Delphi-PRAXiS

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BlueStarHH 7. Sep 2014 10:53

Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Ich bin mir etwas unsicher wie ich in der folgenden Sache verfahren soll. Wie ist eure Meinung dazu:

Eine kleine Firma kauft bei mir eine Software für 50,- EUR als Einzelplatz-Lizenz. Der Firmeninhaber installiert diese aber auf 2 PCs. Im Shop und den Lizenzbestimmungen steht deutlich, dass je Arbeitsplatz eine Lizenz gekauft werden muss. Außerdem erscheint bei jedem Start ein Hinweis, dass die Software zu oft installiert ist, wenn man diese öfter installiert, als man Lizenzen hat. Wenn man diese Meldungen über 6 Wochen ignoriert, werden alle Installationen gesperrt und können nicht mehr gestartet werden.

Der Kunde meldet sich nun und sagt: "Ich kann die Software nicht mehr starten. Sie wurde gesperrt. Ich wusste nicht, dass man pro Arbeitsplatz eine Lizenz braucht."

Das finde ich sehr unglaubwürdig, wegen den zig Stellen (siehe oben), wo er es erkennen kann. Besonders in der Meldung vor jedem Start.

Darauf hin schreibe ich (ich gebe es mal zusammenfassend, nicht wortwörtlich, wieder): Was Sie gemacht haben verstößt gegen das Urheberrecht. In der Vergangenheit wurden dafür Strafen im mittleren vierstelligen Bereich verhängt und es ist auch unmoralisch, gerade wenn Sie die Software gewerblich nutzen und Geld damit verdienen. Ich sehe von einem Zivilverfahren ab, wenn Sie die zweite Installation nachlizensieren (für 50,- kaufen).

Daraufhin fängt er eine Diskussion an, ob er es wirklich kaufen müsste. Oder ob er die zweite Installation nicht einfach löschen könnte und alles wäre OK. Er wusste nicht, dass die Aussage "Eine Lizenz je PC" auch für eigene PCs gilt. Er dachte, das würde nur für fremde PCs gelten. Äh was?

Was würdet ihr jetzt an meiner Stelle machen?
a) Ein Zivilverfahren und er muss richtig zahlen
b) Auf die Nachlizensierung bestehen (als kleine Strafe und Aufwandsentschädigung und damit er es nicht wieder macht)
c) Die eine Lizenz entsperren und sonst nichts weiter. Da habe ich die Befürchtung, dass er daraus nicht lernt und diese Masche immer wieder auch bei anderen Herstellern abzieht. Es hat für ihn ja keine Konsequenzen. Außerdem bekomme ich meine Arbeitszeit, die ich durch die E-Mail-Diskussionen mit ihm hatte so nicht bezahlt. Zwar etwas kleinlich, aber es stimmt.

Sir Rufo 7. Sep 2014 11:06

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Ich hätte dem Kunden nicht einen Lizenzverstoss unterstellt, sondern ihn einfach darauf hingewiesen, dass er nur eine Lizenz für einen PC hat und er sich nun entscheiden muss, ober er eine weitere Lizenz kaufen möchte oder eben nur noch mit einer Lizenz an einem Arbeitsplatz arbeiten möchte.

Innerlich hätte ich einfach nur gegrinst und mir auf die Schulter geklopft, dass das eingebaute System mit der Lizenzüberprüfung funktioniert hat.

vagtler 7. Sep 2014 11:20

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Zitat:

Zitat von BlueStarHH (Beitrag 1271401)
[...] a) Ein Zivilverfahren und er muss richtig zahlen [...]

Was lässt Dich so sicher sein, dass er Deiner Meinung nach in einem Zivilverfahren "richtig zahlen" müsse? Wie hoch ist denn genau der entstandene Schaden, auf dessen Zahlung Du ihn verklagen wollen würdest?

