Steuerexperten hier?

[Popov]

Ich wurde gebeten einer Bekannten bei ihrer Steuer zu helfen. Sie hat aber nichts abzusetzen. Mir geistern da paar Pauschalen durch den Kopf, die ich aber nur bedingt zuordnen kann. Vielleicht weiß hier einer mehr.

Arbeitsmittel: ich hab da die Zahl 110 Euro und 410 Euro (bzw. 487,90 Euro inkl. MwSt) im Kopf. Je nachdem wo man etwas im Internet liest, taucht entweder die eine oder andere Zahl auf. Die 110 Euro sind anscheinend eine Pauschale, an anderen Stellen steht aber, dass man erst ab 487,90 Euro einen Nachweis braucht. Hört sich auch nach einer Pauschale an.

Kennt sich einer hier aus?

[jaenicke]

Stand eine Erklärung zu notwendigen Nachweisen nicht direkt in der Hilfe zu dem entsprechenden Feld dabei? Ich habe hier im Büro kein Elster installiert, deshalb kann ich erst zu Hause nachschauen.

Wie dem auch sei, eine solche Nichtbeanstandungsgrenze wie du sie jetzt meinst gibt es nicht (mehr?). Im Zweifelsfall werden immer Nachweise gefordert, auch wenn das wohl im Regelfall nicht passieren wird.

[Mikkey]

Wenn sie nichts sonst abzusetzen hat, kann sie sich den Aufwand sparen, es gibt eine Werbungskostenpauschale von knapp 1000€. Wenn die (bei weitem) nicht überschritten wird, braucht man nicht zu grübeln.

[Popov]

Ist das das mit der vereinfachten Einkommensteuererklärung?

[jaenicke]

In der Eingabehilfe (direkt rechts neben dem Formular) steht bei den Aufwendungen für Arbeitsmittel:

Zitat:

Zu den Arbeitsmitteln gehören Werkzeuge, typische Berufsbekleidung, Fachzeitschriften usw. Dabei können Sie nicht nur die Anschaffungskosten, sondern auch die Kosten für Reparaturen und Reinigungen ansetzen. Arbeitsmittel, die nicht mehr als 410 Euro (ohne Umsatzsteuer) kosten, können Sie im Jahr der Bezahlung voll absetzen. Betragen die Anschaffungskosten mehr als 410 Euro, müssen Sie diese auf die Jahre der üblichen Nutzungsdauer verteilen.

Klick die Eingabefelder einfach mal an, dann bekommst du diese Hilfen ja direkt angezeigt.

[Popov]

Also das Programm der Dame liefert diese Info nicht. Und in der Hilfe wird alles behandelt, nur das nicht.

Das "Problem" ist, dass ich vor Jahren selbst für mich die Steuer gemacht habe und ich kann mich erinnern die Summe so eingetragen zu haben. Es wurde akzeptiert ohne zu mucken. Nur lasse ich seit paar Jahren die Steuer aus bestimmten Gründen den Steuerberater machen, so dass ich schon fast alles wieder vergessen habe.

Ich denke ich werde es riskieren und eintragen. Wenn es zu viel ist, wird es einfach gekürzt.

[jaenicke]

Zitat:

Zitat von Popov (Beitrag 1240441)

Also das Programm der Dame liefert diese Info nicht. Und in der Hilfe wird alles behandelt, nur das nicht.

Das ist doch wohl Elster Formular, oder? Das ist ja das offizielle Programm.

[Popov]

Nein, sorry wenn der Eindruck entstand. Die Bekannte hat Steuersoftware, laut groben Vergleich mit Google könnte das von Buhl sein. Bin mir aber nicht sicher. Ich hab aber gemerkt, dass es keine Auswirkung hat ob ich 110 oder 410 eintrage. Das Ergebnis ist gleich. Theoretisch kann ich mir noch mehr Sachen sparren. Entweder das Programm rechnet nicht, oder alles ist in einer Pauschale. Ich denke eher das Zweite.

[jaenicke]

Aus einer solchen Fremdsoftware kann man die Daten doch aber nicht ans Finanzamt schicken oder? Schließlich muss man in der Software ja sein Zertifikat angeben usw., das wäre ja ziemlich unsicher dann.

[Popov]

Soweit ich das mitbekommen habe soll das per Ausdruck erledigt werden. Im Grunde genommen habe ich ja schon alles ausgefüllt, es gab nur bezüglich der Pauschalen paar Fragen.

[jaenicke]

Zitat:

Zitat von Popov (Beitrag 1240605)

Soweit ich das mitbekommen habe soll das per Ausdruck erledigt werden.

Ach stimmt, die antike Variante gibts ja auch noch. :lol:
Ich finde das viel praktischer einfach elektronisch zu schicken und dann auch den Bescheid direkt am PC zu bekommen inkl. Benachrichtigung per Mail usw.

[Popov]

Wie ist noch mal des Spruch? "Ist für fremde Leute"! Du hast vermutlich schon Recht, aber ich werde das nicht empfehlen, sonst habe ich noch mehr Arbeit ;)

[nachti1505]

Hat jetzt mit den Pauschalen bzw. den Werbungskosten wenig zu tun, aber wenn es die Einkommensteuererklärung ist, dann unbedingt auch an haushaltsnahe und Handwerkerdienstleistungen denken.

[Nersgatt]

Ich verwende auch "Fremdsoftware" schon seit Jahren. Soweit ich weiß, verwendet die im Hintergrund Elster um die Daten zu senden und zu empfangen. Geht alles Online.

Bei den Werbungskosten setze ich immer pauschal 20 EUR Kontoführungsgebühr an. Wurde bisher immer akzeptiert.
Aber wie oben schon gesagt wurde, wenn man über die Pauschalen Werbungskosten eh nicht rauskommt, dann lohnt sich die Mühe nicht.

[Popov]

Das mit den Pauschalen ist so eine Sache, in die und die Richtung. Ich kann mich mal erinnern den guten Tipp eines alten Kollegen befolgt zu haben und jede Quittung der Apotheke usw. brav gesammelt zu haben. Stolz wie Oscar über so viel Disziplin, ging ich dann die Steuer abgeben. Die Frage war kurz: über oder unter 600 Euro (ca.). Unter. Dann hätten sie sich das Ganze sparren können, war die Antwort. Krank sein bis zu einer Pauschale ist Privatvergnügen, erst darüber eine Belastung ;)

Auf der anderen Seite gibt es da Pauschalen zu Gunsten des AN. Kontoführung, 110 € Pauschale für Arbeitsmittel, dann eine 410 € Pauschale, und dann noch die 1000 € Pauschale die alles abdeckt. Dann gibt es die vereinfachte Steuererklärung für Leute die eigentlich nichts abzusetzen haben. Da reicht es einfach den Namen, Konto und die Daten der Steuerkarte zu übertragen, den Rest bildet dann eine Pauschale, so dass man eigentlich nichts mehr angeben muss. Aber es ist eine Sache mal davon zu gehört zu haben, eine andere das eintragen zu müssen.

Man sollte eben nicht großkotzig behaupten die Steuer machen zu können und hübschen Frauen Angebote machen :twisted: