uni unterschiedlich? Und wie verhält es sich z.B. bei der angewandten Informatik: Heißt das, man programmiert mehr? Oder läuft das Studium eher hinaus auf „Java-Kurs für Anfänger“?

Das sind nur ein paar Fragen, die mir besonders am Herzen liegen. Ihr müsst natürlich nicht alle beantworten und könnt auch gerne anderes schreiben, z.B. ob es in der Mensa gutes Essen gibt oder so ;). Ich kenne keine Studenten, hilft mir alles weiter...

Vielen Dank im Voraus, ihr seid mir eine große Hilfe :thumb:

Popov 9. Mai 2012 23:58

AW: Informatik-Studiengänge und Universitäten
 
Gehe auf die entsprechenden Seiten mit Jobangeboten und guck welche Richtungen gesucht werden. Klar, das ist eine Momentaufnahme, aber besser als drauf zu hoffen, dass irgendwann z. B. Kühlschrankprogrammierer gesucht werden.

Namenloser 10. Mai 2012 00:12

AW: Informatik-Studiengänge und Universitäten
 
Naja, ich plane ja keine Berufsausbildung, sondern ein Studium. Ich habe noch nicht erlebt, dass Arbeitgeber sich bei Stellenangeboten so spezifisch auf einen bestimmten Studiengang festgelegt hätten – meistens steht da was in der Art von „abgeschlossenes Studium der Informatik oder Wirtschaftsinformatik oder vergleichbarer Hochschulabschluss“.

Und nichts für ungut, aber mich interessieren gerade wirklich mehr die Inhalte der Studiengänge (und potentielle Unis) und nicht, welcher aktuell zu 10% mehr nachgefragt wird. Welcher Studiengang sich insgesamt am ehesten lohnt, kann ich hinterher abwägen.

Popov 10. Mai 2012 00:15

AW: Informatik-Studiengänge und Universitäten
 
Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1165750)
Naja, ich plane ja keine Berufsausbildung, sondern ein Studium.

Achso, man studiert nicht um einen Beruf zu lernen. Ok.

Medium 10. Mai 2012 01:48

AW: Informatik-Studiengänge und Universitäten
 
Zunächst ist denke ich die Entscheidung wichtig, ob du auf eine Uni oder eine FH willst, oder ob gar ein Kombistudiengang interessant wäre. Die drei Dinge sind, zumindest im Durchschnitt (die Einrichtungen sind ja sehr individuell), aufsteigend nach ihrer Praxisorientiertheit sortiert.
Ich selbst habe 2-3 Semester an der Uni Dortmund verbracht, und bin dann an die FH Dortmund gewechselt. Im Rückblick, würde ich jetzt vor der Entscheidung stehen und nicht schon vorher jahrelang im Betrieb meines Vaters tätig gewesen sein, versuchen einen Kombiplatz zu bekommen - einzig aus dem Grund, dass vielen Arbeitgebern Erfahrung und Referenzen oft noch wichtiger sind als der bloße Abschluss. (Je höher man in der Kariereleiter einsteigen will, desto wichtiger wird letzterer aber.)

Was ich an der FH Dortmund gemacht habe, woran ich mich auch erinnere (ohne Wahlfächer): (ohne Sortierung)
  • Einführung in Programmierparadigmen (Funktional, OOP, Prozedural, etc.) mit Einstieg in Java als Anwendung für OOP
  • Entwicklungsstrategien (Wasserfall, Extreme-Programming usw.) und Projektplanung
  • Systemprogrammierung (Eine Hand voll Assembler, etwas C und so), Zahlendarstellung (Basen und Umrechnung, Floats)
  • Netzwerktechnik (IP-Adressen und Masken und Architektur (OSI etc.) sowie Konfiguration von Routern/Switches, Topologien)
  • Mathe (Lineare Algebra: Vektoren, Matrizen und was alles da dran hängt (gott wie viele Eigenwerte ich berechnen musste, uff); Analysis: Von Kurvendiskussion über herrlich verkettete Ableitungen und Quadratische Ergänzungen bis hin zu purer Magie; Statistik: Gauss wird dein bester Freund)
  • Sprach- und Automatentheorie, dazu eine Portion Bool'scher Algebra
  • OOP und alles was dazu gehört, und zwar bis zur Vergasung und zurück. (Ich mag Sequenzdiagramme bis heute nicht mehr sehen.)
  • Datenbanken: Verschiedene Modelle, Vertiefung in relationale DBs, SQL, Modellierungsverfahren (Normalformen und so)
  • Künstliche Intelligenz: Eher oberflächlich, wir haben's nie dazu gebracht mal ein einfaches NN selbst zu bauen - Fuzzy Logic war schon viel verlangt (schade)
  • Multimedia: Im Wesentlichen Fourier rauf und runter, dabei viel JPEG und Übersicht über die diversen aktuellen Formate (an sich war das diskrete Signalverarbeitung am Beispiel "Videos und MP3") sowie Kompression (Huffman, LZW, Arithmetisch...)
  • Mensch-Maschine-Interaktion (Farbenlehre, GUI-Design, Standards)
  • DV-Recht (Copyright, Patente, Markenrecht, Geschmacksmuster... bla bla)
  • Programmieren an und für sich (Tonnen an Java, ein Hauch von C++, stark auf Klassendesign und -mechaniken und Finten und Feinheiten der Syntax fokussiert)
(Kein Anspruch auf Vollständigkeit)

Was ich heute davon im Beruf konkret brauche: Nichts. Allerdings empfinde ich das "schon mal von gehört haben" zu vielen Gelegenheiten als sehr wertvoll, und das Studium schult doch stark das reine Auseinandersetzen mit teils sehr komplexen und theoretischen Sachverhalten. Am Ende war das meiste also eher für den Hinterkopf und "ich wüsste, wie ich es angehen würde", die genauen Themen sind fast schon egal.
Die Wahl "Uni, FH, Kombi" ist daher weniger nach genauen Inhalten zu treffen, als viel mehr nach "wie viel Praxis brauche ich, um motiviert zu bleiben" und "was könnte wohl mein künftiger Brötchengeber als für wertvoller erachten: Titel oder Handwerk".


Zum Thema Allgemeine, Wirtschafts- oder technische Informatik:
Allgemeine Info: Siehe oben ;)
Technische Info: Etwas weniger im Bereich Programmierstrategien und DBs, dafür Physik und E-Technik sowie Wahlmöglichkeiten wie Automatisierung und Robotik (gegenüber Vertiefungen zu allgemeineren Richtungen und Differenzierungen im matehmatischen Bereich) sowie deutlich mehr Netzwerktechnik und -administration
Wirtschaftsinfo: ~50% BWL/VWL, Rest allgemeine Info, wobei da der Fokus eher auf das Programmieren und Planen liegt, und weit weniger vertieft wird. An der FH Dortmund sind die Wirtschaftsinformatiker stark von den allg./techn. getrennt - letztere Teilen sich viele Vorlesungen, während die wirtsch. teilweise komplett andere Professoren haben. Daher kann ich da zu Details weniger sagen, mein Wissen beruht da auf Gesprächen mit Kommilitonen.

Oder anders:
Allgemein: Du möchtest hauptsächlich programmieren, oder planen wie andere zu programmieren haben
Technisch: Du möchtest eher mit Embedded Systems hantieren und Schaltungsberechnung plus Lötkolben liegen dir gut in Hirn und Hand
Wirtschaft: Du möchtest programmieren, und zwar am liebsten für/in SAP oder eigene ERP Lösungen (bzw. die deines Arbeitgebers)


Zur Info-Fakultät der FH Dortmund an und für sich:
Gebäude auf dem Gelände der Uni, dadurch viel Infrastruktur und kurze Wege. Die Mensa ist seit ihrem Umbau spitze (das Salatbuffet alleine ist schon deluxe), die Bibliothek wird durch eine Fachbereichsbib prima ergänzt. Die Profs sind bis auf 2-3 Ausnahmen klasse, und auch an ihren Studenten interessiert. Alle bieten ein Skript an, das auch alle via Internet runterladbar machen. Nur eine macht einen Buchkauf quasi zur Pflicht, bei allen anderen reicht das Skript + Vorlesung locker zum fehlerfreien Bestehen der Klausuren - Literatur ist nur bei weitergehendem Interesse oder schwierigeren Verständnisproblemen nötig. Bei denen aber auch die Profs stets gerne weiter helfen, sei es kurzfristig nach der VL wenn es passt, oder in den meist gut wahrnehmbaren Sprechstunden.
Der Ablauf ist, verlgichen mit den meisten Unis, relativ "verschult". Das heisst, dass es einen "goldenen Weg" gibt, was Reihenfolge und Gleichzeitigkeit der Fächer angeht, denn für diesen Weg sind sie angelegt und innerhalb der Semester terminiert. Auch fängt man in aller Regel um 8 an, und hört irgendwann zwischen 12 und 18 Uhr auf - also wenig Leerstunden zwischen den VLs.
Die Räume sind modern - fast jeder hat einen funktionierenden Beamer, Tafeln etc., gute Belüftung und Beleuchtung, sauber. Umfangreiche Inhalte via Web, auch lassen sich alle Anträge und Kontaktdaten an zentraler Stelle im Netz finden, ebenso das schwarze Brett (gibt's quasi nur online) und die Selbstverwaltung bzgl. Notenübersicht, Klausuran-/abmeldung, Kursanmeldung etc. Die meisten Profs bedienen sich auch der FH Seite für die Fachinhalte. Ziemlich geringe Wartezeiten bei Besuchen der "Offiziellen". Ausser in den ersten 1-2 Semestern auch sehr angenehme Kursgrößen, von ca. 70 bis 150 Leuten bei den "großen" allgemeinen Vorlesungen, bis runter zu 12-20 Leuten bei Wahlfächern, Seminaren und Übungsstunden. Campusweites WLAN (Schlüssel nach Antrag), viel kommerzielle Software unkompliziert als Studiversion kostenlos verfügbar. Recht moderner und sinnvoll administrierter Rechnerpark, zum weit größten Teil Windows-Basierte Arbeitsstationen. Delphi verbinden quasi alle dort noch mit TP5. 1a Anbindung ans ÖPNV, viele große Parkplätze in direkter Umgebung, Kinoabende im großen Hörsaal - manchmal mit Würstchen und Bier! :mrgreen:
Alles Infos, die zumindest um 2009/10 noch aktuell waren.
(Hm, so im Nachhinein war's ja doch gar nicht so schlecht merk ich grad :stupid:)

Namenloser 10. Mai 2012 02:19

AW: Informatik-Studiengänge und Universitäten
 
Sehr ausführlicher, informativer Beitrag (und unterhaltsam geschrieben), vielen Dank, Medium :thumb:

Die FH Darmstadt hatte ich mir an einem Informationstag schon mal angeschaut, ist allerdings nicht sehr viel hängen geblieben. Ich tendiere auch eher zu einem Universitätsstudium, zugegebenermaßen auch deshalb, weil ich sonst das Gefühl habe, ein Jahr Schule umsonst gemacht zu haben.

