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scrat1979 26. Sep 2014 16:39

Betriebssystem: Win 7,Linux

Virtualisierung Server im Heim-Bereich
 
Hallo zusammen,

Ich frage mich gerade ob ich meinen Server im Heimbereich virtualisieren soll. Auf der einen Seite funktioniert mein Server einwandfrei, auf der anderen Seite habe ich momentan als "Freak" den Drang etwas herumzuspielen und neues zu versuchen.

Mein aktuelles System besteht aus einen PC (Core i5, 16GB RAM, 2x4 TB im RAID1-Betrieb "richtiges" Hardware-RAID = 4GB nutzbar). Als Server dient Ubuntu 13.10 und leistet hervorragende Dienste. In der Hauptsache läuft Samba als Dateiserver sowie eine firebird-Datenbank mit kleinen Datenbanken auf die wenige Male am Tag zugegriffen wird. Die Auslastung würde ich mit sehr gering bis gering einschätzen. Ein medienserver zum Streaming von Musik und Videos läuft nicht, soll aber in Zukunft nicht ausgeschlossen werden.

Meine Idee ist es nun, diesen "Hauptserver" in einer virtuellen Maschine laufen zu lassen, so dass ich noch weitere unabhängige Server in VMs installieren kann (z.B. Zum testen von neuen Paketen), um den Hauptserver nicht zu tangieren und ggf. in Zukunft andere Dienste in einem unabhängigen Server laufen lassen kann. Ein weitere Vorteil wäre es, dass der Server mit Images problemlos innerhalb weniger Minuten wiederhergestellt wäre.

Die Aufrüstung der Hardware z.b. auf 32GB RAM wären kein Problem.

Meine fragen hierzu wären:

1.) wie macht ihr es zu Hause und haltet ihr mein Vorhaben für sinnvoll?
2.) was für ein Host-Betriebssystem und welche VM-Software würdet ihr nehmen (ich schwanke zwischen VM ware workstation (vorhanden) und Oracle Virtual Box
3.) ich würde das Host-System sowie die Server auf einem RAID1-System mit 4GB nutzbaren Speicher laufen lassen, die Dateien das Datei-Servers wären auf einem separaten RAID1 physikalisch getrennt.
4.) Was für Pros und Kontras gibt es? Wie gesagt, die Performance dürfte kein Problem sein!

Ich freue mich auf eine spannende Diskussion und Entscheidungsfindung :)

Michael

mkinzler 26. Sep 2014 16:50

AW: Virtualisierung Server im Heim-Bereich
 
1.) Wenn man mehrere Rechner hat, welche alle nicht wirklich viel zu tun haben, bietet sich Virtualisierung förmlich an.
2.) Man könnte auch an XEN (Paravirtualisierung) denken. Vorallem wenn es sich um Linux-Rechner handelt. Aber auch Windows fühlt sich dort als Gast wohl.

pertzschc 26. Sep 2014 18:01

AW: Virtualisierung Server im Heim-Bereich
 
Hallo!
Zitat:

Zitat von scrat1979 (Beitrag 1273997)
Ich frage mich gerade ob ich meinen Server im Heimbereich virtualisieren soll. Auf der einen Seite funktioniert mein Server einwandfrei, auf der anderen Seite habe ich momentan als "Freak" den Drang etwas herumzuspielen und neues zu versuchen.

Würde ich nicht machen.
Zitat:

Zitat von scrat1979 (Beitrag 1273997)
In der Hauptsache läuft Samba als Dateiserver sowie eine firebird-Datenbank mit kleinen Datenbanken auf die wenige Male am Tag zugegriffen wird. Die Auslastung würde ich mit sehr gering bis gering einschätzen. Ein medienserver zum Streaming von Musik und Videos läuft nicht, soll aber in Zukunft nicht ausgeschlossen werden.

Dann nimm dafür eine dediziertes NAS (QNAP, Synologie) und prüfe, ob darauf Deine DB läuft.
Zitat:

Zitat von scrat1979 (Beitrag 1273997)
so dass ich noch weitere unabhängige Server in VMs installieren kann (z.B. Zum testen von neuen Paketen)

Den PC verwende dann für Spiel/Test-VMs.
Zitat:

Zitat von scrat1979 (Beitrag 1273997)
2.) was für ein Host-Betriebssystem und welche VM-Software würdet ihr nehmen (ich schwanke zwischen VM ware workstation (vorhanden) und Oracle Virtual Box

Vom Preis her - eher Oracle Virtual Box :). Nehmen sich beide nichts funktional...
Zitat:

Zitat von scrat1979 (Beitrag 1273997)
Ein weitere Vorteil wäre es, dass der Server mit Images problemlos innerhalb weniger Minuten wiederhergestellt wäre.

