case...of für mehrere Variablen?
Morgen Zusammen,
wie "case...of" für EINE Variable in Delphi zu verwenden ist mir ganz klar, aber wie mache ich mit "case...of" für mehrere Variablen? Beispiel: if (a=0 und b=0) then Anweisung1 else if (a=0 und b>0 und b<10) then Anweisung2 else if (a=0 und b=10) then Anweisung3 else if (a>0 und a<5 und b=0) then Anweisung4 else if (a>0 und a<5 und b=10) then Anweisung5 else if (a=5 und b=0) then Anweisung6 mit if...then...else kann ich die entsprenchde Funktion realisieren, aber sieht nicht so schön aus, wie kann ich es durch case...of oder andere passenden code ordentlich und übersichtlich ersetzen? Danke für die Hinweise im Voraus! Gruss Lee |
AW: case...of für mehrere Variablen?
Von der entsprechenden Stelle verlagern oder umformulieren geht, viel mehr nicht
Delphi-Quellcode:
Function Comp2(a,b:Integer):Integer;
begin case a of 0: begin case b of 6..9: Result := 1; 10 : Result := 2; end; end; 1..4: begin .... end; 5: begin ..... end; end; end; Function Comp1(a,b:Double):Integer; begin if (a=0) then begin if (b>5)and (b<10) then result := 1 else if (b=10) then Result := 2; end else if (a>0) and (a<5)then begin if b=0 then Result := 3 else if b=10 then Result := 4; end else if (a=5) then begin if b=5 then result := 5 end end; procedure TForm2.Button1Click(Sender: TObject); var a,b:Double; //Integer; begin a := 0; b := 6; case comp1(a,b) of // oder comp2 1:Showmessage('1'); 2:Showmessage('2'); 3:Showmessage('3'); 4:Showmessage('4'); end; end; |
AW: case...of für mehrere Variablen?
Deine Heuristik (also die if-then-else-Dinger) entscheiden anhand von Bedingungen, was als nächstes zu zun ist.
Was bedeutet es denn, wenn a=0 und b=0 ist? Und was, wenn a=0 aber b zwischen 1 und 9? Erstelle eine Enumeration, die die Ergebnisse der Einzelentscheidungen wiederspiegelt. Z.B.
Delphi-Quellcode:
(Das soll nur ein Beispiel sein und ist nicht 1:1 mit deinem Code kompatibel)
Type
TErgebnisse = (erKeinErgebnis, erAllesIstNull, erNurBistOK, erNurAIstOK,erBAußerhalb, erAAußerhalb,erAIstOkUndBAußerhalb); Function ParameterAuswertung (a,b : Integer) : TErgebnisse; Begin if (a=0 und b=0) then Result := erAllesIstNull else if (a=0 und b>0 und b<10) then Result := erNurBistOK else if (a=0 und b=10) then Result := erBAußerhalb else if (a>0 und a<5 und b=0) then Result := erNurAIstOK else if (a>0 und a<5 und b=10) then Result :=erAIstOkUndBAußerhalb else if (a=5 und b=0) then Result := erAAußerhalb else Result := erKeinErgebnis End; ... Case ParameterAuswertung (a,b) of erKeinErgebnis : Fehler! erAllesIstNull : Anweisung1; erNurBistOK : Anweisung2; erNurAIstOK : Anweisung3; erBAußerhalb : Anweisung4; erAAußerhalb : Anweisung5; end; Die schlecht lesbare Auswertung ist verlagert, dafür ist der Code nun viel übersichtlicher und beschreibt sich wesentlich genauer. Aus schlecht lesbarem (richtig beobachtet) Kauderwelsch wird so sehr gut lesbarer Code. Dieser ist nun auch leicht erweiterbar und durch das Umformen wurde ein Fehler sichtbar (keine Defaultaktion, Entscheidungsfindung war unvollständig) Alternativ kannst Du nun deine Entscheidungsfindung (ist A zu klein, zu groß, ok? und B?) noch verfeinern bzw. refaktorisieren. |
AW: case...of für mehrere Variablen?
Einige Möglichkeiten wurden ja schon genannt.
