Delphi-PRAXiS

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Angel4585 28. Okt 2013 12:26

Ende des Studiums - was nun?
 
Guten Tag!

Ich bin nun im siebten und voraussichtlich letzten Semester meines Informatik-Studiums, arbeite zur Zeit an meiner Bachelor-Arbeit und mache mir so langsam Gedanken über meine Zukunft.

Meine Stärken:
Kenntnisse in C,C++,C#, Java, Delphi, PHP, Assembler
ISTQB - Certified Tester

Meine Schwächen:
Generell nicht gut in grafischen Belangen(GUI-Design etc.), dafür gibt es imho Designer.
Trotz jahrelanger Erfahrung in der Programmierung kaum praktische Erfahrung mit (Unit-)Testing, Versionskontrolle, Dokumentation, strukturiertem Arbeiten.
Alles Dinge auf die in der Firma in der ich arbeite nur theoretisch Wert gelegt wurde. Es wurde zwar gefordert aber in der Ausbildung etc. nie vermittelt. Ich hätte es über Selbststudium lernen müssen, wofür ich jedoch zu ungeduldig war.
"Einfach drauflos"-programmieren macht zumindest anfangs mehr Spass. Später wenn Fehler auftreten natürlich nicht mehr.

Was ich will:
Ich will lernen eine Software ordentlich zu entwickeln.
- strukturiertes, sauberes arbeiten
- richtiger Umgang mit den vorhandenen Werkzeugen
- arbeiten in einem Team mit mindestens 3 anderen Entwicklern.

Selbsteinschätzung:
Ich habe die letzten 8 Jahre im Betrieb mit Delphi entwickelt aber einiges nicht ordentlich gemacht.
Das möchte ich nun ändern, was jedoch ein Haufen an Selbstdisziplin verlangt.
Im Studium habe ich C/C++/C# und Java gelernt und dort auch die Dinge versucht nachzuholen, die ich in Delphi anfangs verpasst habe.
Ausserdem mache ich mich gerne schlechter als ich bin.
Ich weis das, habe gleichzeitig aber auch den Eindruck, dass andere mich oft besser machen als ich bin.

Ich würde gerne zukünftig mit Java oder C# arbeiten, da ich mich dort etwas besser mit den Werkzeugen auskenne.
Bei Delphi kenne ich mich etwas besser mit der Sprache aus, habe aber die genannten Werkzeuge total ausser acht gelassen.
Ausserdem ist die IDE teuer und mit Lazarus komme ich aktuell noch nicht klar.

Was würdet Ihr mir empfehlen?

Eher weg von Delphi und die anderen Sprachen besser kennenlernen, bzw. eine davon.
Oder eher bei Delphi bleiben und die Werkzeuge besser kennenlernen?

Gibt es hier in der Gegend (Freiburg im Breisgau) überhaupt Bedarf?
Man findet relativ wenig Stellenangebote für Java- oder Delphi-Entwickler.
Weg von hier will ich nicht. Familie, Wetter, usw. ;)

TiGü 28. Okt 2013 12:35

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Wie siehts denn mit einen Master obendrauf aus?

In der Zeit kannst du dir nochmal über deine Lebensziele und Prioritäten klar werden.

Auch schadet mal ein Auslandssemester oder gar das ganze Master-Studium in einer anderen Stadt nicht.
Dann wirst du sehen, dass es woanderes auch schön sein kann.
Außerdem ist Freiburg sehr gut mit üblichen Verkehrsmitteln aus vielen Teilen Deutschlands erreichbar.

Des Weiteren muss man heutzutage einfach mobil sein.
Ich bin wegen der Arbeit über 600 km weit von zuhause weggezogen.

Popov 28. Okt 2013 12:36

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Such dir einen Job als Taxifahrer.

CCRDude 28. Okt 2013 12:38

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Beide Rückfragen in Sachen Empfehlung würde ich als unwichtig bezeichnen...

Statt Dich auf eine Sprache zu konzentrieren, solltest Du die genannten Schwächen (Testing/QS, Versionierung, Dokumentation, Arbeitsmethoden) stärken. Da ist es erstmal ziemlich unwichtig, in welcher Sprache.

Insofern würde ich als Arbeitgeber Deine Auflistung Deiner Stärken auch als sekundäre Vorteile betrachten, primäre dagegegen gar keine aufgelistet sehen.

Okay, in der Zwischenzeit gab's weitere Beiträge die das noch heftiger sagen, dann muss ich mich dafür ja jetzt nicht schämen ;)

Angel4585 28. Okt 2013 12:50

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
@TiGü:
Master reizt mich gerade nicht so sehr, bin froh wenn ich in eine Firma komme mit ein paar Entwicklern und die vorbildlich entwickeln.
Ausland würde mich schon reizen, aber aktuell kann ich nicht weg, weil meine Freundin seit einigen Monaten krank ist und ich sie nicht lange alleine lassen kann.
Pendeln wäre noch eine Alternative, aber dort kommen nur Basel, Offenburg und Karlsruhe in Frage. (Und natürlich die Orte dazwischen)
Und es muss sich finanziell wie qualitativ lohnen. Ich möchte nicht (wieder) in einem "Ramschladen" (in Bezug auf die Softwareentwicklung) unterkommen.

@Popov:
.... :mrgreen:

@CCRDude:
Danke für diese etwas ausführlichere Meinung.
Ich habe ja schon etwas Ahnung von diesen Dingen, aber eben nur so viel wie ein Absolvent eben hat.
Die praktische Erfahrung die jemand hat, der jahrelang damit arbeitet habe ich aber natürlich nicht und die möchte ich eben bekommen.

Welche Erwartungen werden denn von Firmen an Absolventen gestellt?
Man liest ja schon häufiger von Stellenanzeigen wie "Junges Team mit jahrelanger Erfahrung"

Ich habe die Angaben oben noch um das ISTQB-Zertifikat erweitert, da dieses wohl noch interessant ist für Arbeitgeber.

Edit:
Was wären denn eigentlich "primäre" Vorteile?
Wie schult man seine Arbeitsmethode?

