Programme im Windows 8-Stil

[CocoPops]

Sehr oft sieht man es seit WIndows 8: Programme im "Kachelstil" oder "Windows 8-Stil".

Ein sehr schönes eispiel ist Wise Disk Cleaner:
Version 7: http://www.onebitzero.com/wp-content...lternative.jpg
Version 8: http://www.chip.de/ii/8/6/5/9/5/5/0/...28ffb91a1d.jpg

Ist es ein absolutes Muss, die Programme seit Windows 8 auch im Windows 8-Stil zu designen?
Ich halte davon persönlich nicht viel.

[Sir Rufo]

Solange dir niemand die Pistole auf die Brust setzt ist es wohl kein Muss.

Folgt das Programm der erwarteten Darstellung (Vorgabe vom OS), dann wirkt es gut integriert.

[Der schöne Günther]

Ich selbst bin mir da auch unsicher. Wie Microsoft selbst anscheinend auch- Der Desktop Styleguide ist seit Vista praktisch unverändert.


Interessanter Artikel mit weiteren Beispielen: http://blog.codeinside.eu/2013/01/23...ndows-8-style/


Der Desktop an sich hat sich ja nicht geändert. Meinst du harte statt abgerundete Ecken bei Buttons? Das sollte das OS selbst übernehmen (7 vs. 8). Plastische Icons mit Gradient vs. einfarbige, flache Icons? Schon schwieriger. Letztere sind momentan eindeutig im Trend, auch auf anderen Plattformen.

[Patito]

Der Stil verstößt gegen ein paar grundlegende Design-Prinzipien - wie man sie schon in elementaren
Fachbüchern über Design findet.

Das Hauptproblem ist, dass aktive Elemente (Knöpfe, etc.) getarnt sind.
- Die Tabs sehen aus wie Hintergrunddekoration.
- Der 'Start Sanning' Knopf könnte ganauso gut ein Status-Feld sein.

Von der GUI-Sprache her werden aktive Elemente einfach nicht sauber von Hintergrunddekoration oder
Informations-Panels unterscheiden. Man muss erst alle Captions lesen, um sagen zu können was
aktive Elemente sind, und was nicht - schlechtes Design eben.

Fachlich gesehen ist so ein Design einfach nur amateurhaft. Aber es ist eben jetzt Mode.
Ich denke man sollte es es positiv sehen. Wenn in der IT-Welt viele Sachen nicht in Ordnung sind,
hat man es als Entwickler ziemlich leicht es besser zu machen.

[CocoPops]

Ich selbst bleibe beim alten Stil. Der Stil, der mir immer schon vor Augen lag - Windows XP mit Themes bis Windows 7.
Ich finde auch, dass die Windows 8-Buttons eher wie Dekoration aussehen und nicht wie ein Knopf bzw. eine Schaltfläche.

Ja, das stimmt. Mit Windows 8-Stil sieht es in Windows 8 wirklich besser integriert aus.
Aber andererseits sieht es in Windows 7 etwas schäbig aus.
Und ganz schlimm wird eine Windows 8-gestylte Anwendung untr Windows XP ohne Themes.

[Bernhard Geyer]

Zitat:

Zitat von CocoPops (Beitrag 1255848)

Ist es ein absolutes Muss, die Programme seit Windows 8 auch im Windows 8-Stil zu designen?

Nach MS - Ja
Nach gesunden Menschenverstand - Nein.

Eine Anwendung muss so designed sein das sie Bestmöglich für den Einsatzzweck bedienbar ist.
Metro ist hier zu 99% für eine Desktopanwendung der falsche weg.

Ein paar gute Beispiele wie MS mit der Metrofizierung Anwendung einfach nur schlecht bedienbar gemacht hat sind:

Öffnen/Speichern bei MS Office - Statt ein Klick zum speichern bzw. zur Auswahl des Speicherortes braucht man jetzt mehrere
Baumansicht in MS Outlook: Im Welchen Verzeichnis ist man jetzt? Gepaart mit dem neuen "Feature" das öfters mal Outlook nicht mehr im Tree anzeigt das neue Mail gekommen sind fragt man sich für was Outlook eigentlich gedacht ist. Und dann noch die Desktopbenachrichtigungen rechts oben die teilweise Stunden nach Empfang der Mail kommen wenn man die Mail schon gelesen und gelöscht hat ist schon peinlich für MS.

[Sherlock]

Klitzigkleiner Einspruch: Office ist schon immer einen eigenen Weg gegangen was das Design betrifft. Das bedeutet nciht, daß ich das gut finde. Im Gegenteil, aber Office sollte nicht als Beispiel für eine Windows Anwendung herhalten, denn eigentlich wird Office entgegen der eigenen Designrichtlinien entwickelt.

Sherlock

[mkinzler]

Dient aber als Blaupause für viele andere Programme und die Ribbons von Office haben es jetzt ja auch in Windows geschafft.