Bin gespannt auf weitere Erfahrungsberichte von euch.

BUG 10. Mai 2012 08:04

AW: Informatik-Studiengänge und Universitäten
 
Ich studiere jetzt im 6. Semester Informatik auf Bachelor an der BTU und kann das nur empfehlen :mrgreen:

Es herrscht hier in den Informatik-Studiengängen ein relativ familiäres Klima, man kennt die Mitarbeiter und für die Ersties gibt es ein Treffen am Montag, wo einem beim Einstieg geholfen wird.
Wenn sowas interessiert: Einen Informatik-Stammtisch gibt es auch.

Zum Fachlichen:
Man bekommt schon im Bachelor-Studiengang einen Einstieg in die Theoretische Informatik (formale Sprachen, Automaten, Turingmaschinen, Beispiel aus der Mitte der Pflichtveranstaltung: Beweis das DEAs und reguläre Ausdrücke gleich mächtig sind).
Als Programmiersprachen habe ich einen Einstieg in folgende Sprachen bekommen: Java, Haskell, C/C++ und ein bisschen Assembler (im Betriebssysteme-Modul). Also das volle Programm. Ab dem 4. Semester wird mehr oder weniger davon ausgegangen, dass man nun Programmieren kann.
Softwareentwicklung, Datenbanken und Mathe (Diskrete Mathematik, Lineare Algebra, Analysis und es gibt einige interessante Mathefächer als Anwendungsfach, z.B. Graphentheorie) gibt es natürlich auch.


Nicht zuletzt haben wir gut im CHE-Raking abgeschlossen.

Links:
  1. Probestudium (11.06.-13.06.12)
  2. Infotag für Kurzentschlossene (11. September 2012 (10.00 bis 15.00 Uhr))
  3. BTU Projektwiki
  4. Allgemeines Propagandamaterial

leddl 10. Mai 2012 11:29

AW: Informatik-Studiengänge und Universitäten
 
Ich würde dir dazu raten, dich mal über ein Duales Studium schlau zu machen. Ich habe an einer Berufsakademie (inzwischen Duale Hochschule) in BaWü studiert und würde das jedem anderen genauso empfehlen. Nicht nur, dass das Studium nicht nur aus sturem Auswendiglernen (ist natürlich auch dabei, das lässt sich eben leider nicht ändern) besteht, sondern man eben auch die Hälfte der Zeit in einem Unternehmen verbringt; man wird sogar auch noch dafür bezahlt und hat üblicherweise auch direkt nach dem Studium gute Chancen auf eine Übernahme ;) Die Wahl des Ausbildungsunternehmens sollte allerdings natürlich wohl überlegt sein!

Ich hatte vorher mein Glück an einer Uni versucht und bin dort kläglich gescheitert. Es mag Leute geben, denen diese Art zu lernen sehr gut liegt, bei mir war das aber definitiv nicht so. Der praktische Bezug, der an einer Dualen Hochschule vermittelt wird, ist in meinen Augen einfach nicht zu toppen! Auch die Motivation ist eine ganz andere... wie oft lag ich in meiner Unizeit morgens im Bett und musste mich dazu zwischen, zur Vorlesung zu gehen (hat nicht immer geklappt :mrgreen:)

//Edit:
Ich sehe, du wohnst in der Nähe von Frankfurt. Da würde sich zB die DH Mannheim anbieten, die soll ganz gut sein.

Jumpy 10. Mai 2012 11:42

AW: Informatik-Studiengänge und Universitäten
 
Der richtige Uni-Ort hängt auch ein bissle von einem selber ab. Ist er weiter weg, sollte man in der Lage sein "allein" zurecht zu kommen, neue Freunde zu finden usw.
Mein Bruder hat in Flensburg studiert (nix mit Info) und hatte totale Probleme Anschluss zu finden und hat's nur 2 Sem. ausgehalten. Jetzt studiert er in Duisburg, wohnt zuhause und fährt jeden Tag 'ne Stunde mit der Bahn, aber ihm gehts gut.

Leider kann das aber etwas sein, das man erst im Laufe der Zeit über sich selber erfährt.

Sherlock 10. Mai 2012 11:43

AW: Informatik-Studiengänge und Universitäten
 
Gibt es noch sowas wie Neben-/Vertiefungsfächer? Falls ja, würde ich empfehlen eben nicht BWL zu wählen, sondern etwas interessantes, wie z.B. Medizin.