- viele IFs - umrechnen in einen Index, wozu auch die Enumeration gehört Das kann man übrigens auch für Strings und andere nicht ordinale Typen verwenden, indem man z.B. über einen Hash oder z.B. IndexStr geht. Und dann kann man die Werte auch noch einfach - zusammenrechnen
Delphi-Quellcode:
Aber das geht meistens am Besten, wenn ein Wert fortlaufend ist und der Andere möglichst immer jeweils nur zu einem oder wenigen ersten Wert(en) gehört (siehe Anweisung 4 und 5), da man Bereiche nur für einen Wert definieren kann.
case a*100 + b of
0000: Anweisung1; 0001..0009: Anweisung2; 0010: Anweisung3; 0100, 0200, 0300, 0400: Anweisung4; 0110, 0210, 0310, 0410: Anweisung5; 0500: Anweisung6; else ; end; |
AW: case...of für mehrere Variablen?
Es ging um Übersichtlichkeit. Das viele Wege nach Rom führen, ist bekannt.
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AW: case...of für mehrere Variablen?
Tja und da hängt es von den Ausgangsdaten ab.
Jenachdem wie dieses aussehn, macht sich das Eine besser oder was Anderes und jede Möglichkeit ist dabei auch unterschiedlich übersichtlich, wobei hier auch das IF am übersichtlichsten sein kann. Der Enum gegenüber dem Index macht sich vorallem gut, wenn man die einzelnen Bereiche gut benennen kann. Außerdem ist es dort einfacher neue Werte dazwischenzuschieben. Der Code aus dem ersten Beitrag ist ja definitiv nur ein Beispiel, denn so wie er ist, kann er garnicht kompiliert werden. Also dann doch alle Möglichkeiten nennen, da wir ja die tatsächlichen Daten nicht kennen und der TE muß sich dann eben selber was aussuchen. (es gib noch mehr Varianten, aber diese laufen am Ende doch eigentlich alle wieder nur zurück, auf diese 3 Grundvarianten) OK, abgesehn von Variante 4 und 5: - eine Matix, wo bei jeder einzelnen Kombination die zugeförige Funktion hinterlegt/verknüpft ist. - mehrere verschachtelte CASE Im Prinzip ist das IF, bei diesem Beispiel dann doch nicht so schlimm. Also mit der richtigen Klammersetzung:
Delphi-Quellcode:
ein paar Zusammenfassungen:
if (a = 0) and (b = 0) then
Anweisung1 else if (a = 0) and (b > 0) and (b < 10) then Anweisung2 else if (a = 0) and (b = 10) then Anweisung3 else if (a > 0) and (a < 5) and (b = 0) then Anweisung4 else if (a > 0 and (a < 5) and (b = 10) then Anweisung5 else if (a = 5) and (b = 0) then Anweisung6;
Delphi-Quellcode:
Und, wegen der Übersicht, alles gleich:
if (a = 0) and (b = 0) then
Anweisung1 else if (a = 0) and (b in [1..9]) then Anweisung2 else if (a = 0) and (b = 10) then Anweisung3 else if (a in [1..4]) and (b = 0) then Anweisung4 else if (a in [1..4]) and (b = 10) then Anweisung5 else if (a = 5) and (b = 0) then Anweisung6;
Code:
Die leutzten Beiden sind zwar "übersichtlich", aber vom generierten Code her natürlich nicht so optimal, aber es sollte ja nur übersichtlich sein ... was stören einen da die paar zusätzlichen Bytes und die paar zusätzlichen Microsekunden.
if (a in [0 ]) and (b in [0 ]) then
Anweisung1 else if (a in [0 ]) and (b in [1..9]) then Anweisung2 else if (a in [0 ]) and (b in [10 ]) then Anweisung3 else if (a in [1..4]) and (b in [0 ]) then Anweisung4 else if (a in [1..4]) and (b in [10 ]) then Anweisung5 else if (a in [5 ]) and (b in [0 ]) then Anweisung6; {sehr praktisch, daß beim Delphi-Tag die Leerzeichen igrnoriert werden} |
AW: case...of für mehrere Variablen?
Hab noch was:
Delphi-Quellcode:
Das entspricht einer Entscheidungsmatrix.
