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Angel4585 6. Dez 2012 05:35

Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
Guten Tag!

Meine Freundin hat in der Berufsschule eine Klassenarbeit zurückbekommen und hat bei einer Aufgabe Minuspunkte bekommen, weil sie zu viel geschrieben hat.
Fast alle in der Klasse haben Minuspunkte bekommen.

Einer hat in einer Aufgabe insgesamt sagenhafte -2/5 Punkten erhalten, weil er zu viel geschrieben hat. Also die richtige Antwort und noch was dazu.
Er hätte also mehr Punkte erhalten, wenn er garnichts geschrieben hätte.

Dürfen Lehrer sowas?
Ich kenne es von Multiple-Choice-Fragen, wenn man ein falsches Kreuz setzt bekommt man -1 und bei nem richtigen Kreuz +1.
Aber bei normalen Aufgaben a la "Schreiben Sie die Buchungssätze zur Jahresendbuchung"(PRAP) wo man halt noch den Buchungssatz fürs nächste Jahr schreibt.
Wär ich Lehrer und hätte Schüler im 3.Lehrjahr würd ich das falsche durchstreichen und dafür 0 Punkte geben, aber doch keine Minuspunkte.
Vorallem hat Sie die ohne Vorwarnung vergeben. Es wurde sogar gefragt ob man auch mehr schreiben darf und sie hat mit "Ja" geantwortet.

Ich habe meiner Freundin geraten, mit ein paar Klassenkameraden zum Vertrauenslehrer oder Rektor zu gehen, da man scheinbar mit der Lehrerin nicht reden kann.

WM_CLOSE 6. Dez 2012 06:38

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
Kommt darauf an, wie richtig das geschriebene war.

Gegenbeispiel:
Bei mir (FIAE) war es oft so, dass wir die Klassenarbeiten vorher hatten (vom Vorgängerjahrgang), und in einer 3/4 Stunde :roll: 14 Seiten geschrieben hatten. Das war jedoch nicht genug.

Abzug für falsche Sachen gibt es (nach der Realschule) immer.

Phoenix 6. Dez 2012 06:45

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
Zitat:

Zitat von Angel4585 (Beitrag 1194496)
Dürfen Lehrer sowas?

Ja. Sowas liegt vollständig im Ermessen der Lehrkraft. In der Berufsschule finde ich das sogar tatsächlich Sinnvoll. Wenn jemand die Aufgabenstellung X hat, und X vollständig macht, und dann aber eigenmächtig auch noch Y macht, dann ist im Betrieb mit einer hohen Wahrscheinlichkeit die Arbeitszeit die für Y draufgegangen ist nicht eingeplant gewesen, weil der Chef diesen jemanden besser für Z einsetzen wolle. Letztlich kann dem Betrieb dadurch ein Verlust entstehen, weil Z jetzt vermutlich nicht mehr rechtzeitig fertiggestellt werden kann.

Der Abzug für Punkte für das durchführen nicht verlangter Leistungen kann also durchaus eine pädagogische Maßnahme sein.

Du schriebst es haben nahezu alle in der Klasse Abzüge bekommen. Haben diejenigen, die die Abzüge nicht bekommen haben, auch nicht zu viel geschrieben? Wenn das an dem von der Lehrerin angelegten Maßstab (zu viel = Abzug) über alle Arbeiten konsequent und gleichmäßig durchgezogen wurde, dann kann man das auch nicht anfechten. Die Gewichtung und Punktevergabe liegt wie schon gesagt komplett in ihrem Ermessen, muss dann aber für alle Schüler gleichermassen angewendet werden und darf keine Einzelnen bevorzugen oder benachteiligen. Mehr Kriterien gibt es hier nicht wirklich.

Furtbichler 6. Dez 2012 07:16

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
Zitat:

Zitat von Angel4585 (Beitrag 1194496)
...Es wurde sogar gefragt ob man auch mehr schreiben darf und sie hat mit "Ja" geantwortet...