Zitat:

[...] b) Auf die Nachlizensierung bestehen (als kleine Strafe und Aufwandsentschädigung und damit er es nicht wieder macht) [...]
Es ist weder eine Strafe noch eine Aufwandsentschädigung. Es ist der für die Einräumung des Rechts zur Nutzung des Programms fällige Betrag, der Dir zusteht. Ich würde darauf bestehen. (btw: eine "Lizensierung" gibt es nicht, korrekt heißt es "Lizenzierung".)

Zitat:

[...] c) Die eine Lizenz entsperren und sonst nichts weiter. Da habe ich die Befürchtung, dass er daraus nicht lernt und diese Masche immer wieder auch bei anderen Herstellern abzieht. Es hat für ihn ja keine Konsequenzen. Außerdem bekomme ich meine Arbeitszeit, die ich durch die E-Mail-Diskussionen mit ihm hatte so nicht bezahlt. Zwar etwas kleinlich, aber es stimmt.
Fragen wir mal so: was bringt Dir das?

Disclaimer: Ich bin weder Jurist noch ist dies eine Rechtsberatung jedweder Art.

Sir Rufo 7. Sep 2014 11:27

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
@vagtler

Ich sehe mit meinen laienhaften Augen einen maximalen Schaden von 50,00€.

vagtler 7. Sep 2014 11:48

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
So sieht mein laienhaftes Auge das auch. ;)

arnof 7. Sep 2014 11:52

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
also vor Gericht, das kostet dich nur gutes Geld, selbst bei ebay cd kopierer bin schon kläglich gescheitert ......

Stelle dich einfach stur und entsperre es nur gegen weitere Lizenzzahlung, jetzt will der Kunde ja was von Dir ....

Maximal wird er eine Klage gegen dich aufmachen oder im Internet "ein Fass aufmachen" und versuchen dich und deine Produkte schlecht zu machen, habe ich auch schon hinter mir ....

Oder schalte es einfach frei und Du hast deine Ruhe :roll:

Dejan Vu 7. Sep 2014 11:54

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Zitat:

Zitat von BlueStarHH (Beitrag 1271401)
...als kleine Strafe und Aufwandsentschädigung

Bist Du die Justiz? Welche 'Strafe'? Welchen Aufwand hattest du?...
Zitat:

Außerdem bekomme ich meine Arbeitszeit, die ich durch die E-Mail-Diskussionen mit ihm hatte so nicht bezahlt. Zwar etwas kleinlich, aber es stimmt.
Nee. Hat dich irgendjemand gezwungen, mit ihm per E-Mail zu diskutieren? Nö, ne? Hast Du einfach so gemacht. Freiwillig, war deine Entscheidung. Es ist deine Definition von CRM. Also, wem willst Du das denn in Rechnung stellen?

Wenn er dein Programm nun auf seinem Home-PC auch noch auf seinem Laptop installiert hat, kann es sein, das Du mit deiner 'pro PC'-Lizenz nicht weit kommst, zumal ich es persönlich für ein sehr kundenfeindliches Lizenzmodell halte: 'Pro Arbeitsplatz' ist hier imho geeignet(er), aber dann kannst Du deine tolle Gängelung nicht mehr verwenden.

Andererseits, bei Dir steht 'pro PC' und dann isses pro PC. Ich würde (auch wenn ich dein Lizenzmodell nicht mag)an deiner Stelle dein System noch verschärfen und einfach beim Erkennen einer ungültigen Lizenz (hier: Mehrfachverwendung) Einfach sofort sperren. Ohne wenn und aber. Wieso machst Du das so soft und wunderst dich dann, das man das 6 Wochen lang ausnutzt?

Mein Rat: Entweder er löscht die alte Installation oder er kauf eine zweite. Deine Drohung auf eine Zivilklage ist vollkommen überzogen und albern, zumal der Streitwert bei 50 Euro anzusiedeln ist, da mehr als eine zusätzliche Installation nicht anzunehmen ist. Wäre dein Kunde allerdings größer, würde sich die Androhung einer Klage durchaus lohnen, denn hier wäre der Streitwert ungleich höher (Angenommene Lizenzen z.B. auf jedem PC der Abteilung).