Sherlock

Angel4585 10. Mai 2012 11:55

AW: Informatik-Studiengänge und Universitäten
 
Ich denke ob Uni oder FH hängt davon ab was man später machen möchte.
Ich habe einige Uni Studenten kennengelernt die nichtmal programmieren können.
Eine sehr beliebte Frage war: Was ist ne switch-case Anweisung? 20 if-else-if-else-if-else-.... tuns doch auch(Uni-Student 6. Semester)

Ich studiere Angewandte Informatik an der FH Offenburg. Ausserden gibt es hier noch den Studiengang Wirtschaftsinformatik und WIplus(da kann man noch Lehramt draufmachen).
Wir machen alles von Software Engineering(UML, Vorgehensmodelle, usw), Prozeduralem programmieren, OOP, Assembler/Microcontroller Programmierung, Software Ergonomie,... aber das kann man auch auf der Website www.hs-offenburg.de nachlesen.

Nebenbei gibt es Möglichkeiten an Projekten mitzuarbeiten wie z.B. dem RoboCup bei dem wir bei den Dutch Open letztens den dritten Platz belegt haben. Dieses Jahr fliegt unser Team meines Wissens auch zur WM nach Mexiko (ob das aufgrund der ganzen Drogengeschichten aktuell so gut ist weis ich nicht)

Insgesamt kann ich ein Studium an der FH Offenburg empfehlen, es kommt jedoch natürlich drauf an was man später machen möchte.

khh 10. Mai 2012 12:01

AW: Informatik-Studiengänge und Universitäten
 
ich möchte dir ein Forum empfehlen,wo dir zu deinen Fragen sicher detailliert geholfen werden kann:

http://www.fachinformatiker.de/

soll, aber die Hilfe hier im Forum nicht abwerten, nicht dass ich missverstanden werde :-)

Gruss KHH

BUG 10. Mai 2012 12:18

AW: Informatik-Studiengänge und Universitäten
 
Zitat:

Zitat von leddl (Beitrag 1165837)
Nicht nur, dass das Studium nicht nur aus sturem Auswendiglernen (ist natürlich auch dabei, das lässt sich eben leider nicht ändern) besteht

Stures Auswendiglernen sollte nicht so oft vorkommen. Wenn es sich auf Theorie konzentriert, muss man eher die Konzepte verstehen (damit geht das Lernen der Beweise/Ergebnisse viel schneller). IMHO muss man für praktische Anwendungen viel mehr auswendig lernen (z.B. APIs, Kommandozeilenparameter, usw).

Jetzt kommt eine Info aus zweiter Hand*:
Die Fachhochschüler haben oft Probleme, wenn sie einen Master machen wollen. Manche fehlt die theoretische Grundlage völlig (z.B. induktive Definitionen) oder es fehlen Kreditpunkte von Mathe-Modulen.

Und Praxis gibt es an der Uni auch, bei uns muss man ein Softwarepraktikum (ein eigenes Projekt inklusive Planung, Präsentation, Dokumentation und Abnahme in einer Gruppe) machen. Dazu kommen praktische Übungsaufgabe bzw. zu den Modulen gehörende Praktika. Außerdem kann man Praktika ersatzweise für ein Seminar machen, zB. einen gekachelten Speicher für das Betriebssystem aus einem vorausgehenden Modul implementieren.

Also ich habe nicht das Gefühl, das ich zu wenig programmiere oder mich mit der sonst wie Praxis befasse.

Das Einarbeiten in die richtige Arbeitswelt oder in einen konkreten Workflow kann einem imho keine Bildungseinrichtung abnehmen (wenn sie umfassendes Wissen vermittelt).

Im Master, wenn man eine Grundlage hat, gibt es dann ein verpflichtendes Betriebspraktikum.

Zitat:

Zitat von Sherlock (Beitrag 1165844)
Gibt es noch sowas wie Neben-/Vertiefungsfächer? Falls ja, würde ich empfehlen eben nicht BWL zu wählen, sondern etwas interessantes, wie z.B. Medizin.

Gibt es bei uns. Ich persönlich mache Mathematik als Anwendungsfach. Außerdem gibt es FüS-Module.

Wieder aus zweiter Hand*:
Ich habe gehört, das viele gute eBusiness-Studenten irgendwann den ganzen BWL-Kram abwählen und evtl. in richtige Informatikstudiengänge wechseln.


Disclaimer:
Ich schreibe übrigens nicht im Namen der Uni, das ist meine persönliche Sicht als Student. Keine Garantie auf Richtigkeit.

* Quelle für mich vertrauenswürdig genug.

leddl 10. Mai 2012 12:43

AW: Informatik-Studiengänge und Universitäten
 
Zitat:

Zitat von BUG (Beitrag 1165855)
Stures Auswendiglernen sollte nicht so oft vorkommen. Wenn es sich auf Theorie konzentriert, muss man eher die Konzepte verstehen (damit geht das Lernen der Beweise/Ergebnisse viel schneller).

Das mag auf Mathe wohl zutreffen, ist IMHO sogar die einzige mögliche Art, so ein Studium erfolgreich zu überstehen. Hilft dir nur bei Fächern wie zB "Handels- und Steuerbilanzen" nicht sonderlich viel. Da gibt es nur minimal zu verstehen und seeeeeeeeeeeehr viel auswendig zu lernen ;) Und leider besteht eben so gut wie jedes IT-Studium nicht nur aus Mathe und Informatik, bei Wirtschaftsinformatik zB steht das "Wirtschaft" nicht von ungefähr am Anfang des Wortes :mrgreen:
Zitat:

Zitat von BUG (Beitrag 1165855)
IMHO muss man für praktische Anwendungen viel mehr auswendig lernen (z.B. APIs, Kommandozeilenparameter, usw).

