Delphi-PRAXiS
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hanspeter 21. Okt 2014 19:37

Wem gehört das Programm?
 
Hallo,
klingt wie ein Witz, ist aber wahr.

Eine kleine Maschinenbaufirma hatte den Auftrag eine etwas aufwendige Anlage aufzubauen.
Der Aufwand wurde zu 50% Hardware und zu 50% Software geschätzt.
Ich habe den Softwareteil entwickelt.
Die Anlage läuft seit etwa einem Jahr zur Zufriedenheit des Kunden.
Die auftraggebende Firma hat den Auftrag an die Maschinenbau Firma voll bezahlt.
Unmittelbar nach der Zahlung ist diese Firma insolvent und der Geschäftsführer hat sich nach Spanien abgesetzt.
Die auftraggebende Firma benötigt nun Support für die Software und möchte die Quellen.
Wem gehört denn nun die Software und wer muss/kann Support leisten?

Gruß
Peter

mkinzler 21. Okt 2014 19:39

AW: Wem gehört das Programm?
 
Was wurde vertraglich gereget? We hat Dich beauftragt?

dummzeuch 21. Okt 2014 19:49

AW: Wem gehört das Programm?
 
Zitat:

Zitat von hanspeter (Beitrag 1276882)
Eine kleine Maschinenbaufirma hatte den Auftrag eine etwas aufwendige Anlage aufzubauen.
Der Aufwand wurde zu 50% Hardware und zu 50% Software geschätzt.
Ich habe den Softwareteil entwickelt.
Die Anlage läuft seit etwa einem Jahr zur Zufriedenheit des Kunden.
Die auftraggebende Firma hat den Auftrag an die Maschinenbau Firma voll bezahlt.
Unmittelbar nach der Zahlung ist diese Firma insolvent und der Geschäftsführer hat sich nach Spanien abgesetzt.
Die auftraggebende Firma benötigt nun Support für die Software und möchte die Quellen.
Wem gehört denn nun die Software und wer muss/kann Support leisten?

Wem sie gehoert (insbesondere der Sourcecode), haengt davon ab, was im Vertrag steht. Wer Support leisten muss? Wenn nicht vertraglich geregelt: Niemand. Wenn vertraglich geregelt: Derjenige, der dazu bestimmt wurde. Ist des die insolvente Firm? Schade eigentlich.
Oder geht es um Gewaehrleistung? Auch dann hat der Kaeufer nach einer Insolvenz Pech gehabt.

Bei einer Insolvenz werden aber in der Regel die Aktiva der Firma verkauft, um die Glaeubiger zu bedienen. Wenn Du also Interesse hast, besteht die Chance, die Sourcen aus der Konkursmasse herauszukaufen und dem Kaeufer Support anzubieten bzw. ihr auch die Sourcen zu verkaufen. (Aber die koennen natuerlich auch selbst versuchen, die Sourcen aus der Konkursmasse zu kaufen. Wahrscheinlich bringt ihnen das alleine aber nicht allzu viel.)

Wenn Du Interesse daran hast, den Support zu uebernehmen, wuerde ich mich mal mit einem Anwalt beraten und dann ggf. mit dem Kaeufer sprechen. Eine Moeglichkeit waere, dass dieser den Sourcecode selbst kauft und anschliessend Dich bezahlt, den Support zu leisten. Das geht natuerlich sinnvoll nur einvernehmlich.

twm

hanspeter 21. Okt 2014 20:46

AW: Wem gehört das Programm?
 
Anwalt ist wohl rausgeschmissenes Geld,
greife mal einen nakten Mann in die Tasche, wenn dieser auch noch nach Spanien verschwunden ist.
Vertrag hatte ich nur mit der insolventen Firma.
Da ich das Programm geschrieben habe, liegen die Quellen außschließlich auf meinem Rechner.
Die auftraggebende Firma will die Anlage erweitern und benötigt dazu Programmerweiterungen.

Darlo 21. Okt 2014 20:50

AW: Wem gehört das Programm?
 
Warst Du da angestellt, oder war es ein Werkvertrag?

Sir Rufo 21. Okt 2014 20:50

AW: Wem gehört das Programm?
 
Wenn in dem Vertrag nichts von den Quellen steht, dann ist doch alles klar. Ob die insolvente Firma dem Kunden den Quelltext verkauft oder sonstwie zugesichert hat, kann dir völlig schnuppe sein, da du mit dem Kunden keinen Vertrag hast.

Aber du kannst denen ja ein Angebot machen ...

hochundweit 21. Okt 2014 23:00

AW: Wem gehört das Programm?
 
Rufo hat's eigentlich schon auf den Punkt gebracht:

Firma K(aeufer) kauft von Firma V(erkaeufer) eine Sache.

Firma V beauftragt den selbstaendigen Programmierer P eine Software zu erstellen, die zusammen mit anderen Guetern/Dienstleistungen an Firma K verkauft wird.
-> Programmierer P ist vertraglich ausschliesslich an Firma V gebunden.

Beinhaltet der Vertrag von Firma V mit Programmierer P die Ueberlassung des Quellcodes, so ist dieser von Programmierer P an Firma V, nicht Firma K, auszuhaendigen.
Firma K kann sich dann im weiteren mit dem Insolvenzverwalter der Firma K bzgl. der Herausgabe des Quellcodes auf Basis etwaiger vertraglicher Verpflichtungen
zwischen V und K herumstreiten. Das geht Programmierer P nichts an. Er hat lediglich seinen vertraglichen Verpflichtungen gegenueber V nachzukommen.

Dejan Vu 22. Okt 2014 02:47

AW: Wem gehört das Programm?
 
Man lernt daraus übrigens, das man die Rechnung auch in Teilen stellt (30% Auftragserteilung, 30% vor Abnahme (oder bei PAT), Rest bei erfolgreichem FAT) und *sofort* nach eigener Fertigstellung kassiert, und nicht erst dann, wenn die Gesamtanlage abgenommen wird.

Eine seriöse Firma hat dafür Verständnis, denn sie macht es genau so.

PAT=Pre-Acceptance Test
FAT=Final Acceptance Test

hoika 22. Okt 2014 04:06

AW: Wem gehört das Programm?
 
Hallo,

der Thread-Ersteller hat leider noch nicht darauf geantwortet,
was vertraglich vereinbart war.

Heiko

Dejan Vu 22. Okt 2014 04:13

AW: Wem gehört das Programm?
 
Richtig, aber die Geschichte impliziert, das es ein Fremdauftrag war. Wäre er dort angestellt gewesen, würde sich die Frage nicht stellen. Für die Zahlungsmodalitäten ist es unerheblich. Ausnahme: Auftragsarbeit nach Aufwand, aber da sollte die Rechnung eh zum Monatsende kommen.

... Ja ja... hast ja Recht ;-)


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