Wenn das NAS mit RAID5/6 läuft bist Du bei Plattenproblemen schon gut gesichert, eine externe Platte zu Sicherung ist aber noch dringend empfehlenswert.

Bei den NAS gibt es mittlerweile auch VM-Möglichkeiten, so das dort vielleicht noch eine kleine Linux-VM für nicht zu anspruchsvolle Dienste laufen lassen kannst.

Grüße, Christoph

scrat1979 26. Sep 2014 20:44

AW: Virtualisierung Server im Heim-Bereich
 
Schonmal Danke für Eure Antworten.

@pertzschc: Ein dediziertes NAS ist mir in der Performance eindeutig zu langsam und von der Ausstattung her zu mager. Wie gesagt, ich habe ja meinen eigenen Server bereits problemlos laufen ( Hardware siehe Post oben ). Außerdem habe ich mit einem selbst aufgesetzten "richtigen" Linux viel mehr Möglichkeiten und Einstellungsmöglichkeiten, da ich die Systemdateien ja direkt bearbeiten kann. Ich fühle mich da einfach "freier" und "sicherer", alleien schon was die Hardware angeht ist das eine ganz andere Liga. Ich hatte vergessen zu erwähnen, dass ich meine Daten alle 6 Stunden auf eine externe Platte zusätzlich sichere und 1x wöchentlich die Dateien mit einer Synology in einem anderen Raum synchronisiert werden. Also vom Datenverlust her mache ich mir wirklich keine Sorgen :-)

Warum würdest du ein deutlich leistungsärmeres dezidiertes NAS verwenden? Kann ich eigentlich nur nachvollziehen, wenn man (ich) mit der Materie Linux nicht vertraut wäre. Dann ok.

VM Ware Workstation hatte ich ja geschrieben ist bereits als Vollversion vorhanden (v 10) und könnte problemlos eingesetzt werden.


Das einzige was mich momentan von meinem Vorhaben abhält ist einfach der Aufwand wenn ich nicht vorher weiß, ob es überhaupt das Richtige ist. Mich würden vor allem die Vor- und Nachteile der Virtualisierung in meinem Fall interessieren. Momentan denke ich, dass die Vorteile deutlich überwiegen. Wie gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass bei mir die Performance bei der Auslastung der limitierende Faktor ist. Gibt es was die Performance angeht Erfahrungen im produktiven Einsatz mit einer bei mir vergleichbaren Hardware?

Lemmy 26. Sep 2014 21:04

AW: Virtualisierung Server im Heim-Bereich
 
Hi,
wenn Du schon vmware Workstation kennst, dann würde ich versuchen ESXi/vSphere zu installieren (den gibts auch kostenlos für 1 CPU). Könnte sein, dass es Probleme mit der Hardware gibt, aber ein Versuch wäre es wert. Dann könntest Du über die Workstation problemlos auf die ESX-VMs zugreifen und damit arbeiten.


Als weitere ALternative könntest Du auch KVM einsetzen

BUG 26. Sep 2014 21:13

AW: Virtualisierung Server im Heim-Bereich
 
Docker könnte man sich auch angucken, das scheint gerade die Richtung zu sein, mit der es in der Server-Virtualisierung geht ...

pertzschc 26. Sep 2014 21:21

AW: Virtualisierung Server im Heim-Bereich
 
Zitat:

Zitat von scrat1979 (Beitrag 1274028)
Warum würdest du ein deutlich leistungsärmeres dezidiertes NAS verwenden? Kann ich eigentlich nur nachvollziehen, wenn man (ich) mit der Materie Linux nicht vertraut wäre. Dann ok.

Samba, Mediaserver und DB geht m.E. auch auf einem NAS. Dafür reicht deren HW auch aus.

Wenn ich Dich richtig verstehe, machst Du ja jetzt auf der "Höllenmaschine" (i5/16GB/4TB) auch nur einen Ubuntu Server mit diesen Diensten bzw. planst noch den Medienserver. Das ist aus meiner Sicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen.