Der schöne Günther 28. Okt 2013 12:57

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Zitat:

Zitat von Popov (Beitrag 1233439)
Such dir einen Job als Taxifahrer.

Kannst du vergessen, die ganzen Germanisten nehmen dir die Arbeit weg.

TiGü 28. Okt 2013 13:08

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Zitat:

Zitat von Angel4585 (Beitrag 1233445)
@TiGü:
Master reizt mich gerade nicht so sehr, bin froh wenn ich in eine Firma komme mit ein paar Entwicklern und die vorbildlich entwickeln.

Ich möchte nicht (wieder) in einem "Ramschladen" (in Bezug auf die Softwareentwicklung) unterkommen.

Es widerspricht sich nach meiner Erfahrung, dass du eine vorbildliche Firma als Arbeitgeber haben möchtest, gleichzeitig soll diese aber einen unsicheren Bachelor-Absolventen mit Nesthocker-Ambitionen
einstellen? :roll:

Ob dich der Master nun persönlich reizt oder nicht ist dem Arbeitsmarkt sowas von herzlich egal!

Welche Qualifikation ist denn so in der Regel gefragt?
In Augen deiner Vorgesetzten (i.d.R. Diplom-Ingenieure/Informatiker etc.) ist ein Bachelor-Absolvent nur halb fertig.

Versuche noch zwei Jahre Lebenszeit in einer anderen Stadt zu investieren, dann sieht die Zukunft schon wieder ganz anderes aus.

Wer weiß zum Beispiel, ob du in zwei Jahren noch mit deiner Freundin zusammen bist?

Angel4585 28. Okt 2013 13:40

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Naja unsicher? Ich weis was ich will: Bessere Software entwickeln!
Ich denke das ist schonmal eine Erkenntnis, die viele für sich noch entdecken müssen.

Ich denke der "Arbeitsmarkt" wird einen Bachelor-Absolventen durchaus dabei unterstützen seinen Weg zu finden.
Es spricht doch durchaus nichts dagegen ersteinmal zwei-drei Jahre nach dem Bachelor-Abschluss die neu gewonnenen Erfahrungen und Kenntnisse anzuwenden um dann auch den richtigen Masterstudiengang auszuwählen?
Ich schreibe ja nicht, dass ich nie den Master machen möchte, sondern dass ich gerade keine Lust darauf habe.

Was will ich als Softwareentwickler eigentlich in einer anderen Stadt?
Ein anderes Land - OK - Sprache, Kultur usw. aber im Großen und Ganzen ist Deutschland doch Deutschland bzw. 16MBit in Freiburg = 16MBit in Dresden?
Warum sollte man nicht auch einfach mal daheim bleiben wollen?

Irgendwie hat mir - bis auf der von CCRDude - bisher kein Beitrag so richtig weitergeholfen.
Aber vielleicht liegt das auch an mir.

Ich hoffe es kommen noch mehr Meinungen und Erfahrungen aus denen man/ich lernen kann.

mkinzler 28. Okt 2013 13:40

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Zitat:

Zitat von Popov (Beitrag 1233439)
Such dir einen Job als Taxifahrer.

Das finde ich nicht witzig!

jaevencooler 28. Okt 2013 14:09

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Moin, Moin,


als Software Entwickler & Arbeitgeber kann ich Dir nur folgendes empfehlen :

- nicht aus dem Breisgau weg ziehen wollen, geht gar nicht in diesem Job, erste Voraussetzung für einen interessanten Job ist doch das Dich Dein zukünftiger
Arbeitgeber zu seinen Kunden , wo immer die auch sitzen, schicken kann. Nur so kommt man an interessante Projekte.
(Meine Frau kommt aus Schwenningen, ich weiß da ist es schön, hilft aber nichts 8-) )

- Delphi wird schon seit Jahren tot gesagt, lebt aber noch immer. Heute ist es aber sehr wichtig das man sich zusätzlich noch in einer anderen Hochsprache gut auskennt,
vorzugsweise sollte das Java / C# sein.

- Du solltest Dich auch mit der einen oder anderen Datenbank bekannt machen (MS-SQL / Oracle) , macht sich immer gut in deiner Vita

- Deinen Master musst ! Du auf jeden Fall machen, wenn Du später mal Aufstiegs Chancen im Job haben willst, sonst zieht jeder andere mit Master an Dir vorbei, auch wenn diese Person fachlich vielleicht nicht so qualifiziert ist wie Du.


Beste Grüße
Michael

PS: das mit dem Taxifahrer war wirlich nicht witzig

JasonDX 28. Okt 2013 14:19

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Zitat:

Zitat von Angel4585 (Beitrag 1233464)
Naja unsicher? Ich weis was ich will: Bessere Software entwickeln!
Ich denke das ist schonmal eine Erkenntnis, die viele für sich noch entdecken müssen.

Und um bessere Software zu entwickeln braucht man a) die Ausbildung und b) die Erfahrung dazu.
Mein Tip wäre: Mach den Master, und jobbe nebenher. Dann brauchst du im Notfall zwar ein Semester länger, aber das isses wert. 1. Steigst du bereits mit Erfahrung ins Arbeitsleben ein, und 2. hast du auch bessere Qualifikationen. Ich selbst bin froh, diesen Weg gegangen zu sein - und es hat sich gelohnt. Und, wenn du immernoch bei deinen Eltern wohnst: Zieh woanders hin. Glaub mir, das macht verdammt viel aus.

Zitat:

Zitat von Angel4585 (Beitrag 1233464)
Es spricht doch durchaus nichts dagegen ersteinmal zwei-drei Jahre nach dem Bachelor-Abschluss die neu gewonnenen Erfahrungen und Kenntnisse anzuwenden um dann auch den richtigen Masterstudiengang auszuwählen?

Nein, aber dann darfst du nicht zu viele Erwartungen setzen. Ein Unternehmen kann nicht auf der einen Seite hohen Wert auf saubere Entwicklung legen, dann aber Entwickler einbringen, die erst ordentlich erlernen müssen, wie saubere Entwicklung funktioniert.

Zitat:

Zitat von Angel4585 (Beitrag 1233464)
Was will ich als Softwareentwickler eigentlich in einer anderen Stadt?