Function ValueRange (Value, Min, Max : Integer) : TRangeResult;
Begin if Value<Min then Result := rrTooSmall else if Value>Max then Result := rrTooBig else Result = rrJustRight End; Begin RangeOfA := ValueRange (A,1,4); RangeOfB := ValueRange (B,1,9); case RangeOfA of rrTooSmall: case RangeOfB Of rrTooSmall : Anweisung1 rrJustRight: Anweisung2 rrTooBig: Anweisung3; end; rrJustRight : case RangeOfB Of rrTooSmall: ??? rrJustRight: Anweisung4 rrTooBig: Anweisung5; end; rrTooBig : case RangeOfB Of rrTooSmall: Anweisung6; rrJustRight: ??? rrTooBig: ???; end; end; Aber man sieht auch hier: Etwas Ordnung geschaffen und die Lücken werden sichtbar. Es sind nicht alle Fälle abgedeckt... Weiterer Vorteil: Die Bereichsprüfung ist nur an einer Stelle (DRY) und somit leicht änderbar. Wie man an die Sache herangeht, hängt natürlich mit dem konkreten Problem zusammen. |
AW: case...of für mehrere Variablen?
Hallo alle,
danke für eure hilfsreichen Antworten:) Noch eine Frage: wie kann ich in Delphi folgendes realisieren? case i of 1: Anweisung1; 2..(a+b): Anweisung2; (a+b+1): Anweisung3; Aber es geht leider nicht, bei (a+b) und (a+b+1) muss man die Werte direkt angeben, sonst bekommt man Fehlermeldung "constant expression expected" Gruss Lee |
AW: case...of für mehrere Variablen?
Garnicht.
CASE kann eben nur mit Konstanten benutzt werden, so wie es die Fehlermeldung auch besagt. (hätte mir es auch schon manchmal anders gewünscht :cry:) eventuell? so
Delphi-Quellcode:
case i - (a + b) of
0: Anweisung2; 1: Anweisung3; //else Anweisung1; else if i = 1 then Anweisung1; end; |
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Zitat:
Gibt es vielleicht noch andere Möglichkeit bzw. Weg, um gleiche Funktionalität auch mit "case of" zu bekommen? Gruss Lee |
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hilft dir da der "case true of"-Trick vielleicht, den man in C oft benutzt?
Also sowas in der Art (ungetestet):
Delphi-Quellcode:
Bin mir jetz aber nicht sicher, ob der Compiler dann nicht mit "doppeltes case label" motzt...hab sowas schon lange nicht mehr in Delphi geschrieben und kanns grad nicht testen..
case true of
(a=0 and b=0): begin end; (a>0 and a<5 and b=10): begin end; // etc. end; |
AW: case...of für mehrere Variablen?
Geht nicht, case label müssen Konstanten sein. Dessen ungeachtet ist das kein Trick, sondern eine Zumutung ;-)
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AW: case...of für mehrere Variablen?
Zitat:
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AW: case...of für mehrere Variablen?
Wobei es in C ja eigentlich intern nur viele IFs sind, wo man auch noch manuell rausspringen muß, damit Nachfolgendes nicht auch noch mit ausgeführt wird.
(so wie ich das zumindestens mitbekommen hab) |
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Zitat:
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Na
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Wie macht man's richtig? |
AW: case...of für mehrere Variablen?
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Wie sagte unser Softwaretechnik-Prof so schön? Ein case-of ist an sich schon ein Code-Smell. |
AW: case...of für mehrere Variablen?