AlexII 7. Sep 2014 12:12

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Ich denke am besten man legt ihm nahe, dass er die 2te Lizenz kaufen soll (mache ihm noch 10% Rabatt, damit er sie wirklich ohne viel zu diskutieren kauft) und dann ist Ruhe...
Für Dich übrigens auch. Mit einem Zivilverfahren verlierst Du nur Haufen Geld und hast Stress ohne Ende. Wegen 50€ Lizenz lohnt es sich nicht.

himitsu 7. Sep 2014 12:13

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Sieh es wie beim Schwarzfahren.
Es wurden zwei Intallationen verwendet, also müssen die bezahlt werden, bzw. eine Strafe für den Verstoß.

Nur weil ich verspreche in Zukunft nicht mehr auf der einen Bahnlinie schwarzzufahren, wurde es ja dennoch bereits gemacht.

10€/20€ für das Freischalten der gesperrten Lizenz, aufrgrund des Verstoßes (Verwaltungsaufwand und/oder Strafe),
und wenn er will, nochmal 50€ für den Kauf einer weiteren Lizenz, um die zweite Installation weiterhin nutzen zu können.

alda 7. Sep 2014 12:22

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Die Frage ist was Du letztendlich erreichen willst.

Wenn Dir Dein Image egal ist, dann verklag ihn. Wenn Dir Dein Image nicht egal ist dann geh auf den Kunden zu und finde einen Konsens für derartige Situationen (In diesem Fall schließe ich mich AlexII an). Wenn Du Ihn verklagst wird seine Empfehlung gegenüber anderen vermutlich sein, Deine Software zu meiden (er wird mit Sicherheit nicht zugeben wollen, das mit Absicht getan zu haben). Wenn Du so vorgehst wie z.B. von AlexII vorgeschlagen wird er sich vermutlich entschuldigen, bedanken und allen anderen das auch so kommunizieren.

Ich persönlich würde den Kunden nie direkt für etwas verantwortlich machen, da es nun mal immer sein kann, dass er einfach alle Hinweise und Warnungen übersehen hat. Ein gutes Beispiel hierfür ist z.B. Microsoft mit der Formulierung: "Sie wurden Opfer einer Softwarefälschung".

Bei Mitarbeiterführung ist es ja ähnlich: Ich versuche den Mitarbeiter immer zu motivieren, aber niemals zu demotivieren. Sanktionen/Bestrafung sind immer das wirklich allerletzte Mittel und nur in sehr schweren Fällen anzuwenden.


Viele Grüße

mensch72 7. Sep 2014 13:04

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Ob die (erste) gekaufte Nutzungslizenz im Falle von Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen verfällt hängt meiner leihenhaften Einschätzung von den AGB's zum Zeitpunkt des Kaufs ab.

Nur wenn eine Vertragsstrafe pro Fall in AGBs schon vereinbart, dann erst nach Zahlung von dieser die Lizenz freischalten. Die 50Eur sonst einfach vergessen und auch den "Kunden" vergessen.


Wir machen es zur Vermeidung solcher "Unklarheiten" anders:
- es gibt nur zeitlich beschränkte quartalsweise Freischaltungen, welche wir idealerweise auch für den "Rollout" von Patches/Updates nutzen
- Vorteile: es gibt regelmäßigen Kundenkontakt und es gibt keine Updatemuffel, welche den Service mit längst behobenen Fehlern nerven
- 1x pro Quartal kann eine neue/zusätzliche Lizenz kostenfrei angefordert werden (z.B. wegen PC Wechsel)
- wem das auf Dauer dennoch "zu blöd" ist. der kann eine spezielle USB Hardware bekommen(kaufen), welche quasi als Hardware-Dongle für die Freischaltung sorgt
- bei "billig" Software muss eine separate "pro Fall" Vertragsstrafe in die AGB. Wegen 50Eur Streitwert bewegt sich kein Anwalt und kein Richter und für den Nachweis eines höheren Schadens wäre man selbst in der Beweispflicht... (Vertragsstrafe immer mindesten 5000Eur oder mehr, denn dann geht es gleich mit 2 Anwälten vor Landgericht mit Minimum 2800 Gesamtverfahrenskosten, man will sich ja nicht um 50..300Eur!)

