Delphi-PRAXiS
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Perlsau 16. Nov 2015 18:55

AW: Legale Möglichkeit zur kostenlosen automatisierten Abfrage von IP-Infos
 
Du kannst also problemlos "den vollen Namen und die Rentenversicherungsnummer und vieles mehr" von Menschen, die du nicht kennst, speichern? Wo hast du die Daten denn her? Ich kann das nicht, weil ich über diese Daten nicht verfüge.

Wieso darf z.B. 1und1 die IP-Adressen der Webseiten-Besucher speichern und sie mir als Webeiten-Betreiber in den Logfiles zur Verfügung stellen?

Was machen denn die ganzen anderen Logfile-Analyse-Programme, die es gibt, anderes, als diese Logfiles auswerten?

Wo verletze ich den Grundsatz, daß ich keine personenbezogenen Daten speichern darf? Und natürlich speichere ich personenbezogene Daten, aber in anderen Programmen bzw. Datenbanken. Da wären z.B. die Kunden, die mich anrufen, von denen hab ich neben Adresse und Telefonnummer auch die Arbeiten, die ich für sie erledigt habe, gespeichert. Muß ich ja wohl, sagt zumindest das Finanzamt, denn auf der Rechnung steht der Kunde mit vollständiger Adresse, und darunter steht der Rechnungsgrund, z.B. dies und das entwickelt, soundsoviel Stunden à soundsoviel Euro usw. Muß ich die Rechnung dann wegwerfen und aus meinem System löschen, sobald der Kunde bezahlt hat?

Noch einmal: Es gibt in meiner Logfile-Datenbank keinerlei personenbezogene Daten, weil keinerlei Bezug zu irgend einer Person hergestellt wird noch überhaupt hergestellt werden kann. Erst im Falle eines Mißbrauchs oder des Verdachts einer Straftat oder was auch immer wäre es theoretisch möglich, über einen Anwalt einen Gerichtsbeschluß zu erwirken, um die Daten vom jeweiligen Internet-Provider anfordern zu können. Ist der z.B. in der Ukraine oder in China, wird da wohl kaum was zu holen sein.

Also wo siehst du da personenbezogene Daten? Wieso sollte es egal sein, ob ich die Personenbezogenheit ermitteln könnte oder nicht? Ich kann es definitiv nicht, und wenn ich mich auf den Kopf stelle und Halleluja singe, ich kann's nicht, und ich kenne auch niemanden, der's kann. Niemand außer den Internet-Providern kann das, und die dürfen das erst dann, wenn ein entsprechender Gerichtsbeschluß vorliegt. Und nach drei Monaten müssen sie die Daten sowieso löschen, dann kann kein Mensch der Welt mehr auch nur ansatzweise eine Personenbezogenheit zu den IP-Adressen in meiner Datenbank herstellen - außer natürlich die NSA, die via Google, Twitter, Facebook usw. über alles und jeden Daten sammelt und mir garantiert zur Verfügung stellen würde, wenn ich nett frage ...

Wenn das Bundesdatenschutzgesetz hier wirklich Anwendung fände, dann dürfte es keine Logfiles mit IP-Adressen geben, die bei 1und1 übrigens in der Form 123.124.125.x im Logfile erscheinen: Der letzte Ziffernblock fehlt, ist aber für meine Zwecke sowieso unwichtig, da gleiche IP-Adresse nicht auch gleiche Person oder gleicher Rechner bedeutet, also auch bei vollständiger IP-Adresse keinerlei Rückschlüsse möglich wären, ob eine Person mehrmals die Webseite besucht hat. Da gibt's einfach absolut nichts Personenbezogenes ...

Ich würde daher empfehlen: Kommt mal wieder runter, ich suchte eigentlich nur nach einer Möglichkeit, die ungefähre geographische Herkunft der IP-Adressen zu ermitteln. Der Begriff "legal" in meiner Anfrage bezog sich auf die Legalität der Ermittlung der geographischen Herkunft, sprich: ich suche nicht nach einer Möglichkeit, eine entsprechende Website, von denen es etliche gibt, automatisiert zu steuern oder zu parsen, weil das vom Betreiber in der Regel nicht erwünscht ist.

