TMS Aurelius - Erfahrungen?

[Nersgatt]

Moin,

ich arbeite seit neuem mit Leuten aus der Javawelt zusammen. Da sehe ich, wie schön ein Persistenzframework sein kann.
Da ich ein neues Projekt anfange, stellt sich mir mir Frage: gibt es sowas für Delphi, ist es sinnvoll, es zu benutzen, läuft es stabil und performant?

Ich bin nun auf TMS Aurelius gestoßen. Die Beschreibung liest sich gut. Allerdings habe ich (zumindest im deutschsprachigen Raum) keine Erfahrungsberichte gefunden.

Hat jemand Erfahrung mit Aurelius oder einem anderen vergleichbaren Persistenzframework? Gute und/oder schlechte Erfahrungen?

Meine persönlichen Rahmenbedingungen:
Delphi XE6 Prof.
DevArt UniDAC
Datenbank Firebird oder MySql (Entscheidung ist noch nicht getroffen)
Die Datenmengen werden in den Gigabytebereich gehen mit vielen tausend Datensätzen in einzelnen Tabellen
Zielplattform: ausschließlich Windows

Bin gespannt auf Meinungen, Erfahrungen, Berichte, Spekulationen, Zähnefletschen und Streit und was sonst noch so bei solchen Themen üblich ist :-D

Jens

[mkinzler]

Wenn du DevArt Komponenten einsetzt, wäre vielleicht auch deren ORM EntityDB edin Blick wert.

http://www.devart.com/entitydac/

[mquadrat]

Von den Sachen, die ich mir bisher angesehen habe gefällt mir Aurelius am Besten. Allerdings kriegen wir das leider nicht nachträglich in unsere Legacy-Anwendungen rein. Daher bleiben wir bei unserer selbstgestrickten Lösung.

Generell sind die TMS Sachen recht hochwertig. Ich hoffe nur, dass sie da nicht den gleichen Fehler machen wie beim Grid. Das kann inzwischen so viel, dass man sich von Zeit zu Zeit mit sehr diffusen Fehlerbildern rumschlagen muss.

[Nersgatt]

Niemand der schon eigene praktische Erfahrungen in echten Projekten gesammelt hat?
Ich habe mir die Doku durchgelesen. Es klingt alles sehr interessant. Auch kleine Demos, die ich ausprobiert habe, funktionieren gut.

Allerdings habe ich doch etwas Angst. Denn der Einsatz eines solchen Frameworks ist natürlich eine sehr grundlegende Entscheidung. Wenn ich in 2 Wochen merke, dass da viele Haken dran sind, dann hab ich u.U. viel Arbeit umsonst gemacht.
Von daher würde ich mich freuen, wenn sich noch jemand findet, der Erfahrungen gemacht hat. Sowohl positive, als auch negative.

Entitiydac hab ich mir auch angeschaut. Aber das scheint mir etwas sperrig zu sein. Das käme für mich momentan nicht in Betracht.

[chefdackel]

Zitat:

Zitat von Nersgatt (Beitrag 1262398)

Entitiydac hab ich mir auch angeschaut. Aber das scheint mir etwas sperrig zu sein. Das käme für mich momentan nicht in Betracht.

hier ist ein ganz kurzer Vergleich Aurelius <--> EntityDac:

http://forums.devart.com/viewtopic.php?f=53&t=29122

Im Forum von UniGUI (www.unigui.com) gibt es auch einen ausführlichen Beitrag von einem Anwender, der begeistert ist von Aurelius. Wobei sich der Besuch von UniGUI schon lohnt, auch wenn man kein Interesse an Aurelius hat 8-).

[Nersgatt]

Danke für die Hinweise.

Ich habe mich jetzt gegen den Einsatz eines Persistenzframeworks entschieden. Das liegt vor allem daran, dass die Erfahrungen damit in der Delphiwelt doch sehr rar sind. Daher werde ich, wie ich es bisher auch schon immer gemacht hab, den Krams selbst implementieren. Dabei ist das natürlich nicht so schön allgemeingültig, wie bei den fertigen Lösungen. Aber ich habe meine saubere Trennung Logik/GUI.
Zumal wir uns jetzt auf eine Datenbank festgelegt haben. Da es dafür schon Module gibt, ist es sehr unwarscheinlich, dass wir diese Entscheidung nochmal revidieren. Und wenn doch, dann ist das auch kein Beinbruch.

Ich würde mich aber z.B. auf den Delphitagen trotzdem über einen Vortrag vielleicht von TMS freuen.