Zitat:

Zitat von Phoenix (Beitrag 1194498)
...und dann aber eigenmächtig auch noch Y macht, dann ist im Betrieb mit einer hohen Wahrscheinlichkeit die Arbeitszeit die für Y draufgegangen ist nicht eingeplant gewesen, weil der Chef diesen jemanden besser für Z einsetzen wolle...

... aber genau dieser Chef hat vorher Mehrarbeit auf Nachfrage zugestimmt. Ergo ist der Chef ein Verlust für die Firma, denn er macht keine klaren Vorgaben, widerspricht sich selbst, verunsichert die Belegschaft und vergibt Anweisungen, die zu Resourcenknappheit führen.

Zitat:

Der Abzug für Punkte für das durchführen nicht verlangter Leistungen kann also durchaus eine pädagogische Maßnahme sein.
In diesem Falle eher willkürliches Ich-schieße-scharf-und-über-das-Ziel-hinaus.

Es ist schlicht und ergreifend unfair, erst zu bejahen, das man den Plan übererfüllen darf und das dann bestrafen.

Hätte der Lehrer die Frage nach Mehrarbeit nicht bejaht, wäre deine Erklärung allerdings nachvollziehbar, aber in meinen Augen kontraproduktiv: Diese Arbeitsweise führt nämlich zu einem 'Ich-führe-nur-Befehle-aus-und-denke-nicht-mit' und zum Verlust von Eigeninitiative.

Das mag beim Militär sinnvoll erscheinenüberlebenswichtig sein, in der freien Wirtschaft wird Eigeninitiative jedoch gefördert. Wenn jemand zu sehr über das Ziel hinausschießt, sollte er nicht bestraft werden. Vielmehr wird er auf die Seiteneffekte seines Engagements hingewiesen und gebeten (oder aufgefordert), Mehrarbeit (die immer gerne gesehen wird!) mit seinem Vorgesetzten abzustimmen, damit sie auch entsprechend honoriert werden kann.

Letztendlich muss jede Führungskraft selbst wissen, wie sie agiert. Nur eines sollte sie nie tun: Verunsichern.

jaenicke 6. Dez 2012 07:17

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
Ja, Lehrer dürfen das. Man darf die Punkte nicht so vergeben, dass jemand dadurch bevorzugt wird oder so etwas, aber wie die Punkte verteilt sind, kann der Lehrer weitgehend selbst bestimmen. Auch diese Art der Punktevergabe ist prinzipiell erst einmal zulässig.

Die Fachkonferenz kann da noch mit hineinreden, aber inwieweit weiß ich nicht.

Sir Rufo 6. Dez 2012 08:02

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
Ob die das dürfen ist eine ganz andere Frage, machen ja ... machen können die das.

Fraglich ist hier natürlich der pädagogische Ansatz, das sollte auch jeder Lehrer für sich selber beantworten.

Ich (und noch einige andere) bekam für eine Mathearbeit eine 3, was so gesehen nicht tragisch war.
Ein Nachbar aber hatte weniger Punkte erreicht und bekam eine 2 :shock:

Die Lehrerin meinte aber, dass derjenige das irgendwie schöner gemacht hatte ...

Ab diesem Zeitpunkt hatten wir ein paar Chauvis - ich inklusive - mehr in der Klasse und wir waren uns einig, dass unverheiratete Frauen im Lehrerberuf keine Themengebiete unterrichten sollten, die auf Logik basieren :evil:

Angel4585 6. Dez 2012 08:27

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
Zitat:

Zitat von Sir Rufo (Beitrag 1194505)
Ab diesem Zeitpunkt hatten wir ein paar Chauvis - ich inklusive - mehr in der Klasse und wir waren uns einig, dass unverheiratete Frauen im Lehrerberuf keine Themengebiete unterrichten sollten, die auf Logik basieren :evil:

:lol:

Prinzipiell finde ich es auch ok, als pädagogischen Ansatz Minuspunkte zu vergeben.
Aber wenn man bei einer Aufgabe am Ende -2/5 Punkten hat finde ich das nicht in Ordnung.
0/5, weniger sollte es nicht geben.
Man kann bei dieser Aufgabenstellung schliesslich auch nicht 7/5 erreichen.