Sir Rufo 16. Nov 2015 18:58

AW: Legale Möglichkeit zur kostenlosen automatisierten Abfrage von IP-Infos
 
Da ich die Verantwortung für die Website von Anderen nicht übernehmen will und kann hier noch der letzte Teil aus dem zweiten Link von mir (Kommentar zu einem Urteil aus 2014):
Zitat:

Konkret bedeutet das: Wer als Anbieter einer Website dynamische IP-Adressen speichert und zusätzlich Informationen vorliegen hat, die eine Identifizierung der Personen hinter den IP-Adressen ermöglichen, darf diese IPs nur mit Zustimmung der Betroffenen speichern.
Ok, zusätzliche Informationen werden nicht gespeichert, also bei dynamischen Adressen safe.

Aber weiter heißt es:
Zitat:

Das Problem dabei: Ob eine statische oder eine dynamische IP-Adresse vorliegt, kann vom Betreiber der Website nicht festgestellt werden – eine Vermeidung von Datenschutzverstößen bleibt damit schwierig. Stolperfallen in puncto rechtskonformes Verhalten sind also vorprogrammiert.
Und wie lösen wir das Problemchen?
Zitat:

Deshalb ist es auch wichtig, mit den Kunden (Usern / Besuchern) durch Datenschutzerklärungen bzw. festgelegte Nutzungsbedingungen auf der Webseite zu „vereinbaren“, was an Daten gespeichert wird.
Also ist das wohl auch nur ein formales und lösbares Problem.

Wenn die Website mit google-Analytics ausgewertet wird, so muss man in den Datenschutzerklärungen darauf hinweisen.
https://www.datenschutzbeauftragter-...orm-einsetzen/

Puke 16. Nov 2015 19:27

AW: Legale Möglichkeit zur kostenlosen automatisierten Abfrage von IP-Infos
 
[OT]Ich benutze immer Textfelder, um Namen und Rentenversicherungsnummer einzulesen. Gibt aber bestimmt noch andere Möglichkeiten.[/OT]

Haste dir den Wikipedia-Artikel mal durchgelesen?
Zitat:

Geregelt wird der Umgang mit personenbezogenen Daten. Daten sind personenbezogen, wenn sie persönliche oder sachliche Verhältnisse einer natürlichen Person beschreiben. Dazu genügt es, wenn die Person nicht namentlich benannt wird, aber bestimmbar ist (beispielsweise: Telefonnummer, E-Mail-Adresse, IP-Adresse beim Surfen, Personalnummer).
Weiter heißt es:
Zitat:

Bei diesen Daten ist das Verbotsprinzip mit Erlaubnisvorbehalt durch einen Ausnahmekatalog noch enger definiert und eine ausdrückliche Einwilligung des Betroffenen notwendig
Man müsste also mal in den Ausnahmekatalog gucken. Wenn man die Daten zu diesem Zweck speichern darf, dann musst aber trotzdem darauf hinweisen!

Btw. du hast die Telefonnummer des Betroffenen wahrscheinlich, weil er sie dir gegeben hat und weil er möchte, dass du ihn damit kontaktierst? Oder du hast sie aus einem Telefonbuch (gibts die Dinger heute noch?) und derjenige hat die Einwilligung gegeben, dass die Nummer dort drinne steht.
Und wenn ich auf eine Webseite gehe (ohne irgendwelche Anonymisierungsserver), dann hab ich zu einer bestimmten Zeit eine IP (dich ich bis 3 Uhr nachts behalte).
Einfache Rechnung: Meine IP + Timestamp = Ich
Und ich gehe davon aus, dass du in den Logs auch den Timestamp (welche als zusätzliche Information gelten müssten) hast ...

Perlsau 16. Nov 2015 20:01

AW: Legale Möglichkeit zur kostenlosen automatisierten Abfrage von IP-Infos
 
Ich verweigere die weitere Off-Topic Diskussion. Bitte beim Thema bleiben. Punkt.