Sir Rufo 7. Sep 2014 13:06

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Warum hier immer von einer Strafe gesprochen wird und auf der anderen Seite nach einer möglichst kulanten Regelung schreit ist mir natürlich unverständlich.
  1. Der Aufwand zum wieder Aktivieren der Anwendung wird in Rechnung gestellt (15min => 25,00€)
  2. Zusätzlich wird auf Wunsch eine weitere Lizenz verkauft (50,00€)
  3. Ein zufriedener Kunde (unbezahlbar)
Alles andere ist auch mit unserem Rechtssystem und meinem Rechtsempfinden nicht vereinbar, da es sich offensichtlich um durch Rache motivierte Aktionen handelt.

Selbst durch einen Rechtsstreit würde man nicht an mehr Geld kommen, aber dafür wesentlich mehr Zeit und Nervern verplempern mit ungewissem Ausgang. Eins bekommt man aber bei diesem Weg absolut sicher: Einen im besten Fall verärgerten Kunden.

Das Milchmädchen rechnet und kommt zu einem guten Ergebnis :roll:

stahli 7. Sep 2014 14:03

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Ich würde mich himitsu und Sir Rufo anschließen.
Freischaltung bezahlen lassen und zweite Lizenz anbieten.

BlueStarHH 7. Sep 2014 14:28

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Zitat:

Zitat von stahli (Beitrag 1271444)
Ich würde mich himitsu und Sir Rufo anschließen.
Freischaltung bezahlen lassen und zweite Lizenz anbieten.

Danke an alle für die vielen Rückmeldungen. Genau so habe ich es nun gemacht. Auf Rache war ich nicht aus. Ich wollte nur verhindern, dass er einen ähnliche Masche immer wieder abzieht. Z.B. auch bei euch.

Darlo 7. Sep 2014 19:32

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Es ist zwar traurig, aber ich logge den Lizenzmissbrauch nur noch. Mir ist es lieber dass z.b. 10 Lizenzen jedes jahr bezahlt werden, egal ob 15 genutzt werden.

freak4fun 7. Sep 2014 20:47

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Ich halte einen Hinweis auf eine fehlende Lizenz für richtig. Ggf. mit einer Wartezeit von 20 Sekunden oder vergleichbarem.
Von einer "Strafe" halte ich auch nichts. Wenn der Kunde nicht einsichtig ist, wirst du da auch nichts verändern können.
Einen Kompromiss eingehen, finde ich auch angemessen.

Dejan Vu 8. Sep 2014 07:13

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Ich habe eben erst gelesen, das der Kunde die Anwendung nicht mehr verwenden kann. Das ist problematisch und könnte zu Schadensersatzforderungen seitens des Kunden führen. Wenn ich die ein geleastes Geschäftsfahrzeug vertragswidrig auch privat nutze, und es dann irgendwann nicht mehr funktioniert, kann ich den Arbeits- und Verdienstausfall als Schaden geltend machen. Zumindest würde ich meinen Anwalt bemühen, hier tätig zu werden, und zwar *sofort*. Der Anbieter wäre mich als Kunde auch sofort los. Selbst wenn es in den AGB stünde, wäre das ein Fall, der anwaltlich zu prüfen ist, denn AGB sind kein Freifahrtschein für BGB-widriges verhalten.

Ich verstehe nicht, wieso man auf Teufel komm raus und mit Gängelungen, Sperren, Drohungen etc versucht, sein Lizenzmodell durchzusetzen. Lustigerweise sind es immer die Kleinen, die mehr Zeit mit dieser Art der Programmierung verbringen, als damit, das Produkt zu verbessern. Mir scheint, hier wird aus reinem Selbstzweck eine 'tolle Lösung' :twisted: implementiert, ohne sich Gedanken darüber zu machen, wie das beim Kunden ankommt.