Sir Rufo 6. Dez 2012 08:36

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
Zitat:

Zitat von Angel4585 (Beitrag 1194507)
Zitat:

Zitat von Sir Rufo (Beitrag 1194505)
Ab diesem Zeitpunkt hatten wir ein paar Chauvis - ich inklusive - mehr in der Klasse und wir waren uns einig, dass unverheiratete Frauen im Lehrerberuf keine Themengebiete unterrichten sollten, die auf Logik basieren :evil:

:lol:

Prinzipiell finde ich es auch ok, als pädagogischen Ansatz Minuspunkte zu vergeben.
Aber wenn man bei einer Aufgabe am Ende -2/5 Punkten hat finde ich das nicht in Ordnung.
0/5, weniger sollte es nicht geben.
Man kann bei dieser Aufgabenstellung schliesslich auch nicht 7/5 erreichen.

Klar geht das, mit Schönheitspunkten :stupid:

sh17 6. Dez 2012 09:19

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
Und dann gibt es ja noch das Ding mit "Am Thema vorbei". Mag ja sein, dass evtl in einem von den 100 Sätzen die richtige Antwort dabei war, aber den Rest wollte einfach niemand wissen

mkinzler 6. Dez 2012 09:24

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
Zitat:

Zitat von sh17 (Beitrag 1194513)
Und dann gibt es ja noch das Ding mit "Am Thema vorbei". Mag ja sein, dass evtl in einem von den 100 Sätzen die richtige Antwort dabei war, aber den Rest wollte einfach niemand wissen

Deshalb wären ja 0 Punkte u.U. ok. Aber dafür Punkte bei anderen Fragen, die richtig waren abzuziehen ( Minuspunkte) ist doch schon komisch.

WM_CLOSE 6. Dez 2012 09:42

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
Sieh dir die Arbeit nochmal aus neutraler Sicht an. Ist die Antwort richtig, sachlich und enthält keine Fehler, kann deine Freundin versuchen Beschwerde einzulegen.

Denn selbst die Ermessensfreiheit eines Lehrers hat seine Grenzen.
Sei dir aber bewusst, dass der Lehrer das sehr übel nehmen wird, was sich auch auf spätere Noten auswirken wird.

Ist die Antwort selbst stark unsachlich oder gar falsch, kann man dem Lehrer keinen Vorwurf machen.

Uwe Raabe 6. Dez 2012 10:41

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
Eine Bewertung für eine Leistung, die schlechter ist als eine Bewertung für keine Leistung ist pädagogisch in höchstem Maße zweifelhaft. Bei offiziellen Prüfungen (z.B. zentrale Abiturprüfung) wäre das organisatorisch überhaupt nicht möglich (weniger als 0 Punkte geht nicht). Das kommt ungefähr dem gleich, daß man einem Schüler, der nichts schreibt eine 6 gibt, und dem der irgendwas schreibt, und mag es kompletter Unsinn sein, dafür eine 7 oder 8 gibt. Dabei macht es auch keinen Unterschied, wenn man dieses Bewertungsschema nur auf einzelne Teile der Gesamtaufgabe beschränkt - das Prinzip ist dasselbe.

Sir Rufo 6. Dez 2012 11:22

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
In einem Lehrerforum habe ich diesen Eintrag gefunden
http://www.lehrerforen.de/index.php?...541#post243541

Da wird also Bezug auf § 70 Landesbeamtengesetz (BW) genommen.

Irgendwie kann das auch nur in einem Lehrerforum kommen, denn § 70 Landesbeamtengesetz (BW) regelt die Altersteilzeit :wall:

Popov 6. Dez 2012 11:35

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
Meine Meinung dazu: zuerst den Instanzweg gehen, wie der auch aussieht - Vertrauenslehrer, Rektor - dann notfalls vor Gericht.

