Delphi-PRAXiS
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SearchBot 26. Okt 2015 19:26

Quellcode dem Auftraggeber herausgeben? Wie...?
 
Hallo,

mein Auftraggeber hat für ein exklusiv für ihn geschriebenes Programm bezahlt, daher hat er die berechtigte Anfrage nach dem Quellcode des Programms gestellt. Es könnte ja sein, daß mir etwas passiert und das Programm aber weiter gepflegt werden muss, nur eben nicht mehr von mir...

Wir sind daher überein gekommen, daß ich die Quelltexte zur Verfügung stelle. Der Auftraggeber schließt sie im Safe ein und würde sie nur zu Rate ziehen, wenn es nicht anders geht. Das ist für mich ok, da der Quelltext kaum kommentiert ist... ;-)

Klar kann ich einfach den Projektordner kopieren, aber dann würde jemand anderes durch die verwendeten Komponenten beim Compilieren womöglich endlose Fehlermeldungen bekommen.

Hat Delphi XE da ein Export-Tool oder gibt es sowas? Ich stelle mir das so vor, daß das Tool den Quelltext analysiert und alle nötigen Dateien zB in ein neues Verzeichnis zusammenträgt.

Worauf sollte ich sonst noch achten, damit es ohne großen Aufwand wieder compilierbar wird/bleibt? - Ich gehe davon aus, daß der "Nachfolger" dann ein passendes Delphi installiert hat!
(Ich muss das wahrscheinlich in einem Readme hinterlegen und beschreiben).

Tipps, Ratschläge erwünscht ;-)

Phoenix 26. Okt 2015 19:31

AW: Quellcode dem Auftraggeber herausgeben? Wie...?
 
Das ganze nennt sich Escrow, und da gibt es Dienstleister die einen da beraten und die Hinterlegung auch komplett durchtesten, so dass das Hinterlegte auch tatsächlich nutzbar ist.

z.B. der TÜV Süd (natürlich auch Nord, da hab ich den Link aber nicht zur Hand) bietet das an: http://www.tuev-sued.de/industrie-ko...oftware-escrow

Damit brauchst Du Dich auch nicht darauf verlassen, dass er das auch einfach so aus dem Safe zieht und Dich Arbeitslos macht, sondern der TÜV händigt das wirklich nur aus, wenn Du Dein okay gibst, oder Du Insolvent gehst oder Dir im Zweifel wirklich was zustösst.

mensch72 26. Okt 2015 20:31

AW: Quellcode dem Auftraggeber herausgeben? Wie...?
 
macht es nicht so kompliziert, dafür gibt es heute VM's !

In einer VM(ware) kann ein komplett fix und fertig eingerichtetes Delphi samst Source und (Referenz)Testumgebung archiviert werden.

Wer auch immer später es nutzen soll/will/muss, der braucht nur einen VM(ware) Player welcher auf dem dann aktuellem Windows/OSX oder Linux noch läuft und diese VM mit derzeit aktuellem Intel x86/x64 Code starten kann.

Wenn der Kunde den Code "exclusiv" bezahlt hat, denn kann der sich um die Aufbewahrung dieser VM kümmern.
Wenn Kunden nur einen Wartungsvertrag haben, hinterlege ich solche VMs mit einer entsprechenden Verfügung bei einem Notar(grob ala: sollte bei meiner Verhinderung einer meiner Mitarbeiter nicht in Zeit X das Kundenproblem lösen, bekommt Kunde Zugriff auf diese VM mit den Referenzdaten für das Projekt und den Quellcode)

Sowas kostet fast nix und ist auch sicher in Streitfällen wenn Gutachter die Klätung von Schadenfällen hinsichtlich "grobfahrlässiger" Programmierung bezüglich möglcher Produkthaftung beurteilen sollen.

Phoenix 26. Okt 2015 20:42

AW: Quellcode dem Auftraggeber herausgeben? Wie...?
 
Und was ist mit den Lizenzen? Das ist im Prinzip ne Raubkopie die man dem Kunden da gibt.

Perlsau 26. Okt 2015 20:59

AW: Quellcode dem Auftraggeber herausgeben? Wie...?
 