Wenn ich ein Lizenzmodell 'pro PC' habe, gehen weitere Installationen nicht. Fertig. Das ist transparent und der Kunde weiß genau, worauf er sich einlässt.

Bin ich in der Lage, die Installationen und Verwendungen zu loggen, noch besser. Da kann man dann vorsichtig einzelne Kunden darauf aufmerksam machen, das der Vertrag/Lizenz überstrapaziert wird und Empfehlungen aussprechen (mit einem Update), dieses Problem zu beseitigen usw.

Bernhard Geyer 8. Sep 2014 08:42

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Zitat:

Zitat von Dejan Vu (Beitrag 1271511)
Lustigerweise sind es immer die Kleinen, die mehr Zeit mit dieser Art der Programmierung verbringen, als damit, das Produkt zu verbessern.

Eigentlich sind es die großen die sowas vormachen. Sie Adobe und über 1 Mio. Google-Treffer wenn man nach Problem damit sucht.

Zitat:

Zitat von Dejan Vu (Beitrag 1271511)
Wenn ich ein Lizenzmodell 'pro PC' habe, gehen weitere Installationen nicht. Fertig. Das ist transparent und der Kunde weiß genau, worauf er sich einlässt.

Dazu wäre es nötig Lizenzdateien auszustellen die sich z.B. an die MAC-Adresse (oder andere HW-Infos) binden.

Dejan Vu 8. Sep 2014 09:17

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Zitat:

Zitat von Bernhard Geyer (Beitrag 1271518)
Eigentlich sind es die großen die sowas vormachen. Sie Adobe und über 1 Mio. Google-Treffer wenn man nach Problem damit sucht.

Eine Ausnahme gibt es immer. Aber was macht Adobe denn genau? Sperren die auch die Software, sodaß man die freischalten lassen muss und zeigen vorher wochenlang Warnhinweise?

Die Software, die ich so benutze, lässt sich auf einem PC installieren. Wenn man sie auf einem weiteren PC installiert, passiert entweder nichts oder es geht erst gar nicht. Vielleicht habe ich nur Software von netten Firmen, aber das ist nun einmal meine kleine bescheidene Erfahrung.

Zitat:

Zitat von Bernhard Geyer (Beitrag 1271518)
Dazu wäre es nötig Lizenzdateien auszustellen die sich z.B. an die MAC-Adresse (oder andere HW-Infos) binden.

Und? Ist das ein Problem? Offensichtlich hat der TE das so oder ähnlich gemacht.

himitsu 8. Sep 2014 09:18

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Und es ist ja nicht so, daß er nicht vorgewarnt war, und es plötzlich von heute auf morgen nicht mehr ging.
Wochenlang tauchte eine Meldung auf, daß man da etwas "unerlaubtes" macht ...

Zitat:

Da wird nicht gewarnt und die Software dann gesperrt
Wurde hier ja auch gemacht.

Dejan Vu 8. Sep 2014 09:28

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Ja ja, der 'Kunde' ist ein Idiot, und hat eindeutig gegen Lizenzbestimmungen verstoßen, keine Frage. Darum geht es ja nicht. Die Frage, die sich hier stellt ist doch die, wie mit dem Kunden umgegangen werden soll und daraus hat sich imho auch die Frage gestellt, wie man generell mit Lizenzen und -verstößen umgehen soll?

Vielleicht gibt es ja Möglichkeiten, Geld zu verdienen, ohne den Kunden zu entmündigen. Wie ich bereits erwähnte, sind einfache, 'knallharte' und glasklare Bestimmungen und Grenzen viel akzeptabler, als eine Wischiwaschi-Ey-Du-Du-machst-was-falsches - nach-sechs-wochen-dann-nu-is-aber-schluss-ich-schmolle-jetzt Politik. Imho.

Jedes Kind liebt Dich für klare Grenzen, die konsequent gezogen und eingehalten werden. Jedes Kind trampelt dir auf der Nase herum, wenn Du Grenzen verwischst oder nachgiebig bist.