Ich sehe so was inzwischen in einem ganz engen Rahmen. Die Rahmenbedingungen müssen zuerst vorgegeben sein. Wenn also der Lehrer vorher klar macht, dass er eine Viertel-Seite erwartet und es wird eine Seite, dann ist die Aufgabe nicht erfüllt. Oder man hat schon mehrere Arbeiten bei ihm gemacht und es ist üblich eine Viertel-Seite. Sonst ist es Willkür, und Willkür ist nicht akzeptabel. Man darf nicht für zu gute Leistung bestraft werden. Stell dir vor in einer Firma sind Bugs in einem Programm üblich, einer der Programmierer arbeitet aber so sorgfältig und vorausschauend, dass bei ihm keine Bugs vorkommen. Mag sein, dass es Chefs gibt, die dann solche Mitarbeiter abstrafen, weil der Mitarbeiter nicht mit dem Strom schwimmt. Es wird trotzdem nicht richtiger (ich weiß, "richtig" kann man nicht steigern, aber es klingt so schön).

Das Ganze natürlich vorausgesetzt deine Freundin hat alles richtig geschrieben und das etwas Mehr macht den Inhalt wertvoller und nicht schlechter.

Auf der anderen Seite muss man auch lernen was der Lehrer hören will. Ich war mal in einer Schule, hab das Thema verstanden und konnte es ruf und runterbeten, bekam aber trotz der richtigen Lösung oft nur die halbe Punktzahl. Ich fragte eine Klassenkameradin wie es kommt, dass sie Bestnoten schreibt obwohl sie immer Probleme hat das Thema zu verstehen. Sie sagte mir, dass sie ganz einfach sehr gut im auswendig lernen ist. Sie hat das Thema also nicht verstanden, konnte aber sehr gut den Buchtext wiedergeben. Ich hab den Lehrer dann mal gefragt was ihm lieber ist, wenn einer etwas verstanden und es weniger gut niederschreibt hat oder auswendiglernt und das Buch wörtlich zitiert. Er gab zu, dass es ihm so gefällt wie es im Buch steht.

Also, nicht nachgeben, beschweren und notfalls klagen (vorausgesetzt es war richtig). Ich habe inzwischen die Faxen dicke mit inkompetenten Vorgesetzten.

p80286 6. Dez 2012 11:52

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
Also, daß viele Lehrer zumindestens etwas seltsam sind hat sich ja wohl herum gesprochen.

Bliebe die Frage, ob die Fragestellung so war, daß man mit 42 antworten konnte.
In dem Falle würde ich jeden Verweis auf Kant, Einstein und meine Großmutter als falsch bewerten.

Ohne Kenntnis der genauen Aufgabenstellung, kann man da eigentlich gar nichts zu sagen .
(ggf. wurde auf negative Bewertungen hingewiesen?)

Gruß
K-H

Angel4585 6. Dez 2012 12:05

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
Also ich habe mir das Aufgabenblatt durchgelesen, da stand nichts von negativen Punkten.

Bei meiner Freundin war die Aufgabe in etwa folgende:

Nennen Sie die Buchungssätze für die Jahresendbuchung(PRAP/PRP).

Nun gibt es bei PRAP/PRP 3 Zeitpunkte an denen Buchungen stattfinden:

1. Der Tag an dem das Ereignis stattfindet (z.B. heute)
2. Ende aktuelles Jahr/Geschäftsjahr
3. Beginn nächstes Jahr/Geschäftsjahr

Konkret gefragt war als 2.

Sie hat gefragt ob Sie das Gesamte aufschreiben darf, weil Sie sich das besser merken kann.
Antwort war: Ja darfst du.

Sie hat also alle drei aufgeschrieben.

Für 2. hat Sie die vollen 5 Punkte bekommen und für 1. und 3. jeweils 1,5 Abzug.