Zitat:

Zitat von scrat1979 (Beitrag 1274028)
VM Ware Workstation hatte ich ja geschrieben ist bereits als Vollversion vorhanden (v 10) und könnte problemlos eingesetzt werden.

Hatte ich überlesen sorry. Ja, dann nimm das, um VMs aufzusetzen.

Soll in den VMs wieder Linux OS als Gast laufen? Wenn ja, dann reicht die Performance von Workstation locker aus und Du brauchst den ESXi nicht zu versuchen.
Einen Fileserver der obigen Kategorie würde ich allerdings nicht unbedingt in Workstation oder Virtualbox betreiben, hier reicht bei richtiger Last auf dem Server die IO-Performance der Workstationprodukte nicht aus, da diese als normaler Dienst/Programm unter ihrem jeweiligen OS laufen und dort nicht volle Freiheit bzw. Durchsatz bekommen können, da ja das OS noch für andere Programme etwas reservieren muss. Weiterhin musst Du dann auch das Workstation so konfigurieren, dass die VM bei jedem OS Start mit gestartet und beim shutdown richtig beendet wird.
Daher auch mein Vorschlag mit dem NAS.

Gruß,
Christoph

scrat1979 27. Sep 2014 10:54

AW: Virtualisierung Server im Heim-Bereich
 
Ich hatte bereits mehrere NAS im Einsatz. Das Problem war, dass der Datendurchsatz ( GB-LAN ) im Netzwerk auch nicht ansatzweise an meine "Höllenmaschine" heranreicht. Und da ein wichtiger (wenn nicht DER) Gesichtspunkt der Fileserver ist war, habe ich mich für einen Server Marke Eigenbau entschieden und bin damit mehr als zufrieden.

Die Problematik mit dem Autostart und dem Herunterfahren werde ich bestimmt hinbekommen.

Gibt es Erfahrungen mit dem Datendurchsatz eines VM-Servers bei geringer oder mäßiger Last. Wie gesagt, die Auslastung des Servers würde ich als gering einstufen.

Liebe Grüsse und Danke nochmals.

implementation 27. Sep 2014 13:11

AW: Virtualisierung Server im Heim-Bereich
 
Ein paar Gedankengänge:
  1. Wenn eine der VMs tatsächlich einen Fileserver bereitstellen soll, dann solltest du dringend einen Hypervisor nehmen, der dir paravirtualisiertes IO (geht vor allem um die Platte!) anbietet, sonst wirds wirklich langsam. Bei KVM und Xen bietet sich dazu unter GNU/Linux (und FreeBSD und OpenBSD) der virtio-Treiber an, damit ist die Performance dann auch wirklich kein Problem mehr. Zu den proprietären Lösungen kann ich nichts sagen.
  2. Überlege dir für die einzelnen VMs genau: Was soll da drauf laufen? Eine reine Fileserver-VM braucht z.B. nie im Leben 'ne grafische Oberfläche, Sounddaemonen, ein Drucksystem, einen MDA und was weiß ich was die meisten Standardinstallationen dir noch draufkloppen. Das heißt z.B., dass du bei Ubuntu dich nicht einfach durch den Installer klicken, sondern dann doch eher debootstrap nutzen solltest. Debian ist da insofern geeigneter, indem es im Installationswizard auch eine Liste mit Paketgruppen anbietet, wo man klar angeben kann, was man haben will und was nicht. Denk dran: Alles was du nicht brauchst, nimmt erstens Speicherplatz weg, zweitens vergrößert die Updatedurchgänge, und wenn es läuft, dann drittens frisst es RAM und viertens stellt potenziell eine Sicherheitslücke mehr da.
  3. Warum überhaupt Virtualisierung? Wenn auf allen das gleiche OS läuft, können auch chroots schon eine Alternative sein.

Just my 2 cents.

Valle 27. Sep 2014 13:35

AW: Virtualisierung Server im Heim-Bereich
 
Hi,

ich hab bei mir (im Studentenwohnheim -> Stromflat...) zwei Server dauerhaft laufen. Eine Maschine hat 10 Platten und verfügt über ein RAID6 + SSD. Dort sind außerdem 5x1GBit Netzwerkinterfaces installiert sowie ein 4-Port Fibrechannel HBA. Der Server fungiert also als Fileserver + SAN + Firewall. Mein Desktop PC ist per 2-Port Bonding im Round Robin Modus darin angebunden, also habe ich zumindest von dort 2 GBit Bandbreite für Zugriff auf das große Datennetzlaufwerk. Betriebssystem ist Debian.