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Viele IF-THEN's hintereinander sind natürlich mumpitz, weil man die Heuristik immer refaktorisieren sollte. Und das wurde ja schon erwähnt (mindestens ein sauberer Ansatz bisher). Und deinem Prof kannst Du sagen, das eine Fallunterscheidung kein Codesmell ist, sondern durchaus gängige Praxis und auch nichts anderes als Mathematik. Wobei man über die Anzahl der Fälle durchaus diskutieren kann. Eine Classfactory ohne Case-Konstrukt ist z.B. nicht sonderlich übersichtlich. Eine komplette Fallunterscheidung (sei es durch IFs oder CASEs) taugt im Übrigen als informeller Beweis der Vollständigkeit einer Umsetzung. Ach egal. Wird schon wieder ein Glaubenskrieg. :stupid: |
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Das denke ich mir allerdings auch oft, wenn jemand nur das wahre und reine OOP predigt. Nichts, dass ich generell etwas gegen OOP hätte, im Gegenteil, aber leider sind oft genau das dann die Leute, die in der Praxis sich so ihrer Abstraktion verzettelt, dass das resultierende Projekt 1) Nie fertig wird 2) Noch unwartbarer wird, als hätte man Spaghetticode geschrieben, weil man vor lauter Abstraktionswahn alles vollkommen gegen die Wand gefahren hat. Der Code ist dann vielleicht im Lehrbuch schön und mega flexibel, aber kaum noch benutzbar. |
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Aber ja, die Diskussion wird Meta... |
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Nur, weil man ohne 'case', 'break', 'continue', und (ja, einige fordern das sogar) 'for' auskommen kann, heißt das nicht, das diese Konstrukte überflüssig bzw. code smell sind. In der Folge wäre nur RISC wirklich 'Clean'. Das Motto muss lauten: "So lesbar wie möglich mit so wenig Code wie nötig" und nicht "So wenig keywords wie nötig". Dann ist das guter Code. Ein Case-Konstrukt aus 1000 Fällen ist per se Blödsinn, aber 3-4 Fallunterscheidungen sind allemal übersichtlicher als irgendwelche Maps oder Dictionaries, die an ganz anderer Stelle befüllt werden:
Delphi-Quellcode:
erfordert keine Zeile Kommentar, wohingegen
Case WerteBereich(Messwert) of
ZuKlein : GibFehlermeldungAus('Der Wert ist zu klein'); GeradeRichtig : VerarbeiteDen(MessWert); ZuGross : GibFehlermeldungAus('Der Wert ist zu groß'); end;
Delphi-Quellcode:
kurz und knapp ist, aber nicht gerade lesbarer. Als Programmierer muss ich nachdenken, was der Code macht. Und blättern muss ich auch, um herauszubekommen, was unter welchen Umständen ausgeführt werden soll. Mist, schon wieder 10 Sekunden unnütz nachgedacht, nur weil der Programmierer zu faul ist, sich klar und verständlich auszudrücken.
WerteBereichAuswertungsDictionary[WerteBereich(Messwert)]();
Abschließend noch eins: Denk mal darüber nach, wie viel einfacher und klarer Programme wären, wenn man keine Dogmen aufstellt ("break, continue, case sind böse"), sondern auf einer Ebene darüber (inklusive über den Tellerrand blicken und so) über den perfekten Code siniert: Erst dann kommt man weiter. |
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Um nur mal ein Beispiel zu bringen... Gegeben sei eine Liste von Personen, gesucht sind die Voll- und Minderjährigen. In Scala kann ich das machen:
Code:
Jetzt kommst du mit deiner for-Schleife.
val people = List(...)
val (minors, adults) = people.partition(person => person.age < 18) |
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contenance
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Ja, den Rest klärt Ihr bitte per PN.
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AW: case...of für mehrere Variablen?
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Deine restlichen Ausführungen gebe ich hier nicht wieder, ziehe meine Polemik zurück und werfe dennoch ein, das Du es dir ein wenig zu leicht machst: Es gibt mehr als 'schlechten Stil' und 'guten Stil'. Ich arbeite gerade mit SPS-Programmierern zusammen, die eine PASCAL-ähnliche Sprache verwenden und es ist eine Herausforderung, hier sauberen Code zu erstellen. Insofern ist das, was hier 'gut' ist, unter C# z.B. oller Tobak. For-Schleifen werden in moderneren Programmiersprachen überflüssig, da hast Du Recht. Nicht weil sie böse sind, sondern weil es Wege gibt, die Lösung eines Problemes einfacher und direkter zu beschreiben. Ich schrieb ja, das es keine Dogmen geben sollte, sondern nur dieses eine Ziel: Code lesbar, wartbar, robust zu schreiben. Das wir das gleiche Ziel verfolgen, scheint mittlerweile klar. Code riecht gut, wenn er verstanden wird. Code riecht nicht gut, wenn er erklärt werden muss. |
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