Ergebnis: 2/5 Punkte

Ein Klassenkamerade hatte folgende Konstellation:

Alle drei geschrieben. Bei 2. war ein Fehler drin weshalb er nur 1 Punkt bekam.
Ergebnis: -2/5 Punkten

Ich kenne das nur von Lehrern die ihren Schülern eins reindrücken möchten.
Wäre es 2. Lehrjahr mit einem zeugnis das keinen interessiert, wär mir das auch grad Wurscht.
Aber es ist nunmal drittes Lehrjahr und mit u.a. dieser Note wird Sie sich nach der Ausbildung auf eine Arbeitsstelle bewerben.

Klaus01 6. Dez 2012 12:22

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
.. wenn sie nicht gefragt hätte (vielleicht ist dem Lehrer das entfallen)
könnte man das auch so interpretieren:

- konkrete Aufgabe nicht verstanden.
- Alles aufschreiben was ich zu diesem Thema weiß

Grüße
Klaus

Sir Rufo 6. Dez 2012 12:24

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
Sagen wir mal so, bei der Konstellation hätte ich in der Bewertung auch nicht die volle Punktzahl gegeben, da die Antwort falsch ist. Teilpunkte zu bekommen ist noch völlig ok.

Diese Aufgabe aber mit negativen Punkten insgesamt zu werten ist sehr fragwürdig. Aber das betrifft deine Freundin ja nicht ;)

Konkret fehlt in der Antwort, dass die Auflistung alle möglichen Zeitpunkte betrifft und die Antwort auf die Frage der 2. Eintrag ist.

Dann weiß der Lehrkörper auch, dass man das verstanden hat.

Delphi-Laie 6. Dez 2012 12:29

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
Zitat:

Zitat von Angel4585 (Beitrag 1194496)
Einer hat in einer Aufgabe insgesamt sagenhafte -2/5 Punkten erhalten, weil er zu viel geschrieben hat. Also die richtige Antwort und noch was dazu.
Er hätte also mehr Punkte erhalten, wenn er garnichts geschrieben hätte.

Das ist m.E. ein entscheidendes Argument dagegen. Weniger als nichts kann man nicht wissen, ergo kann man nicht weniger als 0 Punkte erreichen.

Ich erinnere nur daran, daß das derzeite Wahlrecht der BRD negatives Stimmgewicht ermöglicht, d.h., zunsätzlich Stimmen können einer Partei schaden und umgekehrt, weniger nutzen. Das ist natürlich ein Schildbürgerstreich und zurecht vom BVerfG als verfassungswidrig eingestuft worden.

Angel4585 6. Dez 2012 15:00

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
Naja meine Freundin wird wohl mal mit ein paar Klassenkameraden zum Vertrauenslehrer gehn, evtl sogar zum Rektor.

Ich hätte noch eine Frage an die Lehrerin:
Gibt es mehr Abzug, wenn das zuviel Geschriebene auch noch falsch ist, als wenn es wenigstens richtig gewesen wäre?

Sir Rufo 6. Dez 2012 15:33

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
Zitat:

Zitat von Angel4585 (Beitrag 1194558)
Naja meine Freundin wird wohl mal mit ein paar Klassenkameraden zum Vertrauenslehrer gehn, evtl sogar zum Rektor.

Ich hätte noch eine Frage an die Lehrerin:
Gibt es mehr Abzug, wenn das zuviel Geschriebene auch noch falsch ist, als wenn es wenigstens richtig gewesen wäre?

Ich würde deiner Freundin davon abraten in ihrem Fall etwas zu unternehmen, denn die Punktzahl in ihrem Fall ist berechtigt.

Phoenix 6. Dez 2012 16:25

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
Zitat:

Zitat von Sir Rufo (Beitrag 1194566)
Ich würde deiner Freundin davon abraten in ihrem Fall etwas zu unternehmen, denn die Punktzahl in ihrem Fall ist berechtigt.

Vielleicht hab ich jetzt was überlesen.