Der zweite Server verfügt über keine Festplatten und ist per 4 GBit Fibrechannel an den Fileserver angebunden. Von dort erhält er mehrere virtuelle Festplatten (SSD / HDD) und stellt mehrere VMs zum spielen bereit. Der Server basiert seit einigen Monaten mittlerweile erfolgreich auf Proxmox. (Also wahlweise KVM / OpenVZ)

Langfristiges Ziel ist es, den Fileserver weiter auszubauen. RAID 10 aus 4 SSDs + ordentliche RAID Karte wäre ein Ziel. Damit dann eventuell auch eine Anbindung meines Desktop-PCs an den Fileserver, da über Fibrechannel genügend Bandbreite vorhanden wäre, um dieses RAID auch zu nutzen. Somit könnte ich also all die teure Storage Hardware in den Fileserver stecken und per Fibrechannel an die wichtigen PCs im Netz verteilen. Die Theorie ist also, 4 SSDs zu kaufen, aber sie statt in 4 PCs zu verteilen, ein RAID 10 (vielleicht auch 0) zu basteln und die erhöhte Performance dann an die PCs zu verteilen.

Fibrechannel beim VM-Host funktioniert jedenfalls einwandfrei, Performancemessung ist etwa die gleiche Geschwindigkeit wie auch lokal am Fileserver. Die Karten gibt's auf eBay sehr billig (15€ für ein Port, 4-Port Karten z.T. auch für 60€), auch das Fibrechannel-Kabel ist relativ günstig. Und cool sowieso. ;-)

Mein Fileserver soll weiterhin nicht-virtualisiert laufen, da ich hohe Performance Erwartungen stelle. Eventuell will ich mal die Firewall in ein kleineres, weiteres Gerät auslagern. Wenn ich am Strom sparen müsste, so würde ich aber die VMs auf dem Fileserver laufen lassen, nicht aber den Fileserver als VM auf dem VM Host.

Ist natürlich viel Spielerei und sicherlich auch recht unnütz zu Hause, aber eben mein Hobby (und Beruf). :thumb:

Vielleicht sind ein paar Anregungen dabei, oder zumindest ein kleiner Erfahrungsbericht.

scrat1979 28. Sep 2014 10:36

AW: Virtualisierung Server im Heim-Bereich
 
Okay, vielen Dank für Eure Antworten. Was haltet ihr denn von der Virtualisierung mit Proxmox?? Ist es in der Performance - was die Platte angeht - beser als VM Ware Workstation. Mit Ausnahme von diesem habe ich mit der Virtualisierung keinerlei Erfahrung :(

Ich werde jetzt auf meinem Server ein Dual-Boot machen mit Ubuntu Server als "nativer" Server sowie zusätzlich eine Windows 7-Installation als Host für Tests bezüglich der Virtualisierung. Dann habe ich für den "Produktivbetrieb" meine bekannte Konfiguration und für Tests habe ich die Windows-Umgebung mit einer Virtualisierungs-Software. Die Datenplatte ist dann mein gewohntes 4TB-Hardware-RAID1, die Betriebssysteme werden auf ein separates RAID1 gepackt.

Bin mal gespannt wie meine Tests ausgehen und wann ich dazu komme. Ich werde über die Performance hier berichten - damit der Thread hier bezüglich meiner eigenen Erfahrung ergänzt wird.

Danke nochmals für Eure Erfahrungen!

mkinzler 28. Sep 2014 10:56

AW: Virtualisierung Server im Heim-Bereich
 
Proxmox ist eine Distribution, welche eine grafische Verwaltungsoberfläche für die Virtualisierung mitbringt. Es wird entweder KVM oder OpenVZ zur Virtualisierung verwendet. Bei Windowsmaschinen fällt dann OpenVZ raus und es würde KVM übrigbleiben.

http://www.tecchannel.de/server/virt..._im_vergleich/

Von der Performance dütfte die KVM Lösung Workstation klar schlagen.