Weg von daheim, Selbstständigkeit, neue Lebenserfahrung, Umgebungswechsel, etc.
Zitat:

Zitat von Angel4585 (Beitrag 1233464)
Warum sollte man nicht auch einfach mal daheim bleiben wollen?

Weil der Schritt, eigenständig zu leben, sich deutlich auf die persönliche Weiterentwicklung und Entfaltung auswirkt.

Zitat:

Zitat von Angel4585 (Beitrag 1233464)
Irgendwie hat mir - bis auf der von CCRDude - bisher kein Beitrag so richtig weitergeholfen.
Aber vielleicht liegt das auch an mir.

Ein bisschen vielleicht - dir werden Dinge gesagt, die du eigentlich nicht hören willst.

Angel4585 28. Okt 2013 14:35

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Hmm.. Datenbanken habe ich tatsächlich nicht aufgezählt.
Ich kann das oben jetzt nichtmehr ergänzen, deswegen hier:

Praktische Erfahrungen mit:
- MySQL
- BDE/Paradox
- Firebird

Erfahrungen aus dem Studium:
- MySQL
- Firebird
- Oracle
- Apache Derby

In privatem Gebrauch:
- H2/HSQLDB
- SQLite

@JasonDX:
Ich wohne seit über 4 Jahren nichtmehr bei meinen Eltern und kann mir auch nicht vorstellen wieder zurückzuziehen. :)
In dieser Zeit habe ich mich auch persönlich sehr weiterentwickelt, aber ans andere Ende von Deutschland möchte ich dennoch nicht ziehen.
Wenn ich hier in der Gegend nichts finde bleibt mir natürlich nichts anderes übrig, aber erstmal werde ich hier nach einer Stelle suchen.

CCRDude 28. Okt 2013 15:10

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Primäre Vorteile wären für mich durchaus die schon von Dir genannten Schwächen:
  • Kenntnisse von Testmethoden (das Zertifikat ist da ein guter Ansatz) - spricht z.B. für ein Qualitätsbewusstsein
  • Kenntnisse von versch. Arbeitsmethoden (Scrumm, Agile, Kanban, ...) - spricht z.B. für Teamdenken
  • Kenntnisse in Sachen Versionierung - spricht z.B. für Nachhaltigkeit und Teamfähigkeit
  • Kenntnisse in Sachen Dokumentation (das sollte am ehesten schon im Studium vorgekommen sein) - spricht für Nachhaltigkeit und kundenorientiertes Arbeiten

Vor etlichen Jahren habe ich nen Entwickler auch mal vorrangig nach dem Kriterium "Delphi" eingestellt, heute bin ich klüger :) Delphi (oder irgend eine andere Sprache) zu können sagt noch nichts darüber aus, gute Software entwickeln zu können. Jemand gescheites arbeitet sich schnell in eine neue Sprache ein, der braucht gar kein Delphi/X/Y/Z zu können. Aber jemand, der ein Projekt nicht mit einem Pflichtenheft anfängt, sich mit Mitarbeitern nicht über einen sinnvollen Projektplan verständigen kann, dem ich erst mühsam davon überzeugen muss, warum ich genausoviel Testcode wie Produktionscode erwarte - der bräuchte deutlich mehr als die drei Monate Probezeit, um eingearbeitet zu werden und überhaupt zeigen zu können, ob er "taugt".

TiGü 28. Okt 2013 15:27

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Zitat:

Zitat von Angel4585 (Beitrag 1233471)
Wenn ich hier in der Gegend nichts finde bleibt mir natürlich nichts anderes übrig, aber erstmal werde ich hier nach einer Stelle suchen.

Ich habe mal gerüchteweise gehört, dass in BaWü die französische Sprache stark gefördert wird.
Wie steht es um dein Französich? Findest du interessante Stellen in den Großräumen Colmar, Straßburg und Mülhausen?

Keiner verlangt dass du nach Rügen ziehen sollst, aber ein Ortswechsel wird dir gut tun.
Andere haben dir ja schon dazu geraten. Und mitnichten ist Deutschland gleich Deutschland.
Ich bin aus Berlin ins Rheinland gezogen und hier gibt es zwar auch asphaltierte Straßen mit Beleuchtung (um mal irgendetwas Beliebiges zu nennen), trotzdem ist vieles irgendwie ein bisschen anderes.

Am besten wäre es wahrscheinlich, wenn du einen Master in einer mittelgroßen Stadt in BaWü machst (Karlsruhe, Stuttgart).
So kannst du immer noch am Wochenende nach Hause pendeln und bist zumindest mal aus deinen Schneckenhaus raus.

Was macht denn dein Freundin beruflich?
Wohnt die auch in Endingen?

grl 28. Okt 2013 16:28

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Hallo Martin!

So aus Arbeitgebersicht denke ich:
- Wenn du jetzt im 7. Semester bist: Was hast du denn dann in der Zeit gelernt? Kenntnisse von ein paar Sprachen erworben (da häng ich schon automatisch ein "Grund-" davor, und das behauptet heute jeder Hauptschüler von sich) und ein Zertifikat im Software-Testen.
- Was du nicht kannst beschreibst du viel deutlicher - daraus würde ich eine ziemliche Unsicherheit ableiten.

Ich würde dir rate: Setz dich hin und geh mal wirklich durch was du gelernt hast und schreib das auf. Dann mach eine Liste mit Arbeitsgebieten aus der Softwareentwicklung, die du bearbeitet hast. Welche Erfahrungen hast du gesammelt? Wenn einer über Jahre programmiert und nicht gut beim GUI-bauen ist - vielleicht hast du ja Erfahrungen im Embedded-Bereich? Das wär z.B. eine wertvolle Qualifikation!

Mach aus allem was du kannst und weißt eine übersichtliche Aufstellung und dann schau mal, wie sich das mit den Anforderungen (auch internationaler) Stellenanforderungen deckt und gewinne damit eine realistische Einschätzung deiner Qualifikation.

Und den vielzitierten Master dranhängen: Ja würde ich auch dringend empfehlen!

