Delphi-PRAXiS
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Delphi-PRAXiS (https://www.delphipraxis.net/forum.php)
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-   -   Kunde für Lizenzverstoß bestrafen? (https://www.delphipraxis.net/181753-kunde-fuer-lizenzverstoss-bestrafen.html)

Dejan Vu 8. Sep 2014 09:28

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Ja ja, der 'Kunde' ist ein Idiot, und hat eindeutig gegen Lizenzbestimmungen verstoßen, keine Frage. Darum geht es ja nicht. Die Frage, die sich hier stellt ist doch die, wie mit dem Kunden umgegangen werden soll und daraus hat sich imho auch die Frage gestellt, wie man generell mit Lizenzen und -verstößen umgehen soll?

Vielleicht gibt es ja Möglichkeiten, Geld zu verdienen, ohne den Kunden zu entmündigen. Wie ich bereits erwähnte, sind einfache, 'knallharte' und glasklare Bestimmungen und Grenzen viel akzeptabler, als eine Wischiwaschi-Ey-Du-Du-machst-was-falsches - nach-sechs-wochen-dann-nu-is-aber-schluss-ich-schmolle-jetzt Politik. Imho.

Jedes Kind liebt Dich für klare Grenzen, die konsequent gezogen und eingehalten werden. Jedes Kind trampelt dir auf der Nase herum, wenn Du Grenzen verwischst oder nachgiebig bist.

Und was für Kinder gilt, gilt auch für Kunden. (wieso unterscheiden die sich in genau 2 Buchstaben? ;-) )

Der schöne Günther 8. Sep 2014 09:32

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Die Motivation dahinter war wahrscheinlich, den Kunden erst anzufixen. Würde das Setup direkt sagen "Eingegebene Lizenz ist bereits auf einem anderen PC aktiviert" hätte man wahrscheinlich gesagt "Ok, dann halt nicht" und nie eine zweite Fassung gekauft.

BlueStarHH 8. Sep 2014 09:40

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Zitat:

Zitat von Dejan Vu (Beitrag 1271511)
Ich habe eben erst gelesen, das der Kunde die Anwendung nicht mehr verwenden kann. Das ist problematisch und könnte zu Schadensersatzforderungen seitens des Kunden führen. Wenn ich die ein geleastes Geschäftsfahrzeug vertragswidrig auch privat nutze, und es dann irgendwann nicht mehr funktioniert, kann ich den Arbeits- und Verdienstausfall als Schaden geltend machen. Zumindest würde ich meinen Anwalt bemühen, hier tätig zu werden, und zwar *sofort*. Der Anbieter wäre mich als Kunde auch sofort los. Selbst wenn es in den AGB stünde, wäre das ein Fall, der anwaltlich zu prüfen ist, denn AGB sind kein Freifahrtschein für BGB-widriges verhalten.


Bei sehr vielen (großen) Herstellern steht das in etwa so in den AGB (eben nochmal duruch Google überprüft):
"Sofern der Lizenznehmer die Nutzungsbedingungen verletzt, erlischt das Recht des Lizenznehmers zur Nutzung der Software, ohne dass es hierzu einer Kündigung der Nutzungs- und Lizenzbedingungen bedarf."

Das ist in Urteilen als gültig bestätigt worden.

BlueStarHH 8. Sep 2014 09:44

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Zitat:

Zitat von Der schöne Günther (Beitrag 1271538)
Die Motivation dahinter war wahrscheinlich, den Kunden erst anzufixen. Würde das Setup direkt sagen "Eingegebene Lizenz ist bereits auf einem anderen PC aktiviert" hätte man wahrscheinlich gesagt "Ok, dann halt nicht" und nie eine zweite Fassung gekauft.

Die Motivation dahinter war das System für die Kunden möglichst einfach zu halten, damit es nicht nervt. Beispiel: Ein Kunden installiert die Software auf PC 1 und möchte diesen nicht mehr nutzen. Nun installiert er die Software auf PC 2. Dort soll sie trotz nur einer Lizenz ohne weitere Eingriffe funktionieren. Wenn er sie aber illegal auf PC 1 und PC 2 gleichzeitig nutzt, muss sie gesperrt werden. Für einen Übergangszeitraum kann es nötig sein, die Software auf PC 1 und PC 2 gleichtzeitig zu nutzen um z.B. Daten zu übertragen. Daher erst 6 Wochen Warnmeldungen bei gleichzeitiger Nutzung. Sofort sperren ist da kundenunfreundlicher.

Der schöne Günther 8. Sep 2014 09:54

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Die Absicht ist sicher gut gemeint, aber ich finde auch beim Vergleich beider Möglichkeiten
  1. Wenn, dann, wenn aber nur kurz gleichzeitig- dann erst einmal doch nicht.
  2. Pro PC eine Lizenz. Fertig.