Valle 28. Sep 2014 12:32

AW: Virtualisierung Server im Heim-Bereich
 
Zitat:

Zitat von scrat1979 (Beitrag 1274116)
Ich werde jetzt auf meinem Server ein Dual-Boot machen

Dir ist aber klar, dass es dann schwierig oder auf jeden Fall ziemlich unpraktisch sein wird, von beiden Betriebssystemen jeweils auf die entsprechenden Daten zuzugreifen? Du müsstest dann ein Hardware RAID verwenden, also entweder eine teure RAID-Karte oder das "Fake-RAID" der Mainboards. Die Wahl des Dateisystems wird dich in jedem Fall bei mindestens einem Betriebssystem beim Durchsatz sehr ausbremsen.

Ich würde keine zwei verschiedenen Betriebssysteme an mein Datengrab lassen. :pale:

grl 28. Sep 2014 20:03

AW: Virtualisierung Server im Heim-Bereich
 
Ich würde (von ganz wenigen Ausnahmen mal abgesehen) nie wieder einen Server ohne Virtualisierung aufsetzen. Neben dem Vorteil der Image-Sicherung ist es einfach praktisch, "mal eben" eine zweite Maschine für eine Spezialanwendung herrichten zu können.
Ich verwende fast ausschließlich Proxmox und bin sehr zufrieden damit. Auch im HA-Bereich setz ich das ein - z.B. einen HA-Cluster über 2 Server mit DRBD als Platte und Proxmox als Virtualisierer.

In meinem Homeoffice rennt eine einzelne Maschine mit Proxmox, auf der dann aber auch der private Medienserver rennt (und damit logisch vollkommen getrennt ist vom Server für Arbeitsbelange, obwohl sie auf der gleichen Maschine laufen).

Gruß
GRL

WM_CLOSE 29. Sep 2014 10:16

AW: Virtualisierung Server im Heim-Bereich
 
Ich habe zuhause meine ganze Computerwelt virtualisiert auf einer Hardware.
Der Host ist ein Ubuntu 14.04 mit kvm/qemu
Darauf habe ich am laufen:
einen Fileserver (früher war da ein NAS)
meinen Hauptrechner (Zugriff über HDMI oder X11)
meinen Windows Spielrechner (VGA Passthrough)
ein paar Testsysteme
ein Webserver

Alle Ubuntu außer dem Spielrechner.
Läuft 24/7 auf nem i7 920 mit RAID1
Geplant ist noch:
-eine SSD für die Betriebssysteme
-Die Hardware auf Haswell umrüsten wegen Stromverbrauch

Vorteile:
-Schnelle Datentransfers (4k Filme streamen? - Kein Problem)
-weniger Hardware nötig (dafür Teurere und hohe Stromrechnung)
-Software kostet nix
-ständiger Fernzugriff auf den Hauptrechner möglich (ohne WOL)

Nachteile:
-Man braucht einen leistungsfähigen Rechner, der ständig an ist (Stromverbrauch)
-Man braucht viel mehr RAM als sonst.

ESXi oder sonstige (insbesondere propertieäre) Bare-Metal-Hosts kommen bei mir nicht in Fragen wegen:
-Keine Hardwareunterstützung für 90% der RAID-Systeme
-Keine Verschlüsselung auf Hostebene
-Kein Grafikausgang
-Kein Vga-Passthrough

Hyper-V (als semi-Bare-Metal) kann das zwar alles, aber ist propertieär.

VirtualBox wäre wohl auch ok.

Namenloser 29. Sep 2014 16:36

AW: Virtualisierung Server im Heim-Bereich
 
Zitat:

Zitat von WM_CLOSE (Beitrag 1274177)
meinen Windows Spielrechner (VGA Passthrough)

Interessant, das kannte ich noch nicht.

Bei mir steht dieses Jahr ein neuer Rechner an, und ich hatte eigentlich an Dual Boot gedacht – Linux zum Arbeiten/Surfen usw. und Windows zum Spielen. Allerdings weiß ich jetzt schon, dass ich wahrscheinlich zu faul sein werde, immer den Rechner neu zu starten um das Betriebssystem zu wechseln. Da wäre Virtualisierung natürlich cool. Wie hoch sind denn die Performance-Einbußen bei der Grafik?

