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EuGH kippt Safe Harbor
Hallo Kollegen,
die Europäer sind manchmal langsam, sehr langsam, und bürokratisch, aber jetzt haben sie endlich wieder mal was Gutes auf die Reihe bekommen: ![]() Bin mal gespannt, wie "die Großen" jetzt darauf reagieren? |
AW: EuGH kippt Safe Harbor
Das wird in der Tat nicht halb so spannend ausgehen, wie es erstmal den Anschein hat. Plötzlich werden eben "Serverfarmen" in Irland aus dem Boden gestanzt werden, und das wars dann. Ob die europäischen Daten faktisch in Irland liegen ist dann für Aussenstehende nicht ermittelbar. Schlimmer ist es für die ganzen Firmen, die mittelbar beteiligt sind. Die müssen dann entsprechende Nachweise erbringen, oder ihre Kunden eben entsprechend aufklären, und gegebenenfalls auf den einen oder anderen Kunden verzichten. Wohl dem, der kein cloud computing implementiert hat :mrgreen:
Sherlock |
AW: EuGH kippt Safe Harbor
Na ja, ob die Server(-farmen) in Irland oder sonstwo in der EU stehen ist erst mal nicht ausschlagebend, weil sich jeder Provider innerhalb der EU an die Regeln halten, und das EuGH-Urteil akzeptieren und umsetzen muss. Ob sich aufgrund dessen aber die Abhörgewohnheiten unserer "Freunde" ändern kann und wird, das ist für mich die spannende Frage.
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AW: EuGH kippt Safe Harbor
Generell stimmt mich das Urteil positiv. Nicht weil ich glaube, dass etwas Positives dabei rauskommt, sondern weil das Urteil ein Zeichen zur außereuropäischen Überwachung setzt.
"Die Großen" (Ich nehme an dazu zählen wir Amazon, Apple, Facebook, Google, Microsoft, Yahoo, ...) sind als Internetkonzerne zwar theoretisch für soetwas sicher gerüstet (1. Ist Safe Harbor nicht die einzige Möglichkeit, Daten ins Ausland zu verfrachten, und 2. hat quasi jedes dieser Unternehmen Server in Europa), dennoch birgt das ganze technische Probleme. Wenn ein Europäer in den USA auf seine Daten zugreifen will - hat er entweder die Daten in den USA zwischengespeichert, oder darf sich über (verhältnismäßig) exorbitante Latenzen freuen. Über die Klassifizierung, wie eine Person als Europäer oder Nicht-Europäer identifiziert werden kann, damit fangen wir lieber erst gar nicht an, das würde den Rahmen sprengen - aber zeigt, dass die Situation keineswegs trivial ist. Kleinere Unternehmen sind (wie üblich bei Regulierungen die größere Instanzen treffen sollen) relativ gearscht: Die haben jetzt deutlich mehr Probleme, weil sie weniger Resourcen haben, sich darum zu kümmern. Das (einzig) Positive das ich dem ganzen Abgewinnen kann ist die implizite Deklarierung der US-amerikanischen "Verteidigungsmaßnahmen" als persönlichkeitsrechts-verletzende Massenüberwachung, und der Schaden der damit ihrer Wirtschaft entsteht. Was ich definitiv als Negativ betrachte ist die Tendenz zur Isolation - jeder Staat würde am liebsten die Daten seiner Bürger nur noch bei sich speichern. Jeder der meint, dass dies zu einer Verbesserung der Privatspähre führen würde, sollte sich lieber nochmal umschauen. Alle Geheimdienste schnüffeln, überall, und wenn der Deutsche die Franzosen ausspioniert, der Franzose die Deutschen, und die Briten alle inklusive sich selbst, dann ist das für mich keine Verbesserung. Staaten freuen sich über Daten auf regionalen Servern, weil sie damit selbst die Bestimmungen über diese Daten setzen können. Nur nochmal falls es nicht klar genug rüberkam: Ich freu mich darüber, dass die Ami-Spionage indirekt eins auf vor die Schnauze bekommen hat - aber wer meint, dass jetzt die Welt ansatzweise besser wird, der hat die letzten paar Jahre nicht aufgepasst. |
AW: EuGH kippt Safe Harbor
Es ist ein Anfang und es zeigt, dass man sich doch erfolgreich gegen Big Brother von Übersee erfolgreich wehren kann.
Aber es ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein: Fluggastdaten, SWIFT und TTIP steht auch noch aus. |
AW: EuGH kippt Safe Harbor
Die Wirtschaft muss nun wegen der Schnüffelei mehr Geld ausgeben. Logischerweise hat die NSA-Schnüffelei nun direkte negative Folgen. Geldgeilheit und Wirtschaftshörigkeit sind jedoch in der westlichen Welt die einzigen Kräfte, die in der Politik etwas bewegen (Abgesehen von Bomben. Oder einem Bürgerkrieg).
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AW: EuGH kippt Safe Harbor
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AW: EuGH kippt Safe Harbor
Hallo,
die Sanktionen mit der Schnüffelei der Schlapphüte in Verbindung zu bringen, halte ich schon für etwas gewagt. Einzige Gemeinsamkeit die ich erkennen kann: Die Politik hat in beiden Fällen kläglich versagt und ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Und das trifft auch auf das EuGH-Urteil zu. Wobei mir da der Verdacht hochkommt, dass das Prozedere von der Politik so gewollt war. Es geht um eine für die Beteiligten unangenehme Angelegenheit. Bekanntlich meiden unsere Politiker solche wie die Pest, weil es Wählerstimmen kostet. Dieses (teilweise europaweite) Politikerverhalten ist das ursächliche Problem. Weil wir diese Politiker immer noch wählen, ist es auch ein vom Wahlvolk mitverursachtes Problem. [OT] Genauso verhält es sich mit dem Flüchtlingsproblem. Die Ursachen hätten politisch schon vor Jahren gelöst werden müssen, dann hätte die Welt jede Menge Probleme und zigtausende Tote weniger. Irgend jemand unter dem deutschen Wahlvolk müsste mal den A. hoch kriegen und es richtig machen. AfD, Piraten & Co wären ansatzweise schon richtig gewesen, haben aber auch alle das selbe Problem: Schlecht organisiert und zu weit rechts oder links. Wenn ich nicht schon ein alter Sack wäre, ich würde eine neue Partei gründen und unseren Politikern mal kräftig aufmischen. Denn um etwas zu bewegen, braucht es ein paar Jahre [/OT] |
AW: EuGH kippt Safe Harbor
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Man diskutiert hier und andernorts stets nur über Symptome und macht Lösungsvorschläge, die man umsetzen würde, wenn man denn die Macht dazu hätte. Dabei sind all diese Phänomene – Gewaltbereitschaft, zunehmende Verrohung der Gesellschaft, zunehmende ![]() ![]() ![]() ![]() |
AW: EuGH kippt Safe Harbor
Die DP ist sicherlich der falsche Ort für derartige Diskussionen.
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