[Bernhard Geyer]

Zitat:

Zitat von Sherlock (Beitrag 1255928)

Klitzigkleiner Einspruch: Office ist schon immer einen eigenen Weg gegangen was das Design betrifft. Das bedeutet nciht, daß ich das gut finde. Im Gegenteil, aber Office sollte nicht als Beispiel für eine Windows Anwendung herhalten, denn eigentlich wird Office entgegen der eigenen Designrichtlinien entwickelt.

Wen interesieren mittlerweile diese Designrichtlinien? Ein Programm soll ein in sich schlüssiges Bedienkonzept haben. Ob das nun dem OS-Guid entspricht oder nicht ist egal. Oder welche Spiel unter Windows entspricht dem OS-Gui-Guide.

Office 2010 hatte zwar mit den Ribbons nicht den GUI-Designvorgaben entsprochen, jedoch war es in sich schlüssig und wer sich auf Ribbons eingelassen hat wird die Menüs nicht mehr vermissen.
Office 2013 ist nicht mehr in sich schlüssig. Der "Datei" Bereich der 2013-Apps stellt einen starken Bruch dar. Vermutlich wird das die 2015/16er Version wieder korrigieren.

[CocoPops]

Ribbons, Windows 7, Windows 8..
Was machen denn Hersteller einer Windows 7-Software, wenn sie die Software Windows 8-Like haben möchten, aber nicht viel Arbeit investieren möchten?
Gibt es Komponenten die das Design automatisch an Windows 8 anpassen?

[Popov]

Zitat:

Zitat von CocoPops (Beitrag 1255848)

Ist es ein absolutes Muss, die Programme seit Windows 8 auch im Windows 8-Stil zu designen?

Hier spielt die Psychologie eine gewisse Rolle. Das klingt jetzt hart, aber der Mensch ist erst ein mal von Natur aus dumm. Zum Teil zwingt man ihm sein Wissen zu vermehren, z. B. Schule, zum Teil kann er sein Wissen selbst vermehren. Was er aber daraus macht, bleibt ihm überlassen. Der zweite Punkt ist, dass der Mensch eine Herdentier ist und einen Leader[1] braucht, der ihm sagt wo es lang geht.

Daraus folgt folgendes: jemand der nicht ständig Computerzeitschriften liest, der weiß nicht, dass das nur andere Buttons sind. Somit hält er sich daran was der Mainstream macht, kauf oder nutzt. Und der Mainstream folgt dem Leader, hier Microsoft.

Psychologisch betrachtet könnten die Menschen dein Programm als veraltet betrachten, weil es anders als aktuelle Programme aussieht.

Und wenn jemand meint es ist anders, dann soll er mir das beweisen :D

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1) ich hab bewusst das Wort "Führer" vermieden

[BUG]

Zitat:

Zitat von Popov (Beitrag 1256056)

Psychologisch betrachtet könnten die Menschen dein Programm als veraltet betrachten, weil es anders als aktuelle Programme aussieht.

Und das taugt sehr gut zum Verkauf von "neuem" Zeug ... die Autoherstellen machen das ja auch schon länger :lol:

[Sherlock]

Sorry, aber wenn ich mir ansehe, wieviel aktuelle Software auf dem Markt noch nach Win2k aussieht, kann ich den Psychologie-Diskurs nicht ganz glauben. Software wird immer noch an der Qualität gemessen. Allein die WinRar-Oberfläche könnte angestaubter nicht sein, und dennoch erfährt das Tool eine Verbreitung, die ihresgleichen sucht. Warum? Weil es gut ist.

Die ganz Mutigen können ja mal beim Arzt ihres Vertrauens einen Blick auf den Bildschirm werfen, vermutlich fällt man dann aber vom Hocker, also gut festhalten. In der Regel ist da nämlich DOS angesagt.

Sherlock

[Nersgatt]

Zitat:

Zitat von Sherlock (Beitrag 1256432)

Die ganz Mutigen können ja mal beim Arzt ihres Vertrauens einen Blick auf den Bildschirm werfen, vermutlich fällt man dann aber vom Hocker, also gut festhalten. In der Regel ist da nämlich DOS angesagt.

Und dann guck mal den Helferrinnern auf die Finger, wie rasend schnell die durch die Software flitzen. Das ist natürlich dem geschuldet, dass die täglich 8 Stunden mit der Software arbeiten. Aber diesen schnellen Workflow in einer (per Definition mauslastigen) Windowssoftware hinzubekommen ist schon sportlich.

[Sherlock]

Zitat:

Zitat von Nersgatt (Beitrag 1256433)

Zitat:

Zitat von Sherlock (Beitrag 1256432)

Die ganz Mutigen können ja mal beim Arzt ihres Vertrauens einen Blick auf den Bildschirm werfen, vermutlich fällt man dann aber vom Hocker, also gut festhalten. In der Regel ist da nämlich DOS angesagt.