Sie hat gefragt, ob Sie mehr schreiben kann, die Lehrerin hat das bejaht.
Deswegen darf es jetzt erstmal keinen Punktabzug nur dafür geben, dass sie neben der Aufgabenstellung (2) auch noch (1) und (3) hingeschrieben hat.

Zumindest nicht, wenn 1 und 3 korrekt beantwortet wurden.
Wenn die Antworten für 1 und 3 jetzt inhaltlich falsch wären, darf sie natürlich für diese Fehler Punkte abziehen.

Wer mehr Leistet hat trotzdem (oder gerade deswegen) auch für Fehler in der Mehrarbeit zu haften.

Sir Rufo 6. Dez 2012 16:35

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
Wenn ich in der Antwort nicht klar hervorhebe, was ich als wirkliche Antwort meine, dann wird - zurecht - alles zur Antwort gezählt, was dort geschrieben wurde.

mschaefer 6. Dez 2012 18:51

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
Moin,

Zitat:

Zitat von Phoenix (Beitrag 1194498)
Zitat:

Zitat von Angel4585 (Beitrag 1194496)
Dürfen Lehrer sowas?

Ja. Sowas liegt vollständig im Ermessen der Lehrkraft.

Das ist: "Updatefähig".

Eine Bewertung muss u. a. die Eigenschaften '"Gleichbehandlung" und "Nachvollziehbarkeit" haben. Die Nachvolllziehbarkeit ist nur bei vorheriger Ankündigung gegeben und die Gleichbehandlung kann damit nicht gesichert sein.

Damit kann man schlicht zum Vertrauenslehrer eine Schule gehen und völlig wirkungslos wird das nicht bleiben. Ob sich das in der Benotung lohnt steht auf einem anderen Blatt. Besser ist es sicher zu wissen was man schreibt.

Grüße in die Runde

Garfield 7. Dez 2012 23:14

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
Zitat:

Zitat von Sir Rufo (Beitrag 1194566)
Ich würde deiner Freundin davon abraten in ihrem Fall etwas zu unternehmen, denn die Punktzahl in ihrem Fall ist berechtigt.

Woher weißt Du das?

Zitat:

Zitat von Phoenix (Beitrag 1194498)
... Sowas liegt vollständig im Ermessen der Lehrkraft. ...

Die Ausübung von Ermessen muss nachprüfbar sein. Wenn man die Argumente der Lehrerin kennt, man man prüfen, ob sie das Ermessen fehlerhaft ausgeübt hat.

Sir Rufo 7. Dez 2012 23:17

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
Zitat:

Zitat von Garfield (Beitrag 1194725)
Zitat:

Zitat von Sir Rufo (Beitrag 1194566)
Ich würde deiner Freundin davon abraten in ihrem Fall etwas zu unternehmen, denn die Punktzahl in ihrem Fall ist berechtigt.

Woher weißt Du das?

Weil ich mir durchgelesen habe, was sie als Antwort geschrieben hat und es mit der Fragestellung verglichen habe?

Garfield 7. Dez 2012 23:26

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
Zitat:

Zitat von Sir Rufo (Beitrag 1194726)
Weil ich mir durchgelesen habe, was sie als Antwort geschrieben hat und es mit der Fragestellung verglichen habe?

Dann kannst Du sicher auch erklären, wie die Punktevergabe zustande gekommen ist!?

Sir Rufo 7. Dez 2012 23:55

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
Zitat:

Zitat von Garfield (Beitrag 1194727)
Zitat:

Zitat von Sir Rufo (Beitrag 1194726)
Weil ich mir durchgelesen habe, was sie als Antwort geschrieben hat und es mit der Fragestellung verglichen habe?

Dann kannst Du sicher auch erklären, wie die Punktevergabe zustande gekommen ist!?

Ja, hat der TE ja geschrieben.