Gruß
GRL

NurMeineMeinung 28. Okt 2013 17:10

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Hallo

Hey was soll das, kein vernünftig denkender Arbeitgeber erwartet von einem Schulabgänger das er alles kann, wenn ja dann wäre es der falsche Arbeitgeber für mich.

Die erste Info , dir ist deine Freundin, aktuelle Wohngegend wichtig ... Verstehe ich nur zu gut.

Allgemein gilt schon immer, ein Prophet gilt nichts im eigenen land. Wenn du wirklich Karriere machen willst musst du weiter weg und Erfahrungen sammeln und und dann ein paarmal wechseln. (Wieder spricht der oberen Aussage)

Ansonsten würde ich an die möglichen Arbeitgeber im Umkreis mal eine Blindbewerbungen senden.

Aus Arbeitgebersicht hat ein Ortsgebunden Arbeitnehmer, durchaus Charme.

Kein Chef will einen Anfänger ausbilden und sobald er etwas kann verliert er ihn wieder.

Der Ideale Arbeitnehmer hat ein Haus um die Ecke mit möglichst viel Schulden, eine Frau mit einigen Kindern .... Der macht was der Chef will.

Richtig Karriere machen so aber die wenigsten.

Eigentlich Perverse aber die Entscheidung Karriere oder Familie widerspricht sich leider noch immer.

Phoenix 28. Okt 2013 17:20

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Aus gegebenem Anlass: Ich suche gerade neue Kollegen/Innen: http://www.smarthouse.de/Karriere/Jobs/

Deinen Master könntest Du z.B. an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW, ehemals Berufsakademie / BA) machen. Da dürfte sich in den ausgeschriebenen Positionen der ein oder andere Posten für eignen. Die Idee mit geteilten Semestern an der DHBW und im Betrieb ist natürlich sehr genehm, zumal Du in den Praxisphasen genau Deine Themen bei Denen Du Dich verbessern möchtest platzieren könntest.

Grundsätzlich ist es aber schonmal gut, dass Du die Defizite erkannt hast und daran was ändern möchtest. Bei vielen fehlt es leider schon daran.

Angel4585 29. Okt 2013 06:37

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Hui da ist ja einiges dazu gekommen, dann möchte ich mal anfangen mit Antworten:

@CCRDude:
Dokumentation, Versionierung, die genannten Arbeitsmethoden und Testwerkzeuge kam im Studium dran, insofern habe ich Kenntnis in diesen Dingen.
In zwei Projektarbeiten wurden Dokumentation, Versionierung und Testwerkzeuge auch verwendet.
Bei der Arbeitsmethode wurde nach dem V-Modell gearbeitet, da unser Projektbetreuer in Böblingen für Philips Medical Care arbeitet und dieses dort scheinbar praktiziert wird.

Das Problem ist ja nicht, dass ich nichts von alle dem kenne, das kam ja alles im Studium dran. Aber praktisch eingesetzt hab ich vieles davon kaum bis gar nicht.

Es handelt sich bei mir eher um das Hundeplatzphänomen:
In der Hochschule in einer Gruppe mit anderen funktioniert das sehr gut mit Tests, Versionierung und Dokumentation. Wie ein Hund auf dem Hundeplatz der dort 45 Minuten auf jede Bewegung von Herrchen reagiert.
Sobald ich aber in der Firma oder zuhause wieder alleine arbeite lasse ich vieles davon links liegen. Wie ein Hund auf seiner Spielwiese der plötzlich eben nichtmehr auf sein Herrchen hört.
Das hat was mit Selbstdisziplin zu tun die bei mir scheinbar etwas Mangelware ist. deswegen möchte ich in einem Team arbeiten, weil das dort eben in der Regel gut funktioniert - sofern alle oder ein paar Teammitglieder mitmachen.

@grl:
Das stimmt, so eine Liste könnte ich machen, die wird recht lang denke ich :D
Der Bereich Embedded-Systems kommt erst in diesem siebten Semester und den finde ich auch recht interessant.
Andererseits haben Embedded-Entwickler oft auch einen schweren Stand, weil sie ja nicht direkt was vorzeigen können wie Entwickler die ne GUI haben.

@NurMeineMeinung:
Genau das hat mich jetzt auch etwas verwundert. Scheinbar erwarten fast alle hier, dass man nach dem Studium alles im Gebiet der Informatik abdeckt und kann. Kommt jedenfalls so rüber. Mir ist aber durchaus bewusst, dass das nicht der Fall sein kann. Wenn ich sehe, dass ich noch einer der besseren in meinem Studiengang bin und viele andere noch weniger Ahnung haben als ich.
Es handelt sich evtl. wirklich um etwas Unsicherheit, weil während dem Studium so viele Dinge auf einen einprasseln, die man erstmal verarbeiten und in die richtige Ecke einordnen muss. Ich bin mir einfach nicht sicher wo ich stehe, weil mir der Vergleich zu anderen Fachleuten fehlt.

@Phoenix:
Ja ich erinnere mich da an etwas, das hattest du schonmal irgendwo geschrieben. Du pendelst immer von Hausach nach Karlsruhe ;)

@Smut:
Jaja der Master. Was bringt der mir konkret? Verdient man auf Anhieb das doppelte?
Natürlich muss man irgendwo sehen, dass man was verdient um sich was leisten zu können, aber Geld ist doch nicht das wichtigste, gerade in unserem Beruf.
Wenn ich sehe wie viele der Professoren mal viel Geld verdient haben und dann mit Burnout ausgeschieden und jetzt an der Hochschule tätig sind frage ich mich: Ist es das wert?

Hier an der Hochschule gibt es auch einen Masterstudiengang. Aber von den Themen die dort behandelt werden reizt der mich aktuell einfach nicht.

Ich werde einen Master machen, wenn es:
a) meine Lebenssituation zulässt
b) die Vorlesungsthemen mich interessieren
c) ich den Eindruck habe, dass mich der Master wirklich weiterbringt

Ich möchte nicht zwingend die große Karriere machen.
Ein Bill Gates oder Steve Jobs möchte ich an sich nicht unbedingt werden und werde ich auch nicht.
Mir ist ein solides Leben wichtiger.