Zwei ist einfacher, ist gängig und lässt erst keine Diskussion aufkommen.

jaenicke 8. Sep 2014 10:13

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Aus Erfahrung weiß ich eins:
Die Benutzer scheren sich keinen Funken darum, wenn da derlei Meldungen kommen solange alles funktioniert. Dem Vorgesetzten mitteilen tun sie es erst, wenn wirklich nichts mehr geht. Und natürlich gab es vorher keine Meldungen oder irgendetwas, es ging nur plötzlich nicht mehr.

In einer Fernwartung konnte ich schon mehrfach beobachten, wenn ein Kunde mir etwas gezeigt hat, dass da eine Warnmeldung kam und der Kunde die einfach sofort weggeklickt hat.
"Was war denn das eben? Da war doch eine Warnung?"
"Keine Ahnung, das Fenster kommt da immer, aber man kann einfach Ok drücken..."

Dejan Vu 8. Sep 2014 10:22

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Es ist ja nicht so, das Du deine Kunden ärgern willst, deine Motivation ist wirklich löblich. Ich möchte nur an meinen Vergleich von Kindern erinnern, den Grenzen und der Klarheit dahinter.

Wie wäre es mit dem Shareware-Prinzip: Eine Installation mit Freischaltung und alle weiteren sind eben als Shareware, da die eine Lizenz bereits verbraten wurde. Entweder man kauft weitere Lizenzen/Schlüssel oder man deinstalliert die eine Lizenz und verwendet sie dann neu.

Die zusätzlichen Installationen im 'Sharewaremodus' sind vielleicht in ihrer Funktion eingeschränkt. Wenn der Kunde die Vollversion für die Zweitinstallation nicht braucht, dann ist ja auch alles gut.

Ich würde mich an deiner Stelle auch nicht mit der Google-API vergleichen. Das sind die Unterschiede doch zu groß. Zudem Du keine API anbietest, sondern eine Software. Aber wie gesagt: Deine Angelegenheit und vollkommen in Ordnung so.

Kleiner Schwank aus meiner Jugend: Ich habe lange Zeit mit der Remotecontrol-Lösung von NetOp gearbeitet, um Rechner und Server beim Kunden zu warten und zu entwanzen. Anfangs hatte ich nur die Testversion und habe mir alle 30 Tage einen neuen Testschlüssel besorgt. Das war problemlos und natürlich hab ich irgendwann die Vollversion gekauft. Aber bis dahin haben die mich so wie einen echten Kunden behandelt, obwohl ich noch nichts gekauft hatte.

Irgendwann mussten wir eine neue Remcon-Lösung bauen und da hat mir die Firma wieder geholfen, indem sie einfach mal so 30 Testschlüssel rausgerückt hat. Logischerweise haben wir dann eine 50er-Packung von denen gekauft.

Was ich damit sagen will: Geld verdienen tust Du heutzutage über deinen Support, der die Kunden an dich bindet. Zwangskauf kommt einfach nicht gut an und dein Kunde wird *sofort* zur Konkurrenz rennen, wenn sich die Gelegenheit bietet. Das tut er aber nicht, wenn er sich wohl bei Dir fühlt. Ich denke, das weisst Du und das ist auch dein Ziel (siehe erster Absatz). Aber aus diesem Grund ist jeglicher Gedanke an 'Strafe', 'Verklagen' etc. einfach falsch. Folgerichtig muss auch sich deine Software so verhalten, das es nicht dazu kommen kann. Womit wir wieder beim Thema wären... (Kinder, Grenzen etc.)

Lyan 14. Dez 2014 03:11

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
//nvm

Bjoerk 14. Dez 2014 18:36

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Zitat:

Zitat von BlueStarHH (Beitrag 1271401)
Was würdet ihr jetzt an meiner Stelle machen? [..]

Ich würde ihn fragen "Über was reden wir hier: 50 Euro. Die Lizenzbedingungen sind nicht verhandelbar. Die 50 Euro sind in jedem Fall nachzubezahlen. Die Software bleibt bis dahin gesperrt."

Respekt muß man sich verdienen. Der lacht sich doch über dich kaputt...

Edit: Seh ich ja jetzt erst. Lyan, wie viele Uralt Threads hast denn heut nacht so rausgekramt? :-D

cookie22 14. Dez 2014 22:21

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Mit solchen Kunden hat man nur Ärger, sag ihm er darf die Lizenz nur auf einem Rechner benutzen und fertig. Jede Sekunde die du wegen läppischen 50€ an solche Kunden verschwendest, ist zu viel.


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