Nochmal zu den Fakten:

Die Aufgabenstellung war klar (auch der Teilnehmerin).
Die Frage während der Prüfung war: "Darf ich alle 3 Punkte aufschreiben, weil ich mir die so besser merken kann?" Antwort: "Ja"
Es wurde allen 3 Möglichkeiten aufgeschrieben (nur eine ist aber die korrekte Antwort, die anderen sind im Kontext der Frage falsch).

Wenn man es jetzt versäumt das hervorzuheben, was man als Antwort abgeben möchte, dann muss alles gewertet werden. 1x richtig, 2x falsch = 1/3 richtig von 5 möglichen Punkten = 2 Punkte
(Tatsächlich hat die Lehrerin für jede falsche Teilantwort 1.5 Punkte abgezogen und ist damit bei anderen über das Ziel hinausgeschossen)

Das Ziel der Frage ist es ja nicht abzuprüfen, ob man alle Möglichkeiten auswendig gelernt hat, sondern ob man auch verstanden hat, wozu das gut ist. Und wenn man das weiß, dann muss man es auch so dokumentieren. Alles andere wäre Kaffeesatz lesen oder Glaskugel befragen.

Eine ähnliche Erfahrung hat eigentlich jeder Programmierer schon gemacht:
"Ein Programm macht nicht das was man sich gedacht hat, sondern das, was man programmiert hat."

Ein paar Zeilen mehr in einem Programm machen das nicht besser oder wertvoller, sondern unbrauchbar, wenn diese im Kontext falsch sind. Habe ich die als Gedankenstütze drin, dann muss ich diese auskommentieren, sonst werden die vom Compiler stumpf übersetzt.

Um nochmal auf die Ausgangsfrage zurückzukommen:

Eine Aufgabe mit negativen Punkten zu bewerten (das war die Ausgangsfrage, obwohl sie auf die Situation der Freundin nicht passt) verstösst gegen das Gleichheitsprinzip.

Eine komplett falsch beantwortete Frage darf nicht schlechter bewertet werden als eine nicht beantwortete Frage.

Garfield 8. Dez 2012 00:31

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
Zitat:

Zitat von Sir Rufo (Beitrag 1194729)
Die Aufgabenstellung war klar (auch der Teilnehmerin).

Gut.

Zitat:

Zitat von Sir Rufo (Beitrag 1194729)
Die Frage während der Prüfung war: "Darf ich alle 3 Punkte aufschreiben, weil ich mir die so besser merken kann?" Antwort: "Ja"

Wie Du das aus
Zitat:

Zitat von Angel4585 (Beitrag 1194496)
... Es wurde sogar gefragt ob man auch mehr schreiben darf und sie hat mit "Ja" geantwortet.

entnimmst verstehe ich nicht.

Zitat:

Zitat von Sir Rufo (Beitrag 1194729)
Wenn man es jetzt versäumt das hervorzuheben, was man als Antwort abgeben möchte, dann muss alles gewertet werden.

Wurde es versäumt? Kann man wohl aus der Schilderung nicht entnehmen.

Zitat:

Zitat von Sir Rufo (Beitrag 1194729)
Eine komplett falsch beantwortete Frage darf nicht schlechter bewertet werden als eine nicht beantwortete Frage.

Dem stimme ich zu.

Sir Rufo 8. Dez 2012 00:40

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
Zitat:

Zitat von Garfield (Beitrag 1194730)
Zitat:

Zitat von Sir Rufo (Beitrag 1194729)
Die Frage während der Prüfung war: "Darf ich alle 3 Punkte aufschreiben, weil ich mir die so besser merken kann?" Antwort: "Ja"

Wie Du das aus
Zitat:

Zitat von Angel4585 (Beitrag 1194496)
... Es wurde sogar gefragt ob man auch mehr schreiben darf und sie hat mit "Ja" geantwortet.

entnimmst verstehe ich nicht.

Zitat:

Zitat von Sir Rufo (Beitrag 1194729)
Wenn man es jetzt versäumt das hervorzuheben, was man als Antwort abgeben möchte, dann muss alles gewertet werden.