Aber das ist etwas, das man auch anwendet und braucht, daher fällt (zumindest mir) das deutlich einfacher. Würde aber auch nicht unbedingt sagen, dass das deutlich mehr war. Rückblickend auf die Skripte, die ich in Uni und BA quasi vollständig auswendig lernen musste, waren die Praxisphasen der BA fast schon Urlaub :lol:
Zitat:

Zitat von BUG (Beitrag 1165855)
Und Praxis gibt es an der Uni auch, bei uns muss man ein Softwarepraktikum (ein eigenes Projekt inklusive Planung, Präsentation, Dokumentation und Abnahme in einer Gruppe) machen.

Gab es bei uns auch, ist aber nicht zu vergleichen mit einer dualen Ausbildung. Hier verbringst du ca. die Hälfte des Studiums im Betrieb, nicht mal nur ein paar Wochen oder Monate.
Zitat:

Zitat von BUG (Beitrag 1165855)
Dazu kommen praktische Übungsaufgabe bzw. zu den Modulen gehörende Praktika.

Natürlich muss man in der Uni nicht nur zuhören, das wollte ich auch überhaupt nicht behaupten. Nur liegt die allgemeine Ausrichtung einer Uni eben doch ziemlich eindeutig auf der Theorie, das kann eigentlich niemand bestreiten. Dass da zwischenrein der ein oder andere Praxisschnipsel eingestreut wird ist wichtig, ist IMHO auf die ganze Dauer des Studiums aber vernachlässigbar (inbesondere im Vergleich zu FH und DH)

Im Grunde bringt auch eine solche Diskussion nicht viel. Jeder hat andere Vorstellungen und Vorlieben. Wichtig ist auf jeden Fall, dass die Theorie im Studium gut und konsequent von kompetenten Dozenten rübergebracht wird. Ob man sich dann für ein Uni-, FH- oder DH-Studium entscheiden sollte hängt IMHO vor allem von der eigenen Vorgehensweise ab. Wer gerne für sich selbst lernt und nur Hilfestellungen braucht, dürfte an einer Universität sehr gut aufgehoben sein. Alle anderen sind meiner Meinung nach in einer FH/DH deutlich besser bestellt.

Ich selbst hatte beispielsweise irgendwann festgestellt, dass ich in der Masse von bis zu 1000 Studenten in meinem Studiengang in Mannheim einfach untergehe. Dozenten haben einfach kaum Möglichkeiten, auf die Probleme einzelner Studenten wirklich einzugehen (hier helfen auch Tutorien nicht immer). In der Dualen Hochschule war das dann plötzlich völlig anders: bei Kursgrößen von ca. 30 Studenten (je nach Fach dann teilweise auch nur noch 10) hat ein Dozent ganz andere Möglichkeiten.

Medium 10. Mai 2012 12:44

AW: Informatik-Studiengänge und Universitäten
 
Die Unis sind leider / zum Glück ziemlich verschieden, gerade was die genauen Inhalte und Ausgestaltung mit Praktika angeht. Um davon wirklich ein vernünftiges Bild zu bekommen, kommt man einfach nicht drum rum sich jede Uni im Einzelnen sehr genau zu begucken. Was ich auch empfehlen kann: Wenn eine Kandidatenhochschule in erreichbarer Nähe ist, einfach mal hin fahren. Zu ganz normalen Zeiten, mitten im Semester. Dann zu den Rauchern der Info-Fakultät stellen, und ein paar Studenten einfach anquatschen. Auch ein Besuch beim AStA für ein lockeres Gespräch bei einem leckeren Teechen ist nicht verkehrt. Bei offenen VLs kann man meist auch als Besucher unbemerkt einfach in den Hörsaal schlüpfen. Sowas gibt einem einen besseren Eindruck von einer konkreten Hochschule, als es jedes noch so informative Pamphlet leisten könnte. Zumindest lohnt das dann, wenn man die Wahl durch die harten Fakten schon ein wenig eingeschränkt hat.

BUG 10. Mai 2012 13:03

AW: Informatik-Studiengänge und Universitäten
 
Zitat:

Zitat von leddl (Beitrag 1165859)
dass ich in der Masse von bis zu 1000 Studenten in meinem Studiengang in Mannheim einfach untergehe

Das war der Hauptgrund, warum ich nicht in eine der Unis in Berlin gegangen bin.

Über 50 Leuten in einer Vorlesung treten bei Informatikern an der BTU selten auf und vor allem bei Modulen, die auch andere Studiengänge belegen.
Bei Problemen kann man einfach beim Studienfachberater reinschneien und ich hab noch keinen Mitarbeiter oder Professor getroffen, mit dem man nicht klarkommen könnte.
Das sind halt die Vorteile einer kleinen Uni/FH oder kleinen Studiengängen.