Und was für Kinder gilt, gilt auch für Kunden. (wieso unterscheiden die sich in genau 2 Buchstaben? ;-) )

Der schöne Günther 8. Sep 2014 09:32

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Die Motivation dahinter war wahrscheinlich, den Kunden erst anzufixen. Würde das Setup direkt sagen "Eingegebene Lizenz ist bereits auf einem anderen PC aktiviert" hätte man wahrscheinlich gesagt "Ok, dann halt nicht" und nie eine zweite Fassung gekauft.

BlueStarHH 8. Sep 2014 09:40

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Zitat:

Zitat von Dejan Vu (Beitrag 1271511)
Ich habe eben erst gelesen, das der Kunde die Anwendung nicht mehr verwenden kann. Das ist problematisch und könnte zu Schadensersatzforderungen seitens des Kunden führen. Wenn ich die ein geleastes Geschäftsfahrzeug vertragswidrig auch privat nutze, und es dann irgendwann nicht mehr funktioniert, kann ich den Arbeits- und Verdienstausfall als Schaden geltend machen. Zumindest würde ich meinen Anwalt bemühen, hier tätig zu werden, und zwar *sofort*. Der Anbieter wäre mich als Kunde auch sofort los. Selbst wenn es in den AGB stünde, wäre das ein Fall, der anwaltlich zu prüfen ist, denn AGB sind kein Freifahrtschein für BGB-widriges verhalten.


Bei sehr vielen (großen) Herstellern steht das in etwa so in den AGB (eben nochmal duruch Google überprüft):
"Sofern der Lizenznehmer die Nutzungsbedingungen verletzt, erlischt das Recht des Lizenznehmers zur Nutzung der Software, ohne dass es hierzu einer Kündigung der Nutzungs- und Lizenzbedingungen bedarf."

Das ist in Urteilen als gültig bestätigt worden.

BlueStarHH 8. Sep 2014 09:44

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Zitat:

Zitat von Der schöne Günther (Beitrag 1271538)
Die Motivation dahinter war wahrscheinlich, den Kunden erst anzufixen. Würde das Setup direkt sagen "Eingegebene Lizenz ist bereits auf einem anderen PC aktiviert" hätte man wahrscheinlich gesagt "Ok, dann halt nicht" und nie eine zweite Fassung gekauft.

Die Motivation dahinter war das System für die Kunden möglichst einfach zu halten, damit es nicht nervt. Beispiel: Ein Kunden installiert die Software auf PC 1 und möchte diesen nicht mehr nutzen. Nun installiert er die Software auf PC 2. Dort soll sie trotz nur einer Lizenz ohne weitere Eingriffe funktionieren. Wenn er sie aber illegal auf PC 1 und PC 2 gleichzeitig nutzt, muss sie gesperrt werden. Für einen Übergangszeitraum kann es nötig sein, die Software auf PC 1 und PC 2 gleichtzeitig zu nutzen um z.B. Daten zu übertragen. Daher erst 6 Wochen Warnmeldungen bei gleichzeitiger Nutzung. Sofort sperren ist da kundenunfreundlicher.

Der schöne Günther 8. Sep 2014 09:54

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Die Absicht ist sicher gut gemeint, aber ich finde auch beim Vergleich beider Möglichkeiten
  1. Wenn, dann, wenn aber nur kurz gleichzeitig- dann erst einmal doch nicht.
  2. Pro PC eine Lizenz. Fertig.

Zwei ist einfacher, ist gängig und lässt erst keine Diskussion aufkommen.

jaenicke 8. Sep 2014 10:13

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Aus Erfahrung weiß ich eins:
Die Benutzer scheren sich keinen Funken darum, wenn da derlei Meldungen kommen solange alles funktioniert. Dem Vorgesetzten mitteilen tun sie es erst, wenn wirklich nichts mehr geht. Und natürlich gab es vorher keine Meldungen oder irgendetwas, es ging nur plötzlich nicht mehr.