[databoss]

Ich habe mich vor ein paar Monaten entschieden TMS Aurelius für ein neues Projekt einzusetzen.

Nun kann ich sagen das war die richtige Entscheidung, die Bibliothek ist ausgereift und macht genau was sie soll. Im Doppelpack mit dem Data Modeler ist es unschlagbar.

Der Support ist sehr gut und hilfreich auch bei Verständnisfragen.

Nach einigen anfänglichen Verständnis-Problemen meinerseits bin ich nun sehr produktiv damit.
Da ich seit über 20 Jahren oldstyle programmiere ist der Zuwachs an Effizienz und Stabilität enorm und es macht viel Spaß damit zu arbeiten.

Es hat einige Zeit gebraucht bis ich einigermaßen genau verstanden habe wie das Framework arbeitet, z.B. bleiben alle jemals geladenen Objekte im Speicher und werden auch nur neu aus der DB gelesen wenn dies manuell erzwungen wird. Das finde ich als Entwickler von multiuser Anwendungen doch etwas gewöhnungsbedürfig, wenn auch sehr einfach zu lösen wenn man es mal begriffen und verinnerlicht hat.

Ein einziges Problem habe ich noch beim Löschen von komplexen Objekten, ich bin aber sicher das wird sich auch bald aufklären.

[Stevie]

Eventuell ist auch das Spring4D ORM (Arbeitstitel Marshmallow) etwas - allerdings ist das bisher noch in Entwicklung (beta Status) aber ich weiß schon von einigen Anwendern, die das einsetzen. u.A. mit Daten in Bereich von zig Millionen Datensätzen. Einige Anwender, die sich vorher Aurelius und EntityDAC angeschaut haben, fanden MM besser für ihre Zwecke geeignet. Natürlich ist das ganze nicht so poliert wie die kommerziellen Lösungen und es gibt keine tollen Designer um sich seinen Krams in ner GUI zusammen zu basteln - aber was nicht ist, kann ja noch werden.

[Elrond]

Ich bin neulich auch über Aurelius gestolpert und das ganze sieht vielversprechend aus.
Von daher würde ich die Anfangsfrage erneut stellen: gibt es mittlerweile neuere Erfahrungsberichte?

Aktuell arbeite ich an meinen eigenen ORM System, wenn ich aber den Preis von Aurelius ansehe, erscheint mir mein Ansatz etwas sinnlos, trotz geringen Anforderungen ans ORM.

Zitat:

Zitat von Stevie (Beitrag 1313889)

Eventuell ist auch das Spring4D ORM (Arbeitstitel Marshmallow) etwas - allerdings ist das bisher noch in Entwicklung (beta Status) aber ich weiß schon von einigen Anwendern, die das einsetzen. u.A. mit Daten in Bereich von zig Millionen Datensätzen. Einige Anwender, die sich vorher Aurelius und EntityDAC angeschaut haben, fanden MM besser für ihre Zwecke geeignet. Natürlich ist das ganze nicht so poliert wie die kommerziellen Lösungen und es gibt keine tollen Designer um sich seinen Krams in ner GUI zusammen zu basteln - aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Spring4D scheint ein ziemlich tolles Paket zu sein, leider ohne Dokumentation.

[WiPhi]

Ich habe zuerst auch auf Spring4D meine ersten Gehversuche gemacht, doch leider festgestellt, dass es meinen Anforderungen nicht genügt. Dabei waren zusammengesetzte Primärschlüssel einer der Hauptgründe, warum ich mir TMS Aurelius angesehen habe.

Was soll ich sagen, ich bin hin und weg von dem tollen Tool. Zumal der Preis jetzt wirklich nicht der Hit ist, im Gegensatz zu dem was es kann. Bis jetzt hat es alle meine Anforderungen bestens erfüllt. Besonders gut gefällt mir die Funktionalität Teile der DB verschiednenen Models zuzuweisen und diese separat zu verwalten. So ist es ohne Probleme möglich ein Schema von einer fremdem Datenbank zu verwenden und eigene Tabelle hinzuzufügen (und diese auch zu ändern) ohne das fremde Schema kaputt zu machen.
Die Dokumentation von TMS ist hervoragend, wenn man dem Englischen halbwegs mächtig ist. Lade dir einfach mal die Testversion runter und überzeuge dich selbst :)

Für einfache Projkete ist Spring4D sicher genug, wenn man sich ein bisschen mit dem Quellcode auseinandersetzt.