Zitat:

Zitat von leddl (Beitrag 1165859)
Hilft dir nur bei Fächern wie zB "Handels- und Steuerbilanzen" nicht sonderlich viel. Da gibt es nur minimal zu verstehen und seeeeeeeeeeeehr viel auswendig zu lernen ;)

Gibt es dafür nicht Buchhalter? So richtig gehört so etwas IMHO nicht in ein Studium, sondern in einen IHK-Kurs :mrgreen:
BLW-Veranstaltungen sind chronisch überfüllt und, nach dem was ich bis jetzt gehört und rein geschnuppert habe, auch ziemlich uninteressant.

leddl 10. Mai 2012 13:22

AW: Informatik-Studiengänge und Universitäten
 
Zitat:

Zitat von Medium (Beitrag 1165862)
Bei offenen VLs kann man meist auch als Besucher unbemerkt einfach in den Hörsaal schlüpfen. Sowas gibt einem einen besseren Eindruck von einer konkreten Hochschule, als es jedes noch so informative Pamphlet leisten könnte.

Wobei das eigentlich dann eher einen Eindruck des betreffenden Professors ergibt.
Alles in allem bin ich trotz meines Abbrechens der Meinung, dass die Uni Mannheim wirklich eine sehr gute Universität ist. (Würde ich daher für alle Fälle auch mal als Möglichkeit in den Raum werfen ;)) Es gab hier durchaus Professoren, die wirklich mit viel Witz und Elan den eigentlich recht trockenen Vorlesungsstoff noch interessant machen konnten. Im Gegenzug gab es dann auch wieder Dozenten, bei denen man schon fast vor dem Beginn der Vorlesung einschlafen wollte. Ein solcher Dozent hätte mich vermutlich im Vorfeld komplett abgeschreckt.

Was ich damit sagen möchte: Eine konkrete Vorlesung sagt IMHO wenig über das Studieren an einer Hochschule aus. Wenn, dann sollte man sich wirklich eine ganze Handvoll essentieller Vorlesungen aussuchen. Problem hierbei: in fortgeschrittenen Vorlesungen wird man vermutlich nicht sonderlich viel verstehen, wodurch das Gesamtkonzept eher ermüdend wirken kann, obwohl es evtl. sogar sehr interessant vermittelt wird, sofern entsprechende Vorkenntnisse vorhanden sind. Dagegen können vielleicht Einführungsveranstaltungen verständlich und interessant sein, für den weiteren Verlauf des Studiums aber nur eine begrenzte Aussagekraft besitzen.
Die meiner Meinung nach sinnvollste Möglichkeit würde daher tatsächlich ein Gespräch mit Studenten (aus möglichst verschiedenen Semestern) oder dem AStA darstellen. Vorlesungen selbst machen ja schließlich sowieso nur einen relativ kleinen Teil des Studentenlebens an einer Uni aus, der weitaus größere Teil (nein, ich meine nicht die Partys :zwinker:) besteht ja aus Übungen, Tutorien, Recherchen in der Uni-Bib, Skripte lernen, etc. pp. Hierfür sind Erfahrungen von Studenten der Universität sicherlich nicht zu toppen.

Zitat:

Zitat von BUG (Beitrag 1165868)
Über 60 Leuten in einer Vorlesung treten selten auf und vor allem bei Modulen, die auch andere Studiengänge belegen.

Die über 1000 Studenten waren natürlich auch nicht in jeder Vorlesung dabei. Das betraf aber vor allem BWL-Fächer (die ich als Wirtschaftsinformatiker ja leider auch über mich ergehen lassen musste) im Grundstudium, die vergleichsweise durchfallbehaftet waren. Hier hat sich natürlich durch die Zahl der Nachholer ein erhebliches Interesse an den Vorlesungen entwickelt :mrgreen: Die Mathe- und Informatik-Vorlesungen waren allerdings auch teilweise bei bis zu 400 Studenten...
Zitat:

Zitat von BUG (Beitrag 1165868)
Bei Problemen kann man einfach beim Studienfachberater reinschneien und ich hab noch keinen Mitarbeiter oder Professor getroffen, mit dem man nicht klarkommen könnte.
Das sind halt die Vorteile einer kleinen Uni/FH oder kleinen Studiengängen.

Bei kleinen Hochschulen gebe ich dir Recht, so kenne ich es ja auch aus der BA. In Mannheim war das aber eben teilweise kaum möglich, alleine aufgrund der Anzahl der Studenten. Daher möchte ich den Professoren ja nicht einmal einen Stuck daraus drehen, es war einfach nicht machbar! Deren Mitarbeiter konnte man zwar fragen, auch Tutoren haben ja immer geholfen, wo sie konnten. Nur hat mir einfach die Möglichkeit gefehlt, während der Vorlesung, wenn ich an einem Thema festhing, auch eine entsprechende Frage zu stellen. Hierbei wurde man vom Professor meistens auf nach der Vorlesung vertröstet, wo dann 20 Studenten um den Prof standen und Fragen stellen wollten (und nur 5 überhaupt dazukamen). Man hing also oft für den Rest der Vorlesung in der Luft und verstand von dem Rest oft nur noch die Hälfte.
Zitat:

Zitat von BUG (Beitrag 1165868)
Meiner Meinung nach gehört so etwas nicht in ein Studium :mrgreen:

Da sagst du mir was :mrgreen:
Zitat:

Zitat von BUG (Beitrag 1165868)
BLW-Veranstaltungen sind chronisch überfüllt und, nach dem was ich bis jetzt gehört und rein geschnuppert habe, auch ziemlich uninteressant.