Furtbichler 29. Okt 2013 06:48

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Neben einem guten Abschluß bringt dich nur Erfahrung weiter. Und die bekommst Du nur, wenn Du irgendwo anfängst, zu arbeiten. Geld spielt da noch keine Rolle bzw. sollte noch keine Rolle spielen. Am Anfang zumindest.

Von da ab kannst Du schauen, ob nicht doch die große weite Welt winkt. Denn es ist ein ziemliches Abenteuer (positiv!), in eine fremde Stadt oder ein fremdes Land zu fahren, um dort zu arbeiten. Sinnigerweise natürlich anders herum, also erst eine Stelle finden und dann dort hin ziehen. *Diese* Erfahrung ist unersetzlich.

Und wenn in deiner Vita dann noch Auslandserfahrung steht ....

Und dabei geht es imho nicht um Karriere (wobei ich mich dann auch frage, wieso du fragst, ob man als Master das Doppelte verdienen wird), sondern um die persönliche Entwicklung.

Lemmy 29. Okt 2013 07:03

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Guten Morgen,

ich bin glücklicherweise seit längerem in der Lage mich mit Projekten bewerben zu können und nicht mehr mit meinem Studium. Außerdem habe ich seit 5 Jahren nichts mehr mit Personaleinstellung am Hut. Allerdings bin ich auch über die Reaktionen überrascht.

Ich habe noch einen Dipl-Ing(FH) gemacht - ist der Bachelor wirklich so mies (angesehen)?

Alle Dinge die du beschreibst was dir fehlen, fasse ich als fehlende Berufserfahrung zusammen. Gut, aktuell wollen viele Arbeitgeber halt den 20 jährigen Entwickler mit 30 Jahren Erfahrung ;-) Aber auch den Punkt könnte man ggf. verbessern - machst Du deine Bachelorarbeit mit einem Betrieb oder ist das eine rein theoretische Arbeit für die Hochschule? (gut ist eher eine rhetorische Frage :-))

Ein langfristiges Problem könnte sich aber schon durch den fehlenden Master ergeben, da immer entscheidend ist in ein Vorstellungsgespräch zu kommen. Und wenn dort halt Bachelors generell erstmal aussortiert werden, selbst wenn er interessante Projekte gemacht hat... Oder beim Staat, bei dem es im Grunde egal ist was du machst und die Gehaltsstufe immer noch nur anhand des höchsten Abschlusses festgelegt wird....

Der Standort ist jetzt sicherlich nicht optimal. Allerdings auch nicht unmöglich: Ich wohne in Stuttgart und arbeite für ne Firma in München (Homeoffice). Das ist aber heute immer noch die Ausnahme und bei Yahoo gehen sie ja gerade wieder den umgekehrten Weg. Außerdem funktioniert das auch nur, wenn Du schon einiges an Erfahrung mit bringst...

Eine generelle Empfehlung ist schwer. In Freiburg würde sich aber definitiv der Blick ins nahe Ausland (Frankreich, Schweiz) lohnen. Und wenn es privat mal besser läuft auch den Master angehen - vielleicht auch in einem etwas anderen Bereich, wie technische Betriebswirtschaft oder ähnliches.
Fazit: Jetzt mit einem Job zu beginnen und das Studium erst mal sacken zu lassen halte ich nicht für verkehrt (wenn du eine entsprechende Stelle im IT-Bereich findest) um dann in 2-3 Jahren den Master (berufsbegleitend?) dran zu hängen. Ist kein Zuckerschlecken, aber das ist der Rest auch nicht :-)

GRüße

Furtbichler 29. Okt 2013 07:13

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Zitat:

Zitat von Lemmy (Beitrag 1233570)
...aktuell wollen viele Arbeitgeber halt den 20 jährigen Entwickler mit 30 Jahren Erfahrung ;-) ...

Ist das wirklich so?

Meiner Meinung nach nicht. Firmen suchen verständlicherweise häufig jemanden mit Erfahrung und zwar technisch bedingt mit Erfahrung, die er sich in den letzten 4-6 Jahren angeeignet hat. Dann ist man nämlich schon 'Senior-Entwickler', wobei das Wort einem schon die Tränen in die Augen treibt.

Im Softwarebereich sind 10 Jahre alte Kenntnisse nicht mehr wirklich brauchbar.

Aber egal: 5 Jahre Erfahrung als Softwareentwickler mit aktuellen Technologien... Würde mir reichen, wenn ich Leute benötige. Der/die wäre dann Mitte-Ende 20. Und das klingt schon realistischer als deine Polemik.

Nur in Führungspositionen werden 'alte Hasen' mit (Lebens-)Erfahrung wirklich benötigt. Wer für Positionen dieser Art Uni-Abgänger auswählt, hat einen an der Waffel.

Also: Arschbacken zusammenkneifen und ab in die Wirtschaft! Vor oder nach dem Master.

jobo 29. Okt 2013 07:33

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Ich finde zuhause bleiben zu wollen keinen schlechten Ansatz. Zwischendurch einmal über den Tellerrand zu schauen (Ausland) ist bestimmt nicht verkehrt.
Nur weil alle danach schreien bzw. sich den Stiefel anziehen, muss es nicht richtig sein, direkt nach München, Hamburg oder London zu gehen.
Deine Ausbildung bis jetzt ist sicher nicht negativ zu bewerten. Du bringst immerhin etwas mit, was vielen in dieser Zeit abgeht: ein Selbstkritischer Blick auf Deine Fähigkeiten.
Ansonsten wie schon hier genannt. Berufserfahrung kannst Du nicht im Studium erwerben und sollte von einem Studenten auch nicht erwartet werden, ein Nebenjob ist nicht unbedingt das gleiche, hier wird man ggF. mal eben für irgendwas verheizt.
Tatsächlich ist es wahrscheinlich eine spannende Aufgabe, einen Arbeitgeber zu finden, der Berufssanfängern den Raum und die erfahren Kollegen bietet, die eine entsprechende Entwicklung ermöglichen. Erfahrung (auch mehr als 10 Jahre)ist auch in der IT nicht nutzlos, erst Recht nicht, wenn sie weitergegeben werden kann.
Die Herausforderung wäre also in Deinem Fall nicht, noch eben schnell möglichst viel Stoff zu lernen, sondern sich mit seinen Stärken und Schwächen ein möglichst gutes Entwicklungsumfeld zu suchen. Vielleicht sogar in einem regionalen Unternehmen, dass auch Auslandsaufenthalte vorsieht (man kann ja auch mal träumen..)