Also wenn ein Kunde extra für die Entwicklung bezahlt und nicht für eine Lizenz, dann gehört dem Kunden auch der Quellcode. Natürlich ist es üblich, daß der Entwickler den Quellcode behält, weil der Kunde nichts damit anzufangen weiß. Ich hab bislang allen meinen Kunden, die für eine Individualsoftware bezahlten – das ist eine Software, die einzig für diesen speziellen Kunden entwickelt wird oder wurde und daher auch nicht wirklich für andere Kunden brauchbar ist –, den Quellcode überlassen. Meines Erachtens sollte des dem Kunden freistehen, für Weiterentwicklungen einen anderen Entwickler beauftragen zu können, falls ich z.B. verindert oder ausgelastet bin oder er mich nicht mag. Ich wurde ja bereits für meine Arbeit bezahlt (wenn ich bezahlt wurde, was manche Kunden ja nicht für so wichtig halten) und würde mich mies fühlen, wenn ich den Kunden damit knebeln würde, nur durch mich weiterentwickeln lassen zu können. Vielleicht hat ja ein Verwandter oder Bekannter ausreichende Kenntnisse, um die Weiterentwicklung zu gewährleisten. Wie gesagt, das sollte man dem Kunden nicht absichtlich verbauen – sagt mir mein Empathieapparat: Wenn ich mich in die Situation des Kunden hineinversetze, möchte ich auch nicht unbedingt auf diesen einen Entwickler angewiesen sein.

Delphi-Laie 26. Okt 2015 21:20

AW: Quellcode dem Auftraggeber herausgeben? Wie...?
 
Letztlich ist das doch alles eine Vertragsangelegenheit.

Die Delphiproduzenten seit Borland machen es doch genauso: Extra Quelltexte (der Units) - extra löhnen (auch wenn ich das schon immer und bis heute für eine Frechheit hielt und halte).

Dalai 26. Okt 2015 21:27

AW: Quellcode dem Auftraggeber herausgeben? Wie...?
 
Zitat:

Zitat von Phoenix (Beitrag 1319784)
Und was ist mit den Lizenzen? Das ist im Prinzip ne Raubkopie die man dem Kunden da gibt.

Nicht nur eine sondern gleich mehrere, denn neben dem Delphi braucht auch das Windows in der VM eine Lizenz... OK, man könnte auch ein ohne Product Key installiertes System benutzen, aber ob das Vertrauen erweckt?

MfG Dalai

Sir Rufo 26. Okt 2015 21:31

AW: Quellcode dem Auftraggeber herausgeben? Wie...?
 
Als mein Quellcode gehört mir und ich unterscheide da nicht, ob die Software speziell in Auftrag gegeben wurde oder nicht.

Bei Fragen nach dem Quellcode bekommen alle die Standard-Antwort:

Kein Problem. Der Kunde benennt den Notar, wo der Quellcode hinterlegt werden soll. Der Kunde bestimmt den Zeitpunkt wann hinterlegt werden soll. Der Kunde bezahlt den Notar und die Kosten für die Erstellung der Datenträger und den Versand an den Notar.

Ich liefere eine VM aus mit dem kompletten und lauffähigem Entwicklungssystem wo ich vor dem Versand allerdings die Lizenz entferne. Auf Wunsch kauft der Kunde bei der Bestellung der Software auch gleich eine Lizenz und er bekommt eine direkt benutzbare Entwicklungsumgebung.

Dejan Vu 27. Okt 2015 07:23

AW: Quellcode dem Auftraggeber herausgeben? Wie...?
 
Zitat:

Zitat von Sir Rufo (Beitrag 1319788)
...die Standard-Antwort: Der Kunde ..Der Kunde ...Der Kunde ...

Unsere Antwort lautet: Kein Problem. Machen wir (wir sind ja schließlich Dienstleister). Wir sagen das bei eigentlich allem, was der Kunde will (und was in unserer Macht steht). Aussagen wie "Kümmere Dich selbst darum" würde in Einzelfällen zum Auftragsverlust führen und widerspricht auch unserem Leitbild.

Quellcode liegt bei unseren Kunden zusammen mit einem Entwicklungssystem jederzeit verfügbar auf einem PC. Arbeiten werden teilweise vor-Ort durchgeführt, auf jeden Fall hat der Kunde immer das aktuelle System. Er wird sich hüten, den Code selbst zu verändern. Er hat auch kein Interesse daran, schließlich will er, das der Laden läuft.

Rollo62 28. Okt 2015 21:59

AW: Quellcode dem Auftraggeber herausgeben? Wie...?
 
Was spricht dagegen die Sourcen dem Kunden für einen entsprechenden Preis zu verkaufen ?

Meistens hat sich das Thema dann schon erledigt ...

Rollo


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