Und dann guck mal den Helferrinnern auf die Finger, wie rasend schnell die durch die Software flitzen. Das ist natürlich dem geschuldet, dass die täglich 8 Stunden mit der Software arbeiten. Aber diesen schnellen Workflow in einer (per Definition mauslastigen) Windowssoftware hinzubekommen ist schon sportlich.

:thumb:
Nichts anderes wollte ich damit sagen. Anders ausgedrückt: Auf Teufel komm raus, den Stil der Software zu ändern, ohne wirklichen Nutzen daraus zu ziehen, halte ich für Kontraproduktiv und Zeitverschwendung.

Sherlock

[himitsu]

Vieler unserer Kunden arbeitenfast ausschließlich mit der Tastatur,

da verwirren wir die Blindschreiber schon enorm, wenn die Tabulatorreihenfolge geändert oder ein Eingabefeld neu dazu, bzw. weg kommt.
Sobald die da oft/viel Text und Zahlen eingeben, dann ist es nunmal einfacher gleich mit Enter (zusätzlich zum Tab) weiterzuspringen, wenn die ja schonmal auf der Tastatur rumhängen.

Die Maus ist da seltener nötig und für Touch wüsste ich in vielen Modulen noch nichtmal eine sinnvolle Detailanwendung (außer vieleicht ein Ziehen, um ins Hauptmenü zu kommen und selbst für sowas ist eine Taste einfacher, als erst die Hände von der Tastatur zu nehmen)

Ganz im Ernst, grade bei vielen Eingabeelementen, die man auf dem Bildschirm braucht, das beißt sich mit den großen Toucheingabelementen.
Auch dieses plattgedrückte Design, wo man teilweise nichtmal mehr weiß was wo anfängt...
Und was Einige zu den neuen Icons und dem Restlichen Design des XE6 sagen, wurde bestimmt schon gelesen.

[p80286]

Zitat:

Zitat von Sherlock (Beitrag 1256434)

Auf Teufel komm raus, den Stil der Software zu ändern, ohne wirklichen Nutzen daraus zu ziehen, halte ich für Kontraproduktiv und Zeitverschwendung.

:bounce1:
Ich bin nicht alleine...:bounce1:

Gruß
K-H

[Garfield]

Zitat:

Zitat von CocoPops (Beitrag 1255848)

Ich halte davon persönlich nicht viel.

Damit hast Du Dir die Antwort selbst gegeben.

Meine Tochter arbeitet in einem Labor. Dort können sie nicht einmal von WinXP auf Win7 umstellen, weil die aktuelle Version der Laborsoftware nur auf WinXP läuft.

Meine Frau arbeitet in der öffentlichen Verwaltung. Da hatten sie bis letztes Jahr WinXP. Jetzt Win7. Das Informations- bzw Dokumentensystem ist nun in seiner Funktionalität eingeschränkt.

Privat haben wir nur zwei Laptops auf denen Win8 läuft weil es vorinstalliert war. Auf dem dritten läuft Win7HP obwohl wir dafür das Update auf Win8Pro für 15 € gekauft haben.

Und wenn ich mich recht erinnere konnte man zumindest ein Win8-ähnliches Design bei WinXP einstellen.

Wenn man also nach der Zielgruppe guckt, könnte sich die Frage nach den "Windows 8-Stil" bereits eledigt haben.

[CocoPops]

Eine sehr interessante Diskussion hier.
Dass in Arztpraxen häufig noch DOS zum Einsatz kommt, stimmt. Das habe ich auch bereits festgestellt.

Ich habe mich immer gefragt, warum DOS, wenn es doch schon Windows XP usw. gibt. Dabei habe ich den Aspekt der Schnelligkeit, wenn man keine Maus benutzt,
völlig vergessen.

[himitsu]

Wobei man das ja auch im Windows per Tastatur bedienen kann (und zusätzlich mit der Maus),
aber oftmals liegt es am Geld, denn neue Software kostet ..... vorallem wenn das alte immernoch ausreichend gut funktioniert.
Falls es keinen Nachfolger gibt, dann braucht man was Anderes (Daten portieren ist nicht immer einfach, sogar oftmals innerhalb der selben Produktlinie)
Und man darf den Aufwand nicht vergessen, daß man die Bedienung dann neu "lernen" muß.

[p80286]

Zitat:

Zitat von CocoPops (Beitrag 1256500)

Dass in Arztpraxen häufig noch DOS zum Einsatz kommt, stimmt. Das habe ich auch bereits festgestellt.

bei aller Liebe zu historischen Betriebssystemen (oder besser Oberflächen) wenn der Datenaustausch unbedingt über Disketten abgewickelt werden muß, dann sollte man sich fragen ob das noch alles so in Ordnung ist.

Gruß
K-H

[Sherlock]

Das ist weniger den Disketten geschuldet als der fehlenden Notwendigkeit etwas zu ändern. Word war nie schneller und effizienter zu bedienen, als unter DOS. Zugegeben die Lernkurve war Steil, aber es ist ja auch eigentlich nicht als Spielzeug für Gelegenheitstipper gedacht gewesen...damals.

Sherlock