Lemmy 29. Okt 2013 07:38

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Zitat:

Zitat von Furtbichler (Beitrag 1233573)
Zitat:

Zitat von Lemmy (Beitrag 1233570)
...aktuell wollen viele Arbeitgeber halt den 20 jährigen Entwickler mit 30 Jahren Erfahrung ;-) ...

Ist das wirklich so?

das ;-) übersehen? :-)

Zitat:

Zitat von Furtbichler (Beitrag 1233573)
Im Softwarebereich sind 10 Jahre alte Kenntnisse nicht mehr wirklich brauchbar.

ich habe nichts von Kenntnissen gesagt... sondern von Erfahrung.. klar dass mit Cobol heute kaum ein Blumentopf zu gewinnen ist, aber mit Projekterfahrung schon und dann spielt auch die Programmiersprache, Werkzeuge, Vorgehen, Test,... kaum mehr eine Rolle...

Grüße

TiGü 29. Okt 2013 08:26

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Zitat:

Zitat von Angel4585 (Beitrag 1233565)
Scheinbar erwarten fast alle hier, dass man nach dem Studium alles im Gebiet der Informatik abdeckt und kann. Kommt jedenfalls so rüber.

Das hat ja nun wirklich keiner geschrieben.
Ich hatte eher den Eindruck, als ob du das selber denkst und sogar selber von dir erwartest.

Selbst nach 12 oder 13 Jahren Schule und X Semestern Studium ist der Absolvent immer noch grün hinter den Ohren.
Wirklich sein Geld wert ist er erst rund ein Jahr nach Arbeitsbeginn in der Firma.

Du darfst diese Stellenangebote nicht so bierernst nehmen.
Keiner kann alles erfüllen, was gefordert ist.
Das wissen die Arbeitgeber bzw. die Personalabteilungen auch.

Stellenangebote sind eher eine Art Wunschzettel.
Wenn ein Bewerber einen Haken hinter die Hälfte bis zwei Drittel der Stichpunkte in einer Ausschreibung machen kann, dann reicht das oftmals, um zumindest zu einen Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.

Eine vernünftige Bewerbung natürlich vorausgesetzt, denn daran mangelt es oftmals (auch bei Einser-Absolventen).

Angel4585 29. Okt 2013 08:41

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Na dann bin ich ja beruhigt :D
Ein bisschen dachte ich das schon, weil ich ja vorher eine Ausbildung zum Fachinformatiker gemacht habe und man evtl. erwartet, dass ich dadurch jetzt besser bin.

Eine Frage noch:
Bei den Stellenangeboten steht selten eine Bewerbungsfrist dabei.
Wie früh sollte man sich denn bewerben?

Bei einer Ausbildung war die Rede von 9-12 Monate, aber da gng es auch drum die guten Plätze zu erwischen.
Wie sieht es nach dem Studium aus? Genügt es sich im Dezember/Januar zu bewerben, wenn ich zum 01.04. anfangen möchte?
Was würdet Ihr da empfehlen?
Einer meiner Professoren hat empfohlen sich auch bei Firmen zu bewerben, zu denen man eigentlich garnicht möchte, um die Bewerbungssituation zu üben, damit man dann bei den Firmen wo man tatsächlich hin möchte kein Nervenflattern bekommt. Was haltet ihr davon? Ist bissl unverschämt oder?

Lemmy 29. Okt 2013 09:12

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Zitat:

Zitat von Angel4585 (Beitrag 1233584)
Einer meiner Professoren hat empfohlen sich auch bei Firmen zu bewerben, zu denen man eigentlich garnicht möchte, um die Bewerbungssituation zu üben, damit man dann bei den Firmen wo man tatsächlich hin möchte kein Nervenflattern bekommt. Was haltet ihr davon? Ist bissl unverschämt oder?

so extrem würde ich das nicht ausdrücken. Wenn ich nichts mit Rüstung zu tun haben will und ich mich bei einem Rüstungskonzern bewerbe, dann wird es schon schwierig, wenn die Sprache auf meine Kriegsdienstverweigerung kommt. Diesen Widerspruch kann ich nicht erklären (oder nur sehr schwer). Solche Extremsituationen sollte man vermeiden.

Ansonsten ist nichts dagegen einzuwenden - dass man nicht zwingend bei der Firma arbeiten will muss man ja auch nicht gleich als erstes sagen. Und wer weiß, vielleicht kommen bei dem Gespräch Dinge zum vorschein, die die eigene Wahl in Frage stellen und es wird doch auf einmal der Wunschkandidat....

Grüße

TiGü 29. Okt 2013 10:21

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Letztendlich sind die meisten von uns ja auch nur einfache Angestellte, was wissen wir also schon. 8-)

Ich empfehle daher folgende Beiträge bzw. die Frage-Antwort-Rubrik von den Personalberater Heiko Mell zum Thema Berufseinstieg.

Es gibt vielleicht keinen hundertprozentig passenden Beitrag zu deinen Problem, aber vielleicht bringt dich diese Lektüre etwas weiter:
http://www.ingenieur.de/Arbeit-Beruf...issueyear%29/0

Auch andere Themen (über Kategorie wählbar) könnten wir dich interessant sein.
Viel Spaß beim Stöbern.

p80286 29. Okt 2013 15:05

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Zitat:

Zitat von Angel4585 (Beitrag 1233584)
Eine Frage noch:
Bei den Stellenangeboten steht selten eine Bewerbungsfrist dabei.
Wie früh sollte man sich denn bewerben?

Gestern! Wenn du Pech hast und es erst morgen machst, war ein anderer schon schneller.

Gruß
K-H

Jacques Murell 6. Nov 2013 21:00

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Ein paar Anregungen...

1. Generell solltest Du dir die Frage stellen: Was _genau_ willst Du? Was erwartest Du von Deinem Leben und wie stellst Du es dir vor?
2. Wenn du aktuell bereits im letzten Semester oder gar kurz vor Abgabe der BA bist - vielleicht etwas spät sich über die nahe Zukunft Gedanken zu machen. Ohne genaue Aussagen kann dir hier auch niemand genaue Aussagen geben. Und "gute saubere Software entwickeln" als grundlegendes Ziel - naja.... :-)
3. Möchtest Du in größere Unternehmen / Konzerne bist Du zu spät dran. 8-12 Monate vorher bewerben sind da anzuraten.
4. Wie es scheint möchtest Du aktuell keinen Master machen. Das ist ja auch okay - nur sei Dir bewusst, in der Regel wird es nichts mehr, einmal im Berufsleben stehend nach mehreren Jahren dann doch noch einen Master zu machen. Entweder jetzt oder nie (zugespitzt ausgedrückt). Ich denke es nicht mehr nötig zu erwähnen das du durch einen Master erheblichen profitieren würdest (in vielen Bereichen, auch was deine Job-Wahl-Möglichkeiten angeht).
5. Zum Thema Nesthocker oder fremde Stadt / Land: Geht in Einklang mit 1., wenn du (karrieremäßig) etwas erreichen willst im Leben, schränkst du deine Möglichkeiten durch diese Einstellung massiv ein. Freundin, Freunde, Familie, schöne Heimat sind da keine Argumente für Arbeitgeber.
6. Du hast deine Schwachstellen bereits erkannt. Aber was machst du jetzt um diese abzuschaffen? Du kannst nicht erwarten, auf einmal in einem Team mit Fähigkeiten zu sein um dort es zu lernen wie es richtig geht. AG bezahlen dich um von der ersten Sekunde an produktiv zu sein, die Lernzeit sollte nach Schule, Ausbildung und Bachelor zu Ende sein.
7. Gehaltsunterschiede BA <-> MA liegen bei 5-10k pro Jahr (anfangs) - wesentlich wichtiger sind aber die Qualifikationen / Führungskräftemöglichkeiten die der Master bietet.
8. Mit welcher Abschlussnote des Bachelors rechnest du?

Alles in allem: Der Arbeitsmarkt gibt die Anforderungen vor - aktuell hängst du da verglichen mit anderen deutlich hinterher. Wie sieht es mit Praktika oder anderen außerschulischen / außeruniversitäten Projekten aus? Wenn du selbst schon deine alte Firma derart schlechtredest, gehe ich davon aus es handelt sich um eine kleine Schmiede o.a.. Das sehen Unternehmen dann ähnlich, da hat ein Absolvent mit Praktika bei großen Konzernen wesentlich bessere Chancen - viele Personaler bewerten die Tatsache das man es überhaupt in große Konzerne geschafft hat wesentlich besser als 4 Jahre in einer kleinen Softwareschmiede.

Du solltest dir also genau überlegen was du eigentlich willst. Bei dem was du aktuell so schreibst, solltest du dir bewusst sein das dein gewünschtes "solides Leben" in 2.5 Raum Altbau, Golf 4 und 28k brutto bei ner Firma um die Ecke und riesengroßer Unzufriedenheit enden kann. Generell solltest du nicht nur für die nächsten 2-3 Jahre denken, sondern 20-30.

Mein Rat: Arsch hochkriegen und die Chancen nutzen die sich bieten.

LG

Angel4585 17. Nov 2013 21:49

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Danke an euch alle für die Antworten!

Ich werde meine Schwachstellen genauer unter die Lupe nehmen und versuchen auszumerzen.

Eine - vorübergehend - letzte Frage:
Was zieht man zum Vorstellungsgespräch für eine Stelle zum Softwareentwickler/Softwareingenieur/Softwaretester an?
Anzug und Krawatte, oder genügt Jeans und Hemd?

Finds immer komisch wenn man sich in Anzug bewirbt aber später immer in Jeans arbeitet.
Man möchte jemanden im Vorstellungsgespräch doch so kennenlernen wie er später auch in der Firma auftaucht, oder?

Und zuletzt: Ja ich hatte bisher kein richtiges Vorstellungsgespräch.

Medium 18. Nov 2013 00:34

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Da gibt es glaube ich kein wirkliches Rezept. Es kommt da einfach drauf an, als was man sich wo bewirbt. Sprich: Will ich als Coder in einem kleinen Unternehmen gut ankommen, ist Jeans+Hemd (gut gebügelt und sauber sollte dennoch sein) sicher nicht unsympatisch - man steht dort vermutlich nicht so richtig auf Yuppies. Bei einem größeren Unternehmen mit ein paar hundert Leuten, und wohlmöglich (weil ja immer hin studiert) nicht mehr ganz am Ende der Nahrungskette und für eine Position die Kundenkontakt beinhaltet, ist finde ich zumindest eine wirklich gute schwarze Jeans mit nettem Hemd und Jacket angesagt.

Meiner Erfahrung nach ist da etwas Recherche bzgl. des Betriebes und der Stelle angesagt, und natürlich auch eine Portion Glück. Bessere Personalbeauftragte achten zudem nicht nur auf die Kleidung an sich, sondern vermögen auch einschätzen zu können, wie wohl du dich in diesen fühlst. Ein nicht zu unterschätzender Punkt! Noch eine persönliche Einschätzung: Ist man eher im technischen bzw. "basis"-industrieellen Bereich unterwegs, ist man mit Jeans und Hemd eher gut dran, da es Bodenhaftung signalisiert. Je mehr man in den Bereich reines Softwaredesigns und vor allem den großen Nexus der Finanz-Software kommt, desto mehr nähert man sich dem Anzug. Als Einsteiger aber bitte nicht gleich die Maßanfertigung aus Italien. Schwieriges Thema. Im Durchschnitt finde ich eine gute schwarze Jeans (nicht stone-washed ;)), ein einfaches aber qualitatativ höherwertiges Hemd ohne viel Schnickschnack, und ein ebenso nüchternes aber modernes Jacket samt Lederschuh fast überall salonfähig.
Bei Firmen, die besonders "extravagant" und kreativ daher kommen, kann dagegen die blaue Jeans und ein T-Shirt mit nerdigem Theme auch Wunder wirken, aber das ist leider kaum der Regelfall, und daher kaum ein allgemein guter Rat.