Überfüllt ja, aber uninteressant? Würde ich so nicht per se sagen. Es gibt durchaus sehr langweilige Vorlesungen, aber ein paar Schätze sind schon immer wieder dabei. Finanzbuchhaltung zum Bleisift ist sehr mathematisch orientiert und hat mir daher eigentlich immer ziemlich Spaß gemacht. Auch Kosten- und Erlösrechnung war immer wieder eine schöne Erholung der schöden Theorie ;)
Aber das ist ja eigentlich ein perfektes Beispiel für das, was ich weiter oben geschrieben habe: ein eigentlich interessantes Thema kann aufgrund mangelnder Vorkenntnisse komplett uninteressant wirken. Nur kurz mal in die eine oder andere Vorlesung reinschnuppern macht also nicht immer unbedingt Sinn.

//Edit:
Zitat:

Zitat von BUG (Beitrag 1165868)
Gibt es dafür nicht Buchhalter? So richtig gehört so etwas IMHO nicht in ein Studium, sondern in einen IHK-Kurs :mrgreen:

Du wirst dich wundern, was wir noch alles für Fächer hatten, auch noch in der BA :zwinker:
Aber genau das macht den Wirtschaftsinformatiker ja aus: er hat von allem gerade genug Ahnung, um es noch schlimmer zu machen :mrgreen:

Webo 10. Mai 2012 14:36

AW: Informatik-Studiengänge und Universitäten
 
So, trage ich doch auch mal was zu bei.

Ich studiere Bachelor Angewandte Informatik (mit Anwendungsfach Elektrotechnik) an einer kleineren Uni (15.000 Studenten).
In den Vorlesungen sind wir mittlerweile nur noch um die 50/60 Leute (in den "Anfangs"-Vorlesungen waren es mal über 300). Das finde ich aber die optimale Größe, man kann einfach Fragen stellen in der Vorlesung wenn man mal was nicht sofort verstanden hat und die Übungsgruppen sind oft schön übersichtlich, dass der Tutor jeden mit Namen ansprechen kann :D Ich könnte mir nicht vorstellen ständig mit 400 oder mehr in einem Hörsaal zu hängen.

Der Studiengang besteht (aus dem Kopf heraus) aus folgenden Themen:

Aus Bereich "typische Informatik"
- Einführung Programmierung (C++/Java/OOP/UML usw., Entwicklungsmodelle (Wasserfall etc.), Alogrithmen)
- Lineare Algebra
- Diskrete Mathematik
- Betriebssysteme (Speicherverwaltung, Synchronisation, Prozesshandling)
- Rechnernetze
- Wissensbasierte Systeme, künstliche Intelligenz
- Softwaretechnik
- Datenbanksysteme
- Computergraphik

Aus Bereich "theoretisch Informatik" (absolut "bäh" :D)
- formale Sprachen/Automaten
- Komplexitätstheorie
- Berechenbarkeit
- Compilerbau
- Theorie der Programmierung

Aus Bereich "technische Informatik"
- Schaltwerke/Schaltnetze
- Mikroprozessoren/Systeme - Embedded Systems
- Rechnerarchitekturen

Aus Bereich "Elektrotechnik"
- Höhere Mathematik
- Gleichstrom/Wechselstromnetze
- Halbleiterphysik
- Signal/Systemtheorie

Zusätzlich kommen noch einige Praktika (im Sinne von praktischem Seminar, nicht das man da in ein Unternehmen geht) hinzu, welche eigentlich am meisten Spaß machen. Außerdem vertieft man sich noch in vielen Fächern, je nachdem was man machen will.

Ich find den Studiengang nach wie vor klasse, man lernt eben nicht nur typische Informatik sondern ist auch in der Lage sich der Hardware anzunähern. Auch wenn der Elektrotechnik-Part gefühlt härter ist als der Informatikanteil würd ich es nochmal so wählen.

Dann zähl ich nochmal auf was ich so aus den anderen Studiengängen mitbekomme:
Anwendungsfach Mathematik: 90% wechseln zu Elektrotechnik, ist wirklich nur was für Beweis-freudige Mathematiker
Anwendungsfach Medien: hier sitzen eher die, die der typische Bürger als "leicht komische Leute alias Informatiker" bezeichnen würde
Wirtschaftsinformatik: 3 Semester Informatikvorlesungen, der Rest BWL - find ich wie alle Wirtschaftswissenschaften eher weniger sinnvoll

Zu Theorie/Praxis-Verhältnis noch: Ja, das Studium an einer Uni ist Theorie-lastig und ich weiss nicht wie oft ich schon die Augen verdreht hab beim Lernen, aber die Praxis kommt definitiv nicht zu kurz. Programmieren lernt man ja eh nur aus der Übung und das macht man für die Übungen der Vorlesungen auch. Da wird einem in der Vorlesung z.B. die Synchronisation von Threads/Prozessen auf der theoretischen Basis erklärt und in der nächsten Übung baut man sowas selbständig. Also man muss schon die Fähigkeit besitzen sich selbst durch sowas zu beißen (jetzt vllt nicht grade bei Synchronisation) und darf nicht erwarten, dass einem Anleitungen zu Programmieren gegeben werden.