Das Thema lautet: "Legale Möglichkeit zur kostenlosen automatisierten Abfrage von IP-Infos"

Dalai 16. Nov 2015 20:08

AW: Legale Möglichkeit zur kostenlosen automatisierten Abfrage von IP-Infos
 
Zitat:

Zitat von Sir Rufo (Beitrag 1321610)
Zitat:

Das Problem dabei: Ob eine statische oder eine dynamische IP-Adresse vorliegt, kann vom Betreiber der Website nicht festgestellt werden – eine Vermeidung von Datenschutzverstößen bleibt damit schwierig. Stolperfallen in puncto rechtskonformes Verhalten sind also vorprogrammiert.
Und wie lösen wir das Problemchen?

Wenn man akzeptiert, dass es hier keinesfalls 100%ige Zuverlässigkeit gibt, kann man hierfür wenigstens Anhaltspunkte für den einen oder anderen Fall finden. Übliche Mailserver prüfen beim Einliefern den Reverse-DNS, und auch, ob die Verbindung (wahrscheinlich) von einer dynamischen Adresse (= Dialup) kommt. Ist dem so, wird das Einliefern der Mail in der Regel abgelehnt (sofern der Einliefernde sich als Server ausgegeben hat). In den DNS-Namen gibt es dafür einige Schlüsselwörter wie "dyn", "dynamic", "dip", "shared" usw. Sowas wäre auch auf andere Servertypen anwendbar. Klar, sowas klappt nur dann, wenn es einen Reverse-DNS gibt, und wie bereits gesagt, gibt's da noch viele andere Gründe, warum das versagen kann, das "Problemchen" also nicht abschließend gelöst werden kann. Anhaltspunkte sind aber trotzdem möglich.

Sorry @Perlsau für einen weiteren OT-Beitrag.

MfG Dalai

Phoenix 16. Nov 2015 20:41

AW: Legale Möglichkeit zur kostenlosen automatisierten Abfrage von IP-Infos
 
Zitat:

Zitat von Perlsau (Beitrag 1321618)
Das Thema lautet: "Legale Möglichkeit zur kostenlosen automatisierten Abfrage von IP-Infos"

Kurz: Es kann keine geben. Aus genannten Gründen.

HolgerX 16. Nov 2015 22:37

AW: Legale Möglichkeit zur kostenlosen automatisierten Abfrage von IP-Infos
 
Noch einen Link..

http://www.daten-speicherung.de/inde...t-unzulaessig/

;)

creed steiger 17. Nov 2015 00:21

AW: Legale Möglichkeit zur kostenlosen automatisierten Abfrage von IP-Infos
 
Es stellt sich halt die Frage, ob wie Eingangs geschildert, automatisiertes Suchen nach Sicherheitslücken auch unter den Begriff Nutzer/Nutzung fällt.

BUG 17. Nov 2015 18:53

AW: Legale Möglichkeit zur kostenlosen automatisierten Abfrage von IP-Infos
 
Zitat:

Zitat von Sir Rufo (Beitrag 1321610)
Ok, zusätzliche Informationen werden nicht gespeichert, also bei dynamischen Adressen safe.

Sollte da die Zeit nicht ausreichen? (IANAL)

Zitat:

Zitat von frankyboy1974 (Beitrag 1321555)
hier kannst du 100 Anfrage am Tag kostenlos tätigen (nicht kommerziell), danach kostet es etwas.

Bei MaxMind kann man sich eine Datenbank runterladen. Afaik ist das die, die bei den meisten kostenlosen Projekten verwendet wird.

Perlsau 20. Nov 2015 02:08

AW: Legale Möglichkeit zur kostenlosen automatisierten Abfrage von IP-Infos
 
Für alle, die an weiteren kostenlosen Datenbanken interessiert sind, habe ich noch diesen Link gefunden, der jedoch eine kostenlose Registrierung erfordert:
Ip2Location. Dort werden etliche Datenbanken im DBlite- und CSV-Format kostenlos angeboten, es gibt aber auch welche zu kaufen.


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