Zu viele Gedanken sollte man in diese Sache imho auch nicht stecken, sonst wirkt es nachher doch wie gewollt und nicht gekonnt. Mittlerweile sind wir zum Glück ja doch so weit, dass die meisten die fachlichen und sozialen Kompetenzen deutlich höher gwwichten, und einem ein Lapsus bei der Kleidung bei ansonsten gutem Gefallen nichts kaputt macht. Gepflegt, gebügelt, in passender Größe und sauber sind imho wichtiger als der Stil an sich. Zumindest so lange man in die Stelle passt, und vermitteln kann gut zu sein.

grl 18. Nov 2013 06:16

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Das hängt ganz wesentlich davon ab, ob du dich in einem Anzug wohlfühlst und dich auch entsprechend bewegen kannst und damit ein "stimmiges" Gesamtbild abgibst. Ich krieg schon ein bischen das Grinsen, wenn vor mir - überzeichnet gesagt - ein Jüngelchen in Papis Konfirmationsanzug sitzt, sich in dem Teil unwohl fühlt und keine Ahnung hat, wie er jetzt mit seinem Jackett tun soll.
Anders wenn sich der Kandidat da souverän drin wohlfühlt - da macht das schon Eindruck auf mich - auch wenn ich mich ganz explizit bemühe, nach Fähigkeiten zu bewerten und nicht nach äusserem (wobei wir so gut wie keinen direkten Kundenkontakt haben - sonst wäre das Äussere schon wichtiger).

Auf der anderen Seite ist die alte Jean und das AC/DC - TShirt vielleicht das, in dem du dich wohlfühlst und in dem du dich sicher bewegst - aber du musst schon fachlich extrem gut sein, um das mit dem "Nerd-Bonus" rüberzubringen.

Unterm Strich: Ich würde eine (halbwegs neue, schwarze, saubere und gut passende) Jean, ein nicht zu steifes Hemd und evtl. eine dezente Krawatte empfehlen. Je nach Wetter vielleicht noch ein sportliches Jackett dazu.

Gruß
GRL

PS: Noch ein kleiner Auszug aus den besten Hoppalas der Bewerber, die bei mir in den letzten Jahren aufgetaucht sind :-D :
- Vermeide ein "Beruhigungsschnapserl/-bier/-sonstigerAlkohol" - das kommt überhaupt nicht gut.
- Wenn du vor dem Gespräch noch was essen willst: Sei dir sicher, daß du ein Ersatzhemd mithast - Ketchupflecken machen sich nicht gut.
- Drück dem potentiellen Chef nicht nur einen USB-Stick mit deinen Unterlagen in die Hand - auch ein Ausdruck davon in einer sauberen Mappe ist wichtig - auch in unserer Branche!
- und mein derzeigtiger Favorit: Wenn du uneingeladen und unangemeldet bei einem Chef auftauchst und dich dort als der große Löser aller akutellen Probleme präsentierst: Sei dir sicher, daß du dich nicht mit Kentnissen im Windowsnetz und MS Office in einem Linux-Systemhaus mit Schwerpunkt Softwareentwicklung mit den Worten "ich kann alles" bewirbst... :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Angel4585 18. Nov 2013 08:43

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Naja im T-Shirt wollte ich jetzt nicht auftauchen, ich dachte schon mindestens an ne gescheite Hose + Hemd.
Muss die Hose unbedingt schwarz sein? Klar keine rosa Punkte drauf oder so, aber wenn es ordentlich aussieht tut es doch auch was anderes als schwarz, bspw. hellbraun, oder?

Für mich ist am wichtigsten mich wohl zu fühlen (auch wenn jetzt bestimmt wieder jemand kommt mit "Das ist dem AG egal wie es dir dabei geht")
Krawatte und Jacket kann man sich ja mal noch anschauen :D

Phoenix 18. Nov 2013 09:01

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Krawatte würde ich tatsächlich weglassen. Das ist für einen Entwickler eher untypisch und wirkt meist aufgesetzt.

Eine gute Jeans, Hemd und optional Jacket sollten passen. Je nach Typ passt auch T-Shirt und Jacket, aber das ist manchmal grenzwertig.

Man kann auch oft auf der Homepage von Unternehmen ein paar Bilder finden. Wenn es dort tatsächlich eher Krawattenmäßig zugeht kann man ja zur Not auch mal eine in der Jackettasche mitnehmen und dann nach dem äußeren Eindruck noch kurz umbinden, wenn man sich dann wohler fühlt.

JasonDX 18. Nov 2013 09:03

AW: Ende des Studiums - was nun?
 
Zitat:

Zitat von Angel4585 (Beitrag 1236365)
Für mich ist am wichtigsten mich wohl zu fühlen (auch wenn jetzt bestimmt wieder jemand kommt mit "Das ist dem AG egal wie es dir dabei geht")
Krawatte und Jacket kann man sich ja mal noch anschauen :D

Das ist dem AG nicht egal - zumindest nicht indirekt. Wie wohl du dich fühlst beeinflusst nicht nur, wie du dich insg. verhälst (sprich, welchen Eindruck du als Person machst), sondern oft auch wie gut du die Fragen beantworten kannst. Wenns ständig überall juckt und kratzt kann man sich schwer auf die Antworten konzentrieren, die man geben will.
Und: wenn ich mich nicht auf eine Stelle mit Kundenkontakt bewerbe, würde ich auf die Krawatte verzichten. Da gehts IMO dann eher um gepflegtes Aussehen, d.h. sauberes, gebügeltes Hemd und ordentliche Hose. Eine Krawatte wirkt (vor allem bei jüngeren Leuten) zu "try-hard" (für mich zumindest). Aber das kommt dann auch aufs Unternehmen an. Manche erwarten min. ein Jacket, während ich für meinen derzeitigen Job in Jeans & T-Shirt aufgetaucht bin.


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