Weitere Frage: Wenn man eine Grafikkarte an eine VM durchreicht, dann kann wahrscheinlich immer nur eine VM die Grafikkarte gleichzeitig benutzen, oder? Gibt es da sowas wie „Plug & Play“, also dass, wenn ich von Windows zurück auf Linux wechsle, bei Windows die Grafikkarte virtuell ausgesteckt und bei Linux virtuell wieder eingesteckt wird (und vice versa)?
Oder muss man sich bei einer von beiden Maschinen mit der integrierten Grafik abfinden?

implementation 29. Sep 2014 17:35

AW: Virtualisierung Server im Heim-Bereich
 
Zum Graka-Durchreichen gibt es eigentlich zwei verschiedene Techniken zu. Die eine ist, dass man auf dem Gastrechner einen Treiber installiert, der einfach DirectX und OpenGL auf API-Ebene ans unterliegende System weiterreicht. Das funktioniert dann auf jeder Hardware, aber wenn du damit einen Windows-Gast auf einem Linux-Host versorgst, wird das DirectX natürlich durch die Wine-Libs übernommen, d.h. es laufen genau die gleichen Spiele nicht, als würde man sie direkt mit Wine unter Linux ausführen.
Die andere läuft über eine Verwaltungeinheit aufm Board, die IOMMU, da sieht dann jedes System die GraKa tatsächlich als Gerät. Hat aber nicht jeder, läuft allerdings dann ohne nennenswerte Einbuße irgendeiner Funktionalität.
In beiden Fällen sollte das ganze auch für beliebig viele VMs gleichzeitig gehen.

Lemmy 29. Sep 2014 18:00

AW: Virtualisierung Server im Heim-Bereich
 
Zitat:

Zitat von implementation (Beitrag 1274239)
aber wenn du damit einen Windows-Gast auf einem Linux-Host versorgst, wird das DirectX natürlich durch die Wine-Libs übernommen, d.h. es laufen genau die gleichen Spiele nicht, als würde man sie direkt mit Wine unter Linux ausführen.

ich gebe zu, dass ich keine Ahnung habe - aber VMWare nutzt Wine? Seit wann das? Ich hatte mit div. Spielen so meine lieben Probleme unter Wine - mit und ohne PLay On Linux: Lösung war immer: VMware drauf, Windows installiert und VMWare Tools drauf und los gehts... Gut, grafikintensive Spiele (Egoshooter) habe ich nie gespielt, der Rest lief in der Regel sehr gut (Civilization, Torchlight 2 usw)

kuba 29. Sep 2014 18:14

AW: Virtualisierung Server im Heim-Bereich
 
Hallo,

mein Host PC ist ein kleiner Windows 8.1 PC mit 240 GB SSD Fesplatte und 8 GB RAM. Ich verwende XAMPP, PHPVirtualBox und VBoxVMService. Mit dem Webinterface kommt man schon nahe an ESXi-feeling heran. Windows 8.1 kann ich problemlos z.B. zum Fernsehen verwenden, während im Hintergrund mein Windows Homeserver 2011 mit IBM Domino Mailserver 9 seine Arbeit verrichtet.

PHPVirtualBox sollte wohl auch unter Linux mit Apache Webserver laufen. Ich habe festgestellt dass man mit VirtualBox unter Linux eine sehr hohe Performance erreichen kann. Für mich ist VirtualBox erste Wahl, weil ich sowohl Windows, Linux und auch MAC's verwende. So kann ich meine virtuellen Maschinen schnell mal auf ein anderes System schicken ...

KUBA

Namenloser 29. Sep 2014 19:00

AW: Virtualisierung Server im Heim-Bereich
 
Zitat:

Zitat von implementation (Beitrag 1274239)
Zum Graka-Durchreichen gibt es eigentlich zwei verschiedene Techniken zu. Die eine ist, dass man auf dem Gastrechner einen Treiber installiert, der einfach DirectX und OpenGL auf API-Ebene ans unterliegende System weiterreicht. Das funktioniert dann auf jeder Hardware, aber wenn du damit einen Windows-Gast auf einem Linux-Host versorgst, wird das DirectX natürlich durch die Wine-Libs übernommen, d.h. es laufen genau die gleichen Spiele nicht, als würde man sie direkt mit Wine unter Linux ausführen.
Die andere läuft über eine Verwaltungeinheit aufm Board, die IOMMU, da sieht dann jedes System die GraKa tatsächlich als Gerät. Hat aber nicht jeder, läuft allerdings dann ohne nennenswerte Einbuße irgendeiner Funktionalität.
In beiden Fällen sollte das ganze auch für beliebig viele VMs gleichzeitig gehen.

Ja, die erste Variante kenne ich, auch wenn ich das in der Praxis – zumindest unter VirtualBox – nie zum Laufen bekommen habe... war mir aber auch bisher nicht so wichtig.