Wurde es versäumt? Kann man wohl aus der Schilderung nicht entnehmen.

Irgendwie schon
Zitat:

Zitat von Angel4585 (Beitrag 1194533)
Bei meiner Freundin war die Aufgabe in etwa folgende:

Nennen Sie die Buchungssätze für die Jahresendbuchung(PRAP/PRP).

Nun gibt es bei PRAP/PRP 3 Zeitpunkte an denen Buchungen stattfinden:

1. Der Tag an dem das Ereignis stattfindet (z.B. heute)
2. Ende aktuelles Jahr/Geschäftsjahr
3. Beginn nächstes Jahr/Geschäftsjahr

Konkret gefragt war als 2.

Sie hat gefragt ob Sie das Gesamte aufschreiben darf, weil Sie sich das besser merken kann.
Antwort war: Ja darfst du.


Sie hat also alle drei aufgeschrieben.

Für 2. hat Sie die vollen 5 Punkte bekommen und für 1. und 3. jeweils 1,5 Abzug.

Ergebnis: 2/5 Punkte


Garfield 8. Dez 2012 09:00

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
Stimmt. :oops: Aus dem Satz könnte man ableiten, dass es fachliche Mängel bei der Lösung gibt.

Furtbichler 8. Dez 2012 11:30

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
"Nennen Sie alle Primzahlen zwischen 10 und 20"
"Darf ich alle Zahlen zwischen 10 und 20 aufschreiben, dann kann ich besser rechnen"
"Klar doch"
...

Delbor 8. Dez 2012 11:34

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
Hi Sir Rufo

Zitat:

Zitat von Sir Rufo (Beitrag 1194505)
Ich (und noch einige andere) bekam für eine Mathearbeit eine 3, was so gesehen nicht tragisch war.
Ein Nachbar aber hatte weniger Punkte erreicht und bekam eine 2 :shock:

Ich mag mich an eine Matheprüfung erinnern - ein Blatt Papier, auf jeder Seite Platz für 2 Lösungen. Ich hab lange davorgesessen und viel hin-und her gegrübelt. Schliesslich schrieb ich die 4 Resultate hin.
Aber leider nur die Resultate. Die waren zwar alle richtig. Der Lehrer wollte aber weniger die Resultate sehen, als vielmehr den Weg, wie ich zu diesen gekommen bin. Und deshalb gab es für diese Prüfung die Note Null. (BestNote wäre 6 gewesen)... :-D:-D:-D

Hätte ich den Rechnungswweg hingeschrieben, aber allesamt mit falschen Resultaten, hätte ich bestimmt eine bessere Note gehabt!

Gruss
Delbor

Delbor 8. Dez 2012 11:53

AW: Dürfen Lehrer Minuspunkte vergeben?
 
Hi Furtbichler
Zitat:

Zitat:

Zitat von Phoenix (Beitrag 1194498)
...und dann aber eigenmächtig auch noch Y macht, dann ist im Betrieb mit einer hohen Wahrscheinlichkeit die Arbeitszeit die für Y draufgegangen ist nicht eingeplant gewesen, weil der Chef diesen jemanden besser für Z einsetzen wolle...

... aber genau dieser Chef hat vorher Mehrarbeit auf Nachfrage zugestimmt. Ergo ist der Chef ein Verlust für die Firma, denn er macht keine klaren Vorgaben, widerspricht sich selbst, verunsichert die Belegschaft und vergibt Anweisungen, die zu Resourcenknappheit führen.
Die Frage, die sich stellt, ist doch wohl: was hat die Mehrarbeit mit der Auftragsarbeit zu tun?
Wenn sie die Verständlichkeit einer Antwort oder die Qualität eines Produktes verbessert, entsteht daraus mit grosser Wahrscheinlichkeit ein zusätzlicher Mehrwert, der sich zwar erst etwas später zeigt, dafür aber umso nachhaltiger - in Form verstärkter Kundenbindung beispielsweise.

Gruss
Delbor


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