In einer Fernwartung konnte ich schon mehrfach beobachten, wenn ein Kunde mir etwas gezeigt hat, dass da eine Warnmeldung kam und der Kunde die einfach sofort weggeklickt hat.
"Was war denn das eben? Da war doch eine Warnung?"
"Keine Ahnung, das Fenster kommt da immer, aber man kann einfach Ok drücken..."

Dejan Vu 8. Sep 2014 10:22

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Es ist ja nicht so, das Du deine Kunden ärgern willst, deine Motivation ist wirklich löblich. Ich möchte nur an meinen Vergleich von Kindern erinnern, den Grenzen und der Klarheit dahinter.

Wie wäre es mit dem Shareware-Prinzip: Eine Installation mit Freischaltung und alle weiteren sind eben als Shareware, da die eine Lizenz bereits verbraten wurde. Entweder man kauft weitere Lizenzen/Schlüssel oder man deinstalliert die eine Lizenz und verwendet sie dann neu.

Die zusätzlichen Installationen im 'Sharewaremodus' sind vielleicht in ihrer Funktion eingeschränkt. Wenn der Kunde die Vollversion für die Zweitinstallation nicht braucht, dann ist ja auch alles gut.

Ich würde mich an deiner Stelle auch nicht mit der Google-API vergleichen. Das sind die Unterschiede doch zu groß. Zudem Du keine API anbietest, sondern eine Software. Aber wie gesagt: Deine Angelegenheit und vollkommen in Ordnung so.

Kleiner Schwank aus meiner Jugend: Ich habe lange Zeit mit der Remotecontrol-Lösung von NetOp gearbeitet, um Rechner und Server beim Kunden zu warten und zu entwanzen. Anfangs hatte ich nur die Testversion und habe mir alle 30 Tage einen neuen Testschlüssel besorgt. Das war problemlos und natürlich hab ich irgendwann die Vollversion gekauft. Aber bis dahin haben die mich so wie einen echten Kunden behandelt, obwohl ich noch nichts gekauft hatte.

Irgendwann mussten wir eine neue Remcon-Lösung bauen und da hat mir die Firma wieder geholfen, indem sie einfach mal so 30 Testschlüssel rausgerückt hat. Logischerweise haben wir dann eine 50er-Packung von denen gekauft.

Was ich damit sagen will: Geld verdienen tust Du heutzutage über deinen Support, der die Kunden an dich bindet. Zwangskauf kommt einfach nicht gut an und dein Kunde wird *sofort* zur Konkurrenz rennen, wenn sich die Gelegenheit bietet. Das tut er aber nicht, wenn er sich wohl bei Dir fühlt. Ich denke, das weisst Du und das ist auch dein Ziel (siehe erster Absatz). Aber aus diesem Grund ist jeglicher Gedanke an 'Strafe', 'Verklagen' etc. einfach falsch. Folgerichtig muss auch sich deine Software so verhalten, das es nicht dazu kommen kann. Womit wir wieder beim Thema wären... (Kinder, Grenzen etc.)

Lyan 14. Dez 2014 03:11

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
//nvm

Bjoerk 14. Dez 2014 18:36

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Zitat:

Zitat von BlueStarHH (Beitrag 1271401)
Was würdet ihr jetzt an meiner Stelle machen? [..]

Ich würde ihn fragen "Über was reden wir hier: 50 Euro. Die Lizenzbedingungen sind nicht verhandelbar. Die 50 Euro sind in jedem Fall nachzubezahlen. Die Software bleibt bis dahin gesperrt."

Respekt muß man sich verdienen. Der lacht sich doch über dich kaputt...

Edit: Seh ich ja jetzt erst. Lyan, wie viele Uralt Threads hast denn heut nacht so rausgekramt? :-D

cookie22 14. Dez 2014 22:21

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?
 
Mit solchen Kunden hat man nur Ärger, sag ihm er darf die Lizenz nur auf einem Rechner benutzen und fertig. Jede Sekunde die du wegen läppischen 50€ an solche Kunden verschwendest, ist zu viel.


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