Die Variante mit der IOMMU war mir dagegen neu, und das wäre auch die Variante, die ich wenn dann für einen Spielerechner verwenden wollen würde. Das andere macht denke ich keinen Sinn, da der Overhead zu groß ist.

Das einzige Problem, was ich damit sehe, ist dass mir ggf. die Grafikkarte unter Linux dann nicht mehr zur Verfügung steht und ich dann dort wahrscheinlich die integrierte Grafikeinheit der CPU verwenden müsste. Nun arbeite ich seit ca. einem Jahr mit einem Laptop mit integrierter Intelgrafik, und das Teil ist wirklich grottenlahm. Auf meinem Desktop möchte ich eine solch schlechte Performance auf keinen Fall haben. Ich weiß nicht, inwieweit die Intelgrafik bei den Desktop-Prozessoren besser ist. Wenn ich damit 1080p-Videos im Vollbild abspielen kann und im Firefox flüssig scrollen kann, dann würde mir das ja reichen. Achja, und man sollte vielleicht mehr als einen Monitore anschließen können, auch wenn ich zurzeit nur einen habe. Ich weiß nicht, wie weit die Intel-Grafik da inzwischen ist.

Wenn das nicht geht, müsste ich eben noch extra eine zweite Grafikkarte für Linux einbauen. Aber da wäre mir die Dual-Boot-Lösung dann wahrscheinlich doch lieber...

implementation 29. Sep 2014 21:23

AW: Virtualisierung Server im Heim-Bereich
 
Zitat:

Zitat von Lemmy (Beitrag 1274242)
ich gebe zu, dass ich keine Ahnung habe - aber VMWare nutzt Wine? Seit wann das? Ich hatte mit div. Spielen so meine lieben Probleme unter Wine - mit und ohne PLay On Linux: Lösung war immer: VMware drauf, Windows installiert und VMWare Tools drauf und los gehts... Gut, grafikintensive Spiele (Egoshooter) habe ich nie gespielt, der Rest lief in der Regel sehr gut (Civilization, Torchlight 2 usw)

Zu Vmware kann ich gerade nichts sagen, aber die Lösung bei VirtualBox schleppt dafür Wine-libs mit (ergibt ja auch Sinn: Wirtssystem kann nur OpenGL, also muss man die Direct3D-Aufrufe in OpenGL-Aufrufe umbiegen, und genau das macht ja WineD3D, kann man das ja nehmen), und das konnte ich dann auch in der Praxis beobachten - was unter Wine lief, lief auch in der VM, und was in Wine nicht lief, auch in der VM nicht. Einige Lücken, die Wine bei der Direct3D-Implementierung hat, sind allerdings m.W. rechtlich bedingt. Ich kann mir gut vorstellen, dass Vmware hingegen Verträge mit Microsoft hat, auch die Funktionen implementieren zu können, wo Wine nicht ran darf.

Soweit mein Halbwissen und meine Vorstellungskraft, bitte nicht verbindlich nehmen.

Lemmy 29. Sep 2014 22:02

AW: Virtualisierung Server im Heim-Bereich
 
Ah ok.. Danke! Ja ich denke schon, dass VMware deutlich von den Sourcen von Microsoft profitiert.

WM_CLOSE 30. Sep 2014 14:52

AW: Virtualisierung Server im Heim-Bereich
 
Zitat:

Zitat von Namenloser (Beitrag 1274247)
Wenn das nicht geht, müsste ich eben noch extra eine zweite Grafikkarte für Linux einbauen. Aber da wäre mir die Dual-Boot-Lösung dann wahrscheinlich doch lieber...

Ich habe zwar geschafft, dass ich die Grafikkarte zwischen 2 Linux VMs umschalten kann, dazu muss man nur den X11 töten, der Hostmaschine sagen wer die Graka als nächstes kriegt und den neuen X11 starten.
Windows sträubt sich aber dagegen, wenn man ihm die Grafik unterm Hintern wegzieht und macht Blau.

Ich habe mich zu der 2. Grafikkarte entschieden, auch weil ich vorhatte, sie abzuschalten, wenn sie nicht gebraucht wird (was aber nicht geht, weil das Board kein Hotplug unterstützt).

Außerdem kann man natürlich beide Systeme gleichzeitig betreiben (auf dem einen Zocken und auf dem anderen jugendfreie Inhalte ansehen).

Trotzdem will ich nicht ausschließen, dass es gehen kann.


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