Das ist denke ich einer der Punkte warum sich die Studentenzahl in den ersten zwei Semester rapide minimiert. Viele erwarten nämlich genau das und werden arg überrascht.

So, genug geschrieben, der Akku nähert sich dem kritischen Bereich.


Grüße

Webo

geskill 10. Mai 2012 15:42

AW: Informatik-Studiengänge und Universitäten
 
Also ich studiere Wirtschaftsinformatik in PB.

Der Unterschied zu eine reinen Informatik ist, dass wir deutlich weniger Mathe haben. Dafür aber BWL und ein paar wirtschaftliche Module. Zusätzlich gibt es dazu einige Wirtschaftsinformatik-Module, die man als Mix zwischen Wirtschaft und Informatik verstehen kann. Eine Art "Halbkost" ohne dies jetzt negativ zu meinen. Ich selber muss ehrlich zugeben, dass mir Mathe wenig Spaß macht, einige mögen jetzt vielleicht denken, warum programmierst du überhaupt, aber was da in der UNI an Mathe gelehrt wird, ist alles andere als brauchbar für den späteren Beruf außer du willst irgendwann mal ein Nobelpreis für whatever bekommen.
Ich will jetzt nicht sagen Wirtschaftsinformatik hat total viel Wirtschaftskram im Programm sondern ich finde es gut gemischt, mit leichtem Schwerpunkt auf Seite der Informatik. Auch als Winfo hat man immer noch ein paar Knüller aus dem Informatik Programm zu absolvieren. :D

Aber ich glaube besonders bei Wirtschaftsinformatik ist der Standort wichtig, hier aus PB kann ich eigentlich nur positives Berichten, klar wenn man aus einer richtigen Großstadt kommt mag es vielleicht ein bisschen zu ruhig sein.

Wenn du dich zwischen Informatik und Wirtschaftsinformatik entscheiden musst folgende Faustregel (bitte nicht allzu ernst nehmen):
Nehme Informatik wenn du atm Mathe LK hast und dort deine 15 Punkte oder wähle Wirtschaftsinformatik wenn du dir lieber ein paar Freundinnen halten willst und das letzte Buch was du gelesen hast -- dir vorgelesen wurde ;)

Robotiker 10. Mai 2012 20:11

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Zitat:

Zitat von geskill (Beitrag 1165924)
Wenn du dich zwischen Informatik und Wirtschaftsinformatik entscheiden musst folgende Faustregel (bitte nicht allzu ernst nehmen):
Nehme Informatik wenn du atm Mathe LK hast und dort deine 15 Punkte oder wähle Wirtschaftsinformatik wenn du dir lieber ein paar Freundinnen halten willst und das letzte Buch was du gelesen hast -- dir vorgelesen wurde ;)

Interessant, das hat sich also durch die Bologna-Reform nicht geändert. Ich habe vor 15 Jahren mein Informatikdiplom mit Nebenfach Elektrotechnik in PB gemacht ... :-D

Zitat:

Zitat von geskill (Beitrag 1165924)
aber was da in der UNI an Mathe gelehrt wird, ist alles andere als brauchbar für den späteren Beruf außer du willst irgendwann mal ein Nobelpreis für whatever bekommen.

Also, so pauschal würde ich das nicht sagen. Wir haben z.B. Physiker in der Firma, die können viel mehr Mathe, als ich aus meinem Infostudium mitgenommen habe.

Auch fällt es mir schwer zu sagen, bestimmte Dinge aus dem Studieninhalt seinen für die spätere Praxis nicht relevant. Manche Sachen holen einen Jahre später wieder ein, das kann man im Voraus nicht wissen. Langfristig ist sicher eine gewisse Breite im Grundlagenwissen genauso wichtig, wie die Spezialisierung in einem Thema. Letzteres ist sicher wichtig, erstmal einen Job zu finden, aber in der Praxis machen nur wenige Leute im Beruf das, was sie mal studiert haben. Ich habe schon Theologen (!), Geologen und Flugzeugbauer in Softwareprojekten erlebt.

Namenloser 11. Mai 2012 15:09

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Ich habe meine Entscheidung zwar noch nicht getroffen, und werde das auch nicht von heute auf morgen tun, aber ich wollte mich an dieser Stelle doch noch mal für eure Beiträge bedanken, nicht dass ihr denkt, eure Mühe wäre umsonst :wink:.

EWeiss 11. Mai 2012 15:39

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Ich bewundere dein Engagement, deine Zukunft betreffend.
Meine Hochachtung .. kein Schleimen sondern aufrichtig gemeint

gruss

p80286 11. Mai 2012 15:57

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Zitat:

Zitat von BUG (Beitrag 1165868)
Gibt es dafür nicht Buchhalter? So richtig gehört so etwas IMHO nicht in ein Studium, sondern in einen IHK-Kurs :mrgreen:

Mit der Auffassung stehst Du nicht alleine.
BLW-Veranstaltungen sind chronisch überfüllt und, nach dem was ich bis jetzt gehört und rein geschnuppert habe, auch ziemlich uninteressant.[/QUOTE]

Dann solltest du nach Möglichkeit Dein weiteres Leben als abhängig Beschäftigter verbringen, es könnte sein, daß Dir für die (erfolgreiche) Selbständigkeit ein paar Informationen fehlen.:twisted:

Gruß
K-H


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